Ausgabe - 01-02 - Produktion
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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nummer 1-2 www.produktion.de<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
Fragebogen für<br />
Fabrik des Jahres/<br />
GEO liegt bei!<br />
Dr. Hannes Hesse, VDMA:<br />
„Erfolgsgeschichte Euro“<br />
Matthias Wissmann, VDA:<br />
China sorgt für Wachstum<br />
Antriebe: Kronenrad- und<br />
Planetenstufe kombiniert<br />
Nachhaltigkeitspreis:<br />
Produkte für die Welt<br />
4<br />
8<br />
14<br />
27<br />
IM FOKUS<br />
Klassische Feldbusse<br />
nicht mehr gefragt<br />
INDUSTRIETRENDS 2<strong>01</strong>3<br />
Deutsche Industrie nicht zu bremsen<br />
LANDSBERG (SP). Auf der Suche<br />
nach zukunftsfähigen Kommunikationslösungen<br />
diskutieren<br />
Automatisierer in <strong>Produktion</strong><br />
Sinn und Unsinn eines gemeinsamen<br />
Standards. Seite 11<br />
Komplettlösung für<br />
die CFK-Bearbeitung<br />
BAYREUTH (BA). Mit dem Bearbeitungsroboter<br />
RX170 hsm bietet<br />
Stäubli in Verbindung mit<br />
branchenspezifischen Softwarepaketen<br />
eine Komplettlösung für<br />
die Faserverbundstoff-(CFK)-<br />
Bearbeitung. Seite 18<br />
Portalfräser: An Größe<br />
soll‘s nicht scheitern<br />
OBERPFRAMMERN (SM). Modellund<br />
Formenbauer im Automotive-Sektor<br />
müssen immer flexibler<br />
auf Aufträge reagieren. Schröter<br />
Modell- und Formenbau<br />
setzt dabei auf Fräsmaschinen<br />
von F. Zimmermann. Seite 23<br />
Ein erfolgreiches 2<strong>01</strong>3<br />
wünsche ich allen<br />
Leserinnen und Lesern<br />
der <strong>Produktion</strong>.<br />
Jens Lehmann<br />
www.de.schunk.com/Lehmann<br />
CLAUS WILK<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Nach Ansicht von Verbänden<br />
und Unternehmenslenkern gibt<br />
es auch 2<strong>01</strong>3 keinen Grund zu<br />
jammern: Die exportorientierte<br />
deutsche Industrie bleibt dieses<br />
Jahr auf Kurs!<br />
LANDSBERG. „Die Internationalisierung<br />
des deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbaus wird sich auch<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>3 fortsetzen“, erklärt Dr.<br />
Hannes Hesse, VDMA Hauptgeschäftsführer,<br />
gegenüber <strong>Produktion</strong>.<br />
Die Dynamik der Globalisierung<br />
bleibt somit weiterhin Erfolgsfaktor<br />
für weite Teile der Industrie.<br />
Die Exporte in die EU-17<br />
sind um 4,9 % gestiegen, wenn<br />
auch geringer als das Gesamtexportwachstum<br />
des deutschen Maschinen-<br />
und Anlagenbaus. Dieses<br />
legte um 6,8 % zu.<br />
Für die Werkzeugmaschinenbranche<br />
stehen die Zeichen nach<br />
einer „beispiellosen Aufholjagd“<br />
durch den abrupten <strong>Produktion</strong>srückgang<br />
2009/2<strong>01</strong>0 auf Konsolidisierung.<br />
VDW-Vorsitzender Martin<br />
Kapp: „Die Werkzeugmaschinenindustrie<br />
ist breit aufgestellt, sowohl<br />
was die Märkte, als auch was<br />
die Technologie betrifft.“ VDA-<br />
Präsident Matthias Wissmann erwartet,<br />
dass der „Pkw-Weltmarkt<br />
auch 2<strong>01</strong>3 wächst und die 70-Millionen-Marke<br />
ansteuert.“ Das<br />
Wachstum sei jedoch vor allem<br />
Keineswegs düster: Sowohl Verbände als auch Unternehmer starten positiv gestimmt ins neue Jahr. Die Automobilindustrie<br />
peilt die 70-Millionen-Marke an, die Dynamik der Globalisierung bleibt Wachstumsfaktor.<br />
Bild: Audi<br />
durch die USA und China getragen,<br />
für Deutschland seien die Aussichten<br />
für 2<strong>01</strong>3 eher „ausreichend“.<br />
Die Elektroindustrie hingegen<br />
