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Gender an der Mittelschule - PHBern

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Wieso sind junge Männer<br />

<strong>an</strong> den Gymnasien<br />

untervertreten?<br />

Einflussfaktoren und Lösungs<strong>an</strong>sätze<br />

¬ Caterina Savi<br />

Unsere Schule hat den Anspruch, dass alle Schülerinnen und<br />

Schüler unabhängig von Geschlecht, Herkun und Religion die<br />

gleichen Ch<strong>an</strong>cen für eine gute Ausbildung haben. Wir würden<br />

daher gleich viele Mädchen wie Jungs in unseren Gymnasien erwarten.<br />

In <strong>der</strong> Praxis ist dies im Gymnasium heute nicht mehr<br />

<strong>der</strong> Fall, wie die aktuellen statistischen Daten zeigen.<br />

48<br />

Maturitätsquote in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Betrachtet m<strong>an</strong> die gesamtschweizerische Maturitätsquote, so<br />

sieht m<strong>an</strong>, dass das Gymnasium in den letzten Jahren für Mädchen<br />

<strong>an</strong> Attraktivität gewonnen hat. Waren es 1998 noch 19 %<br />

<strong>der</strong> Frauen, die eine gymnasiale Maturität abgeschlossen haben,<br />

so sind es im Jahr 2010 bereits 23.4 %. Bei den Männern ist die<br />

Maturitätsquote im gleichen Zeitraum von 16.8 % auf 16.4 % gesunken<br />

(vgl. Abb.1).<br />

M<strong>an</strong> könnte vermuten, dass durch den Ausbau <strong>der</strong> Fachhochschulen<br />

die Berufsmaturität für junge Männer attraktiver<br />

geworden ist. Berechnet m<strong>an</strong> die kombinierte Maturitätsquote<br />

für Berufsmatura und gymnasiale Matura, so sieht m<strong>an</strong> in Abb.<br />

2, dass sie sich in den letzten zehn Jahren massiv verän<strong>der</strong>t hat.<br />

Während die kombinierte Maturitätsquote im Jahr 1998 bei den<br />

Männern mit 26.3 % noch wesentlich höher lag als bei den<br />

Frauen mit 23.4 %, haben die Frauen in den letzten Jahren massiv<br />

zugelegt. Im Jahr 2010 hatten sie eine kombinierte Maturitätsquote<br />

von 35.4 %, im Gegensatz dazu lag die Quote bei den<br />

Männern lediglich bei 29.9 %.<br />

Situation im K<strong>an</strong>ton Aargau<br />

Wieso finden weniger Knaben als Mädchen im K<strong>an</strong>ton Aargau<br />

den Weg ins Gymnasium? Es beginnt schon mit <strong>der</strong> Selektion<br />

für die Sekundarstufe I, die durch die Primarschulen erfolgt.<br />

Sekundarstufe I<br />

Da leicht mehr Knaben als Mädchen geboren werden, startet<br />

m<strong>an</strong> mit einem Knaben<strong>an</strong>teil von 51% in <strong>der</strong> Primarschule,<br />

<strong>der</strong> sich auf 48% in <strong>der</strong> Bezirksschule und 40.7% im Gymnasium<br />

reduziert (vgl. Tabelle 1). In Tabelle 2 sieht m<strong>an</strong>, dass im Schuljahr<br />

2011/12 im K<strong>an</strong>ton Aargau 414 Knaben weniger als Mädchen<br />

den Weg in das höchste Niveau <strong>der</strong> Sekundarstufe I, die Bezirksschule,<br />

gefunden haben. Dies, obwohl es auf <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

I insgesamt 361 Knaben mehr als Mädchen gibt. An<strong>der</strong>er-<br />

Abb. 1<br />

Entwicklung <strong>der</strong> gymnasialen Maturitätsquote von<br />

1998 bis 2010 nach Geschlecht (Daten BFS, 2011)<br />

Abb. 2<br />

Entwicklung <strong>der</strong> kombinierten Maturitätsquote<br />

(Berufsmatur BM und gymnasiale Matur GYM) von<br />

1998 bis 2010 nach Geschlecht (Daten BFS, 2011)<br />

Tab. 1<br />

Knabenquote im K<strong>an</strong>ton Aargau, Schuljahr 2011/12<br />

(Daten Statistik AG)<br />

Tab. 2<br />

Schüler/innen <strong>der</strong> Sek I im K<strong>an</strong>ton AG, 2011/12.<br />

Die Unterschiede sind signifik<strong>an</strong>t (Daten Statistik AG)

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