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DONNERSTAG, 6. JUNI <strong>2013</strong><br />
<strong>11</strong>. AUSGABE<br />
fehlen. Ebenso traditionell und von vielen Besuchern herbeigesehnt,<br />
war am frühen Abend die Auslosung des Hutzentag-Gaudiums<br />
in Kirschkern-Weitspucken, Wettnageln, <strong>Treuen</strong>er Biathlon und<br />
anderen ähnlich abenteuerlichen Herausforderungen. Neben dem<br />
guten und kurzweiligen Programm auf der Bühne ertönte dann die<br />
angenehme, laute Musik der Schalmeien durch die Straßen. Viele<br />
Gäste klatschten nicht nur zur Erwärmung mit, nein auch wegen<br />
den Rhythmen hielt es nur wenige auf den Plätzen. Es herrschte<br />
eine rege Betriebsamkeit mit einer angenehmen und einladenden<br />
Atmosphäre in unserem liebenswerten Örtchen. Sie wurde getragen<br />
von unzähligen, visuellen Eindrücken und von Zuckerwatten-,<br />
Mandel- und Kaffeeduft. Einzig der Geruch von Glühwein versetzte<br />
so manche bei nasskalten 10 Grad für einen kleinen Augenblick in<br />
die Adventszeit, dafür war es aber schon wieder etwas Besonderes.<br />
Ebenso zählten viele Sportgeräte & Geschicklichkeitsspiele zu den<br />
Neuerungen, so die Sleckline die von Groß und Klein gern in Anspruch<br />
genommen wurde. Nicht zu vergessen ist die diesjährige<br />
Live-Band, die erstmalig neben der Diskothek für die nötigen Melodien<br />
sorgte. Zu all diesen und anderen Höhepunkten wurde<br />
dabei das Hutzen in geselliger Runde aber immer gross geschrieben.<br />
Wohlgemerkt muss man dem Besucher nach 10 Jahren gar nicht<br />
mehr einfühlsam erklären, was Hutzen überhaupt bedeutet. Mit<br />
schlafwandlerischer Sicherheit überwindet der routinierte Gast den<br />
Parcours des <strong>Treuen</strong>er Biathlon, spuckt seine Kirschkerne auf den<br />
Granit und holt sich sein frisch gezapftes Hutzenbräu. Dieser Umstand<br />
zählt in seiner Normalität zur größten Attraktion des <strong>Treuen</strong>er<br />
Hutzentages, zusammen mit all dem fröhlichen Miteinander und<br />
den vielen fremden Kennzeichen auf den Parkplätzen. So wird der<br />
<strong>Treuen</strong>er Hutzentag mit dem überregional bekannten Schlossfest,<br />
dem fantastischen Eis und der Sage um den beherzten Biss in ein<br />
fremdes Ohr zu einem der tausend guten Gründe für einen Besuch<br />
in unserer schönen kleinen Stadt. Und das ist richtig gut.<br />
Gegen 19:30 Uhr bemerkte man dann bei genauem Hinsehen,<br />
dass Interessenkonflikte am Familienzusammenhalt der Festbesucher<br />
zu nagen begannen. Während Mütter und Töchter gerne noch<br />
eine Hutzenbrie mehr geordert hätten, verwiesen die fußballbegeisterten<br />
Väter mit wachsender Nervosität auf die Einmaligkeit der<br />
deutsch-deutschen Begegnung in London und konnten nicht aufhören,<br />
die Vorzüge des heimischen Wohnzimmers und Flachbildfernsehers<br />
anzupreisen. Gut, dass sich auch diese Fans vor dem<br />
Großbildschirm auf der Gabelsberger Str. verstanden fühlen konnten.<br />
Friedlich und zum großen Teil trocken von oben, wurde das seltene<br />
Ereignis von beiden Fan-Lagern verfolgt, wohlwissend dass es nur<br />
einen Sieger geben kann.<br />
Nach der gelungenen Übertragung waren sich dann alle Hutzen-<br />
Väter schnell in Sachen Ballsport einig, der große Sieger war der<br />
„Deutsche Fußball“. So zogen die Verlierer gemeinsam mit den Siegern<br />
glücklich und zufrieden in Richtung Bühne. Hier feierte man<br />
trotz niedriger Temperaturen und vorgerückter Stunde noch bis<br />
weit nach Mitternacht!<br />
dpck<br />
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