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<strong>Ernährung</strong><br />
Tiergesundheit und artgerechte Tierhaltung<br />
Lebensmittel können nur dann gesundheitlich<br />
unbedenklich sein, wenn sie<br />
von gesunden, artgerecht gehaltenen<br />
Tieren stammen.<br />
Die EU sieht es als vorrangige Aufgaben<br />
an, die Tiere durch gute tierärztliche<br />
Betreuung gesund zu erhalten<br />
und Ausbrüchen von Tierseuchen<br />
wie der Maul- und Klauenseuche, der<br />
Schweinepest oder der Geflügelpest<br />
vorzubeugen. Kommt es doch zu einem<br />
Ausbruch, so wird die Entwicklung<br />
sorgfältig überwacht, und es werden<br />
Maßnahmen getroffen, um die Ausbreitung<br />
der Seuche zu verhindern.<br />
Alle Tiere und tierischen Erzeugnisse<br />
müssen strengen Gesundheitsanforderungen<br />
genügen, bevor sie in die EU<br />
eingeführt oder innerhalb der EU vermarktet<br />
werden dürfen.<br />
Ein Grundsatz der EU-Tierschutzpolitik<br />
lautet, dass Tieren keine vermeidbaren<br />
Schmerzen oder Leiden zugefügt werden<br />
dürfen. Dem wird mit klaren Vorschriften<br />
<strong>für</strong> die Haltungsbedingungen<br />
von Hühnern, Schweinen und Kälbern<br />
sowie <strong>für</strong> Transport und Schlachtung<br />
von Nutztieren Rechnung getragen.<br />
Diese Vorschriften werden nach den<br />
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
regelmäßig aktualisiert und<br />
gehören zu den strengsten der Welt.<br />
Forschungsergebnisse zeigen, dass<br />
Nutztiere gesünder sind und bessere<br />
Lebensmittel erzeugen, wenn sie gut<br />
behandelt werden.<br />
Der Beitrag der GAP<br />
Lebensmittelsicherheit und ein hohes<br />
Tiergesundheits- und Tierschutzniveau<br />
können aber nicht allein durch Verordnungen<br />
gewährleistet werden. Die GAP<br />
bietet den Landwirten Anreize, diesen<br />
Aspekten mehr Aufmerksamkeit zu widmen.<br />
Da die Einhaltung der diesbezüglichen<br />
Standards durch Anwendung der<br />
Grundsätze der „Cross-Compliance“<br />
der Gesellschaft insgesamt zugutekommt,<br />
<strong>für</strong> die Landwirte aber mit beträchtlichen<br />
Kosten verbunden sein<br />
kann, werden Finanzhilfen <strong>für</strong> Verbesserungen<br />
in diesen Bereichen im Rahmen<br />
der Entwicklung des ländlichen Raums<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Die jetzt anstehende Reform der Gemeinsamen<br />
europäischen Agrarpolitik<br />
<strong>für</strong> die künftige EU-Förderperiode 2014<br />
bis 2020 ist eine zentrale Aufgabe der<br />
Europäer in diesem Jahrzehnt. Mit ihr<br />
werden die Leitplanken <strong>für</strong> die Herausforderungen<br />
bis 2020: „Nahrungsmittel,<br />
natürliche Ressourcen und ländliche<br />
Gebiete“ gesetzt.<br />
Wir stehen momentan vor einem entscheidenden<br />
Punkt in der Reformdiskussion<br />
sowohl in budgetärer, inhaltlicher<br />
und in zeitlicher Hinsicht.<br />
Entscheidend ist, dass das anspruchsvolle<br />
Reformwerk rechtzeitig zum Start<br />
in die neue Förderperiode 2014 unter<br />
Dach und Fach ist, damit die Mitgliedstaaten<br />
die erforderlichen Vorbereitungen<br />
treffen können.<br />
Mit dem Übergang von bisher bedingungslosen<br />
Direktzahlungen aus der 1.<br />
Säule hin zu einer gezielten Honorierung<br />
von gesellschaftlich erwünschten<br />
Leistungen wird der dringend erforderliche<br />
Paradigmenwechsel in der <strong>Landwirtschaft</strong><br />
eingeleitet. Für eine starke<br />
ländliche Entwicklungspolitik brauchen<br />
wir eine gut ausgestattete 2. Säule. Diese<br />
Mittel müssen gesichert werden, damit<br />
die erfolgreichen Programme zum<br />
Schutz der <strong>Umwelt</strong>, der Natur, des Klimas<br />
und der Tiere in Europa ebenso<br />
fortführt werden können wie die Förderung<br />
unserer bäuerlichen <strong>Landwirtschaft</strong><br />
und der von ihr geprägten Kulturlandschaften.<br />
5. Schlußbemerkung<br />
Um den Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />
die vielfältigen Anstrengungen,<br />
aber auch die Erfolge der Erzeugung<br />
vor Augen zu führen, werden auf nationaler<br />
und Landesebene zahlreiche<br />
Initiativen ergriffen.<br />
Auf nationaler Ebene sei besonders auf<br />
die jährlichen großen Messen „Internationale<br />
Grüne Woche“ in Berlin, die<br />
„BIOFACH-Messe“ in Nürnberg sowie<br />
die „Intervitis Interfructa“, 2013 in Stuttgart,<br />
hingewiesen. Aber auch im Land<br />
Rheinland-Pfalz sind viele positive Beispiele<br />
zu erwähnen, so u. a. die „Grüne<br />
Woche Rheinland-Pfalz“, die Initiative<br />
„Rheinland-Pfalz isst besser“ und das<br />
Landesprojekt „Regional und Bio - Wir<br />
bitten zu Tisch“.<br />
Literatur:<br />
http://ec.europa.eu/agriculture<br />
Europäische Kommission, Generaldirektion<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> und ländliche<br />
Entwicklung, Die Gemeinsame Agrarpolitik<br />
erklärt, Brüssel, 2007.<br />
Europäische Kommission, Generaldirektion<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> und ländliche<br />
Entwicklung, Die Gemeinsame Agrarpolitik,<br />
Eine Partnerschaft zwischen Europa<br />
und den Landwirten, Brüssel, 2012.<br />
Europäische Kommission, Mitteilung<br />
der Kommission an das Europäische<br />
Parlament, den Rat, den Europäischen<br />
Wirtschafts- und Sozialausschuss und<br />
den Ausschuss der Regionen, Die GAP<br />
bis 2020: Nahrungsmittel, natürliche<br />
Ressourcen und ländliche Gebiete – die<br />
künftigen Herausforderungen, Brüssel,<br />
18. November 2010, KOM(2010) 672<br />
final<br />
Autor<br />
Dr. Hans-Werner Baur<br />
Referent Grundsatzfragen der Agrarpolitik<br />
<strong>Umwelt</strong>ministerium Rheinland-Pfalz<br />
umweltjournal 56/2013<br />
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