Ratgeber Förderung 2013 - Landwirtschaftskammer Nordrhein ...
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50| ÖKOLANDBAU<br />
Im Anschluss an eine Prüfung erhält<br />
der Landwirt eine Prüfbescheinigung<br />
und ein Auswertungsschreiben von der<br />
Kontrollstelle zugesandt. Die jeweils<br />
aktuelle Prüfbescheinigung muss innerhalb<br />
von sechs Wochen bei der zuständigen<br />
Kreisstelle der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
eingereicht werden.<br />
Wird die aktuelle Prüfbescheinigung<br />
wiederholt nicht innerhalb von sechs<br />
Wochen vorgelegt, erfolgt eine 5-prozentige<br />
Kürzung der Prämie. Eine Liste<br />
mit den amtlich zugela ssenen Kontrollstellen<br />
erhalten Sie bei der Kreisstelle<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> und unter<br />
www. landwirtschaftskammer.de.<br />
Foto: Landpixel<br />
▶ Viehbesatz beachten<br />
Betriebe mit Dauergrünlandflächen<br />
sollten unbedingt beachten, dass ein<br />
Mindestviehbesatz im Jahresdurchschnitt<br />
von 0,3 RGV/ha Dauergrünland<br />
eingehalten werden muss. Eine reine<br />
Sommerweidehaltung ist möglich,<br />
wenn im Durchschnitt des Verpflichtungsjahres<br />
der Viehbesatz entsprechend<br />
hoch ist. Wird dieser Mindestviehbesatz<br />
im Jahresdurchschnitt um<br />
mehr als 10 % unterschritten, wird für<br />
das Dauergrünland des Betriebes keine<br />
Prämie gezahlt.<br />
▶ Bei der Codierung beachten<br />
Als Dauerkultur werden folgende Kulturen<br />
gefördert:<br />
● 811 Kern- und Steinobst<br />
Für die Anerkennung von Kernobstanlagen<br />
als Dauerkultur müssen<br />
wenigstens 800 Bäume/ha und von<br />
Steinobstanlagen wenigstens 400<br />
Bäume/ha gepflanzt sein.<br />
● 817 Beerenobst<br />
● 830 und 831 Baumschulen<br />
● 850 Rebland<br />
Als Gemüse oder Zierpflanzen werden<br />
folgende Kulturen gefördert:<br />
● 710 Gemüse Freiland<br />
● 715 Spargel<br />
● 722 Blumen und nicht verholzende<br />
Zierpflanzen<br />
● 723 Erdbeeren<br />
● 770 Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen<br />
● 771 Küchenkräuter<br />
● 791 und 792 Gartenbausämerei<br />
● 819 sonstige Obstanlagen<br />
● 824 oder 825 Hasel- oder Walnüsse<br />
● 890 sonstige Dauerkulturen<br />
Für die Anerkennung als sonstige<br />
Obstanlage oder sonstige Dauerkultur<br />
müssen im Falle von Obstbäumen<br />
(Kern- oder Steinobst) oder<br />
Walnussbäumen wenigstens 90<br />
Bäume/ha vorhanden sein.<br />
● 892 Rhabarber<br />
Als Unterglaskulturen werden die Codierungen<br />
731 und 732 gefördert. Hierbei<br />
gelten besondere Bedingungen – werden<br />
sie erfüllt, kann eine Prämie von 5 500 €<br />
für die Einführung und bis 3 500 € je ha<br />
für die Beibehaltung pro ha und Jahr gewährt<br />
werden. Bei Nichterfüllung der<br />
Bedingungen wird nur eine Prämie in<br />
Höhe der Gemüseförderung gewährt. Sofern<br />
Sie Gemüse- oder Zierpflanzenanbau<br />
in Gewächshäusern betreiben, informieren<br />
Sie sich bitte vor Antragstellung<br />
ausführlich über diesen Programmbaustein<br />
bei Ihrer Kreisstelle.<br />
◀<br />
▶ Wie hoch sind die Prämien?<br />
Die <strong>Förderung</strong> für den gesamten Betrieb<br />
wird gewährt, wenn in allen Produktionszweigen<br />
eines Betriebes nach<br />
der EU-Verordnung (EG) Nr. 834/2007<br />
gewirtschaftet wird. Die Ausgliederung<br />
einzelner Betriebszweige ist<br />
nicht möglich.<br />
Sie erhalten für ihre Ackerbau-, Gemüse-,<br />
Dauerkultur-, Dauergrünland-,<br />
Zierpflanzen-, Baumschul- und Unterglasflächen<br />
jeweils unterschiedliche<br />
Fördersätze. Die Bagatellgrenze für<br />
dieses Förderprogramm liegt bei<br />
900 €/Jahr. Das entspricht einer Mindestantragsfläche<br />
von 4,19 ha Acker<br />
und 4,40 ha für Dauergrünland.<br />
Mit einem Neuantrag können alle Flächen<br />
des aktuellen Flächenverzeichnisses,<br />
einschließlich Landschaftselemente<br />
und solche Flächen, die bis zum<br />
1. Juli <strong>2013</strong> in die Bewirtschaftung aufgenommen<br />
werden und in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
Westfalen oder Rheinland-Pfalz liegen,<br />
beantragt werden. Für Flächen, die<br />
nicht im Flächenverzeichnis des Antragstellers<br />
enthalten sind, müssen ein<br />
Zusatzflächenverzeichnis und geeignete<br />
Nachweisbelege, Pachtvertrag und<br />
Luftbild, vorgelegt werden.<br />
Kühe auf die Weide<br />
Gefördert wird der tägliche Weidegang von Milchkühen und<br />
deren Nachzucht zwischen dem 1. Juni und dem 1. Oktober. Die<br />
Laufzeit der Maßnahme beträgt fünf Jahre. Zuwendungsvoraussetzung<br />
ist insbesondere der tägliche Weidegang der Tiere im<br />
Zeitraum vom 1. Juni bis 1. Oktober mit freiem Zugang zu einer<br />
Tränke. Martin Jung erklärt die Förderbedingungen.<br />
Einen Antrag können alle Landwirte<br />
stellen, deren Betriebssitz in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen<br />
liegt und die in der<br />
HIT-Datenbank als Milcherzeuger eingetragen<br />
sind. Die Höhe der jährlichen<br />
Zuwendung je förderfähiger Großvieheinheit<br />
(GVE) beträgt 35 €, bei<br />
gleichzeitiger <strong>Förderung</strong> eines ökologischen<br />
Produktionsverfahrens 30 €.<br />
▶ Nicht alle Rassen<br />
Förderfähig sind alle Kühe der Milchund<br />
Zweinutzungsrassen und deren<br />
weibliche Nachzucht älter als zwölf<br />
Monate. Für die in der Tabelle genannten<br />
Fleischnutzungsrassen gibt es keine<br />
Weidehaltungsprämie. Die <strong>Förderung</strong><br />
der Weidehaltung von Milchvieh<br />
kann entweder nur für die Milchkühe,<br />
oder auch für die Milchkühe inklusive<br />
Nachzucht, erfolgen. Als Nachzucht<br />
zählen alle weiblichen Rinder älter als<br />
zwölf Monate und ohne eingetragenes<br />
Erstabkalbedatum in der HIT-Datenbank.<br />
Die Zahl der förderfähigen GVE<br />
Nachzucht wird auf maximal 25 % der<br />
förderfähigen GVE der Milchkühe begrenzt.<br />
▶ Weideflächen angeben<br />
Um sicherzustellen, dass die Weidehaltung<br />
im Sinne einer Halbtagsweide mit<br />
<strong>Ratgeber</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>2013</strong>