27.04.2014 Aufrufe

download - Lernwerkstatt.ws

download - Lernwerkstatt.ws

download - Lernwerkstatt.ws

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Linda Kohanov: Botschafter zwischen<br />

den Welten<br />

Was hat ein Buch über Pferde bei Büchern<br />

über Gemeinschaften zu suchen?<br />

Dieses Buch stellt eine der besten Beschreibungen<br />

über das Funktionieren<br />

des Zusammenlebens von Menschen<br />

(und von Menschen mit Pferden) dar.<br />

Die Autorin beschreibt Pferde als die<br />

besten Lehrmeister, um die vielen unbewussten<br />

Kanäle der Kommunikation und<br />

den Umgang damit kennenzulernen. Sie<br />

beschreibt, wie Zusammenleben und<br />

individuelle Wünsche unter einen Hut<br />

zu bringen sind und benennt essentielle<br />

Fähigkeiten zum Aufbau „authentischer<br />

Gemeinschaften“.<br />

<br />

Johannes Heimrath: Die Post-Kollaps-<br />

Gesellschaft - Wie wir mit viel weniger<br />

viel besser leben werden – und wie wir uns<br />

heute schon darauf vorbereiten können<br />

Zum Thema Gemeinschaft gehört auch<br />

immer dazu: Wieso brauchen wir sie?<br />

Und warum gerade jetzt? Johannes<br />

Heimrath beschreibt in seinem Buch<br />

sehr anschaulich den Ist-Zustand unseres<br />

Planeten und erarbeitet drei mögliche<br />

Szenarios, wie es weitergehen<br />

könnte. In zweien davon geht es schnell<br />

oder langsam bergab. Sie sind für ihn die<br />

sehr wahrscheinlichen. Das dritte Szenario<br />

beschreibt, wie eine gemeinschaftliche<br />

Lösung funktionieren könnte. Mit<br />

sogenannten Commonien sollen die<br />

<br />

Luise Muschailov<br />

<br />

Probleme unserer Welt gelöst und für<br />

alle gangbare Wege des Zusammenlebens,<br />

die nicht auf die Ausbeutung von<br />

anderen oder unseres Planeten beruhen,<br />

gefunden werden. Soziale Gleichwürdigkeit<br />

und respektvoller Umgang<br />

mit unserem Planeten sind für ihn dabei<br />

die wesentlichen Randbedingungen.<br />

<br />

TSIBUTSANG GesmbH.<br />

Ingenieurin für Bautechnik, IBO-Bauökologin,<br />

Mentorin für Neue Arbeit - Neue Kultur,<br />

Montessoripädagogin<br />

Verheiratet, 3 Kinder (26, 8 und 4 Jahre).<br />

<br />

<br />

So, meine Lieben, wir haben uns wieder<br />

einmal zusammengesetzt, um ein<br />

ganz wichtiges Thema zu besprechen.<br />

Unsere Gemeinschaft.<br />

Welche, was bitte?<br />

Unsere Familiengemeinschaft. Nicht<br />

nur die LWS ist eine Gemeinschaft, auch<br />

wir bilden eine kleine. Und geht es der<br />

kleinen Gemeinschaft gut, geht es auch<br />

der LWS gut.<br />

Schön gesagt. Also, es geht darum,<br />

dass ich und eure Mutter finden, dass<br />

unserer Gemeinschaft ein paar gemeinschaftsstärkende<br />

Maßnahmen guttäten.<br />

Was für eine Gemeinschaft sind wir<br />

eigentlich?<br />

Eine Schicksalsgemeinschaft. Haha.<br />

Nein, das sind Leute, die zufällig zusammengewürfelt<br />

eine Notsituation<br />

überleben.<br />

Na, das triffts doch eigentlich ganz<br />

gut.<br />

Ich glaube doch, dass deine Partnerwahl<br />

ein bewusster Akt war?<br />

Naja, ganz nüchtern waren wir<br />

nicht…<br />

Bäh, sowas will ich nicht hören. Ich<br />

bin jedenfalls nicht freiwillig in dieser<br />

Gemeinschaft.<br />

He, ich hab da gerade gegoogelt. Kinder<br />

sind unfreiwillige Mitglieder einer<br />

Gemeinschaft, weil sie hineingeboren<br />

werden! Ich hab es immer gewusst!<br />

Zwangsvergemeinschaftet, genau!<br />

Zeig her!<br />

und im Chor: Medienverbot bei<br />

Familienversammlungen! Weg mit dem<br />

Ipod!<br />

Nur kurz, da schau! Das ist doch in-<br />

<br />

„Die Menschen sind am Leben und wissen<br />

nicht, warum.“<br />

Zu Erwin Wagenhofers neuem Film „Alphabet“<br />

<br />

teressant. Eine Gemeinschaft ist eine<br />

Gruppe von Individuen, die emotionale<br />

Bindekräfte und ein Wir-Gefühl kennzeichnen.<br />

Wir unterscheiden uns von<br />

den Anderen.<br />

Wieso, unsere Familie ist doch genauso<br />

deppert wie alle anderen.<br />

Hach, das hat er goldig gesagt, das<br />

