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am Steinhuder Meer Geschichte eines Dorfes und seiner ... - Mardorf

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Seit fast 14.000 Jahren geht die allmähliche Verlandung <strong>und</strong> Verlagerung des <strong>Meer</strong>es von Westen (Rehburg)<br />

nach Osten: Dabei Verlandung im Westenmeer, d<strong>am</strong>it Verschl<strong>am</strong>mung besonders vor dem <strong>Meer</strong>bachtrichter <strong>und</strong><br />

geringfügige Ausdehnung im Ostenmeer, die aber durch die Sandbarrieren vor dem Toten Moor begrenzt wird.<br />

Das <strong>Steinhuder</strong> <strong>Meer</strong> ist ein Binnensee. In den ältesten Urk<strong>und</strong>en lateinisch „mare“ (<strong>Meer</strong>) genannt, wird im<br />

17.Jhd. in Norddeutschland das mittelalterliche niederdeutsche Wort „meri“ (für Teich oder See) durch das<br />

Hochdeutsche „mari“ (für <strong>Meer</strong> oder See) abgelöst. Beides steht im Sprachraum von Flandern bis Niedersachsen<br />

bis heute für ein Binnengewässer. In den Niederlanden wurde z. B. die „Zuiderzee“ als Teil der offenen Nordsee<br />

(das Hochdeutsch eigentlich „Nordmeer“ heißen müsste) durch den Abschlussdeich zum „Ysselmeer“.<br />

Bodenschichten der<br />

Sanderflächen im<br />

Geestgebiet (Auch große<br />

Teile nördlich des<br />

<strong>Steinhuder</strong> <strong>Meer</strong>es sind<br />

Geest. Eine Boden-<br />

Verbesserung ist nur<br />

durch aufbrechen <strong>und</strong><br />

düngen möglich)<br />

Vor 14.400 (bis 9.000) Jahren gedeihen in dieser Gegend schon erste Weiden, Birken <strong>und</strong> Kiefern.<br />

Vor 13.800 Jahren endet die älteste T<strong>und</strong>renzeit (Dryas) mit der Alleröd-Warmzeit, die vor 13.590 Jahren in die<br />

ältere T<strong>und</strong>renzeit (-13.400) übergeht. In der jüngeren T<strong>und</strong>renzeit (Dryas / 12.730-11.700) erfolgt<br />

ein erneuter globaler „Kälterückfall“. Hervorgerufen evtl. durch die „Clovis-Kometen-Explosion“<br />

über Nord<strong>am</strong>erika (12.900 / Flächenbrände, Staubstürme, weltweite Erwärmung <strong>und</strong> dann wieder<br />

Abkühlung). Viele eiszeitliche „Mega-Säugetierarten“ sterben aus <strong>und</strong> menschliche Kulturen in den<br />

eisnahen „verwüsteten“ Gebieten verschwinden. Vor 12.000 Jahren üben hier die Federmesser-<br />

Gruppen (-10.700) kulturellen Einfluss aus. Die zurückweichenden Gletscher lassen die Ostsee<br />

entstehen.<br />

Vor 11.700 Jahren beginnt die Nacheiszeit („heutige Warmzeit“ in der noch andauernden Kaltzeit, das<br />

Holozän). Aus Nordosten hat die Bromme-Kultur (11.700-11.000) <strong>und</strong> die Spätpaläolith-Kultur<br />

(11.500-10.000) Einfluss. Menschen im Flachland bauen schon einfache Hütten, oft in Ufernähe<br />

<strong>eines</strong> Flusses oder Sees. Im nördlichen Bereich des <strong>Steinhuder</strong> <strong>Meer</strong>es kommt es jedoch vorerst<br />

immer nur zu einer zeitlich begrenzten Besiedlung.<br />

Vor 11.000 Jahren (-7.000) entstehen unabhängig vom<br />

<strong>Steinhuder</strong> <strong>Meer</strong> erste kleine Niedermoore<br />

vorwiegend im Westen <strong>und</strong> Nordwesten von<br />

<strong>Mardorf</strong>, aber auch <strong>am</strong> östlichen heutigen<br />

Dorfrand (Torfbergswiesen, Bultgärten). Die<br />

Hochmoore bilden sich erst vor 3.700 Jahren. (2 Zeichnungen aus NWReisemagazin): 1. Faulschl<strong>am</strong>m<br />

setzt sich in Schmelzwasserseen ab. 2. Versumpfungsgebiete verlanden. 3. Abgestorbene Pflanzen vertorfen –<br />

Niedermoor entsteht. 4. Es bilden sich Erlen- <strong>und</strong><br />

Birkenbruchwälder. 5. Bruchwaldtorf entsteht (ca.<br />

7.000 v. Chr.). 6. Torfpolster ersticken die<br />

Bruchwälder, <strong>und</strong> abgestorbene Torfmoose<br />

vertorfen (ab 5.500 v. Chr.). Untere Schichten mit<br />

stark zersetztem Schwarztorf – obere Schichten mit<br />

schwach zersetztem Weißtorf.<br />

Sagen zum Moor finden sich im Kapitel C4 („Kiepenfrau – Hohokerl“, „Huckupp“, „Moorgeister“).<br />

Vor 10.700 Jahren (um 8700 bis 8000 vor Christi Geburt) kommt die Ahrensburger-Gruppe von Nordwesten auch<br />

bis in diese Gegend.<br />

Um 8.500<br />

Bis 8.200<br />

v. Chr. (vor 10.500 Jahren) entsteht die erste feste Besiedlung westlich des heutigen <strong>Mardorf</strong> in<br />

den Weißen Bergen in der Nähe der d<strong>am</strong>aligen Uferlinie des <strong>Steinhuder</strong> <strong>Meer</strong>es. Das hat zu der<br />

Zeit eine nördliche Bucht bis etwa zur Moorhütte <strong>und</strong> einen südlichen <strong>Meer</strong>esarm bis Steinhude.<br />

Die westliche Ur-Ausdehnung des <strong>Meer</strong>es hinter Rehburg ist schon größtenteils verlandet. Ebenso<br />

ist der südliche Bereich beim Hagenburger Moor nicht mehr als r<strong>eines</strong> Gewässer zu betrachten.<br />

Gleichzeitig geht aber die östliche Erweiterung weiter.<br />

v. Chr. (vor 10.200 Jahren) ist die Weichsel-Kaltzeit vorbei.<br />

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