NNIIIXX W WIIIEE W WEEEG G - dbz-donaustädter bezirkszeitung
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Donaustädter Bezirkszeitung Nr. 6/2013<br />
<strong>dbz</strong>-Diskussionsrunde<br />
Themenvorgabe: SPÖ<br />
Jugendbeschäftigung in der Donaustadt. – Bewältigung<br />
einer Herausforderung!<br />
BRin<br />
Gerda Müller<br />
(ÖVP)<br />
Sylvia Gauster<br />
(Grüne)<br />
BRin Sonja Haller (SPÖ)<br />
In vielen europäischen Ländern müssen vor<br />
allem die Jugendlichen durch die Finger schauen.<br />
In Griechenland ist beispielsweise mehr als<br />
die Hälfte der Jugendlichen ohne Erwerbsarbeit.<br />
Österreich ist dagegen mit 7,6 % „Klassenbester“<br />
der EU. Dies ist auch auf unsere aktive Arbeitsmarktpolitik<br />
zurückzuführen. Es bleibt aber eine große Herausforderung,<br />
genügend Arbeitsplätze für junge Menschen zur Verfügung<br />
zu stellen. Gerade in der Donaustadt sind Jugendliche aber<br />
gut aufgehoben. 181 Jugendliche ohne Erwerbsarbeit im April<br />
dieses Jahres bedeuten den niedrigsten Wert seit 5 Jahren. Damit<br />
liegt die Donaustadt auch im Vergleich mit anderen Bezirken<br />
Wiens im Spitzenfeld. Das ist eine Bestätigung für unser Modell<br />
der Beschäftigungsgarantie für Jugendliche. Aber auch das<br />
AMS Wien hat großen Anteil an den aktuellen positiven Zahlen.<br />
So wurde in den letzten Jahren die Kooperation mit dem Unterrichtsministerium<br />
weiter ausgebaut und gleichzeitig eine eigene<br />
Einrichtung speziell für Jugendliche geschaffen.<br />
Unsere Bemühungen dürfen an diesem Punkt aber nicht nachlassen.<br />
So ist das nächste große Ziel die Umsetzung einer gesetzlichen<br />
Ausbildungspflicht für alle jungen Menschen. Diese<br />
soll allen Jugendlichen eine über die Pflichtschule hinausreichende<br />
Ausbildung garantieren.<br />
Wir SozialdemokratInnen werden uns in jedem Fall auch weiterhin<br />
für ArbeitnehmerInnen und Angestellte aller Altersklassen<br />
einsetzen und alles tun, damit Österreich die Spitzenposition<br />
innerhalb der EU verteidigen kann.<br />
GRin<br />
Angela Schütz<br />
(FPÖ)<br />
Eine qualifizierte Schul- und Berufsausbildung<br />
sowie das entsprechende<br />
Angebot an Lehrstellen<br />
und eine Vielfalt an Berufen<br />
ist die wichtigste Investition<br />
in die Zukunft unserer Jugend.<br />
Das sozialistische Bildungssystem<br />
hat hier besonders bei ausreichenden<br />
Kenntnissen in<br />
Deutsch und Mathematik versagt.<br />
In Donaustadt steht die SPÖ der<br />
stetig wachsenden Jugendarbeitslosigkeit<br />
– mehr als 700 Jugendliche<br />
– ohne ein wirkliches<br />
Konzept gegenüber. Der größte<br />
Bezirk bietet attraktiven Arbeitgebern<br />
leider immer noch zu<br />
wenige Anreize den Standort<br />
hierher zu verlagern und/oder<br />
ihn auf Dauer zu halten. Im Bereich<br />
Umwelttechnologien hätte<br />
Donaustadt in Aspern, mit<br />
Realisierung des Geothermiezentrums<br />
die Chance auf attraktive<br />
Green Jobs gehabt, die sie<br />
nicht genutzt hat. Donaustadt<br />
braucht eine gezielte Förderpolitik<br />
zur Ansiedelung von zukunftsorientierten<br />
Betrieben,<br />
besonders im Bereich von Green<br />
Jobs, die selbst Lehrlinge – auch<br />
barrierefrei – ausbilden und diese<br />
nach Abschluss der Ausbildung<br />
in den laufenden Betrieb<br />
übernehmen. Das Versprechen,<br />
in der Seestadt neben dringend<br />
benötigtem Wohnraum, auch<br />
Arbeitsplätze zu schaffen ist ein<br />
Gebot der Stunde. Es werden<br />
aber für unseren rasch wachsenden<br />
Bezirk, bei weiter fehlender<br />
Infrastruktur, zu wenige sein.<br />
Die Donaustadt braucht Ausbildungs-<br />
und Arbeitsplätze wie einen<br />
Bissen Brot! (Bei zunehmender<br />
Bevölkerung in den kommenden<br />
Jahren umso dringender!)<br />
Die Gruppe der „jungen Arbeitnehmer“<br />