schreib ich auf für den Kindermund.<br />

Du weißt eh, Mama, das heißt Taschengelderhöhung.<br />

Ich bin nicht sicher, ob ein unfreiwilliges<br />

Mitglied dieser Gemeinschaft<br />

irgendwelche Rechte hat.<br />

Also, das wird doch jetzt absurd. Wir<br />

sind uns einig, dass wir eine Familie sind,<br />

oder!?<br />

Sollen wir abstimmen?<br />

Die Unfreiwilligen haben doppeltes<br />

Stimmrecht.<br />

Ich möchte nur kurz wissen – sind wir<br />

eine Gemeinschaft oder nicht?<br />

Natürlich sind wir das, Schatz, reg<br />

dich nicht so auf. Kinder, nun sagt doch<br />

endlich eurem Vater, dass ihr auch dazugehören<br />

wollt.<br />

Nur unter der Bedingung, dass wir<br />

festhalten, dass diese Mitgliedschaft unfreiwillig<br />

passierte.<br />

Das gilt doch für mich auch. Ich bin in<br />

diese Gesellschaft hineingeboren worden,<br />

haben mich meine Eltern gefragt?<br />

Na und ich? Wollte ich hier sein?<br />

Wollte ich Kinder haben?<br />

Ja, wolltest du. Drei Unfreiwillige, um<br />

genau zu sein.<br />

Also, sind wir nun eine Gemeinschaft,<br />

ja oder nein.<br />

Ja, wenn du das willst, Papa.<br />

Dieses Zitat des Malers Arno Stern ist<br />

zentral zu Erwin Wagenhofers Film. Für<br />

ihn greift die jetzige Bildungsdiskussion<br />

zu kurz: „Was wir lernen, prägt unseren<br />

Wissensvorrat, aber wie wir lernen, prägt<br />

unser Denken.“ Und dieses Denken bildet<br />

die Basis, auf der wir Menschen die Welt<br />

um uns herum gestalten und durch die wir<br />

sie begreifen. In seinem Film zeichnet Wagenhofer<br />

das Bild einer Gesellschaft in der<br />

Krise, deren Motor die Angst ist. Es seien<br />

Verlustängste, die das Bildungssystem<br />

kennzeichnen und ein Mangel an Kreativität.<br />

Wagenhofer entlarvt jene Denkstrukturen,<br />

die hinter dem Konkurrenzund<br />

Leistungsdenken stecken und zeigt<br />

ihren zerstörerischen Einfluss. Er begleitet<br />

junge Unternehmensberater bei einem<br />

<br />

Luise Muschailov<br />

Und was unterscheidet uns von den<br />

anderen?<br />

Müssen wir uns unterscheiden?<br />

Na, sonst sind wir ja keine Familie, sondern<br />

ein Wartesaal. Wir brauchen Werte,<br />

Ideale. Etwas, woran wir uns erkennen.<br />

Also, ich erkenne daran, dass ich zu<br />

Hause bin, dass es so komisch nach alten<br />

Socken und Kohl riecht.<br />

Gutes Erkennungsmerkmal. Wie wäre<br />

es mit einem Familienwappen?<br />

Alte Socke vor Grünem Kohl.<br />

DAS meine ich mit gemeinschaftsstärkend.<br />

Wir brauchen noch einen Wahlspruch.<br />

Gemeinsam sind wir anders. Das<br />

fände ich toll.<br />

Gemeinsam anders als die anderen<br />

und doch gleich deppert. Hahaha!<br />

Goldig! Und nun basteln wir unser<br />

Wappen und denken uns noch ein gemeinschaftsstärkendes<br />

Ritual aus.<br />

Wie wäre es mit Zähneputzen und<br />

dann ins Bett?<br />

Aber gemeinsam. Zuerst die Kinder!<br />

Da sieht man es wieder, immer werden<br />

die unfreiwilligen Mitglieder mit autoritärem<br />

Verhalten unter Kontrolle gehalten.<br />

Genau! Und jetzt alle gemeinsam!<br />

Alle im Chor singend: Gemeinsam anders<br />

als die anderen!<br />

und : …und doch gleich deppert…<br />

hahaha…<br />

Geht’s, ruinierts nicht die gute Gemeinschaftsstimmung.<br />

Und jetzt Zähneputzen<br />

und Abmarsch!<br />

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann<br />

vergemeinschaften sie sich heute noch.<br />

Workshop „CEO of the future“, fährt mit<br />

Pisa-Chef Andreas Schleicher nach China,<br />

spricht mit Hirnforscher Gerald Hüther, besucht<br />

Arno Sterns „Malort“ in der Provence<br />

und den Waldfexxx Waldkindergarten in<br />

Krems an der Donau, einen Partnerkindergarten<br />

der <strong>Lernwerkstatt</strong>. „Alphabet“ ist<br />

der Abschlussfilm von Wagenhofers Trilogie<br />

über den Zustand der Welt, welche<br />

die Filme „We Feed the World“ und „Lets<br />

Make Money“ einschließt.<br />

Ab 11. Oktober im Kino

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!