Juli/August 2013 - pharmaSuisse
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7-8 / <strong>2013</strong><br />
Übertragen werden die Erreger immer<br />
durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion:<br />
Man wird angehustet oder liest sie beim<br />
Händeschütteln, durch Berühren von Türfallen<br />
und anderen Gegenständen auf. Erstes<br />
Gebot, um sich zu schützen, ist deshalb<br />
die Hygiene: Nach dem Aufenthalt an öffentlichen<br />
Orten oder im Umfeld von erkälteten<br />
Personen sollte man sich die Hände<br />
waschen.<br />
Zugluft meiden<br />
Der Zusammenhang zwischen Kälte und<br />
Erkältung ist wissenschaftlich nicht erwiesen.<br />
Erkälten kann man sich auch, wenn<br />
man warm hat und umgekehrt kann man<br />
gesund bleiben, obwohl man friert. Dass<br />
die Krankheit im Winter häufiger auftritt,<br />
könnte auch mit den trockeneren<br />
Schleimhäuten zusammenhängen – bedingt<br />
durch trockene Luft im Freien und<br />
überheizte Räume – sowie mit dem Umstand,<br />
dass man sich häufiger drinnen aufhält<br />
und näher mit anderen Menschen in<br />
Kontakt kommt. Wahrscheinlich ist auch,<br />
dass Zugluft und Unterkühlung das Immunsystem<br />
schwächen.<br />
Unwillkommene Mitbringsel<br />
Und dies kann auch im Sommer passieren:<br />
Man hält sich leicht bekleidet in klimatisierten<br />
Räumen, Fahr- oder Flugzeugen<br />
auf, mehrere Fenster stehen offen, man<br />
fröstelt nach dem Baden oder hat am<br />
Abend keinen warmen Pullover dabei.<br />
Auch Sonne und UV-Strahlung schwächen<br />
die körperliche Abwehr. Und nicht<br />
zuletzt könnte auch das immer verbreitetere<br />
Reisen in ferne Länder eine Ursache<br />
für Sommergrippen sein: Möglicherweise<br />
bringen Touristen die Viren von der südlichen<br />
Halbkugel, wo gerade Winter ist, als<br />
unfreiwillige Souvenirs mit nach Hause.<br />
Dem Körper im Kampf beistehen<br />
Erkältungen lassen sich nicht mit Medikamenten<br />
heilen. Erkrankte haben jedoch<br />
2 grundsätzliche Möglichkeiten: Die lästigen<br />
Symptome lindern und den natürlichen<br />
Heilungsprozess unterstützen. Für<br />
beide Strategien halten Apotheken Produkte<br />
und Empfehlungen bereit.<br />
«Wir raten, die Symptome individuell<br />
zu behandeln», sagt Katharina Holenweg.<br />
Statt ein Arzneimittel einzunehmen, welches<br />
das ganze Spektrum an Beschwerden<br />
unterdrückt, sollten die einzelnen Symptome<br />
gezielt behandelt werden. Denn meist<br />
sind nicht alle Leiden gleichzeitig aktuell.<br />
Wer also verschnupft ist, kann für eine begrenzte<br />
Zeit einen abschwellenden Spray<br />
verwenden oder die Nase mit Kochsalzlösung<br />
spülen. Spezielle Geräte erzeugen<br />
Viren machen keine Sommerpause. Medikamente und Naturheilmittel lindern die Symptome und unterstützen die Genesung.<br />
genügend Druck, um bis in die Nebenhöhlen<br />
vorzudringen. Wer hustet, erhält ein<br />
linderndes Mittel – je nach Art des Hustens<br />
ein reizunterdrückendes oder ein schleimlösendes.<br />
Aus dem Kräutergarten<br />
Um den Körper im Kampf gegen die Eindringlinge<br />
zu unterstützen, sind diverse<br />
Volksweisheiten und Hausmittelchen im<br />
Umlauf. Warme Kräutertees regen die<br />
Durchblutung und somit die Abwehr im<br />
Rachen an und fügen dem Körper Wärme<br />
zu. Im Sommer, wenn man sowieso<br />
schon heiss hat, erfüllen auch lauwarme<br />
Tees und Fruchtsäfte ihren Zweck. Wichtig<br />
ist, die Flüssigkeit zu ersetzen, welche der<br />
Körper durch die laufende Nase verliert.<br />
Mit Heilkräutern wie Salbei, Thymian, Kamille,<br />
Eibischwurzel, Isländischem Moos,<br />
Spitzwegerich, Linden-, Holunder- und<br />
Malvenblüten lassen sich heilungsfördernde<br />
Tees zubereiten. Entweder setzt<br />
man auf fertige Mischungen in Teebeuteln<br />
oder man lässt sich eine Mischung<br />
zusammenstellen, die dem Stadium der<br />
Erkältung und der Art der Symptome angepasst<br />
ist. Wärme und Kräuter wirken<br />
besonders gut, wenn mit dem Aufguss gegurgelt<br />
wird, am besten mehrmals täglich<br />
eine Minute lang. Auch Ingwertee ist sehr<br />
heilsam im Hals und vermag bei Schnupfen<br />
die verstopfte Nase aufzuklären. Man<br />
köchelt ein Stück frischen Ingwer ein paar<br />
Minuten im Wasser und süsst mit Honig.<br />
Sofort handeln<br />
Bei starkem Husten und verstopfter Nase<br />
sind Inhalationen angenehm. Einfach dem<br />
heissen Wasser Thymian oder Erkältungsöl<br />
beigeben. Davon kann man auch nachts<br />
ein paar Tropfen aufs Kissen träufeln, was<br />
das Atmen erleichtert. Oder man reibt die<br />
Brust und den oberen Rücken mit einer Erkältungssalbe<br />
ein. Manche Leute mögen<br />
auch Erkältungsbäder.<br />
Am wirksamsten sind diese Mittel, wenn<br />
sie eingesetzt werden, bevor die Erkältung<br />
voll ausgeprägt ist. Wer bereits beim ersten<br />
Kratzen im Hals oder beim ersten Niesen<br />
Tee trinkt und gurgelt, hat gute Chancen,<br />
eine Erkältung im Frühstadium abzuwenden.<br />
Vorbeugend wirken auch Echinacea-<br />
Tropfen: Dem Extrakt des Sonnenhuts wird<br />
eine Stärkung des Immunsystems zugeschrieben.<br />
Auch Vitamin C und Zink können<br />
die Abwehrkräfte stärken.<br />
Nicht verwechseln<br />
In der Rigi Apotheke und Drogerie AG<br />
bildet sich das gesamte Team stetig zum<br />
Thema Atemwegserkrankungen weiter<br />
und arbeitet mit einem Pneumologen<br />
und einen Hals-Nasen-Ohrenarzt zusammen.<br />
Wenn ein Kunde mit Erkältungssymptomen<br />
Rat sucht, klären Fachpersonen<br />
zuerst einmal ab, ob es sich tatsächlich<br />
um eine Erkältung handelt. Denn gerade<br />
im Sommer kommen auch andere Erkrankungen<br />
mit ähnlichen Symptomen<br />
in Frage, wie zum Beispiel Pollenallergien,<br />
die anders behandelt werden müssen. Mit<br />
grippeartigen Symptomen können auch<br />
die Zecken-Enzephalitis oder die Lyme-<br />
Borreliose beginnen, 2 schwerwiegende<br />
durch Zecken übertragene Krankheiten.<br />
Für eine erfolgreiche Behandlung ist es<br />
wichtig, dass die Infektion frühzeitig erkannt<br />
wird.<br />
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