(Altersgruppe 15-<br />
25 Jahre) umfasst neben Schülern/Lehrlingen<br />
auch Studenten<br />
bzw. Jungakademiker – insgesamt<br />
20 000 Menschen, die in<br />
der Donaustadt leben und zum<br />
Großteil auch hier eine Arbeitsstelle<br />
finden möchten. Wenn wir<br />
nicht wollen, dass unsere gut<br />
ausgebildete Jugend nach dem<br />
Schul- bzw. Berufsausbildungsoder<br />
Studienabschluss im überwiegenden<br />
Ausmaß zu Pendlern<br />
wird, dann muss man darauf<br />
schauen, dass der Übertritt von<br />
der Schule/Fachausbildung ins<br />
Berufsleben gut funktioniert.<br />
Wir brauchen eine vom Bezirk<br />
ausgehende Bildungs- und Arbeitsmarktstrategie.<br />
Wenn nicht<br />
rechtzeitig daran gedacht wird,<br />
sind wir drauf und dran, unsere<br />
Chancen in unserem Wachstumsbezirk<br />
fahrlässig zu verspielen!<br />
Dann finden unsere Kinder<br />
und Enkelkinder in erster Linie<br />
eine Schlafstadt vor, der die nötigen<br />
Schul- und Arbeitsplätze<br />
fehlen. Eine komplette bildungsund<br />
arbeitsmarktpolitische<br />
Bruchlandung der Donaustadt<br />
muss daher auf alle Fälle verhindert<br />
werden! Großes Augenmerk<br />
sei auf Kindergarten und Volksschule<br />
zu richten, denn in diesem<br />
Alter können Defizite mit<br />
geringem Aufwand aufgeholt<br />
werden. Unternehmer brauchen<br />
– und nicht erst jetzt in Krisenzeiten<br />
– Jugendliche mit ausreichender<br />
Qualifikation und<br />
grundlegenden Bildungskompetenzen.<br />
Es ist schlimm genug,<br />
dass die Wünsche der ÖVP hinsichtlich<br />
der Sicherstellung des<br />
Universitätscampus für eine<br />
neue Wirtschaftsuniversität in<br />
der Seestadt Aspern nicht berücksichtigt<br />
wurden. Leuchtend<br />
rote Plakate mit einfachen Botschaften<br />
sind für den Ernst der<br />
Lage definitiv zu wenig!<br />
In unserem jungen Bezirk Donaustadt<br />
leben besonders viele<br />
Jugendliche. Auf dem Weg in<br />
ein selbstständiges Leben trifft<br />
Arbeitslosigkeit jede/n besonders<br />
hart. Projekte wie z.B. die<br />
Berufsorientierung Space Lab<br />
als Unterstützung bei schwierigem<br />
Berufseinstieg beginnen<br />
nach meinen Erfahrungen langsam<br />
zu greifen. Trotzdem besteht<br />
Handlungsbedarf. Mit 7,6<br />
Prozent Jugendarbeitslosigkeit<br />
hat Österreich europaweit zwar<br />
einen Spitzenplatz, nicht nur im<br />
Vergleich zu Spanien mit 55 Prozent.<br />
Doch bis Mitte 2014 soll<br />
die allgemeine Arbeitslosigkeit<br />
weiter ansteigen und in Wien,<br />
wo es kaum Industrie gibt, ist<br />
diese ohnehin höher als in den<br />
Bundesländern.<br />
Derzeit sind lange Anfahrtswege<br />
für DonaustädterInnen<br />
selbstverständlich. Im Jugendtreff<br />
erlebe ich die jungen Leute<br />
nach Schule oder Arbeit oft<br />
sehr, sehr müde und viele befürchten,<br />
die hohen Anforderungen<br />
nicht zu schaffen. Mehr<br />
Ausbildungsprogramme in den<br />
Zukunftsbranchen Gesundheit,<br />
Pflege und Green Jobs, aber<br />
auch die verbesserte soziale Absicherung<br />
von Einzel- und<br />
KleinstunternehmerInnen würden<br />
zusätzliche Arbeitsplätze im<br />
Dienstleistungsbereich schaffen.<br />
In ganz Wien, so dass die<br />
Wege zur Arbeit kürzer werden.<br />
Mehr Zukunftschancen für Jugendliche<br />
– dafür sind nicht immer<br />
nur Geld und entsprechende<br />
Reformen nötig, sondern<br />
auch Offenheit für neue Ideen<br />
und Projekte, etwa um mehr<br />
Mädchen für Technik und Forschung<br />
zu begeistern. Investitionen<br />
in Bildung – die nachweislich<br />
vor Arbeitslosigkeit<br />
schützt und in eine zukunftsorientierte,<br />
nachhaltige Wirtschaft,<br />
können durchaus auch<br />
auf lokaler Ebene beeinflusst<br />
werden. Und davon würden<br />
schließlich nicht „nur“ die 15- bis<br />
24-Jährigen profitieren, sondern<br />
wir alle.