29.05.2014 Aufrufe

Download - Wolfgang Pramper

Download - Wolfgang Pramper

Download - Wolfgang Pramper

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Didaktik der Leistungsbeurteilung <strong>Wolfgang</strong> <strong>Pramper</strong>/PADL Seite 14<br />

und sachlich aufgezeigt werden. Beschuldigungen und Vorwürfe sind keine angemessenen<br />

Rückmelder.<br />

Beurteilungsfreie Räume schaffen<br />

An Ende einer Produktionsphase muss nicht immer eine Bewertung durch den Lehrer stehen. Eine<br />

Rechtfertigung für die Produktion ergibt sich auch durch die Darbietung vor anderen Schülern,<br />

den Eltern, der Öffentlichkeit, durch eine Kassetten- oder Videoaufnahme, durch das Führen einer<br />

Aufsatzmappe, Ausstellungen, Leserbriefen, Aufführungen am Tag der offenen Tür etc.<br />

Schülermitbewertungen<br />

Vor allem bei mündlichen Leistungsfeststellungen sollte mit zunehmenden Alter auch die Meinung<br />

der Mitschüler eingeholt werden. Die Rückmeldungen der Schüler sind eine wertvolle Hilfe für den<br />

Lehrer und eine Förderung der kritischen, fairen und wohlwollenden Reflexion. Die endgültige<br />

Festsetzung der Note bleibt selbstverständlich in der Hand der Lehrerin und des Lehrers, aber die<br />

verbale Bewertung kann so vorbereitet und objektiviert werden.<br />

Auch nach Textproduktionen ist die Mithilfe der Mitschüler bei der Korrektur und Bewertung äußerst<br />

sinnvoll. Zum einen lernen Schüler die kritische Betrachtung und die Anwendung geeigneter<br />

Kriterien und zum anderen ist es für sie interessant, einmal nicht vom Lehrer bewertet zu werden.<br />

1.7 Die Noten<br />

Österreich ist eines der wenigen Länder, in dem die Lehrer mit einer fünfstufigen Notenskala auskommen<br />

müssen. Es ist nicht leicht, mit diesem Modell das Auslangen zu<br />

finden, ohne Schwierigkeiten bei Bewertung zu haben. Aber weder die 6-<br />

stufige Notenskala in Deutschland noch die 20-stufige in Frankreich lösen<br />

das eigentliche Problem der Lehrer:<br />

Für die meisten Lehrer ist es in der Regel unangenehm, eine schlechte Note<br />

zu vergeben. Denn einerseits erkennt man dabei, dass Lernziele nicht erreicht<br />

wurden, was bei selbstkritischen Lehrern Nachdenklichkeit auslöst,<br />

und zum anderen bedeuten schlechte Noten Frust beim Schüler. Der kann<br />

sich in einer stillen Enttäuschung äußern, aber auch in Wut und Widerstand<br />

– vielleicht sogar durch die Eltern. Wer hat schon gerne Ärger?<br />

Nur zu gerne würde Lehrer mit einem Plus vor der schlechten Note dem Schüler Hoffnung geben<br />

oder mit einem „gerade noch“ in der Art eines väterlichen oder mütterlichen Zeigefingers eine<br />

Warnung aussprechen.<br />

Aber es gibt nur ganze Notenstufen. Diese „Noten“ gibt es nicht:<br />

2-3,<br />

+Befriedigend,<br />

1-,<br />

gerade noch Genügend.<br />

Bewertungen dieser Art würden im Fall eines Einspruchs einen Formfehler zu Lasten des Lehrers<br />

darstellen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!