kann aufatmen: „Für das kommende<br />
Jahr erwarten wir wieder leichtes<br />
Wachstum“, progostiziert Dr.<br />
Andreas Gontermann, Chefvolkswirt<br />
des ZVEI. Zwar seien die Konjunkturausschläge<br />
in den vergangenen<br />
Jahren volatiler geworden,<br />
die Firmen hätten sich aber darauf<br />
gen für dieses Jahr zumindest kein<br />
Pessimismus, auch wenn Dr. Helmut<br />
Limberg, Mitglied des Vorstands<br />
bei der Jungheinrich AG,<br />
eine Seitwärtsbewegung des Weltmarktes<br />
für Flurförderzeuge sieht.<br />
Dennoch sollen strategische Inveseingestellt<br />
und agierten flexibler.<br />
Im gleichen Maße rechnet Dr. Thomas<br />
Simmons, Geschäftsführer<br />
des Sensorik-Fachverbandes AMA<br />
mit einer besseren Entwicklung<br />
2<strong>01</strong>3: „Da der Bedarf an intelligenter<br />
Technik in allen Bereichen<br />
weiter zunimmt, wird der Bedarf an<br />
Sensorik und Messtechnik überproportional<br />
steigen.“<br />
Unter den Industriemanagern<br />
herrscht bezüglich ihrer Erwartun-<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
Superior Clamping and Gripping<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
2,7...<br />
ist die Durchschnittsnote, die von<br />
<strong>Produktion</strong> befragte Spitzenmanager<br />
aus Industrie und Verbänden<br />
der Konjunktur 2<strong>01</strong>3 geben.<br />
ZITIERT<br />
„Amerika erlebt seit zwei<br />
Jahren eine Renaissance.“<br />
Martin Kapp,<br />
VDW-Vorsitzender<br />
SERVICE<br />
Redaktion:<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />
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AUTOMOTIVE<br />
BMW, Audi und VW starten in den USA durch<br />
JÜRGEN HESSE<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Auf dem boomenden US-Automobilmarkt<br />
konnten die deutschen<br />
Hersteller im vergangenen Jahr<br />
punkten. VW, Audi, BMW und<br />
Mercedes wuchsen dort im Dezember<br />
zweistellig.<br />
LANDSBERG (DJ/GK). Während die<br />
europäischen Automobilmärkte<br />
sich schwach entwickeln, blicken<br />
die Fahrzeughersteller bei ihrem<br />
US-Geschäft zufrieden auf das vergangene<br />
Jahr zurück. Die meisten<br />
Hersteller schafften auch im Dezember<br />
wieder ein deutliches Absatzplus<br />
und berichteten teils auch<br />
über neue Verkaufsrekorde.<br />
In den USA eröffnen sich Wachstumsmöglichkeiten für die deutschen Automobilhersteller.<br />
Bild: Fotolia, Ilja Masik<br />
Allerdings verzeichneten ausgerechnet<br />
die zwei größten Anbieter,<br />
GM und Ford, das kleinste Wachstum.<br />
Glänzen konnten dagegen<br />
erneut die deutschen Hersteller,<br />
allen voran VW und BMW. Mit<br />
245 733 Fahrzeugen blieb GM<br />
Marktführer auf dem Heimatmarkt.<br />
Größter ausländischer Anbieter<br />
ist Toyota mit 194 143 verkauften<br />
Fahrzeugen im Dezember,<br />
ein Plus von 9 %. Volkswagen steigerte<br />
im Dezember die Verkaufszahlen<br />
um 35 % auf 44 000 Einheiten.<br />
Für Audi war es sogar das beste<br />
Jahr in der Geschichte in den USA,<br />
und der Dezember wiederum war<br />
für Audi der beste Monat des Jahres.<br />
Mit einem Plus von 17 % kamen<br />
die Ingolstädter auf fast 15 000 verkaufte<br />
Autos. Deshalb ist Audi noch<br />
optimistischer für die kommenden<br />
Jahre. Das Absatzziel von 200 000<br />
Autos bis 2<strong>01</strong>8 soll nun deutlich<br />
früher erreicht werden, sagte Scott<br />
Keogh, President von Audi-USA.<br />
BMW steigerte die Verkäufe um<br />
mehr als ein Drittel auf 43 855 Fahrzeuge.<br />
Mercedes-Benz konnte da<br />
mit einem Plus von 12 % auf 31 300<br />
Fahrzeuge nicht mithalten.
