politikorange zur Berlinwahl 2006 - Politikorange.de

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14 politikorange politikorange – frisch, fruchtig, selbstgepresst mitmachen@politikorange.de Als Veranstaltungszeitung, Magazin, Onlinedienst und Radioprogramm erreicht das Mediennetzwerk politikorange seine jungen Hörer und Leser. Krieg, Fortschritt, Kongresse, Partei- und Jugendmedientage – politikorange berichtet jung und frech zu Schwerpunkten und Veran staltungen. Junge Autoren zeigen die große und die kleine Politik aus einer frischen, fruchtigen, anderen Perspektive. > POLITIKORANGE – DAS MULTIMEDIUM politikorange wurde 2002 als Veranstaltungsmagazin ins Leben gerufen. Seit den Politiktagen gehören Kongresse, Festivals und Jugendmedienevents zum Print und Online-Programm. 2004 erschienen die ersten Themenmagazine: staeffi* und ortschritt*. Während der Jugendmedientage 2005 in Hamburg wurden erstmals Infos rund um die Veranstaltung live im Radio ausgestrahlt und eine 60-minütige Sendung produziert. > WER MACHT POLITIKORANGE? Junge Journalisten – sie recherchieren, berichten und kommentieren. Wer neugierig und engagiert in Richtung Journalismus gehen will, dem stehen hier alle Türen offen. Genauso willkommen sind begeisterte Knipser und kreative Köpfe fürs Layout. Den Rahmen für Organisation und Vertrieb stellt die Jugendpresse Deutschland. Ständig wechselnde Redaktionsteams sorgen dafür, dass politikorange immer frisch und fruchtig bleibt, erfahrene Jungjournalisten der Jugendpresse stehen mit Rat und Tat zur Seite. Wer heiß aufs schreiben, fotografieren, mitschneiden ist, findet Infos zum Mitmachen und zu aktuellen Veranstaltungen unter www. politikorange.de oder wendet sich per E-Mail an mitmachen@politikorange.de. Mehr Artikel und unser ganzes Archiv unter www.politikorange.de Weitere Informationen zur Jugendpresse Deutschland und über die einzelnen Landesverbände unter www.jugendpresse.de Mehr Infos zur Jungen Presse Berlin unter www.jpb.de > WIE KOMM ICH DA RAN? Gedruckte Ausgaben werden direkt auf Veranstaltungen, über die Landesverbände der Jugendpresse Deutschland und als Beilagen in Tageszeitungen verteilt. Radiosendungen strahlen wir mit wechselnden Sendepartnern aus. Auf www.politikorange.de berichten wir live von Kongressen und Großveranstaltungen. Dort stehen bereits über 50 politikorange-Ausgaben und unseren Radiosendungen im Archiv zum Download bereit. > WARUM EIGENTLICH POLITIKORANGE? In einer Gesellschaft, in der immer wieder über das fehlende Engagement von Jugendlichen diskutiert wird, begeistern wir Jugendliche für eigenständiges Denken und Handeln. politikorange informiert über das Engagement anderer und motiviert zur Eigeninitiative. Und politikorange selbst ist Engagement – denn politikorange ist frisch, fruchtig und selbstgepresst. impressum Diese politikorange und die Online-Berichterstattung auf www.berlinwahlen2006.politikorange.de entstanden zu den BerlinWahlen2006 vom 17. August bis zum 20. September 2006 mit freundlicher finanzieller Unterstützung der Kreuzberger Kinderstiftung. Alle namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Herausgeber und Redaktion politikorange – Netzwerk Demokratieoffensive c/o Junge Presse Berlin e. V. Grolmanstraße 52, 10623 Berlin Tel. (030) 450 865 50, Fax (030) 450 865 59 www.jugendpresse.de, info@jugendpresse.de Chefredaktion (V.i.S.d.P.) Michael Metzger (michael@jpb.de) Shirine Issa (shirine@jpb.de) Redaktion