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Land der Ideen - Fachhochschule Brandenburg

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Tagung zur elektronischen Gesundheitskarte<br />

Zur aktuellen Thematik <strong>der</strong> elektronischen Gesundheitskarte<br />

(kurz „eGK“) fand am 10. April<br />

2008 die Tagung „eGK 2008“ statt, zu <strong>der</strong> sich<br />

über 100 interessierte Teilnehmer an <strong>der</strong> FH<br />

<strong>Brandenburg</strong> einfanden. Dabei wurde über<br />

den erreichten Stand und die aktuellen Probleme<br />

<strong>der</strong> eGK, <strong>der</strong>en Anwendungen gegenwärtig<br />

in sieben Testregionen Deutschlands<br />

erprobt werden, berichtet und diskutiert.<br />

Durchaus erwartet und beabsichtigt wurden<br />

die Sichten verschiedener Akteure durch Vertreter<br />

<strong>der</strong> Krankenkassen, <strong>der</strong> Kassenärztlichen<br />

Vereinigung, von Klinikärzten und <strong>der</strong><br />

Politik kontrovers diskutiert. Dabei wurde<br />

klar, dass die Meinungen und Interessen sogar<br />

innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Gruppen recht<br />

weit auseinan<strong>der</strong> gehen. Dies erklärt auch,<br />

warum die elektronische Gesundheitskarte<br />

nicht bereits früher eingeführt wurde. Im Ergebnis<br />

<strong>der</strong> Diskussion gewannen die Tagungsteilnehmer<br />

eine Vielzahl neuer Einsichten und<br />

konnten - wo vorhanden - auch einige Vorurteile<br />

beseitigen, wie z.B. jenes, dass alle Daten<br />

auf <strong>der</strong> Karte gespeichert seien.<br />

Eine für die eGK 2008 zentrale Sicht war die<br />

<strong>der</strong> Adressaten des neuen Systems, nämlich<br />

die <strong>der</strong> Patienten. Hier geht es unter an<strong>der</strong>em<br />

infocus Infocus 02|2008 01 |2008<br />

darum, dass diese die Hoheit <strong>der</strong> über sie<br />

gespeicherten Daten auch ausüben können -<br />

was nach dem Konzept <strong>der</strong> eGK durch so genannte<br />

eKioske gesichert werden soll. Hier lag<br />

ein wesentlicher Grund für die Initiierung <strong>der</strong><br />

Tagung durch das Projekt BürgerServiceNetz,<br />

das durch die Bereitstellung von BürgerKiosken<br />

einen vergleichbaren, aber stärker Synergie-orientierten<br />

Ansatz verfolgt. In diesem Zusammenhang<br />

wurde auf <strong>der</strong> Tagung erstmalig<br />

<strong>der</strong> durch Dipl.-Ing. Michael Naumann entwickelte<br />

rollstuhlfahrergeeignete barrierefreie<br />

Bürgerkiosk <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Eine weitere zunächst nicht bedachte Tatsache<br />

ergab sich im Ergebnis <strong>der</strong> ersten Tests<br />

mit <strong>der</strong> Gesundheitskarte: Allein die Ausstattung<br />

<strong>der</strong> Karten mit einem Porträtbild stellt bei<br />

etwa 80 Millionen Versicherten ein logistisches<br />

Problem dar. Auch hier liegt ein mögliches<br />

zukünftiges Einsatzfeld für die eKioske.<br />

Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt waren<br />

die mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Gesundheitskarte<br />

bestehenden Ängste, insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

Seiten <strong>der</strong> Patienten. Hier soll in Zukunft vor<br />

allem mehr Aufklärung Vertrauen schaffen.<br />

In <strong>der</strong> abschießenden Podiumsdiskussion<br />

äußerte die Mehrzahl <strong>der</strong> Referenten die An-<br />

VERANSTALTUNG<br />

Kontroverse Diskussion <strong>der</strong> verschiedenen Sichtweisen<br />

Interdisziplinäre Tagung zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) an <strong>der</strong> FH <strong>Brandenburg</strong><br />

sicht, dass eine flächendeckende Einführung<br />

<strong>der</strong> eGK nun für 2010 realistisch sei. Darüber<br />

hinaus wurde aber klar, dass sich die durch<br />

die elektronische Gesundheitskarte möglichen<br />

Anwendungen über Jahre hinweg entwickeln<br />

müssen und dies ein uns lebenslang<br />

begleiten<strong>der</strong> Prozess sein wird.<br />

Die Tagung wurde von Vertretern <strong>der</strong> beiden<br />

Fachbereiche Wirtschaft und Informatik, Prof.<br />

Dr. Dietmar Wikarski und Prof. Dr. Gabriele<br />

Schmidt initiiert und geleitet. Die Organisation<br />

lag in den Händen von Katja Orlowski<br />

(Studiengang Medizininformatik) und Thomas<br />

Jacob (Studiengang Wirtschaftsinformatik<br />

und Projekt BürgerServiceNetz). Finanziell<br />

unterstützt wurde die Tagung von <strong>der</strong><br />

Alcatel-Lucent-Stiftung. Die Veranstalter sind<br />

mit dem Ergebnis <strong>der</strong> Tagung überaus zufrieden<br />

und schließen eine weitere mit <strong>der</strong> gleichen<br />

Thematik im nächsten Jahr nicht aus.<br />

Prof. Dr. Gabriele Schmidt, Katja Orlowski,<br />

Prof. Dr. Dietmar Wikarski<br />

___________________________<br />

SG Medizininformatik: http://www.fh-brandenburg.de/<br />

informatik/medizininformatik.html<br />

BürgerServiceNetz: http://www.buergerservicenetz.de/<br />

Dr. Stefan Skonetzki-Cheng (l.) von <strong>der</strong> Universität Erlangen/Nürnberg erläuterte vor rund 100 Tagungsteilnehmern, was hinter <strong>der</strong> eGK steckt. Fotos (2): D. Voigt<br />

FHB im Fachbeirat des Netzwerks „profil.metall“<br />

Am 06. März 2008 hat sich unter Mitwirkung<br />

<strong>der</strong> Technologie- und Innovationsberatungsstelle<br />

<strong>der</strong> FH <strong>Brandenburg</strong> (TIBS) <strong>der</strong> Fachbeirat<br />

des Netzwerks „profil.metall“ konstituiert,<br />

welches im Rahmen <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe<br />

„Verbesserung <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur“<br />

(GA) nach dem <strong>Land</strong>esinno-<br />

vationskonzept <strong>Brandenburg</strong> (LIK) das Branchenkompetenzfeld<br />

Metall betreut. Der Fachbeirat<br />

trägt zur Verbesserung des Technologie-,<br />

Wissens- und Erfahrungstransfers <strong>der</strong><br />

Hochschulen sowie Wirtschafts- und Sozialpartnern<br />

zur Stärkung des Branchentransferfeldes<br />

Metall bei. Schwerpunkte <strong>der</strong> Netz-<br />

werkarbeit zur Erschließung neuer Produkte,<br />

Verfahren und Märkte sind Verbundprojekte<br />

(z.B. Neue Werkstoffe und mo<strong>der</strong>ne Bearbeitungstechnologien),Nachwuchskräfteför<strong>der</strong>ung<br />

und -sicherung sowie die Ausnutzung<br />

von Synergien mit weiteren Branchenkompetenzfel<strong>der</strong>n.<br />

René Stahl<br />

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