Aktueller Veranstaltungskalender im Innenteil - Elbländer
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Deichhauptmann Otto v. Bismarck<br />
Der am 1. April 1815 in Schönhausen<br />
bei Stendal als<br />
zweiter Sohn des Rittmeisters<br />
Karl Wilhelm Ferdinand von<br />
Bismarck (1771–1845) und dessen<br />
Ehefrau, Luise Wilhelmine, geb.<br />
Mencken (1790–1839), zur Welt<br />
gekommene Otto von Bismarck<br />
war väterlicherseits Spross eines<br />
alten Adelsgeschlechts. Die von<br />
Bismarcks waren ein Junkergeschlecht<br />
der Altmark. Seine Mutter<br />
dagegen war bürgerlicher Herkunft.<br />
Die Familie Mencken hatte<br />
in der Vergangenheit Gelehrte<br />
und hohe Beamte hervorgebracht.Im<br />
Jahr 1816 übersiedelte<br />
die junge Familie, ohne Gut Schönhausen<br />
aufzugeben, nach Gut<br />
Kniephof in Hinterpommern, wo<br />
Otto von Bismarck die ersten Jahre<br />
seiner Kindheit verbrachte. Er<br />
kehrt kurzzeitig 1834 als Student<br />
und endgültig 1845 mit seinem<br />
kranken Vater nach Schönhausen<br />
zurück. Nach dem Tod des Vaters<br />
<strong>im</strong> gleichen Jahr übernahm Otto<br />
von Bismarck die Bewirtschaftung<br />
des Familienbesitzes Schönhausen.<br />
Er startet von hier aus seine<br />
politische Karriere als Abgeordneter<br />
des Kreises Jerichow <strong>im</strong> preußischen<br />
Landtag. Bismarck erwarb<br />
schnell gute Kenntnisse in rationaler<br />
landwirtschaftlicher Betriebsführung.<br />
In den etwa zehn<br />
Jahren, die er als Verwalter des elterlichen<br />
Besitzes fungierte, gelang<br />
es ihm nicht nur, die Güter zu<br />
sanieren, sondern auch die eigenen<br />
Schulden zurückzuzahlen.<br />
Otto v. Bismarck wird 1846 mit der<br />
„gewichtigen Charge eines Deichhauptmanns<br />
bekleidet“, wie er in<br />
einem Brief vom 25. Februar<br />
schreibt. Und Bismarck n<strong>im</strong>mt<br />
sein Amt als Deichhauptmann<br />
sehr ernst. Dazu bestand auch aller<br />
Grund, denn Anfang 1845 waren<br />
die Deiche an mehreren Stellen<br />
- auch bei Schönhausen -gebrochen<br />
und die Fluten der Elbe hatten<br />
verheerende Schäden ange-<br />
richtet.Aus den Erfahrungen der<br />
Flut lernend und unter Bismarcks<br />
Verantwortung als Deichhauptmann<br />
wurden die Deiche auf einen<br />
modernen Stand gebracht<br />
und durchgehend in gleicher Höhe<br />
und Mächtigkeit angelegt. Bismarck<br />
erwirbt sich hierbei in den<br />
langwierigen Verhandlungen mit<br />
der Bürokratie der Magdeburger<br />
Regierung und den Berliner Ministerien<br />
große Verdienste. Bereits<br />
<strong>im</strong> Februar 1847 kommt es zur Bewährungsprobe<br />
für die verbesserten<br />
Elbdeiche, denn die Elbe<br />
führt erneut Hochwasser und bedroht<br />
mit dem damit verbundenen<br />
Eisgang die Deiche. Bismarck<br />
selbst hat sich in der<br />
kritischen Zeit intensiv und erfolgreich<br />
um die Überwachung der<br />
Flußbewegungen und um Sofortmaßnahmen<br />
zur Abwehr von Gefahren<br />
gekümmert. Ab 1848 stürzt<br />
sich Bismarck wieder voll in die Politik<br />
und wird <strong>im</strong> Januar 1850 in<br />
das Erfurter Unionsparlament gewählt.<br />
Im Mai 1851 wird er zum<br />
preußischen Gesandten am Bundestag<br />
in Frankfurt/M. ernannt,<br />
was eine Umzug seinerseits erfoderlich<br />
macht. Mit der Übersiedlung<br />
nach Frankfurt legt Otto v.<br />
Bismarck auch das Amt des Deichhauptmanns<br />
an der Mittelelbe<br />
nieder. 1871 wird er Fürst und<br />
Reichskanzler, 1890 Herzog von<br />
Lauenburg.<br />
„Von diesem flachen Lande hier,<br />
von der altmärkischen He<strong>im</strong>at, die<br />
ja auch die meinige ist, ist die Kraft<br />
und der Anstoß zur Bildung des<br />
kurbrandenburgischen Staates<br />
und Preußens und schließlich zur<br />
Wiedergeburt des deutschen Reiches<br />
ausgegangen.“ Mit diesem <strong>im</strong><br />
Juli 1894 auf dem Stendaler Hauptbahnhof<br />
ausgesprochenen Satz<br />
erweist Otto v. Bismarck seiner Altmark<br />
die größte Reverenz, best<strong>im</strong>mt<br />
sie als die „Wiege Preußens“.<br />
Diese enge Verbundenheit zur<br />
He<strong>im</strong>at best<strong>im</strong>mt auch die jahrhundertelange<br />
Geschichte seiner<br />
Familie in der Altmark. Hier liegen<br />
die Wurzeln und Gräber dieses<br />
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Adel an der Elbe