Isabelle Abbasi, Tina Bernstein, Nina Dietrich, Ali Gumusay, Tamara Inashvili, Shirine Issa, Nemezjusz Kasztelan, Michael Metzger, Johannes Nichelmann, Tatjana Sochowski, Philipp Steiner, Laurence Thio, Matin Tirmizi, Daniela Uhrich, Alina Ullmann Redaktionelle Unterstützung Charlott Ebert, Daniela Uhrich Fotos dieser Ausgabe Sebastian Wischowski, Keynan Dietrich, Daniela Uhrich, SPD Berlin, photocase.com Gestaltung Marian Zange (mzange@bberry.de) Organisation Shirine Issa, Michael Metzger Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Auflage: 21.000 www.politikorange.de
politikorange zu den BerlinWahlen 2006 17. August bis 17. September in Berlin frühernte 15 WARUM SO ÄNGSTLICH? „Was machen die denn da in der Politik? Ich würde das anders machen!“ Der Gedanke ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber: Warum nicht selbst Hand anlegen? Von Nina Dietrich N icht nur meckern, sondern selber anpacken – das wollen viele junge Menschen. So ging es auch Ruppert Stüwe. Der 28 Jahre alte Student ist bereits seit Jahren politisch aktiv. Nicht in einer Partei, sondern bei den Jusos – dem Jugendverband der SPD. „Wenn junge Leute zusammen sitzen ist es einfacher zu diskutieren“, meint er. „Viele Leute in der Partei haben über manche Sachen vielleicht schon 20 Jahre geredet, die versuchen wir uns erstmal neu zu erarbeiten.“ Vielen Jugendlichen geht es ähnlich. Sie sind an Politik interessiert, doch Parteien sind ihnen zu spießig, haben zu festgefahrene Strukturen oder einen zu hohen Altersdurchschnitt. Sie treten lieber in die Partei-Jugendverbände ein. Und von denen gibt es viele: Die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen, die Junge Union, die PDS-Jugend oder eben die Jusos. Diskutiert wird überall viel, egal für welche Partei man sich entscheidet. Dabei werden Sachreferenten eingeladen, Meinungen ausgetauscht und Positionen gefestigt. Trotz ihrer Nähe zur jeweiligen Partei legen die Jugendverbände großen Wert auf ihre Eigenständigkeit. „Wir sind radikaler“, meint Julia Löffler. Die 18jährige ist Vorstandsmitglied der Grünen Jugend Berlin. „Werden bei den Altgrünen Entscheidungen getroffen, die uns nicht gefallen, dann sagen wir das auch“, betont sie. Dass die Grüne Jugend ihre eigenen Positionen vertritt, zeigt sich auch daran, dass sie ein eigenes Jugendwahlprogramm geschrieben hat. Trotz allem bieten die Jugendorganisationen der Parteien ihren junge Mitgliedern vor allem eines: Selber besser machen: In den Jugendverbänden der Parteien machen junge Leute Politik. Ein Sprungbrett in die Partei und damit die spätere politische Karriere. So war es auch bei Philipp Fest. Der 24 Jahre Student ist vor vier Jahren in die Junge Union eingetreten. Heute arbeitet er ehrenamtlich im Vorstand des JU-Landesverbandes Berlin, außerdem ist er bereits stellvertretender Vorsitzender der CDU Berlin-Südende. „Das Einbringen in die Partei war viel einfacher, als ich gedacht hatte“, stellt auch Hendrik Schlutt fest. Der 19jährige ist in der PDS Jugend aktiv. „Ich bin sofort aufgenommen worden“, meint er. „Man stellt sich eine Partei von außen immer viel verkrusteter vor, als sie ist.