2 · · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Fortsetzung von S.1<br />
titionsprojekte Umsetzung finden;<br />
die „solide Finanzkraft bietet hierfür<br />
die entsprechende Vorausetzung.“<br />
Renate Pilz, Geschäftsführererin<br />
der Pilz GmbH, hofft, dass<br />
sich die Prognosen für ein moderates<br />
Wachstum bestätigen. Das<br />
breitgefächerte Portfolio von Produkten<br />
und Lösungen sowie der<br />
Dienstleistungen gewährleisteten,<br />
mögliche Nachfragerückgänge in<br />
einzelnen Segmenten auszugleichen.<br />
Positiv gestimmt ist Klaus<br />
Winkler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Gebr. Heller Maschinenfabrik:<br />
„Der aktuelle Auftragsbestand<br />
und weiter zu erwartende<br />
Abschlüsse werden Heller<br />
auch weiterhin voll auslasten.“ Dr.<br />
Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bosch Rexroth AG, rechnet ab<br />
dem 2. Halbjahr „mit einer höheren<br />
Wachstumsdynamik“. Eine Ansicht,<br />
die er mit Rainer Hundsdörfer,<br />
Geschäftsführungsvorsitzender<br />
bei EMB-Papst, teilt. Hundsdörder:<br />
„Wir können uns den<br />
Nachfrageschwankungen gut anpassen.“<br />
Bei Fanuc Robotics ist sich<br />
Geschäftsführer Olaf Kramm sicher,<br />
dass 2<strong>01</strong>3 ein gutes Jahr wird:<br />
„Mit 20 % Wachstum im Bereich<br />
Base Business werden wir unseren<br />
Erfolgkurs weiter fortsetzen.“<br />
Lesen Sie ab Seite 4, was Deutschlands<br />
Top-Manager zur Entwicklung<br />
2<strong>01</strong>3 zu sagen haben.<br />
Bei uns im Internet<br />
Top geklickt auf www.produktion.de<br />
1. Volkwagen investiert 23 Mrd<br />
Euro in Deutschland<br />
2. Gigaset: Plattfomstrategie<br />
soll Standort sichern<br />
3. Frohe Weihnachten und ein<br />
erfolgreiches neues Jahr<br />
4. Siemens streicht in<br />
Energiesparte weitere Stellen<br />
5. Fabrik des Jahres: Stabile<br />
Flexibilität erreicht<br />
6. Chinesische Jade-Werke investieren<br />
50 Mio Euro in Wilhelmshaven<br />
7. Wir mussten das Grundsätzliche<br />
in Frage stellen<br />
8. VDMA: Stimmung im Maschinenbau<br />
verbessert sich<br />
9. Regierung will Solarförderung<br />
ab 2<strong>01</strong>3 drastisch kürzen<br />
10. Mitarbeiter oder Mensch?<br />
LESERBRIEF<br />
<strong>Produktion</strong> 50/2<strong>01</strong>2, Seite 1, „Der<br />
Traum von der sozialen Maschine“<br />
Der Traum-Titel dieses Beitrags von<br />
Sebastian Moser und Sabine Spinnarke<br />
deutet vorsichtig an, dass es<br />
bei ‚Industrie 4.0‘ ähnlich laufen<br />
könnte wie bei der Einführung von<br />
PPS-Systemen, CIM und später ERP.<br />
Als Rationalisierungsfachmann,<br />
der von 1952 bis 2<strong>01</strong>2 in der Industrie<br />
arbeitete und immer noch tätig<br />
ist, habe ich erleben müssen, dass<br />
viele PPS- und CIM-Systeme nach<br />
der Einführung eingebrochen sind<br />
oder auf jeden Fall weniger leisteten,<br />
als die von uns vor vielen Jahrzehnten<br />
eingeführten Leitstandsysteme.<br />
Aus diesen Gründen habe ich<br />
schon vor etwa 20 Jahren ein Bildschirmleitstandsystem<br />
konzipiert<br />
und leider feststellen müssen, dass<br />
jene Softwarehäuser, denen ich<br />
dieses System anbot, nicht in der<br />
Lage waren, es kurzfristig in die bestehende<br />
Software zu integrieren.<br />
In den vielen Jahrzehnten meiner<br />
Beratungstätigkeit, vor allem in<br />
der <strong>Produktion</strong> und in der Logistik,<br />
stellte ich immer wieder fest, dass<br />
es Firmen gab, die Maschinen kauften<br />
