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die fh-news 0 3/05 - Hochschule Hof

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Einsteinjahr<br />

Das Volk der Dichter und Denker – das<br />

waren <strong>die</strong> Deutschen einmal. Zwei herausragende<br />

Repräsentanten werden in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr geehrt: Friedrich Schiller und Albert<br />

Einstein. Zum Einsteinjahr hielt Professor Dr.<br />

Reinhardt Schmalz einen multimedialen Vortrag<br />

an der Abteilung Münchberg.<br />

Die Me<strong>die</strong>n überschlagen sich seit Monaten<br />

mit Berichten zum „Jahrhundertgenie“<br />

Albert Einstein. Er war schon zu Lebzeiten<br />

der Popstar unter den Wissenschaftlern.<br />

Heute wird – ganz im Zeitgeist – gerne<br />

über das facettenreiche Leben des Wissenschaftlers<br />

berichtet, sein Verhältnis zu den<br />

Frauen, der Religion, der Atombombe etc.<br />

Sein Werk dagegen – vor allem <strong>die</strong> Relativitätstheorie<br />

– bleibt nach wie vor sperrig und<br />

wird gewöhnlich nur gestreift.<br />

Denn es ist auch nach hundert Jahren noch<br />

ein Mysterium: Warum gibt es in unserer<br />

Welt eine Geschwindigkeitsbeschränkung?<br />

Und würfelt Gott wirklich? Einstein ließ sich<br />

am liebsten von fundamentalen Prinzipien<br />

leiten, von denen zwei genügen, um <strong>die</strong><br />

(spezielle) Relativitätstheorie herzuleiten:<br />

Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und<br />

das Relativitätsprinzip, d.h. <strong>die</strong> Unabhängigkeit<br />

der physikalischen Gesetze vom<br />

Bezugssystem.<br />

Generationen von Schülern beriefen sich<br />

auf Einstein, wenn sie in der Schule versagten.<br />

Dies ist einer der Mythen, <strong>die</strong> sich<br />

um den berühmten Physiker ranken. Tatsächlich<br />

ist Einstein nur einmal durch eine<br />

Prüfung gefallen – als er sich mit 16 Jahren<br />

vorzeitig für ein Studium an der ETH Zürich<br />

beworben hat und <strong>die</strong> Voraussetzungen in<br />

Nebenfächern wie Sprachen<br />

nicht erfüllte. Dagegen war<br />

er in Mathematik und Physik<br />

seinen Mitschülern um Lichtjahre<br />

voraus.<br />

Er hat sich alles selber angeeignet<br />

– im stillen Kämmerlein.<br />

Ein Teamarbeiter war er<br />

gewiss nicht.<br />

Und bereits mit 16 Jahren<br />

hat sich Albert <strong>die</strong> entscheidende<br />

Frage gestellt: Wie<br />

sieht das Licht aus, wenn ich<br />

mich mit ihm mitbewege?<br />

Erst zehn Jahre später, in<br />

seinem Wunderjahr 19<strong>05</strong>,<br />

konnte er <strong>die</strong>se Frage<br />

beantworten. Sie erforderte<br />

nicht weniger als ein neues<br />

Weltbild mit der Aufgabe<br />

der Absolutheit von Raum und Zeit. Damit<br />

wird gleichzeitig ein weiterer Mythos<br />

widerlegt, nämlich der von der göttlichen<br />

Eingabe, dem plötzlichen genialen Geistesblitz.<br />

Es war harte Arbeit und <strong>die</strong> berühmte<br />

Einstein’sche Intuition setzte voraus, dass er<br />

sein Metier beherrschte wie kein zweiter.<br />

Es hat ihn zehn weitere Jahre Herkulesarbeit<br />

gekostet, <strong>die</strong> „Allgemeine Relativitätstheorie“<br />

zu entwickeln. Sie ist eine Gravitationstheorie,<br />

<strong>die</strong> er erneut aus einem einfachen<br />

Prinzip ableitete, dem Äquivalenzprinzip.<br />

Demnach ist eine Beschleunigung – etwa<br />

in einem Aufzug – von einer Gravitationswirkung<br />

prinzipiell nicht zu unterscheiden.<br />

Lichtablenkung, schwarze Löcher, Urknall<br />

und viele andere Entdeckungen der letzten<br />

Jahrzehnte werden damit erklärbar.<br />

1933 verließ Einstein das Nazi-Deutschland<br />

und ging nach Princeton. Dort versuchte er<br />

bis zu seinem Tode 1955, eine „einheitliche<br />

Feldtheorie“ zu entwickeln, <strong>die</strong> so genannte<br />

Weltformel. Doch ihm fehlte <strong>die</strong>smal ein<br />

allgemeines Prinzip und er musste daher<br />

scheitern. Die Quantentheorie hat er nie<br />

akzeptiert, obwohl er wichtige Beiträge<br />

dazu geleistet hat. Heute vermutet man,<br />

dass wir in einer viel komplexeren Welt<br />

leben, <strong>die</strong> elf Dimensionen aufweist. Doch<br />

wir bräuchten dringend einen neuen Einstein,<br />

der <strong>die</strong> Gravitation mit der Mikrowelt<br />

der Quanten versöhnt.<br />

Der Physiker Professor Dr. Reinhardt Schmalz<br />

erklärt <strong>die</strong> Einstein’sche Relativitätstheorie.<br />

veranstaltungen<br />

<strong>die</strong> <strong>fh</strong>-<strong>news</strong> 03/<strong>05</strong><br />

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