“ Anzeige SO FUNKTIONIERT DEMOKRATIE Kinder- und Jugendbeteiligung in den Bezirken stärken – Das Programm Mitbestimmung Fördern! Kinder- und Jugendbüros führen mit kind- und jugendgerechten Methoden Beteiligungsprojekte durch, z.B. Planungsworkshops mit Modellbau, Kiezdetektive, Kinder- und Jugendforen, Kinderstadtteilpläne, Anhörungen in den Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlungen, Patenschaften zwischen Bezirksverordneten und aktiven Kindergruppen, Verkehrsplanungsprojekte. Sie wirken als Schnittstelle zwischen Kindern/Jugendlichen und Verwaltung und Politik. Sie sollen ein Teil oder nahe bei der Verwaltung sein und gleichzeitig die ‚Sprache’ der Jugendlichen sprechen. Die Kinderund Jugendbüros sollen die Beteiligung eines breiten Spektrums von unterschiedlichen Jugendlichen erreichen und Kontinuität absichern. Die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin hat deshalb in Kooperation mit der Kreuzberger Kinderstiftung und der Stiftung SPI- Drehscheibe Kinder- und Jugendpolitik Berlin ein Programm aufgelegt, das zunächst auf drei Jahre befristet ist mit dem Ziel die strukturelle Verankerung von Kinderund Jugendbeteiligung in den Bezirken zu stärken. Voraussetzung für eine Förderung ist die Finanzierung einer festen Vollzeitstelle, geeigneter Räume und Büroausstattung durch den jeweiligen Bezirk. Weitere Informationen auf der Internetseite: www.mitbestimmen-in-berlin.de Von Michael Metzger A ndreas Gürtler ist Projektleiter von JUGEND HILFT!. Ab Herbst wird er als Generalsekretär der Kreuzberger Kinderstiftung arbeiten. Im Interview spricht er über Stiftungen, Jugend und Demokratie. Wenn Jugendliche Projekte auf die Beine stellen, sollten sich Erwachsene doch besser raushalten – oder? Klar ist es wichtig, dass wir als Erwachsene Kinder in ihren Ideen und Projekten nicht bevormunden. Auf der anderen Seite fehlt es Kindern oft an Erfahrung – da stehen Mitarbeiter von Stiftungen wie der Kreuzberger Kinderstiftung gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn das erwünscht ist. Und außerdem ist es häufig einfach so, dass junge Menschen zwar sehr gute Ideen aber leider nicht die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung haben, um große Projekte umzusetzen. Wenn dann eine Stiftung als starker Partner zur Seite steht, hilft das natürlich weiter. Haben Sie ein Beispiel? Eins der zehn Siegerprojekte bei JUGEND HILFT! 2006 ist der Kinder und Jugendbeirat in Ahrensburg. Dort haben Kinder und Jugendliche eine Testreihe für Spielplätze organisiert. Ihre Testergebnisse sind jetzt Grundlage für die Renovierung der Spielplätze in ganz Ahrensburg. Ein gutes Beispiel für Selbstbestimmung: Zwar werden die Plätze von Erwachsenen renoviert, aber nach welchen Kriterien das passiert, entscheiden die Kinder selbst. Sie haben sich diese Mitsprache hart erkämpft und nehmen so Einfluss auf ihre direkte Umwelt. Die Initiative für den besten Spielplatz haben wir mit dem JUGEND HILFT!-Fonds gefördert. Mit politischem Engagement hat das aber wenig zu tun. Doch, aber klar! Es ist die Grundlage für demokratisches Engagement, zu sagen: Hier bin ich betroffen, das mache ich selbst bzw. hier mische ich mich ein und melde mich zu Wort. Jeder Wahlberechtigte hat eine Stimme. Früher oder später und in diesem Falle eben schon sehr früh, erfahren die jungen Menschen, dass es von den regierenden Parteien und ihren Interessen abhängt, ob beispielsweise Geld für eine Spielplatzrenovierung da ist oder nicht. Und als Konsequenz werden sich diese jungen Leute dann über Politik und die Parteiprogramme informieren und die Partei wählen, die ihre Interessen am besten vertritt. So funktioniert Demokratie.
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