Ratgeber Förderung 2013 - Landwirtschaftskammer Nordrhein ...
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56| ZWISCHENFRÜCHTE WASSERSCHUTZ<br />
Im Oktober muss<br />
jeder Antragsteller<br />
die Flächen angeben,<br />
die tatsächlich<br />
mit Zwischenfrüchten<br />
bestellt<br />
wurden.<br />
Foto: agrar-press<br />
Feldblockfinder NRW unter http://<br />
www.landwirtschaftskammer.de/FBF/<br />
zur Verfügung. Dort kann für jeden einzelnen<br />
Feldblock ermittelt werden, ob<br />
er innerhalb der Förderkulisse liegt<br />
oder nicht, oder ob gegebenenfalls nur<br />
zum Teil förderfähig ist. Die Anmeldung<br />
am Feldblock-Finder erfolgt über<br />
die ZID-Registriernummer. Anschließend<br />
müssen für den zu prüfenden<br />
Feldblock die letzten acht Stellen der<br />
FLIK eingegeben werden. Durch Aktivierung<br />
der Förderkulisse Zwischenfrucht<br />
wird sichtbar, ob der Feldblock<br />
innerhalb der Kulisse liegt oder nicht.<br />
▶ Wozu verpflichte ich mich?<br />
Mit dem Grundantrag verpflichtet sich<br />
jeder Antragsteller, auf mindestens<br />
20 % der zum Zeitpunkt der Grundantragstellung<br />
im Flächenverzeichnis angegebenen<br />
Ackerflächen, die innerhalb<br />
der Förderkulisse liegen, für die folgenden<br />
fünf Jahre Zwischenfrüchte anzubauen.<br />
Wird der prozentuale Mindestflächenanteil<br />
mit der Grundantragstellung<br />
nicht erreicht, muss der<br />
Antrag abgelehnt werden.<br />
▶ Lieber weniger<br />
Die Antragstellung in den vergangenen<br />
Jahren hat gezeigt, dass der Antrag<br />
nach Möglichkeit nicht exakt für 20 %<br />
der innerhalb der Förderkulisse liegenden<br />
Ackerfläche gestellt werden sollte.<br />
Eine geringfügige Erhöhung der Ackerfläche<br />
innerhalb der Förderkulisse im<br />
Flächenverzeichnis durch die spätere<br />
Antragsbearbeitung kann dann zur Ablehnung<br />
des Grundantrages führen,<br />
weil dadurch die 20-%-Grenze nach<br />
oben verschoben wird. Insofern ist es<br />
sinnvoll, eher ein bis zwei Prozentpunkte<br />
mehr zu beantragen, um solche<br />
möglichen Veränderungen zu kompensieren.<br />
Wer beabsichtigt, den überwiegenden<br />
Teil oder gar alle Flächen, die<br />
in der Kulisse liegen, zu beantragen,<br />
sollte bedenken, dass der so beantragte<br />
und bewilligte Flächenumfang über<br />
die gesamten fünf Jahre eingehalten<br />
werden muss.<br />
Im Oktober <strong>2013</strong> muss jeder Grundantragsteller<br />
mit der sogenannten<br />
Herbsterklärung die Flächen angeben,<br />
die tatsächlich mit Zwischenfrüchten<br />
bestellt wurden. Wenn zu diesem Zeitpunkt<br />
auffällt, dass die mit dem<br />
Grundantrag beantragte Fläche doch<br />
nicht mit Zwischenfrüchten bestellt<br />
werden konnte, kann die Grundantragsfläche<br />
noch bis zum Mindestwert<br />
von 20 % der Ackerfläche innerhalb<br />
der Kulisse nach unten korrigiert werden.<br />
Ist der Grundantrag bereits bewilligt<br />
(Dezember <strong>2013</strong>) ist eine solche<br />
Korrektur nicht mehr möglich.<br />
Nach der Ernte der Hauptfrüchte müssen<br />
zum Zweck der Winterbegrünung<br />
Zwischenfrüchte, einschließlich Untersaaten,<br />
