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Achtung, nAturgefAhr ! - Kanton Bern

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Gefahrenkarte<br />

Massstab: 1: 5000 – 1:10 000<br />

Form: Digitale Karte (in wählbarer Kombination ausdruckbar)<br />

Das wichtigste Arbeits- und Planungsinstrument<br />

ist die Gefahrenkarte: Sie liefert eine<br />

detaillierte Übersicht über den Wirkungsbereich,<br />

die Intensität und die Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

von Naturgefahren, welche ein<br />

bestimmtes Gebiet gefährden können. Damit<br />

beantwortet die Gefahrenkarte jene Fragen,<br />

die sowohl für <strong>Kanton</strong>s- und Gemeindebehörden<br />

als auch für Grundeigentümer<br />

und Anlagebetreiber von grösstem Interesse<br />

sind: Was kann wo, wie oft und wie stark<br />

passieren?<br />

Die Ausarbeitung einer Gefahrenkarte erfordert<br />

somit den Einbezug aller verfügbaren<br />

Hinweise und Modellrechnungen über<br />

die erwiesenen, vermuteten und möglichen<br />

Prozesse in einem bestimmten Gebiet.<br />

Eine Gefahrenkarte besteht einerseits aus einem<br />

Kartenteil, der den untersuchten Perimeter<br />

klar abgrenzt. Andererseits gehört<br />

zu einer Gefahrenkarte ein technischer Bericht.<br />

Dieses Gefahrengutachten zeigt, welche<br />

Analysen und Berechnungen zu den jeweiligen<br />

Ergebnissen geführt haben, und es<br />

begründet und beschreibt die einzelnen Gefahrenarten<br />

und Gefahrengebiete.<br />

Gefahrenkarten (Beispiel unten)<br />

sind die Grundlage für die Ausscheidung<br />

von Gefahrenzonen in<br />

der Nutzungsplanung (Ortsplanung).<br />

Es ist in der Regel die Gemeinde,<br />

die den Auftrag zu ihrer<br />

Ausarbeitung und periodischen<br />

Aktualisierung vergibt. Die Erstellung<br />

einer Gefahrenkarte und<br />

des dazugehörigen technischen<br />

Berichts ist ein Fachgutachten<br />

und hat ausschliesslich nach sachlichen<br />

Kriterien zu erfolgen.<br />

Einteilung der Gefahrenstufen<br />

Um eine einheitliche Bewertung der verschiedenen<br />

Gefahrenarten zu gewährleisten,<br />

steht eine gesamtschweizerisch gültige<br />

Beurteilungsmethode zur Verfügung. Sie bewertet<br />

Intensität und Wahrscheinlichkeit<br />

der jeweiligen Gefahrenart. Diese beiden Parameter<br />

werden in einem sogenannten Intensitäts-Wahrscheinlichkeits-Diagramm<br />

zu<br />

Gefahrenstufen zusammengefasst, dargestellt<br />

durch die Farben Rot, Blau, Gelb und<br />

Gelb-Weiss:<br />

Intensität stark<br />

Intensität mittel<br />

Intensität schwach<br />

9<br />

6<br />

3<br />

8<br />

5<br />

2<br />

7<br />

4<br />

1<br />

Wahrscheinlichkeit hoch mittel gering sehr gering<br />

Mittlere Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

0 – 30 30 – 100 100 – 300<br />

(in Jahren)<br />

Die Gefahrenstufen werden grundsätzlich<br />

für jede Gefahrenart getrennt bestimmt,<br />

aber anschliessend zusammengefasst (wobei<br />

die höchste Gefahrenstufe massgeblich<br />

ist). Jede Gefahrenart ist mit einem Index* in<br />

der Gefahrenkarte angegeben, dem die Feldnummer<br />

aus dem Intensitäts-Wahrscheinlichkeits-Diagramm<br />

beigefügt wird.<br />

* Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> gelten u.a. folgende Indizes:<br />

• LF Fliesslawine<br />

• LS Staublawine<br />

• G Gleitschnee<br />

• Ü Überschwemmung<br />

• E Ufererosion<br />

• M Murgang<br />

• SS Stein- und Blockschlag<br />

• SF Felssturz<br />

• SB Bergsturz<br />

• SE Eisschlag<br />

• RO oberflächliche Rutschung<br />

• RM mitteltiefe Rutschung<br />

• RT tiefgründige Rutschung<br />

• HM Hangmure<br />

• D Einsturz (Doline)<br />

KAWA<br />

Rote Gefahrenstufe<br />

Erhebliche Gefährdung<br />

Im roten Gefahrengebiet sind<br />

Personen sowohl innerhalb als<br />

auch ausserhalb von Gebäuden<br />

gefährdet. Zudem muss mit der<br />

plötzlichen Zerstörung von Gebäuden<br />

gerechnet werden. Das<br />

rote Gefahrengebiet gilt auch<br />

dort, wo die möglichen Ereignisse<br />

zwar weniger stark sind, dafür<br />

aber mit einer hohen Wahrscheinlichkeit<br />

auftreten. Personen sind<br />

in diesem Fall vor allem ausserhalb<br />

von Gebäuden gefährdet.<br />

Das rote Gefahrengebiet ist<br />

im Wesentlichen ein Verbotsbereich.

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