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am Steinhuder Meer Geschichte eines Dorfes und seiner ... - Mardorf

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(4.000 v. Chr.) In anderen Gegenden wird<br />

vorwiegend mittels großer<br />

Findlinge eine zentrale<br />

begehbare Grabk<strong>am</strong>mer<br />

mit angrenzenden<br />

Nebengräbern auf <strong>und</strong> in<br />

den trockenen sandigen<br />

Moränenboden gebaut.<br />

Darin befinden sich<br />

hölzerne oder steinerne<br />

Behältnisse zur Bestattung<br />

der vorher „entfleischten“<br />

Knochen („Exkarnation“)<br />

mit allerlei Beigaben. Die Hügel werden durch mehrfache „Überbauung“ zwischen 1 <strong>und</strong> 13 m<br />

hoch.<br />

Ab 3.500<br />

Mehrere Generationen nutzen dieselbe Grabstelle,<br />

bevor sie verschlossen <strong>und</strong> mit Erde bedeckt wird.<br />

Gleichzeitige oder spätere Kulturen leeren die<br />

vorgef<strong>und</strong>en Grabstellen wieder <strong>und</strong> nehmen sie für<br />

ihre Bestattungen.<br />

(Schematische Darstellung des Aufbaus <strong>eines</strong> Hügelgrabs)<br />

Die Tierwelt in den Moor-, Sumpf- <strong>und</strong> Wassergebieten ist sehr Artenreich. Es gibt Biber, Otter,<br />

Wolf, Luchs, Wisent, Auerochs (Urrind), Wildschweine <strong>und</strong> vereinzelt auch mal Bären.<br />

v. Chr. Die Menschen der d<strong>am</strong>aligen Zeit sind Jäger (Wild als Frisch- <strong>und</strong><br />

Dörrfleisch – u. a. Rehwild <strong>und</strong> Wildschweine) <strong>und</strong> S<strong>am</strong>mler (Honig,<br />

Beeren <strong>und</strong> Früchte – frisch <strong>und</strong> getrocknet). Fischer (in den Bächen,<br />

Teichen, vielen kleinen Seen <strong>und</strong> <strong>am</strong> Uferrand des <strong>Meer</strong>es – u. a. Aal,<br />

Hecht, Karpfen <strong>und</strong> alle Arten von Weißfischen) <strong>und</strong> Vogelfänger<br />

(Wildvögel) sorgen für ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Ihre kleinen<br />

Hütten haben Reetdach, Weidengeflecht-Wände mit Lehmputz<br />

(Abdichtung mit Birkenrindenteer).<br />

v. Chr. entwickelt sich erst allmählich eine bäuerliche Lebensweise in<br />

den Geestgebieten (schlechte Bodenergiebigkeit). Im Bereich <strong>Mardorf</strong> gibt<br />

es noch heute Äcker mit den geringsten Bodenpunkten. Die Viehzucht<br />

beginnt mit dem Haus-Schaf, Ziegen, (schon seit längerem)<br />

domestizierten Wildschweinen <strong>und</strong> ersten Hausrindern. Vereinzelt wird<br />

auch schon Geflügel gehalten. Pferde spielen zu dieser Zeit hier noch keine Rolle. Daneben gibt<br />

es erste Versuche im<br />

Getreideanbau (Einkorn, Dinkel,<br />

Emmer, Zwerg- <strong>und</strong> Saatweizen,<br />

Gerste, Hirse) <strong>und</strong> Anbau von<br />

Ackerbohne, Erbse, Linse,<br />

Schlafmohn sowie Leindotter<br />

(Flachs). Die Kenntnis darüber<br />

gelangt in einem langen Zeitraum<br />

aus dem nahen Osten über den<br />

Balkan schließlich auch ans<br />

<strong>Steinhuder</strong> <strong>Meer</strong>. Wichtige frühe<br />

Handelswege an der Weser <strong>und</strong><br />

Leine führen von Süden nach<br />

Norden in der Nähe des <strong>Meer</strong>es<br />

entlang.<br />

<strong>Mardorf</strong>er Bauernhof in der<br />

Jungsteinzeit in Ufernähe (Zeichn.<br />

Volksschule 1958)<br />

Die Verbindung der einzelnen<br />

kleinen Siedlungen erfolgt noch<br />

über lange bekannte Pfade durch<br />

die dichten Wälder, großflächigen<br />

Moor- <strong>und</strong> Sumpfgebiete.<br />

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