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Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln aus Sicht der ...

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Verbrauchertypen <strong>und</strong> ihre Bedeutung für den Qualitätswettbewerb<br />

45<br />

die wahrgenommenen Täuschung bei <strong>der</strong> Lebensmittelvermarktung (Faktor 2). Das Ergebnis<br />

führt zu fünf unterschiedlichen Verbrauchersegmenten, die sich in ihrer Zusammensetzung<br />

zudem im Hinblick auf die Häufigkeit des Lebensmitteleinkaufs <strong>und</strong> in einigen soziodemographischen<br />

Merkmalen (Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, Wohnort) vom Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> Stichprobe unterscheiden (Tabelle 18).<br />

Tabelle 18: Verbrauchertypen auf Basis des Qualitätsinvolvements sowie <strong>der</strong> Täuschungswahrnehmung<br />

C5: Vertrauensvolle<br />

Qualitäts-<br />

C1: Anspruchslos- C2: Qualitätsskeptikelitätskäufenungs-Skeptiker<br />

C3: Kritische Qua-<br />

C4: Kennzeich-<br />

Vertrauende<br />

käufer<br />

n=182 (17,8%) n=129 (12,6%) n=361 (35,4%) n=197 (19,3%) n=152 (14,9%)<br />

• Geringes Qualitätsinvolvement<br />

• Geringe Täuschungswahrnehmung<br />

• Sehr geringes<br />

Qualitätsinvolvement<br />

• Hohe Täuschungswahrnehmung<br />

• Sehr hohes Qualitäts-involvement<br />

• Hohe Täuschungswahrnehmung<br />

• Relativ geringes<br />

Qualitätsinvolvement<br />

• Sehr hohe Täuschungswahrnehmung<br />

• Hohes Qualitätsinvolvement<br />

• Sehr geringe<br />

Täuschungswahrnehmung<br />

Ø<br />

Ø<br />

Häufiger Lebensmitteleinkauf<br />

Häufiger Lebensmitteleinkauf<br />

Ø<br />

Etwas jünger (im<br />

Durchschnitt 41 J.)<br />

Etwas jünger (im<br />

Durchschnitt 42 J.)<br />

Etwas älter (im<br />

Durchschnitt 44 J.)<br />

Etwas älter (im<br />

Durchschnitt 45 J.)<br />

Etwas jünger (im<br />

Durchschnitt 41 J.)<br />

Ø Ø Ø Mehr Frauen (63 %)<br />

Mehr Männer<br />

(66 %)<br />

Etwas mehr mittlere<br />

Bildungsabschlüsse<br />

Weniger Süddeutsche,<br />

mehr Nord<br />

<strong>und</strong> Mitte<br />

Ø<br />

Etwas weniger<br />

Süddeutsche<br />

Etwas geringere<br />

Bildungsabschlüsse<br />

Mehr Süddeutsche,<br />

weniger Mitte <strong>und</strong><br />

Ost<br />

Etwas höhere Bildungsabschlüsse<br />

Mehr Ostdeutsche,<br />

weniger Nord<br />

Ø<br />

Mehr Süddeutsche,<br />

weniger Ost<br />

C = Cluster; n = Anzahl <strong>der</strong> Befragten, die nach ihrem Antwortverhalten dem jeweiligen Cluster zuzuordnen<br />

sind; Ø = keine Abweichung zum Durchschnitt <strong>der</strong> Stichprobe<br />

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis eigener Berechnungen (Clusteranalyse, n = 1.021).<br />

Trägt man nun die im Rahmen <strong>der</strong> Clusteranalyse gebildeten Käufersegmente in ein Qualitätsbewusstseins-<strong>Kennzeichnung</strong>svertrauens-Portfolio<br />

ein, erhält man die in <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Abbildung dargestellte Verteilung. Sie zeigt zunächst, dass r<strong>und</strong> die Hälfte <strong>der</strong> deutschen<br />

Bevölkerung an Qualität <strong>und</strong> Informationen beson<strong>der</strong>s interessiert ist (Kritische Qualitätskäufer<br />

<strong>und</strong> Vertrauensvolle Qualitätskäufer). Der Anteil <strong>der</strong>jenigen Verbraucher mit Vertrauen<br />

in die Lebensmittelkennzeichnung <strong>und</strong> -aufmachung ist mit gut 30 % deutlich kleiner<br />

(Vertrauensvolle Qualitätskäufer <strong>und</strong> Anspruchslos Vertrauende). Außerdem visualisiert die<br />

Abbildung die Gefährdung <strong>der</strong> Qualitätssegmente im Lebensmittelmarkt durch eine weitreichende<br />

Vertrauenserosion auf Seiten <strong>der</strong> Nachfrager. Qualitätsbewusste Verbraucher, die<br />

gleichzeitig <strong>der</strong> <strong>Kennzeichnung</strong> <strong>und</strong> <strong>Aufmachung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> vertrauensvoll gegenüber<br />

stehen, bilden mit knapp 15 % aller befragten Verbraucherinnen <strong>und</strong> Verbraucher ein<br />

vergleichsweise kleines Segment. R<strong>und</strong> 35 % <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en sind „kritische Qualitätskäufer“,<br />

die qualitätsorientiert sind, denen es aber an Vertrauen mangelt. Aus <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> Lebensmittelwirtschaft<br />

ist diese Zielgruppe <strong>aus</strong>gesprochen wichtig. Wenn <strong>der</strong>en Vertrauen noch weiter<br />

„verspielt“ wird, hat dies erhebliche Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Qualitätswettbewerbs.<br />

Gerade die Lebensmittelwirtschaft muss ein ureigenes Interesse haben, bei<br />

<strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> „kritischen Qualitätskäufer“ Vertrauen zurückzugewinnen. Die drei Gruppen<br />

<strong>der</strong> wenig involvierten Verbraucher (Anspruchslos Vertrauende, Qualitäts-Skeptiker <strong>und</strong><br />

<strong>Kennzeichnung</strong>s-Skeptiker) haben ein geringeres Qualitätsinteresse <strong>und</strong> sind entsprechend<br />

preisorientierter.

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