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Kubanische Klänge auf der Straße.<br />
Foto: FETE <strong>Berlin</strong>/Kai Bienert<br />
→ Was macht die Fête so besonders?<br />
Hofmann: Die Veranstaltung unterscheidet<br />
sich von vielen anderen Musikveranstaltungen,<br />
weil die Musik hier zu den Anwohnern<br />
kommt und damit allen sozialen Schichten<br />
die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglicht.<br />
Jeder <strong>Berlin</strong>er kann also in seinem eigenen<br />
Bezirk die Fête de la Musique besuchen.<br />
Suard: Es ist ein großes Musikfest der Amateure<br />
und der Profis, quer durch alle Genres<br />
und Kulturen, kostenlos und größtenteils<br />
draußen. Ein äußerst breites Publikum hat<br />
also Gelegenheit, ein großes Spektrum musikalischer<br />
Darbietungen, von einer Jazzcombo<br />
zu einer Rockband weiter zu einer A-cappella-Formation<br />
bis hin zu einem Klassikensemble<br />
auf den verschiedensten Bühnen zu<br />
entdecken.<br />
→ Wer kann mitmachen, was sind die Voraussetzungen?<br />
Hofmann: Jede Fête de la Musique weltweit<br />
besteht aus drei Säulen: die »festen« Standorte<br />
(Bühnen), die ihr Programm selbst oder<br />
mit unserer Hilfe vorab zusammenstellen,<br />
das spontane akustische Musizieren und der<br />
Kulturaustausch, die Musikerentsendung. Die<br />
festen Standorte spielen bei der FdM in <strong>Berlin</strong><br />
eine wichtige Rolle. So bieten Jahr für Jahr Cafés,<br />
Clubs, Vereine, Fach- und Hochschulen,<br />
Kirchen, Museen, Schulen, Unternehmen, Bezirksämter<br />
und Privatpersonen den Musizierenden<br />
kleine oder größere Auftrittsflächen.<br />
Das Programm gestalten sie meist selbst, sei<br />
es als Einzelperson, Verein oder Gleichgesinnten-Initiative.<br />
Das Kochtopf-Orchester<br />
des Kindergartens, der gemischte Chor aus<br />
Schülern und Lehrern, die junge Rockband<br />
gemeinsam mit dem Seniorenheim – alles ist<br />
möglich, wenn es den Zugang zur Musik öffnet.<br />
Darüber hinaus kann von 16 bis 22 Uhr<br />
berlinweit akustisch musiziert werden, also<br />
ohne Strom oder Verstärker-Anlage.<br />
→ Welche Highlights sind zur Jubiläumsausgabe<br />
der Fête geplant?<br />
Hofmann: Wir arrangieren uns mit der Fußball-WM,<br />
mit dem CSD-Umzug und gern<br />
auch mit gutem Wetter. Besondere Maßnahmen<br />
sind noch in der Planung, aber an sich ist<br />
die 20. FdM schon das Highlight selbst. Dass<br />
sie so lange durchgehalten hat trotz schwieriger<br />
Bedingungen wie Planungsunsicherheit,<br />
unzureichende Finanzierung, Fußballmeisterschaften<br />
oder siebenstündigem Dauerregen<br />
wie in den Jahren 1997 und 2007.<br />
→ Wie kam <strong>Berlin</strong> zu seiner Fête de la<br />
Musique?<br />
Hofmann: Die sympathische Erfindung aus<br />
Frankreich wird seit 1995 auch in <strong>Berlin</strong> jährlich<br />
zelebriert. Initiiert von der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />
für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kultur. Motiv war, dass es sich um ein<br />
Fest von europäischer Dimension handelt<br />
und es <strong>Berlin</strong> gut ansteht, neben anderen<br />
europäischen Städten an einem solchen musikalischen<br />
Netzwerk-Projekt mitzuwirken.<br />
Im Auftrag des <strong>Berlin</strong>er Senats koordiniere<br />
ich die Veranstaltung seither jährlich. Als<br />
Referenz an das Ursprungsland entschied<br />
ich mich, den wohlklingenden französischen<br />
Namen beizubehalten, obwohl eine Übersetzung<br />
in die Landessprache erlaubt gewesen<br />
wäre. Die <strong>Berlin</strong>er Fête de la Musique ist inzwischen<br />
eine landeseigene Veranstaltung der<br />
Stadt <strong>Berlin</strong>, zu 25 Prozent finanziert durch die<br />
Senatskanzlei-Abteilung für kulturelle Angelegenheiten<br />
und bis einschließlich 2017 zusätzlich<br />
durch Mittel der LOTTO-Stiftung <strong>Berlin</strong>.<br />
Es beteiligen sich jedes Jahr ca. 100 Standorte<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2014</strong> 13