und diese Maschinen dann mit<br />
Hilfe externer und eigener Experten<br />
so veränderten, dass die Leistung<br />
erheblich gesteigert wurde,<br />
ohne dass das Wissen über diese<br />
Leistungssteigerungen zu schnell<br />
zu den Wettbewerbern drang. Ein<br />
Beispiel war ein Schraubenhersteller<br />
in Ennepetal-Milspe, der auf<br />
diese Art und Weise die Leistung<br />
seiner Maschinen zur Herstellung<br />
von Schrauben verdoppelte. Ähnliches<br />
gelang mir bei einem Unternehmen,<br />
welches Maschinen zur<br />
Herstellung von Faltschachteln mit<br />
Bodenschnellverschluss einsetzte,<br />
wo wir vor allem die Umstellzeiten<br />
durch eigenen technischen Eingriff<br />
extrem reduzieren konnten.<br />
Das Hauptproblem für ‚Industrie<br />
4.0‘ wird darin liegen, das Kopfwissen<br />
von Einstellern, Instandhaltern,<br />
Meistern und Ingenieuren in<br />
die Systeme zu integrieren und<br />
dann, wenn das System eingeführt<br />
ist, auch eine Systempflege zu betreiben,<br />
die auf der Kreativität in<br />
den Köpfen der eigenen Mitarbeiter<br />
basiert: weil die ‚Social Machine‘<br />
noch nicht existiert.<br />
Diether Sieghart<br />
BILD DER WOCHE<br />
Spieglein, Spieglein...<br />
TEISNACH (SP). Damit es im Weltraum<br />
mehr zu sehen gibt, legt am 9.<br />
Januar 2<strong>01</strong>3 die größte und modernste<br />
Optikmaschine der Welt los:<br />
Die ‚UPG 2000‘ von OptoTech Optikmaschinen<br />
fertigt ab dann höchst<br />
Gilbert Khawam, Leiter des Bereichs<br />
MDS von Bonfiglioli. Bild: Bonfiglioli<br />
präzise Teleskopspiegel für die Weltraumforschung.<br />
Die Schleif- und Poliermaschine<br />
wurde speziell für die<br />
Herstellung von bis zu zwei Meter<br />
großen Teleskopspiegeln entwickelt.<br />
Die weltweit einzigartige Anlage<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
BOLOGNA (PD). Bonfiglioli gründet<br />
den Bereich Industrial Mechatronic<br />
Drives & Solutions Division<br />
(MDS). Dieser ist integraler Bestandteil<br />
der Business Unit Industrial<br />
Solutions und ab 1. Januar offiziell<br />
weltweit aktiv. Unter der Leitung<br />
von Gilbert Khawam, bisheriger<br />
Leiter der Bonfiglioli-Niederlassung<br />
in Frankreich, entwickeln Ex-<br />
steht auf dem TechnologieCampus<br />
der Hochschule Deggendorf. Bereits<br />
die spektakuläre Anlieferung der 85<br />
Tonnen schweren Maschinenteile<br />
wurde in ganz Deutschland mit<br />
größtem Interesse verfolgt.<br />
BONFIGLIOLI<br />
Neuer Bereich gegründet<br />
Bild: OptoTech Optikmaschinen<br />
perten mechatronische Lösungen<br />
in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Kunden. Besonderes Augenmerk<br />
wird dabei auf die Energie-Effizienz<br />
des Systems gelegt. Der Vertrieb<br />
und das Applikationsengineering<br />
erfolgt dezentral in den Märkten,<br />
F&E sowie <strong>Produktion</strong> und Logistik<br />
werden in den Einheiten Bonfiglioli<br />
Vectron in Krefeld sowie dem neu<br />
gegründeten Standort BMR mit Sitz<br />
in Rovereto bei Verona umgesetzt.<br />
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Airbus liegt<br />
hinter Boeing<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
US-CHICAGO (DJ/GK). Der amerikanische<br />
Flugzeughersteller Boeing<br />
hat vergangenes Jahr Aufträge für<br />
1 203 Maschinen erhalten und damit<br />
den zweithöchsten Auftragseingang<br />
der Unternehmensgeschichte.<br />
Die Auslieferungen erreichten<br />
mit 6<strong>01</strong> Flugzeugen fast<br />
