Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln aus Sicht der ...

Anhang
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Beispielprodukten Fruchtnektar, Fruchtschnitte und Nussjoghurt einhellig davon aus,
dass die dargestellte Zutat in ausreichender Menge enthalten sei. Sie erwarteten ein Zutatenverhältnis,
welches der Verpackungsabbildung entspricht. Im Fall der Fruchtlimonade
wurde die Mangoabbildung dagegen mehrheitlich als Geschmacksrichtung interpretiert.
Auch beim Erfrischungsgetränk auf Mineralwasserbasis (Zitrone-Limette) erwarteten
die meisten Probanden aufgrund der klaren Farbe keinen Zitronensaft im Wasser.
Auffällig bei den Diskussionen über die Darstellung von Zutatenabbildungen auf Lebensmittelverpackungen
war die enge gedankliche Verknüpfung zwischen Produktnamen
und Zutatenabbildung. Im Diskussionsverlauf nahmen die Probanden immer wieder Bezug
auf die Namensgebung eines Produktes. Sie forderten mehrheitlich, dass sich die
Namensgebung eines Lebensmittels an der Hauptzutat orientieren sollte. Zudem sind
ihnen konkrete Mengenangaben bei den herausgestellten Zutaten wichtig. Diese sollten
nach Möglichkeit auf der Frontseite der Verpackung aufgedruckt sein, damit sie auf den
ersten Blick erkennbar sind. Implizit wurde deutlich, dass die Produktbezeichnung für die
Diskussionsteilnehmer eine wichtige Schlüsselinformation zur Einordnung der Art eines
Lebensmittels ist.
(5) Verwendung der Bezeichnung „100 % von ...“ auf der Frontseite von Lebensmitteln: Die
Fokusgruppenteilnehmer hielten die 100 %-Auslobungen mehrheitlich für überflüssig. Sie
hatten Schwierigkeiten, einen Bezug zum Produkt herzustellen, und fühlten sich eher
verwirrt, als dass sie einen Erkenntnisgewinn aus dieser Kennzeichnung ziehen konnten.
II. Repräsentative Verbraucherbefragung (Modul 2)
Der zweite Befragungsschritt zur umfassenden Validierung der Verbraucheranfragen und
Produktmeldungen des Internetportals Lebensmittelklarheit.de beinhaltet eine repräsentativ
angelegte Verbraucherbefragung. Diese soll klären, welche Wahrnehmung die von den Fokusgruppenteilnehmern
als missverständlich diskutierten Kennzeichnungsfälle (Produktbezeichnungen,
beschreibende Claims, visuelle Darstellung von Zutaten auf Lebensmittelverpackungen)
in der Breite hervorrufen und wo besonderer Handlungsbedarf zur Verbesserung
der Lebensmittelkennzeichnung besteht. Hierzu wurde eine standardisierte computergestützte
persönliche Befragung (CAPI-Interviews) durchgeführt. Die Konzeption, Fragebogenentwicklung
und Datenauswertung erfolgte durch die Autoren dieser Studie; mit der Feldarbeit 77
ist das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt beauftragt worden. In Tabelle 21 sind die
wesentlichen Befragungsmerkmale und -themen im Überblick zusammengefasst.
77 Feldarbeit = Begriff aus der Marktforschung, der die unmittelbaren Arbeiten der Datenerhebung umfasst – im
vorliegenden Fall die Durchführung der Verbraucherinterviews.