die nach der Ernte der Hauptfrucht<br />
beibehalten werden, angebaut<br />
werden. Der jährliche Mindestumfang<br />
für den Zwischenfruchtanbau in der<br />
Förderkulisse muss dem bewilligten<br />
Flächenumfang gemäß Grundantrag<br />
entsprechen oder darüber hinausgehen.<br />
Da Zwischenfrüchte zur Winterbegrünung<br />
nur angebaut werden können,<br />
wenn anschließend eine Sommerung<br />
folgt, gilt diese Auflage immer dann,<br />
wenn mindestens so viele Hektar Sommerungen<br />
innerhalb der Förderkulisse<br />
angebaut werden, wie bewilligt wurden.<br />
Werden weniger Hektar innerhalb<br />
der Förderkulisse mit einer Sommerung<br />
bestellt, reicht es aus, auf allen<br />
Flächen, auf denen eine Sommerung<br />
folgt, eine Zwischenfrucht anzubauen.<br />
▶ Welche Zwischenfrüchte<br />
dürfen angebaut werden?<br />
Es sind drei Gruppen zulässiger Zwischenfrüchte<br />
zu unterscheiden:<br />
1. Winterharte Zwischenfrüchte, für<br />
die eine Herbstvornutzung durch Mähen<br />
oder Mulchen zulässig ist. Dies<br />
sind:<br />
● Grünroggen<br />
● Winterrübsen<br />
● Ölrettich<br />
● Einjähriges Weidelgras<br />
● Welsches Weidelgras<br />
● Bastardweidelgras<br />
● Deutsches Weidelgras<br />
● Alle ausdauernden Gräser, zum Beispiel<br />
Rotschwingel, Knaulgras, Wiesenschwingel<br />
– auch als Untersaat.<br />
Diese Zwischenfrüchte dürfen, weil<br />
sie nach dem Schnitt wieder austreiben,<br />
im Herbst als Grünfutter<br />
oder zur Silagebereitung genutzt<br />
werden.<br />
2. Winterharte Zwischenfrüchte, für<br />
die keine Herbstvornutzung zulässig<br />
ist. Dazu gehören:<br />
● Markstammkohl (Futterkohl)<br />
● Stoppelrüben (Herbstrüben)<br />
● Winterraps<br />
Weil diese Kulturen nach einer Schnittnutzung<br />
nicht erneut austreiben, ist<br />
für sie eine Nutzung im Herbst ausgeschlossen.<br />
3. Abfrierende Zwischenfrüchte, für die<br />
keine Herbstvornutzung zulässig ist<br />
und deren Folgekultur (Sommerung) in<br />
Mulchsaat angebaut werden muss.<br />
● Senf<br />
● Phacelia<br />
● Sommerraps<br />
● Hafer<br />
● Sommergerste<br />
● Buchweizen<br />
● Sonnenblumen<br />
● Hanf<br />
Da diese Kulturen bei Frost abfrieren,<br />
dürfen sie nicht untergepflügt werden,<br />
sondern müssen an der Oberfläche<br />
verbleiben und die folgende Sommerkultur<br />
muss in Mulchsaat ausgebracht<br />
werden. Diese Kulturen dürfen im<br />
Herbst nicht genutzt werden.<br />
Für alle angebauten Zwischenfrüchte<br />
gilt:<br />
Nicht zulässig vor dem 1. Februar sind:<br />
Die Beweidung des Zwischenfruchtbestandes,<br />
jede Bearbeitung des Zwischenfruchtbestandes,<br />
die mit einer<br />
Einarbeitung in den Boden einhergeht<br />
sowie der Einsatz eines Totalherbizides,<br />
das den Zwischenfruchtbestand<br />
abtötet.<br />
Die Stickstoffdüngung einer Zwischenfrucht<br />
ist ebenfalls nicht zulässig. Dies<br />
beinhaltet, dass ab der Ernte der Vorfrucht<br />
bis zum 31. Januar des Folgejahres<br />
weder mineralischer N-Dünger<br />
noch Wirtschaftsdünger, wie Gülle,<br />
Festmist oder Kompost, ausgebracht<br />
<strong>Ratgeber</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>2013</strong>