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Ländlicher Raum, Landschaft Blühstreifen - Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen Michael Hauk LRA Rhein-Neckar-Kreis Tel. 07261/ 9466-5375 Michael.Hauk@Rhein- Neckar-Kreis.de Erste Ergebnisse und Erkenntnisse In den beiden Projektgemeinden im Rhein-Neckar-Kreis stellten die Landwirte insgesamt über 11 ha ihrer Betriebsflächen zur Verbesserung der Artenvielfalt in diesem intensiven Ackerbaugebiet zur Verfügung. Sie legten darauf Blühstreifen, -flächen und Wildäcker an. Die Landwirte in den beteiligten Gemarkungen stehen den Maßnahmen zur Artenvielfalt aufgeschlossen gegenüber und setzen sie nun um. Der „Runde Tisch Artenvielfalt“ kann offenbar eine geeignete Möglichkeit sein, praxisorientiert, kostengünstig und unter aktiver Mitwirkung vieler Landwirte und sonstiger Beteiligter sinnvolle Maßnahmen zur Artenvielfalt in Ackerbaugebieten zu initiieren und umzusetzen. Die Bereitschaft der Landwirte am Projekt mitzuwirken, beruhten nach den Aussagen des Beraters und der Teilnehmer vor allem auf folgenden Gründen: Freiwilligkeitsprinzip Keine vorgeschriebene, starre Vertragserfüllung, d.h. die Verfügbarkeit über die Flächen und Gestaltungsmöglichkeiten auf den Flächen werden nicht wesentlich bzw. über einen längeren Zeitraum eingeschränkt Möglichkeit, für den jeweiligen Betrieb und dessen Anbau, Betriebs- und Arbeitswirtschaft passende Maßnahmen auszuwählen Betreuung und Beratung durch die ULB Als wesentlicher Schlüsselfaktor für den Erfolg des „Runden Tisches Artenvielfalt“ werden auch kompetente, mit den lokalen Verhältnisse vertraute Ansprechpartner vor Ort, möglichst aus der Landwirtschaft angesehen. Sie sollten im Ort bekannt und aufgrund ihrer persönlichen und fachlichen Kompetenz als Multiplikatoren von ihren Berufskollegen und den übrigen Beteiligten akzeptiert sein. Die Erfahrungen zeigen, dass Landwirte eine zunehmende Sensibilität für das Thema Kulturlandschaft und Biodiversität entwickeln. Ihre anfängliche Skepsis und Zurückhaltung gegenüber Biodiversitätsmaßnahmen weicht, sobald sie selbst erste positive Erfahrungen mit Biodiversitätsmaßnahmen gesammelt haben. Sie nehmen das nahezu ganzjährige Blühen auf ihren Flächen wahr und erleben vor allem deren Nutzung durch Insekten, Schmetterlinge, Vögel und Kleintiere als Bereicherung. Die Landwirte identifizieren sich mit „ihren“ Maßnahmen und entwickeln ein vertieftes Interesse an Arten und Artenvielfalt. Als zusätzliche Bestätigung erfahren sie eine positive Resonanz aus der Bevölkerung. Übertragbarkeit und Verbreitung des Ansatzes Dieser Bewusstseinswandel durch eigene, positive Erfahrungen ist Voraussetzung dafür, dass Landwirte auch längerfristig interessiert und bereit sind, Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt durchzuführen. Um einen solchen Zugang zur Biodiversität zu schaffen, braucht es einen möglichst einfachen Einstieg (niederschwellige Maßnahmen) und vor allem Unterstützung und Begleitung. Die im Projekt erarbeiteten Materialien und der entwickelte methodische Ansatz tragen dazu bei, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Daher gehen die gewonnen Erkenntnisse in die Biodiversitätsberatung ein. Der Maßnahmenkatalog Artenvielfalt, der ebenfalls im Rahmen des Projektes erarbeitet wurde, ist im Infodienst zur Herunterladen bereitgestellt (www.gbb.lel-bw.de). Das Konzept „Runder Tisch Artenvielfalt“ wurde inzwischen bei der internationalen Beratertagung der IALB im Juni 2013 in Karlsruhe, in fachlichen Fortbildungen und bei einer Dienstbesprechung der Leiter/innen von ULBen präsentiert und diskutiert. Darüber hinaus soll es in Vorträgen im Rahmen der berufsbezogenen Erwachsenenbildung von ULBen im Winter 2013/2014 vorgestellt werden. Die Erfahrungen aus dem Projekt wurden auch in den Entwurf eines eigenen Beratungsmoduls „Biodiversität“ zum MLR-Projekt „Beratung 2020“ eingebracht. Entscheidend für den Erfolg der Biodiversitätsberatung im Allgemeinen und des Konzepts „Runder Tisch Artenvielfalt“ im Besonderen und somit auch für die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen wird aber sein, diese gut mit entsprechenden Bildungs- und Argrumweltmaßnahmen abzustimmen und zu ergänzen. Dazu braucht es ebenso begeisterte und engagierte Menschen wie bei der Vor-Ort-Umsetzung, die sich aufeinander und auf neue Ideen einlassen. Dann können wir blühende (Agrar) Landschaften nicht mehr nur im Frühjahr erleben. • 32 Landinfo 4 | 2013
Ländlicher Raum, Landschaft Harald Beck LEL Maps – weit mehr als eine Karte Die LEL hat ihr Infodienstangebot um den Kartendienst „LEL Maps“ erweitert. Damit ist jetzt ein Informationsangebot verfügbar, das interaktive Fachkarten im Infodienst bereitstellt. Infodienst-Startseite des Kartendienstes LEL-Maps“ ist nach Rubriken geordnet und übersichtlich gegliedert, so dass ein strukturierter und einfacher Zugriff auf die Fachkarten möglich ist. Je nach Inhalt sind die Karten für alle Interessierten (Zugang über Internet) oder nur für die Bediensteten der Landwirtschaftsverwaltung (Intranet-Login erforderlich) abrufbar. Die Darstellung der Fachkarten geschieht direkt im Webbrowser und bedarf keiner zusätzlichen Software (siehe Abb. 1). Karten in LEL Maps sind flexibel darstellen und auswertbar Durch Zoom und Pan (Verschieben des Darstellungsbereichs) kann gezielt auf Kartendetails zugegriffen werden. Datenebenen können nach Bedarf aktiviert oder deaktiviert werden, um Sachverhalte entsprechend dem gewählten Maßstab gut sichtbar darzustellen. Sachdaten der dargestellten Kartenobjekte sind per Mausklick abrufbar. Über ein Abfragetool können frei definierbare Abfragen auf die Kartenobjekte durchgeführt LEL-Maps stellt Karten zur Agrarstruktur auf Gemarktungs- oder Gemeindeebene zur Verfügung Landinfo 4 | 2013 33
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