die Hälfte der Aufträge, wie Boeing<br />
mitteilte. Das Unternehmen blickt<br />
auf ein Auftragspolster für 4 373<br />
Flugzeuge.<br />
Die Amerikaner haben damit die<br />
Nase vorn im Wettbewerb mit dem<br />
europäischen Kontrahenten Airbus.<br />
Die EADS-Tochter hat bislang<br />
keine Zahlen für das Jahr 2<strong>01</strong>2 veröffentlicht.<br />
Mit 646 Bestellungen<br />
per Ende November und einem<br />
Jahresziel von 580 Auslieferungen<br />
hat Airbus aber einen Rückstand<br />
auf die Amerikaner, der nahezu<br />
uneinholbar ist.<br />
US-Industrie<br />
wächst unverhofft<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
US-NEW YORK (DJ/GK). Die US-Industrie<br />
hat im Dezember Fahrt<br />
aufgenommen. Nach Angaben des<br />
Institute for Supply Management<br />
(ISM) erhöhte sich der nationale<br />
Index der Einkaufsmanager im<br />
verarbeitenden Gewerbe auf einen<br />
Stand von 50,7 Punkten. Der ISM-<br />
Index gilt als zuverlässiger Frühindikator<br />
für die wirtschaftliche Aktivität<br />
in den USA. Der Index für den<br />
Auftragseingang stagnierte bei 50,3<br />
Punkten, während der <strong>Produktion</strong>sindex<br />
auf 52,6 von 53,7 nachgab.<br />
Der Beschäftigungsindex stieg<br />
auf 52,7 von 48,4, während der Index<br />
für die Lagerbestände auf 43,0<br />
von 45,0 sank. Für den Subindex<br />
der Preise wurde ein Wert von 55,5<br />
nach 52,5 genannt. Ein Stand des<br />
ISM-Index von über 50 signalisiert<br />
eine Expansion des verarbeitenden<br />
Gewerbes in den USA.
10. Januar 2<strong>01</strong>3· Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />
Mittelstand<br />
Initiative Energiewende<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Berlin (pd). Zum Jahresbeginn<br />
startet die neue ‚Mittelstandsinitiative<br />
Energiewende‘, eine gemeinsame<br />
Initiative des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
(BMWi), des Bundesministeriums<br />
für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit (BMU), des<br />
Deutschen Industrie- und Han-<br />
Förderprogramm<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Berlin (pd). Die Versorgung der<br />
Industrie mit Rohstoffen ist von<br />
grundlegender Bedeutung für die<br />
deutsche Wirtschaft. Große Herausforderungen<br />
liegen dabei insbesondere<br />
bei der Versorgung mit Industrierohstoffen,<br />
die stark vom Import<br />
abhängig sind. Diese wirtschaftsstrategischen<br />
und deshalb als kritisch<br />
bezeichneten Rohstoffe sind<br />
von besonderer technologischer<br />
Bedeutung für die Erreichung der<br />
delskammertags (DIHK) und des<br />
Zentralverbands des Deutschen<br />
Handwerks (ZDH). Die Initiative<br />
wird die Unternehmen des Mittelstands<br />
mit Information und Expertise<br />
rund um die Energiewende<br />
unterstützen.<br />
Teil der Initiative ist auch ein direkter<br />
Dialog mit dem Mittelstand<br />
über die Chancen und Herausforderungen<br />
der Energiewende.<br />
Kritische Rohstoffe fördern<br />
energiepolitischen Ziele, der Klimaschutz-<br />
und der Effizienzziele der<br />
Bundesregierung. Das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
legt ab sofort ein ergänzendes<br />
Förderprogramm zur Verbesserung<br />
der Versorgung Deutschlands<br />
mit kritischen Rohstoffen im Rahmen<br />
der Rohstoffstrategie der Regierung<br />
auf, das so genannte Explorationsförderprogramm.<br />
Die Förderung<br />
sieht bedingt rückzahlbare<br />
Darlehen für entsprechende Projekte<br />
