GL 1/2008 - der Lorber-Gesellschaft eV
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<strong>GL</strong> 1/<strong>2008</strong> Der Geist eines Mör<strong>der</strong>s im Jenseits<br />
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Der Geist eines Mör<strong>der</strong>s im Jenseits<br />
Ein Gesicht von Sundar Singh<br />
Ein Mann hatte vor einigen Jahren einen christlichen Prediger getötet. Nun<br />
wurde er im Dschungel von einer Schlange gebissen und starb. Als er in die<br />
Geisterwelt kam, sah er ringsumher gute und böse Geister. Weil die<br />
Gesamtansicht seiner Seele ihn als einen Sohn <strong>der</strong> Finsternis auswies, hatten<br />
die bösen Geister bald von ihm Besitz ergriffen und stießen ihn mit sich<br />
hinab, <strong>der</strong> Finsternis entgegen.<br />
Einer <strong>der</strong> Heiligen bemerkte: „Er tötete einen Gottesmann durch das Gift<br />
seines Zornes, und nun hat ihn selbst das Gift einer Schlange getötet. Die alte<br />
Schlange, <strong>der</strong> Teufel, tötete durch diesen Menschen einen unschuldigen Mann.<br />
Jetzt hat <strong>der</strong> Teufel mittels einer an<strong>der</strong>en Schlange, die ihm gleich ist, diesen<br />
Mann getötet, denn er ist „ein Mör<strong>der</strong> von Anfang“ (Joh. 8, 44).<br />
Als <strong>der</strong> Mör<strong>der</strong> fortgebracht wurde, sagte zu ihm einer aus <strong>der</strong> Schar <strong>der</strong><br />
guten Geister, die gekommen waren, um ihm zu helfen: „Ich habe dir von<br />
ganzem Herzen vergeben. Kann ich jetzt etwas tun, um dir zu helfen?"<br />
Der Mör<strong>der</strong> erkannte ihn sogleich als denselben Mann, den er vor einigen<br />
Jahren getötet hatte. Voller Scham und Furcht fiel er vor ihm nie<strong>der</strong>, und<br />
alsbald begannen die bösen Geister laut zu schreien, aber die Engel, die in<br />
einiger Entfernung standen, wiesen sie zurecht und brachten sie zum<br />
Schweigen.<br />
Dann sagte <strong>der</strong> Mör<strong>der</strong> zu dem Mann, den er ermordet hatte: „Wie<br />
wünschte ich, dass ich in <strong>der</strong> Welt dein selbstloses Wesen so hätte sehen<br />
können, wie ich es jetzt sehe! Es tut mir leid, dass ich, weil ich blind und auch<br />
weil dein wirkliches Geistesleben durch deinen Leib verhüllt war, die innere<br />
Schönheit deines Lebens nicht sehen konnte. Dadurch, dass ich dich tötete,<br />
habe ich auch noch viele Menschen des Segens und <strong>der</strong> Wohltat beraubt, die<br />
du ihnen gegeben hättest. Nun bin ich auf ewig in Gottes Augen ein Sün<strong>der</strong><br />
und verdiene voll meine Strafe. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun kann,<br />
außer dass ich mich in irgendeiner dunklen Höhle verberge, denn ich kann<br />
dieses Licht nicht ertragen. In ihm macht mein eigenes Herz mich elend; aber<br />
noch viel schlimmer ist, dass alle jede Einzelheit meines sündigen Lebens<br />
sehen können.“<br />
Darauf entgegnete <strong>der</strong> Ermordete: „Du solltest aufrichtig bereuen und dich<br />
zu Gott wenden. Wenn du das tust, dann darfst du hoffen, das Lamm Gottes<br />
werde dich in Seinem eigenen Blut waschen und dir neues Leben geben, damit<br />
du bei uns im Himmel leben kannst und vor <strong>der</strong> Qual <strong>der</strong> Hölle gerettet<br />
bist.“<br />
Darauf erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Mör<strong>der</strong>: „Ich muss meine Sünden nicht erst