gesamte Ausgabe als Download - Infodienst - Landwirtschaft ...
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Schwerpunktthema<br />
Fleischrinder auf dem<br />
Schwegelhof bei Essingen<br />
Foto: R. Maier<br />
Prof. Gerhard Flachowsky, Dr. Ulrich Meyer<br />
Fleischrinder im Spannungsfeld von tiergerechter Haltung,<br />
Grünlandnutzung, Ressourceneffizienz und Emissionen<br />
Rindfleisch stellt ein wertvolles Lebensmittel tierischer Herkunft dar. Global entfallen etwa 22 % des<br />
Fleischaufkommens auf Rindfleisch (FAO, 2012), in Deutschland sind es 1,1 Millionen t (gewerbliche<br />
Erzeugung, Statistisches Bundesamt 2013) bzw. 14 % des <strong>gesamte</strong>n Fleischaufkommens.<br />
Global werden mehr <strong>als</strong> eine Milliarde Rinder<br />
auf Weiden und anderen Dauerkulturen<br />
(weltweit etwa 3,5 Mrd. ha), weitgehend von sogenannten<br />
Subsistenz-Farmern (Selbstversorgung),<br />
gehalten. Weltweit leben etwa 500 Mio. Farmer<br />
unter solchen Bedingungen, zu deren Familien etwa<br />
2 Mrd. Menschen gehören. Die Welt-Ernährungsorganisation<br />
(FAO) schätzt ein, dass der<br />
Fleischverzehr (insgesamt) bis 2050 um etwa 70%<br />
ansteigen wird, wobei die größte Steigerung bei<br />
Geflügelfleisch zu erwarten ist.<br />
Die Weidenutzung der Rinder spielt in Deutschland<br />
vor allem bei den 0,7 Millionen Mutterkühen<br />
(Statistisches Bundesamt 2011) und deren Nachkommen<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Die Weidehaltung von Wiederkäuern (Rinder,<br />
Schafe und Ziegen), dabei vor allem die von Mutterkühen<br />
mit wachsenden Rindern, ist in den zurückliegenden<br />
Jahren wegen der geringen Ressourceneffizienz<br />
infolge der „doppelten Veredlung“<br />
(Futter – Milch – Fleisch) und der hohen<br />
Methanemissionen, aber auch der möglichen<br />
Lachgasbildung bei pferchähnlicher Haltung in<br />
den Wintermonaten verstärkt in die öffentliche<br />
Kritik geraten. Im Beitrag soll versucht werden,<br />
die Pros und Kontras dieser Haltungsform etwas<br />
näher zu betrachten.<br />
Emissionen bei der Erzeugung<br />
verschiedener Lebensmittel tierischer<br />
Herkunft<br />
Bei näherer Betrachtung sind die geringe Ressourceneffizienz<br />
und die hohen Ausscheidungen von<br />
Gasen mit Klimarelevanz bei Mastrindern nicht<br />
zu widerlegen, wie Tabelle 1 für ausgewählte Lebensmittel<br />
tierischer Herkunft zeigt.<br />
Dabei wurden die sogenannten Carbon Footprints<br />
(CF) unter Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />
Treibhausgaspotentiale der wichtigsten<br />
klimarelevanten Gase (CO 2<br />
x 1; CH 4<br />
x 23; N 2<br />
O<br />
x 300) je kg essbares Eiweiß für Milch, Eier und<br />
verschiedene Fleischherkünfte kalkuliert. Tabelle<br />
1 zeigt deutlich, dass in Abhängigkeit von der<br />
Fleischquelle und der Leistungshöhe der Tiere<br />
erhebliche Unterschiede in der Höhe der Emissionen<br />
bestehen. Für essbares Eiweiß aus Rindfleisch<br />
wurden die höchsten Werte ermittelt, Ge-<br />
Landinfo 4 | 2013<br />
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