im In- und Ausland vor.<br />
Fragebogen für<br />
Fabrik des Jahres<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Landsberg (gk). Der Teilnahmebogen<br />
für den führenden Benchmark-Wettbewerb<br />
für die verarbeitende<br />
Industrie, Fabrik des Jahres/<br />
GEO, liegt dieser <strong>Ausgabe</strong> bei. In<br />
jedem Fall profitieren Sie von einer<br />
Teilnahme: Sie bekommen eine<br />
detaillierte Auswertung,<br />
die Ihnen Aufschluss<br />
über die Position<br />
Ihres Unternehmens<br />
im Vergleich<br />
zu Unternehmen<br />
mit ähnlicher Ausgangssituation<br />
gibt. Teilnehmer, die in die<br />
engere Wahl kommen, werden<br />
vom Fabrik-des-Jahres-Team besucht<br />
und erhalten ein direktes<br />
Feedback. Im März des auf den<br />
Wettbewerb folgendes Jahres findet<br />
der Kongress ‚Fabrik des Jahres‘<br />
statt, bei dem die Sieger bei einer<br />
feierlichen Abendveranstaltung<br />
geehrt werden. Zudem wird der<br />
Günter-Spur-Preis verliehen. Ausgezeichnet<br />
werden herausragende<br />
wissenschaftliche Arbeiten des<br />
Nachwuchses, die sich mit der<br />
praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
in der verarbeitenden<br />
Industrie beschäftigen.<br />
Einsendeschluss ist der 30.4.2<strong>01</strong>3.<br />
Editorial<br />
Das (Unglücks-)Jahr 2<strong>01</strong>3<br />
Eduard Altmann<br />
Chefredakteur<br />
Mein erster Neujahrs-Wunsch wurde dieses Jahr gleich mit<br />
der Frage gekontert, ob ich denn auch ein mulmiges Gefühl für<br />
2<strong>01</strong>3 hätte - wegen der 13. Natürlich bin ich genausowenig abergläubisch<br />
wie Sie, schließlich ist unsere Welt die Welt der Industrie,<br />
der Technik, der Zahlen. Wir glauben an Benchmarks und<br />
Kennzahlen. Numerologie ist daher genau das, was Zahlenmenschen<br />
wie wir in solchen Fällen zur Versachlichung<br />
von abergläubischem Geschwätz einsetzen.<br />
Das ist schon deswegen legitim, weil<br />
ausführlich in Wikipedia erklärt. Zur Analyse<br />
der Zahl 2<strong>01</strong>3 bildet der Numerologe zuerst<br />
die Quersumme: 2+0+1+3 ergibt 6. 2<strong>01</strong>3 ist<br />
Numerologen zufolge also ein „6er“-Jahr. In<br />
genau so vielen „Werk-Tagen“ hat Gott immerhin<br />
laut Bibel die Erde geschaffen - was<br />
schaffen wir dann in 2<strong>01</strong>3? Und in China ist<br />
das Wort für 6 in Putonghua „liu“, was sogar<br />
„problemlos“ oder „erfolgversprechend“ bedeutet. Das stimmt<br />
wiederum „fast“ mit dem Ergebnis unserer exklusiven Konjunktur-Umfrage<br />
überein (Gesamtnote 2-) für 2<strong>01</strong>3. Also: Packen wir´s<br />
an, damit 2<strong>01</strong>3 für uns alle wirklich ein erfolgreiches Jahr wird!<br />
eduard.altmann@produktion.de<br />
So wird die Wittenstein-Innovationsfabrik einmal aussehen – Grundfläche<br />
von 133 mal 90 Metern, dreigeschossig und 14 m hoch. Bild: Henn Architekten<br />
Richtfest<br />
Innovationsfabrik wächst<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Igersheim (pd). Die Wittenstein<br />
AG investiert 30 Mio Euro in ein<br />
ressourcenschonendes Mechatronik-Zentrum.<br />
Knapp acht Monate<br />
nach dem Spatenstich wurde am<br />
21. Dezember Richtfest gefeiert.<br />
„Mit dem Neubau setzen wir<br />
nicht nur ein Zeichen für innovative<br />
Architektur und zukünftige <strong>Produktion</strong>,<br />
sondern schaffen auch<br />
Raum für neue Arbeitsplätze“, so<br />
Dr. Manfred Wittenstein, Vorstandvorsitzender<br />
der Wittenstein AG,<br />
vor Mitarbeitern und Gästen des<br />
