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Prof. Dr. Dr. h.c. Randolf Menzel bei der<br />
Tagung am 25.Juni 2013 in Mayen<br />
Lehrer u. Imkerinnen beim Besuch des Fachzentrums<br />
Bienen und Imkereien in Mayen<br />
Hansjörg Groenert<br />
der Schule oder auf der Schulhomepage<br />
präsentieren. Sie sollen schließlich<br />
selbst Imkertätigkeiten durchführen<br />
und können dann auch über eine<br />
Schülerfirma ihre Imkereiprodukte verkaufen.<br />
Handlungsbedarf besteht andererseits,<br />
weil die Bienen leiden. Offensichtlich<br />
sind es die Monokulturen und<br />
Pestizide der „Agrarindustrien“, der<br />
Elektrosmog sowie die Viren, Bakterien,<br />
Einzeller und Milben verursachten<br />
Krankheiten die unseren Honigbienenvölkern<br />
so zu schaffen machen, dass<br />
sie jährlich massenweise zu Grunde<br />
gehen. Die europäische Art Mellifera<br />
wurde als einzige domestiziert und<br />
weltweit zur Imkerei exportiert. Nach<br />
Rind und Schwein ist sie unser wichtigstes<br />
Nutztier. Ihre Bedeutung liegt<br />
aber nicht alleine in der Honigproduktion,<br />
sondern viel mehr in der Bestäubung<br />
der Blütenpflanzen. Durch die<br />
Blütenstetigkeit ist der Bien unverzichtbar<br />
<strong>für</strong> die <strong>Ernährung</strong> der immer<br />
noch wachsenden Weltbevölkerung.<br />
Rund 85Prozent aller landwirtschaftlichen<br />
Erträge hängen von der Bestäubung<br />
ab! »Wenn die Biene von<br />
der Erde verschwindet, dann hat der<br />
Mensch nur noch vier Jahre zu leben«!<br />
Diese Worte hat man Einstein in<br />
den Mund gelegt, um Menschen zum<br />
Umdenken und einem globalen, naturbezogenem,<br />
nachhaltigen, ethischem<br />
Handeln in der Imkerei und Agrarwirtschaft<br />
zu bewegen. Naturausbeutung<br />
und Naturzerstörung gefährdet unsere<br />
Folgegenerationen. Alle Menschen<br />
sollen sich als gleichwertiges<br />
Element der Natur in Wechselwirkung<br />
mit Tier, Pflanze, Luft, Wasser und<br />
Boden sehen. Deshalb stellt die Grafik<br />
auf der Beutenfront in unserem Logo<br />
einerseits einen Teil (Varroa - Biene –<br />
Kirschblüte – Kirsche – Mensch) des<br />
riesigen ökologischen Netzwerkes dar.<br />
Andererseits kann sie eine Orientierungshilfe<br />
<strong>für</strong> die rückkehrenden Sammelbienen<br />
bedeuten, wie sie der Imker<br />
gerne über dem Flugloch anbringt.<br />
Die Aktion Bien stellt sich im Internet<br />
unter der folgenden Internetadresse<br />
dar und will Ideen <strong>für</strong> praktische Arbeiten<br />
und Experimente geben.<br />
www.groenert.bildung-rp.de/Bien.htm<br />
Am 25. Juni 2013 führten wir eine<br />
ganztägige Landesveranstaltung mit<br />
der LZU und dem PL Rhld.-Pfalz an<br />
der Fachhochschule <strong>für</strong> öffentliche<br />
Verwaltung und am Fachzentrum <strong>für</strong><br />
Bienen und Imkerei in Mayen durch.<br />
Vor vollbesetztem Auditorium sprach<br />
unter anderem Prof. Menzel. Die Veranstaltung<br />
diente der Findung von<br />
Lehrer-Imkerinne-Tandems zur Bildung<br />
von Imkerei-AGs an Schulen.<br />
Zum Autor:<br />
Nach und während meinem Studium<br />
der Pädagogik, Philosophie, Biologie,<br />
Chemie, Mathematik und Informatik<br />
in Koblenz, Bonn und Tübingen habe<br />
ich an einer einklassigen Volksschule,<br />
Volkshochschulen, Realschulen,<br />
Fachoberschulen und Gymnasien unterrichtet.<br />
Immer versuchte ich, meine<br />
Schüler im selbständigen Umgang mit<br />
modernsten Mess- und Experimentiergeräten<br />
fachlich optimal zu schulen<br />
und bemühte mich, sie in der Entwicklung<br />
zu aktiven Bürgern, die Zukunft<br />
durch nachhaltiges Verhalten und<br />
ökologisches Handeln gestalten und<br />
Mut haben, etwas zu bewegen, zu fördern.<br />
In den letzten 30 Beamtenjahren<br />
führte ich dann als Studiendirektor<br />
und Fachleiter <strong>für</strong> Biologie am Staatl.<br />
Studienseminar <strong>für</strong> das Lehramt an<br />
Gymnasien in Koblenz Biologie-Referendare<br />
zum 2. Staatsexamen. Dabei<br />
entwickelte ich auch didaktische<br />
und methodische Unterrichtskonzepte<br />
<strong>für</strong> die Lehrerfort- und –weiterbildung.<br />
Seit meiner Pension bin ich selbständiger<br />
Dozent <strong>für</strong> Biologiedidaktik, führe<br />
an der Waldökostation Remstekken<br />
in Koblenz noch bioakustische<br />
Experimente mit den Gehegetieren<br />
durch und entwickele <strong>für</strong> verschiedene<br />
Auftraggeber <strong>Umwelt</strong>projekte wie<br />
Aktion-Blau oder jetzt Aktion-Bien. In<br />
den frühen 60-er Jahren arbeitete ich<br />
selbst mit Bienen, fertigte dabei auch<br />
eine Staatsexamensarbeit zum Organismus<br />
Bien an, wechselte dann aber<br />
bei Prof. Dr. Bick (Institut <strong>für</strong> Bienenkunde<br />
der Uni Bonn) zu Untersuchungen<br />
an aquatilen Insektenlarven und<br />
später zur Bioakustik.<br />
Hansjörg Groenert<br />
––––<br />
„Unsere Arbeit soll <strong>für</strong>s<br />
Leben sein; daher gilt:<br />
kein totes Wissen, sondern<br />
lebendiges Handeln!“<br />
(Cotta)<br />
––––<br />
73<br />
lzujournal 56/2013