euskirchen 2013 - bei Polizeifeste.de
euskirchen 2013 - bei Polizeifeste.de
euskirchen 2013 - bei Polizeifeste.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
pressto gmbh, Köln<br />
Betrug<br />
HILFSBEREITE<br />
TRICKBETRÜGER<br />
Sie erschleichen sich das Vertrauen ihrer Opfer<br />
Es tauchen immer neue Varianten von Trickbetrug auf. Zwei beson<strong>de</strong>rs perfi<strong>de</strong><br />
Maschen: Russischsprachige Migranten erhalten Schockanrufe in ihrer Muttersprache.<br />
In an<strong>de</strong>ren Fällen stehlen die Täter ihren Opfern <strong>bei</strong>m Einkaufen<br />
unbemerkt <strong>de</strong>n Hausschlüssel. Als angeblich hilfsbereite Mitbürger sprechen<br />
sie die Opfer dann vor <strong>de</strong>ren Haustür an und sagen, dass <strong>de</strong>r Hausschlüssel<br />
im Supermarkt abgegeben wor<strong>de</strong>n sei. Während <strong>de</strong>r Bestohlene dorthin<br />
zurückgeht, um <strong>de</strong>n Schlüssel zu holen, rauben die Täter die Wohnung aus.<br />
Die Schockanrufe wen<strong>de</strong>n sich an eine<br />
kleine Gruppe von Opfern, berichtet Martin<br />
Ploch, Sachbear<strong>bei</strong>ter <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Zentraldirektion<br />
63 <strong>de</strong>r Hamburger Polizei. Mit<br />
ihnen wer<strong>de</strong>n gezielt russisch sprechen<strong>de</strong><br />
Menschen ins Visier genommen: „Diese<br />
Personen wer<strong>de</strong>n in ihrer Muttersprache<br />
angerufen. Dann wird erzählt, ein Verwandter<br />
von ihnen, ein Sohn o<strong>de</strong>r eine<br />
Tochter, habe einen Verkehrsunfall verursacht,<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r vermeintliche Unfallgeschädigte<br />
zwar ernsthaft, aber nicht<br />
lebensbedrohlich verletzt wor<strong>de</strong>n sei. Es<br />
wird mit einer Anzeige gegen <strong>de</strong>n Angehörigen<br />
und mit <strong>de</strong>ssen Inhaftierung<br />
gedroht. Da<strong>bei</strong> ist <strong>bei</strong> einigen Telefonaten<br />
im Hintergrund eine jammern<strong>de</strong> Person<br />
als vermeintlich betroffener Angehöriger<br />
zu hören gewesen.“ Die Opfer sollen eine<br />
litauische Handynummer anrufen, unter<br />
<strong>de</strong>r sich ein angeblicher Polizeibeamter<br />
mel<strong>de</strong>t und <strong>de</strong>n im ersten Telefonat<br />
geschil<strong>de</strong>rten Sachverhalt bestätigt. Zur<br />
Vermeidung <strong>de</strong>r Inhaftierung soll die Zahlung<br />
<strong>de</strong>r Entschädigung möglichst sofort<br />
an einen „zufällig“ in <strong>de</strong>r Nähe befindlichen<br />
Verwandten <strong>de</strong>s vermeintlichen<br />
Unfallopfers o<strong>de</strong>r einen angeblichen Polizeibeamten<br />
erfolgen.<br />
Die Opfer wer<strong>de</strong>n eine Zeitlang mit unsinnigen<br />
Beschäftigungen wie Nie<strong>de</strong>rschreiben<br />
eines vom Anrufer diktierten Kautionsantrags<br />
o<strong>de</strong>r Notieren von Geldschein-Nummern<br />
am Telefon gehalten:<br />
„Das kann bis zu einer Stun<strong>de</strong> dauern, je<br />
nach<strong>de</strong>m, wie lange die Abholer brauchen,<br />
um dort vor Ort zu erscheinen“, weiß Martin<br />
