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<strong>Ernährung</strong><br />
><br />
Sinne lenkt das Motto die Aufmerksamkeit<br />
auf unser Verständnis: Brauchen<br />
– Wo<strong>für</strong>? Um am gewohnten Lebensstil<br />
möglichst nichts verändern zu müssen?<br />
Sollen doch die Bauern in den Entwicklungsländern<br />
endlich die Regeln der<br />
globalen Marktwirtschaft anerkennen!<br />
Es bleibt ihnen letztlich nichts anderes<br />
übrig, jedoch <strong>für</strong> die menschenwürdige<br />
Umgestaltung der <strong>Ernährung</strong>sgrundlagen<br />
fehlt einfach die Zeit: Der Hunger<br />
kommt gleich, sobald das Land weg<br />
ist oder die Pacht zu teuer geworden<br />
ist. Wir brauchen die Energie und diese<br />
Bauern brauchen das Land, um Getreide<br />
anzubauen: „Soviel du brauchst“...<br />
Das Thema „<strong>Ernährung</strong>“ zeigt eindringlich<br />
auf, was Nachhaltigkeit in ihren drei<br />
Dimensionen bedeutet, und wie komplex<br />
die Zusammenhänge sind. Die Herausgeber<br />
der Internetplattform zeigen<br />
jedoch mit ihrem Schwerpunkthema<br />
2012, dass durch die christliche Perspektive<br />
diese Komplexität des Themas<br />
nicht zusätzlich vergrößert, sondern<br />
eher verkleinert wird. Das liegt zum<br />
einen an der christlich-ethischen Perspektive<br />
als ausreichender Legitimation,<br />
um aktiv zu werden und ungerechte,<br />
teilweise menschenunwürdige Zustände<br />
nicht hinzunehmen. Es liegt aber auch<br />
an einfachen Handlungsansätzen, die<br />
auf regionaler Ebene bereits möglich<br />
sind. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die bayerische<br />
Kampagne „Gscheit essen - mit<br />
Genuss und Verantwortung“. Wenn Sie<br />
mehr wissen oder sich über die christliche<br />
Perspektive in Bezug auf die <strong>Ernährung</strong><br />
orientieren möchten, besuchen<br />
sie die Internetseite www.nachhaltigpredigen.de,<br />
die auch auf die oben genannten<br />
Kampagnen verlinkt.<br />
Gewaltsam zerstörte Lebensgrundlage in Kambodscha durch<br />
Bulldozer. Bild: Roman Herre (FIAN)<br />
Skeptiker/-innen werfen gerne die Frage<br />
auf, ob die/der Einzelne tatsächlich<br />
etwas verändert, wenn sie oder er verantwortlich<br />
handelt und andere nicht.<br />
Nun – so lange die Frage nicht dazu<br />
führt, dass man selbst den Klischees<br />
entsprechend zu handeln beginnt, ist<br />
sie berechtigt. Dass koordiniertes Handeln<br />
trotzdem strategisch wichtig ist,<br />
zeigt das Projekt „Zukunft einkaufen“.<br />
Es beleuchtet seit 2008 das Einkaufsverhalten<br />
und die Marktmitgestaltung<br />
durch Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />
kritisch und bietet konkrete Hilfen<br />
zur nachhaltigen Entwicklung an.<br />
Was <strong>für</strong> die Beschaffung von Büromaterialien,<br />
Energie und Geräten gilt, gilt<br />
natürlich ebenso <strong>für</strong> Lebensmittel und<br />
<strong>Ernährung</strong>:<br />
www.umwelt-evangelisch.de<br />
Jahresthema 2012/13 „Gscheit essen”<br />
www.zukunft-einkaufen.de<br />
Eine weitere Überlegung zur <strong>Ernährung</strong><br />
mit biblischem Hintergrund betrifft den<br />
Umgang mit Tieren und Nahrungsmitteln<br />
aus marktwirtschaftlichen Kalkülen<br />
der Überflussgesellschaften heraus. Ob<br />
es nun die Tomaten aus Spanien sind,<br />
deren bloße Existenz den Binnenmarkt<br />
und die Preise bedroht, oder skandalöse<br />
Mengen an Brot, die am Montag<br />
unseren anspruchsvollen Konsumbedürfnissen<br />
nicht mehr genügen, weil wir<br />
knuspriges Brot wollen – die Gesetze<br />
der Marktwirtschaft stellen hier eine<br />
ethische Herausforderung <strong>für</strong> Intelligenz<br />
und Verantwortung dar, die ein breites<br />
Betätigungsfeld <strong>für</strong> Querdenker/-innen<br />
böten.<br />
Fazit:<br />
Für interessante Denkansätze ist die<br />
Bibel noch nicht zu alt!<br />
Autor<br />
Michael Rentz<br />
Projektleiter „nachhaltig predigen“<br />
umweltjournal 56/2013<br />
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