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16/28 - Landtag Rheinland-Pfalz

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<strong>28</strong>. Sitzung des Innenausschusses am 29.08.2013<br />

– Öffentliche Sitzung –<br />

– Teil 1 –<br />

Punkt 10 der Tagesordnung:<br />

Lärmmindernde Maßnahmen für den Güterverkehr<br />

Antrag der Fraktion der SPD nach § 76 Abs. 2 GOLT<br />

– Vorlage <strong>16</strong>/2699 –<br />

Herr Staatsminister Lewentz weist darauf hin, dass man dieses Thema, das in der politischen Auseinandersetzung<br />

mit der Bundesebene eine intensive Rolle spiele, schon sehr lange miteinander diskutiere.<br />

Es stelle sich die Frage nach dem Umgang mit den Rahmenbedingungen. Hier sei das Stichwort<br />

lärmabhängige Trassenpreise zu nennen. Dies betreffe auch die Frage, wie das Unternehmen<br />

mit der Verantwortung umgehe.<br />

Insbesondere entlang des Mittelrheins, aber auch nördlich von Koblenz und im Moseltal gebe es Bürgerinitiativen,<br />

weil die Menschen diesen Bahnlärm nicht mehr aushielten. In der Nacht würden Spitzenwerte<br />

von 105 dB(A) erreicht. Rechts- und linksrheinig seien jeweils deutlich über 100 Züge unterwegs.<br />

Als Anlieger wisse er aus eigener Erfahrung, dass diese Situation die Menschen umtreibe.<br />

Es sei eine Reihe von Initiativen, auch mit Nachbarländern, insbesondere Hessen, auf den Weg gebracht<br />

worden, um Verbesserungen erzielen zu können. Zu begrüßen sei die Genehmigung der „LL-<br />

Sohle“. Jedoch sei die Umsetzung kompliziert. Die Umrüstung werde wahrscheinlich etwas mehr kosten,<br />

als bisher erwartet. Die technischen Möglichkeiten seien jetzt geklärt. Die Einsatzfähigkeit sei<br />

bestätigt worden.<br />

Die Überlegungen seitens der Bundesebene, bis 2020 umzurüsten, halte er für falsch; denn man<br />

müsse deutlich schneller sein. Dies bedeute eine Konzentration von Bundesmitteln für diesen Bereich.<br />

Davon ausgegangen werde, dass es sich um gut angelegtes Geld handeln würde. Von lärmverminderten<br />

Zügen mit „LL-Sohle“ werde eine Reduzierung um 10 dB(A) erwartet, was in etwa eine gefühlte<br />

Halbierung der Lärmemission ausmache. Dies würde überall dort, wo sich diese Züge bewegten, zu<br />

einer Lärmminderung führen, und zwar nicht nur an bestimmten Stellen, wie dies beispielsweise bei<br />

einer Lärmschutzwand der Fall sei.<br />

Man gehöre dem „Beirat leiseres Mittelrheintal“ an, dessen 3. Sitzung am 17. Juni 2013 in Rüdesheim<br />

stattgefunden habe. Die nächste Sitzung werde in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> stattfinden. Dort würden die Interessen<br />

der Gemeinden und Bürgerinitiativen gemeinsam vertreten. Man sehe sich mit Hessen sozusagen<br />

in einer gemeinsamen Situation. Im Hinblick auf Ausweichstrecken wisse man auch Nordrhein-<br />

Westfalen an der Seite, in anderen Fragen Baden-Württemberg. Für ein Vorankommen werde alles<br />

versucht.<br />

Das Konzept der Fachgruppe zur Durchführung einer aus Bundesmitteln zu finanzierenden Maßnahmenuntersuchung<br />

sei vom Beirat in seiner letzten Sitzung angenommen worden. Die Untersuchung<br />

solle neben den Gemeinden des Mittelrheintals zusätzlich auch für Oestrich-Winkel, Eltville, das heiße<br />

den an das Weltkulturerbe angrenzenden Süden, Leutesdorf und Weißenturm, den nördlichen Bereich<br />

betreffend, umfassen.<br />

Es sei lange darüber diskutiert worden, wie das lärmabhängige Trassenpreissystem der DB Netz AG<br />

eingestuft und beurteilt werde. Es sei nicht ausreichend, was sich immer wieder zeige. Dem Bundesrat<br />

sei ein Vorschlag vorgelegt worden, der ein viel höheres Anreizsystem beinhalte. In der Schweiz<br />

sei eine noch schärfere Variante gesetzliche Grundlage, deshalb wisse man, dass die auf der Bundesebene<br />

gesetzten Rahmenbedingungen nicht ausreichend seien.<br />

Die Ausweichstrecke sei für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden. Man wisse, dass es<br />

sich hierbei um eine sehr in die Zukunft gerichtete Fragestellung handele. Aber wenn man diese jetzt<br />

nicht angehe, werde diese um den Zeitraum eines Bundesverkehrswegeplans, das heiße, 20<strong>16</strong> plus<br />

15 Jahre, hinausgeschoben, bevor man in die Untersuchung starte, ob man eine Trassierung finden<br />

und so etwas möglich sein könne.<br />

Des Weiteren sei wichtig, ob man Vorbereitungen zur Finanzierung treffen könne. An dieser Stelle<br />

rede man wahrscheinlich über viele Milliarden Euro. Man müsse diese Themen aber jetzt angehen,<br />

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