Ploch. Dann wird unten auf <strong>de</strong>r Straße<br />
das Geld übergeben: „Die Opfer gehen<br />
dafür nicht zur Bank. Sie haben das Geld<br />
meistens zu Hause <strong>de</strong>poniert.“ Erst nach<br />
Beendigung <strong>de</strong>s Telefonats und <strong>de</strong>r Geldübergabe<br />
kommen <strong>de</strong>n Opfern Be<strong>de</strong>nken<br />
und sie fragen <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n echten Angehörigen<br />
nach.<br />
Der vermeintlich ehrliche<br />
Informant<br />
Eine Ban<strong>de</strong> von vier Trickdieben hat die<br />
Polizei in Köln-Deutz unlängst fassen können.<br />
Sie hatten ihren Opfern – meist älteren<br />
Menschen – <strong>bei</strong>m Einkauf unbemerkt die<br />
Wohnungsschlüssel gestohlen. Anschließend<br />
folgten sie ihnen nach Hause und<br />
gaben vor, dass sie <strong>de</strong>n Schlüssel gefun<strong>de</strong>n<br />
und im Supermarkt abgegeben hätten. Die<br />
Senioren machten sich dankbar zurück<br />
Richtung Supermarkt auf und erfuhren<br />
dort, dass gar kein Schlüssel gefun<strong>de</strong>n<br />
wor<strong>de</strong>n sei. Während<strong>de</strong>ssen nutzten die<br />
Trickdiebe die Zeit, öffneten die Haustür<br />
mit <strong>de</strong>m Wohnungsschlüssel und stahlen<br />
dort Geld und Schmuck. In einem Drogeriemarkt<br />
in Köln-Deutz flog <strong>de</strong>r Schwin<strong>de</strong>l<br />
schließlich auf. Einem La<strong>de</strong>n<strong>de</strong>tektiv fielen<br />
vier Personen auf. Er beobachtete, wie<br />
einer 83-jährigen Seniorin <strong>de</strong>r Schlüssel<br />
aus <strong>de</strong>r Jackentasche gestohlen wur<strong>de</strong>. Die<br />
21-jährige Täterin hatte eine Jacke über<br />
ihren Arm gelegt. Ein Mittäter schirmte<br />
sie mit seinem Körper ab. Die Diebin griff<br />
von <strong>de</strong>r Jacke ver<strong>de</strong>ckt mit einer Hand in<br />
die Tasche <strong>de</strong>r Seniorin und entwen<strong>de</strong>te<br />
<strong>de</strong>n Schlüsselbund. Zwei Mittäter beobachteten<br />
die Straße vor <strong>de</strong>m Geschäft. Die<br />
Polizei, die das Quartett wenige Minuten<br />
nach <strong>de</strong>m Anruf <strong>de</strong>s La<strong>de</strong>n<strong>de</strong>tektivs festnahm,<br />
fand im Auto <strong>de</strong>r Diebe nicht nur<br />
die Schlüssel <strong>de</strong>r 83-Jährigen, son<strong>de</strong>rn<br />
noch einen weiteren Schlüsselbund. Scheiterten<br />
die Diebe in diesem Fall, so waren<br />
sie o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re wenige Tage zuvor in<br />
Köln-Buchforst erfolgreich. Hier wur<strong>de</strong><br />
eine 76-Jährige auf <strong>de</strong>m Rückweg vom<br />
Einkauf von einem jungen Mann angesprochen,<br />
<strong>de</strong>r ihr sagte, sie habe in einem<br />
Geschäft ihr Schlüsselbund verloren. Es<br />
sei gefun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n und sie könne es dort<br />
abholen. Nach<strong>de</strong>m die Frau vergeblich im<br />
Supermarkt nachgefragt hatte, kehrte sie<br />
zu ihrer Wohnung zurück. Dort hatten die<br />
Diebe dann bereits ihr Bargeld und ihren<br />
Schmuck entwen<strong>de</strong>t.<br />
16