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politikorange zu den BerlinWahlen 2006
17. August bis 17. September in Berlin
ausgepresst 05
...UND
FRIEDBERT PFLÜGER
Wahlkampf – das bedeutet Stress pur. Friedbert Pflüger, Spitzenkandidat der CDU, hetzt von einem Termin zum anderen.
Viel Zeit zwischendurch bleibt nicht. Wir haben ihm 25 Fragen gestellt. Kurz und knackig – ein Interview im Auto zwischen Neukölln
und dem Konrad-Adenauer-Haus. Von Shirine Issa und Johannes Nichelmann
Wie geht es Ihnen?
Mir geht´s sehr gut. Ich komme gerade
vom Lipschitzplatz in Neukölln. Dort
war ich auf einer Großveranstaltung
mit Angela Merkel.
Und was ist Ihr Lieblingsplatz in Berlin?
Gibt es eine ganze Menge, zum Beispiel
der Tierpark Friedrichsfelde, der
Schlachtensee, den Tiergarten. Ich bin
auch furchtbar gerne auf dem heimischen
Balkon mit meiner Familie.
Anscheinend fühlen Sie sich in Berlin sehr wohl.
Aber was ist Ihr Lieblingsurlaubsort?
Wunderschön ist die Ägäis. Wunderschön
ist aber auch die Ostsee.
Handelte davon auch ihr letzter Traum?
Nein, da ging es um die absolute
Mehrheit in Berlin.
Ok, aber was wenn Sie verlieren?
Die Wahl werde ich nicht verlieren,
aber sonst: stecke ich es weg und
kämpfe erneut 2011.
Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz:
„Als ich heute morgen in den Spiegel gesehen
habe, sah ich...“
… dass ich letzte Nacht ein bisschen zu
wenig geschlafen habe.
Friedbert Pflüger
Ursprünglich stammt Friedbert Pflüger aus
Hannover. Der 51 Jahre alte CDU-Politiker ist
Mitglied des Deutschen Bundestages. Bei den
BerlinWahlen2006 tritt er als Kandidat für
das Abgeordnetenhaus im Bezirk Neukölln
an. Friedbert Pflüger ist der Spitzenkandidat
der CDU für das Amt des Regierenden
Bürgermeisters.
Was war das Erste, was Sie heute nach dem
Aufstehen getan haben?
Mit meiner Familie zu frühstücken,
wie jeden Tag .
Welche Tageszeitungen lesen Sie?
Zu viele: Morgenpost , Tagesspiegel,
FAZ, BZ, Bild, Berliner Zeitung,
Süddeutsche. Also viel lesen, das
muss man.
Sammeln Sie Artikel über sich selbst?
Nein, aber meine Mutter macht das.
Bleibt bei dem vielen Zeitung lesen und
neben der Politik überhaupt noch Zeit für
andere Hobbys? Haben Sie beispielsweise
Lieblingsbands?
Ja, das philharmonische Orchester
Berlin und die Beatles.
Und was ist Ihr politischer Lieblings-Song?
Die dritte Strophe unserer Nationalhymne.
Kommen wir zur harten Politik. Was halten Sie
denn von der FDP?
Mit der FDP hat die CDU sehr viele
Gemeinsamkeiten.
Die SPD?
Die waren mal besser, unter Reuter
und Willy Brandt.
Und weitert nach links. Wie steht’s mit der
PDS?
Die PDS hat sich bis heute nicht
eindeutig von der Vergangenheit
distanziert. Es gibt noch zu viele alte
Kommunisten.
Immerhin regieren diese beiden Parteien aber
die Hauptstadt. Was hat sich denn unter rot-rot
positiv in Berlin verändert?
Da muss ich sehr, sehr lange nachdenken.
Aha. Stellen Sie sich vor, Sie wären SPD-Mitglied.
Wie würden Sie das rechtfertigen?
Weil ich der Illusion nachhänge, dass
sie etwas für die kleinen Leute tut
Was sagen Sie zu folgendem Satz: „Ich sehe
nicht nur rot, bei rot-rot, sondern auch bei…“
Rot-rot-grün
Wieso?
Bei den Grünen sind viele Leute, mit
denen ich viel gemeinsam habe, aber
leider auch immer noch viele neomarxistische
Ideologen.
Und die neuen Linken von der WASG?
Wenn die WASG irgendetwas zu sagen
hätte, dann würde in Berlin überhaupt
keiner mehr investieren und die hiesigen
Unternehmen schnell das Weite
suchen. Für all die Sozialleistungen,
die sie versprechen, braucht man erst
einmal die wirtschaftliche Kraft.
Wie war Ihre erste Wahl?
Ich bin zum Schülersprecher gewählt
worden, da war ich brandstolz.
Was haben Sie 1968 gemacht?
An meiner Schule eine Gegenbewegung
gegründet, eine Reformgruppe.
Das ist lange her. Wann fühlen Sie sich heute
besonders jugendlich?
Wenn meine Frau mich küsst.
Wir sind fast am Ende. Nur noch drei Fragen.
Was bedeutet orange für Sie?
Farbe der CDU und eine Winner
Colour, also Gewinnerfarbe.
Vervollständigen Sie den folgenden Satz: „
Bürger, die mich nicht wählen, sind…“
…völlig okay, solange sie sich beim
nächsten Mal überzeugen lassen.
Was wäre Ihre erste Amtshandlung als
Bundeskanzler?
Jetzt werde ich erstmal Regierender
Bürgermeister.