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Berichte über Landwirtschaft - Bundesministerium für Ernährung ...

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396 Birthe Lassen<br />

schnittliche Milchleistung. Es gibt allerdings Betriebe (vornehmlich in SE), die trotz einer<br />

hohen Besatzdichte (>65 Kühe je AMS-Box) hohe Milchleistungen erzielen und damit die<br />

höchste Produktivität in kg Milch je AMS-Box erzielen.<br />

In allen Melksystemen ist es wichtig, dass Arbeitsproduktivität und Arbeitsqualität in<br />

einem guten Verhältnis zueinander stehen. Die Steigerung der Arbeitsproduktivität sollte<br />

dabei nicht zulasten der Arbeitsqualität (u. a. Eutergesundheit, Milchqualität) gehen. Im<br />

Rahmen dieser Studie konnten nur wenige Daten zur Feststellung der Arbeitsqualitäterhoben<br />

werden (siehe 5.1.1). Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.<br />

6 Weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf<br />

Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass Analysen, die produktionstechnische Parameter<br />

mit Produktivitätskriterien zusammenführen, aufschlussreiche Erkenntnisse liefern, insbesondere,<br />

wenn sie international durchgeführt werden. Dies ermöglicht espraktischen<br />

Milcherzeugern, den eigenen Produktionsprozess zu <strong>über</strong>denken und ggf. anzupassen.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus können Auswirkungen produktionstechnischer Entwicklungen in anderen<br />

Ländern und ihre Bedeutung <strong>für</strong> die eigene Wettbewerbsfähigkeit besser eingeschätzt<br />

werden.<br />

Die vorliegenden Ergebnisse leisten einen Teilbeitrag zu Identifikation künftiger Entwicklungen<br />

in der Melktechnik. Gleichzeitig unterliegen die Ergebnisse jedoch einigen<br />

Einschränkungen. Eine abschließende Bewertung von AMS gegen<strong>über</strong> anderen Melkstandformen<br />

kann im Rahmen dieser Studie beispielsweise nicht erfolgen, da die notwendigen<br />

Angaben zu Kapitalkosten und einzelnen Arbeitspositionen nicht erfasst wurden.<br />

Da die Teilnehmer die Fragebögen freiwillig ausfüllen, muss der Fragebogen sehr kurz<br />

und einfach auszufüllen sein. Eine Abfrage von Daten, die die Milcherzeuger nicht im<br />

Gedächtnis haben, war nicht möglich. Dies führte dazu, dass einige Fragestellungen wie<br />

z. B. nach der ökonomischen Situation im Mehrjahresmittel oder dem konkreten Finanzmittelbedarf<br />

<strong>für</strong> die Investitionen, unterbleiben mussten. Zusammenhänge zwischen produktionstechnischen<br />

Angaben und betriebswirtschaftlichem Erfolg oder betrieblichen<br />

Produktivitäten können deshalb nur grob aufgezeigt werden. Um diese Lücke zwischen<br />

produktionstechnischen Erhebungen und betriebswirtschaftlichenAnalysen zu schließen,<br />

ist es künftig von Bedeutung, die Verknüpfung zwischen den Snapshot-Befragungen und<br />

ökonomischen Analysen (z. B. EDF-Produktionskostenvergleich) zu optimieren und so<br />

zumindest <strong>für</strong> eine Teilstichprobe entsprechende Ergebnisse generieren zu können. Dar<strong>über</strong><br />

hinaus ist eine enge Zusammenarbeit mit Experten in den jeweiligen Ländern notwendig,<br />

da die Befragungsdaten zwar internationale Unterschiede aufdecken können, eine<br />

Ursachenforschung jedoch aufgrund der begrenzten Datenmenge zumeist nicht allein auf<br />

Basis der Befragungsdaten möglich ist.<br />

Neben einer weiter zu verbessernden Verknüpfung ökonomischer Parameter mit produktionstechnischen<br />

Kennzahlen wird künftig ein weiterer Schwerpunkt die Erweiterung<br />

des Datensatzes im Ausland sein. Erste vorliegende Analysen deuten darauf hin, dass<br />

Melksysteme in einigen Ländern möglicherweise produktiver eingesetzt werden als in<br />

Deutschland. Um konkrete Ursachen zu analysieren wären jedoch größere Datenmengen<br />

nötig, die eine optimierte Gruppierung der Daten erlauben.<br />

Zusammenfassung<br />

Ein effizienter Melkprozess ist ein wichtiger Bestandteil niedriger Produktionskosten. Bisherige<br />

Analysen erlauben keine Rückschlüsse <strong>über</strong> den internationalen Einsatz verschiedener Melktechniken<br />

und ihrer Produktivitäten. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel der vorliegenden Studie,<br />

Daten und Einschätzungen von Milcherzeugern <strong>über</strong> den aktuellen und künftigen Einsatz der<br />

Buel_3_11.indb 396 17.11.2011 08:13:14

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