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384 Birthe Lassen n=1564). Die ausgewählten Betriebe werden anschließend in zwei Gruppen unterteilt, um den Herdengrößeneffekt weiter zu reduzieren: ● inBetriebe mit weniger als 30 Milchkühen ● und in Betriebe mit 30 bis 75 Milchkühen. Die Analysen zeigen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Erwerbsform eines Betriebes und dem Melksystem sowohl in 2011 wie auch in 2016: ● Kleinere NE melken häufiger in Rohrmelkanlagen als HE, ● NEmelken in 2011nicht in SbS-Melkständen. Auch in Zukunft planen nur sehr wenige NE in SbS zu investieren. 4.1.3 Lohnniveau Da mit den unterschiedlichen Melktechniken ein unterschiedlicher Zeitbedarf für den Melkprozess einher geht, ist zu erwarten, dass es einen Zusammenhang zwischen gewählter Melktechnik und dem Lohnniveau gibt. Es ist davon auszugehen,dass das Lohnniveau nicht nur für Lohnarbeitsbetriebe relevant ist, sondern auch für Familienbetriebe,indenen sich die Opportunitätskosten der Arbeit am Lohnniveau der Region orientieren. Analysen bestätigen darüber hinaus, dass die Arbeitsverfassung der teilnehmenden Betriebe keinen Einfluss auf die Wahl einer Melktechnik hat, sodass für die folgenden Analysen sowohl Familien- als auch Lohnarbeitsbetriebe berücksichtigt werden. Als Lohnniveau werden die Lohnsätze aus dem Produktionskostenvergleich der European Dairy Farmers angenommen. Dabei handelt es sich um den Bruttostundenlohn, den ein Betrieb zahlen müsste, wenn die Arbeitskraft der unbezahlten Familienmitglieder durch Fremdarbeitskräfte ersetzt werden müsste (8). Tabelle 6. Zusammenhang zwischen Herdengröße, Landes-Lohnniveau und dem gewählten Melksystem �� 1) Betriebe, die in zwei unterschiedlichen oder „sonstigen“ Systemen melken, werden nicht angezeigt. Chi-Quadrat-Test nach pearsOn: X 2 =0,000 Quelle: eigene Berechnungen nach EDF-agri benchmark Snapshot (2011) Zwischen dem Lohnniveau imLand und der gewählten Melkstandform des Betriebes lässt sich sowohl für 2011 als auch für 2016 innerhalb der jeweiligen Herdengrößenklassen ein statistischer Zusammenhang feststellen. Tabelle 6zeigt die Zusammenhänge für die beiden Herdengrößenklassen: Buel_3_11.indb 384 17.11.2011 08:13:11
Zusammenhang zwischen Betriebsstruktur, Melktechnik und Produktivität 385 ● AMS wird überwiegend in Ländern eingesetzt, in denen der Stundenlohn 20 €und mehr beträgt. In diesen Ländern hat die Arbeitszeiteinsparung einen größeren Effekt auf die Produktionskosten, sodass es sich eher lohnt, trotz der noch vergleichsweise hohen Anschaffungspreise in AMS zu investieren. ● Rohrmelkanlagen und Tandemmelkstände werden überwiegend in Ländern eingesetzt, in denen das Lohnniveau vergleichsweise niedrig ist. Der höhere Arbeitseinsatz wirkt sich hier entsprechend geringer auf die Gesamtarbeitskosten aus. ● Ingrößeren Beständen sinkt der Einsatz der Gruppenmelkstände (SbS und FGM) mit steigendem Lohnniveau zugunsten von Melkkarussellen. Dies gilt jedoch nur bis zu einem Lohnniveau von bis zu 20 €jeStunde, anschließend werden alle drei Melkstandformen durch AMS abgelöst. 4.1.4 Weitere Einflussfaktoren Neben dem Lohnniveau können auch andere „landestypische“ Einflussfaktoren dazu führen, dass sich die Melksysteme in den Ländern unterscheiden. Dies können z. B. gezielte Beratungen von Melktechnikfirmen oder privaten Beratungseinrichtungen zugunsten einer bestimmten Melkstandform sein aber auch Pressemeldungen oder andere Einflussfaktoren, denen primär die Landwirte in einem Land unterliegen. Um einen möglichen Einfluss unterschiedlicher Betriebsstrukturen zwischen den Ländern zu reduzieren, werden für die folgende Analyse nur Betriebe ausgewählt, die die nachstehenden Kriterien erfüllen: ● 65bis 135 Milchkühe, ● Milchleistung zwischen 8500 und 9500 kg je Kuh und Jahr, ● Betriebsleiter zwischen 35 und 55 Jahre alt und ● Weidehaltung im Sommer. Einen Vergleich der Länder, indenen nach der Betriebsselektion noch mehr als zehn Betriebe verbleiben, zeigt Tabelle 7. Die Analysen zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Ländern. Besonders auffällig ist der hohe Anteil AMS in SE und NL. Berücksichtigt man, dass das Lohnniveau in NL und SE höher ist als in den anderen drei Ländern (Ø 20,2 €/h vs. Ø15,5 €/h), müssen die Länder getrennt voneinander analysiert werden. Die Verteilung der Melkstandformen unterscheidet sich dabei ● nicht signifikant zwischen Betrieben in NL und SE, ● signifikant zwischen Betrieben in FR, BE und DE: ● Betriebe in FR und BE melken häufiger in AMS als Betriebe in DE, ● Betriebe in FR melken häufiger in SbS als Betriebe in DE und BE, ● Betriebe in BE und DE melken häufiger in Tandemmelkständen. Tabelle 7. Verteilung unterschiedlicher Melkstandformen in ausgewählten Ländern unter Berücksichtigung betriebsstruktureller Aspekte (2011) �� 1) Ausgewählt wurden nur Haupterwerbsbetriebe mit 65 bis 135 Milchkühen, Weidehaltung, einer Milchleistung zwischen 8500 und 9500 kg je Kuh und Jahr und Betriebsleitern, die zwischen 35 und 55 Jahre alt sind. Chi-Quadrat-Test nach pearsOn: X 2 =0,000 Quelle: eigene Berechnungen nach EDF-agri benchmark Snapshot (2011) Buel_3_11.indb 385 17.11.2011 08:13:12
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