Fallsammlung SS 2008
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Prof. Dr. Helmuth Wilke<br />
FHTW Berlin, FB 3<br />
Arbeitsmaterial BestGes Seite 4<br />
Fall 3:<br />
Vergütungen i.S.v. § 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG<br />
1. Die Hobel & Co. KG betreibt eine Tischlerei und weist in ihrer Erklärung zur<br />
gesonderten und einheitlichen Gewinnfeststellung für das Geschäftsjahr 01 einen<br />
Handelsbilanzgewinn von 200.000 € aus. An der KG sind als persönlich haftender<br />
Gesellschafter der Kaufmann Alois Hobel und als Kommanditisten die Eheleute Hans<br />
und Frieda Beil beteiligt. Alois Hobel erhält für seine Geschäftsführung ein monatliches<br />
Gehalt von 4.000 €, das in Übereinstimmung mit dem Gesellschaftsvertrag zu Lasten<br />
des Ergebnisses verbucht wird. Gleiches gilt für die - passivierte - Umsatzprovision<br />
(0,5 % = 12.000 € ), die der Komplementär zusätzlich erhält. Der Handelsbilanzgewinn<br />
ist nach dem Gesellschaftsvertrag mit 60 % auf den Komplementär und mit je 20 % auf<br />
jeden Kommanditisten zu verteilen.<br />
2. Hans Beil ist freiberuflich als Steuerberater tätig. Die KG betraut ihn regelmäßig mit<br />
der Erstellung des Jahresabschlusses und mit der Abgabe der Steuererklärungen.<br />
Außerdem wird er von Fall zu Fall bei schwierigen Steuerfragen zu Rate gezogen. Die<br />
geforderten und bezahlten Honorare sind angemessen und üblich. Der<br />
Gesellschaftsvertrag sieht keine Tätigkeit der Kommanditisten im Rahmen des Gesellschaftsverhältnisses<br />
vor. Für die Arbeiten zum Jahresabschluß 00 stellte Beil im März<br />
01 insgesamt 10.000 € und 19 % Umsatzsteuer in Rechnung, die am 15.4.01 auf sein<br />
betriebliches Bankkonto überwiesen wurden. Von der KG wurde der Betrag von<br />
10.000 € als Betriebsausgabe und die USt als (voll abzugsfähige) Vorsteuer verbucht.<br />
Beil behandelte das Honorar als Betriebseinnahme aus seiner freien Berufstätigkeit.<br />
Die anteiligen mit seiner Tätigkeit für die KG zusammenhängenden Aufwendungen<br />
betrugen 1.000 €; sie wurden als Betriebsausgaben aufgezeichnet.<br />
3. Frieda Beil vermietet an die KG seit 11 Jahren ein unbebautes, als Lagerplatz<br />
genutztes Grundstück, das sie für 100.000 € erworben hatte, für 500 € monatlich. Am<br />
01.11.01 verkauft sie das Grundstück für 130.000 €. Die von Januar bis Oktober 01 für<br />
das Grundstück angefallenen und von Frieda getragenen Kosten betrugen 2.000 €. Die<br />
Miete für Oktober erhielt sie aufgrund eines Buchungsfehlers erst am 15.01.02 von der<br />
KG überwiesen.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Ermitteln Sie den steuerlichen Gesamtgewinn 01 der Hobel & Co. KG sowie die<br />
Gewinnanteile der Gesellschafter.