Richtfestes. Ein Bauentwurf von<br />
Pionieren für Pioniere sei die neue<br />
Innovationsfabrik, die derzeit direkt<br />
neben dem Hauptsitz in Igersheim-Harthausen<br />
zügig in die Höhe<br />
wächst.<br />
Bis Herbst nächsten Jahres entsteht<br />
ein Gebäude, das optimale<br />
Bedingungen für innovative <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />
in puncto Ressourceneffizienz,<br />
Umweltbewusstsein<br />
und Arbeitsumgebung bietet:<br />
Büro- und Fertigungsräume mit<br />
kurzen Wegen, transparent nach<br />
innen und außen, geräusch- und<br />
emissionsarm, mithin ökologisch<br />
und ökonomisch zukunftsweisend.<br />
Mit rund 18 000 m² Grundrissfläche<br />
ist der Gebäudekomplex in etwa<br />
so groß wie die bislang bestehenden<br />
sechs <strong>Produktion</strong>shallen<br />
und bietet Platz für 500 Mitarbeiter.<br />
Nach seiner Fertigstellung wird der<br />
Neubau schon beim ersten Anblick<br />
durch seine rund vier Meter hohe<br />
Glasfassade an der Frontseite bestechen.<br />
Rund 1 800 m² Glasflächen<br />
sind alleine an der kompletten<br />
Außenfassade verbaut. Auch<br />
im Innern des architektonisch äußerst<br />
anspruchsvollen neuen Gebäudekomplexes<br />
wird einmal Glas<br />
dominieren. Nach dem pünktlich<br />
zum Jahresende erreichten Etappenziel<br />
‚Richtfest‘ soll jetzt die<br />
Fassade vollständig geschlossen<br />
werden. Gleichzeitig werden die<br />
bereits auch im Innenbereich begonnenen<br />
Ausbauarbeiten zügig<br />
weitergehen.<br />
„Zu innovativen Produkten gehört<br />
künftig auch immer eine innovative<br />
<strong>Produktion</strong>“, so der Vorstandsvorsitzende.<br />
„Dafür ist die<br />
Wittenstein-Innovationsfabrik<br />
beispielgebend.“<br />
JIHOSTROJ a. s.<br />
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Neuheit<br />
„T3 S“<br />
Jihostroj a. s., Budejovická 148, CZ 38232 Velesin, Tschechien<br />
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4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
INTERVIEW<br />
DR. HANNES HESSE, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER VDMA<br />
„Der Euro war und ist eine Erfolgsgeschichte!“<br />
CLAUS WILK, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Der Maschinenbau globalisiert weiter: Bedarfe in Russland, den Staaten<br />
der ASEAN-Gemeinschaft und in den dynamischen USA werden sich<br />
in den Exportzahlen niederschlagen, so VDMA-Chef Dr. Hannes Hesse.<br />
Welche Instrumente hat der<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
etabliert, um in den jeweiligen<br />
Unternehmen konjunkturelle<br />
Ausschläge abzufedern?<br />
Die Erfahrungen der Krise von<br />
2008/2009 sind in den Unternehmen<br />
noch präsent. Allerdings sind<br />
viele Ansatzpunkte für Kosteneinsparungen<br />
damals auch ausgeschöpft<br />
worden, so dass derzeit<br />
vor allem die Investitionspläne auf<br />
den Prüfstand gestellt werden –<br />
mit negativen Wirkungen auch auf<br />
den Inlandsabsatz der eigenen<br />
Branche Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Wie sehen die Bemühungen im<br />
Personalbereich aus?<br />
Bei den Personalaufwendungen<br />
ist leider das ‚normale‘ Instrumentarium<br />
mit den Bestandteilen<br />
Arbeitszeitkonten, Zeitarbeit und<br />
Befristung von Arbeitsverhältnissen<br />
nicht mehr voll einsatzfähig.<br />
Der Anteil der Zeitarbeit ist derzeit<br />
noch auf Normalhöhe, aber hier<br />
müssen die Auswirkungen der<br />
neuen, mit Mehrkosten verbundenen<br />
branchenbezogenen Tarifverträge<br />
sorgsam beobachtet werden.<br />
Zieht denn das Mittel der<br />
befristeten Einstellungen noch?<br />
Befristungen sind wegen des zunehmenden<br />
Fachkräftemangels<br />
immer schwieriger zu realisieren,<br />
so dass nur die überwiegend wieder<br />
gut gefüllten Arbeitszeitkonten<br />
ihre Pufferfunktion unbeschadet<br />
erfüllen können. Deshalb sollte<br />
die Bundesregierung im Falle<br />
eines stärkeren Konjunktureinbruchs<br />
bereit sein, das Instrument<br />
Kurzarbeit zum Einsatz zu bringen,<br />
um die Flexibilität der Unternehmen<br />
zu verbessern.<br />
Welche Weltmärkte stehen für<br />
die Branche in diesem Jahr im<br />
Vordergrund der Aktivitäten<br />
und warum?<br />
Die Internationalisierung des<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />
wird sich auch im Jahr<br />
2<strong>01</strong>3 fortsetzen. Die Dynamik der<br />
Globalisierung zeigen folgende<br />
Zahlen: Lag der Exportanteil des<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />
in die EU im Jahr 20<strong>01</strong><br />
noch bei 50 Prozent, so ist er bis<br />
2<strong>01</strong>1 auf 39 Prozent zurückgegangen.<br />
Dennoch bleiben die 27 Mitgliedsstaaten<br />
die ‚Heimat‘ des<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.<br />
Ziel muss sein, mit einem starken Euro aus der Krise zu kommen. Diesbezüglich<br />
ist VDMA-Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse optimistisch. Bild: VDMA<br />
Und welche Märkte stellen sich<br />
aus Sicht des VDMA als besondersdynamisch<br />
dar?<br />
Die dynamischsten Wachstumsmärkte<br />
liegen in Übersee. So wird<br />
China trotz aktueller Einbußen<br />
auch 2<strong>01</strong>3 der mit Abstand wichtigste<br />
Exportmarkt weltweit bleiben,<br />
gefolgt von den erstaunlich<br />
dynamischen USA. Hier gibt es einen<br />
erheblichen Nachholbedarf<br />
bei Anlageinvestitionen, vor allem<br />
in der Automobilindustrie. Die<br />
Maschinenbauexporte nach Russland<br />
werden im nächsten Jahr<br />
ebenfalls weiter zulegen, da der<br />
Druck zur Modernisierung der Industrie<br />
immer stärker zunimmt<br />
und auch Themen wie Energieeffizienz<br />
an Bedeutung gewinnen. In<br />
Asien steigt die Bedeutung der<br />
ASEAN-Gemeinschaft als Exportmarkt.<br />
Zwar sind die einzelnen<br />
Märkte eher klein, die Verflechtung<br />
untereinander und die enge<br />
Beziehung zu China sorgen aber<br />
für eine hohe Wachstumsdynamik,<br />
was sich in den Exportzahlen<br />
des deutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbaus niederschlägt.<br />
Spürt der Maschinen- und Anlagenbau<br />
Auswirkungen der Euro-Krise<br />
und glauben die Unternehmen<br />
noch an deren glimpflichen<br />
Ausgang?<br />
Zunächst: Der Euro war und ist eine<br />
Erfolgsgeschichte für den Maschinen-<br />
und Anlagenbau als Exportindustrie.<br />
Die gemeinsame<br />
Währung ist alternativlos. Die<br />
Wirtschaftslage und damit die Investitionsbereitschaft<br />
schlägt sich<br />
selbstverständlich in unseren Exporten<br />
nieder – wir spüren also,<br />
was vor Ort los ist. In der Summe<br />
konnten wir allerdings unsere Exporte<br />
im ersten Dreivierteljahr<br />
2<strong>01</strong>2 in die EU-17 mit plus 4,9 %<br />
weiter steigern. Das ist zwar unterdurchschnittlich<br />
bei einem Gesamtexportwachstum<br />
von 6,8 %,<br />
aber immerhin stimmt das Vorzeichen.<br />
Eine andere Frage ist, wie es<br />
langfristig weiter geht.<br />
Wie schätzt der VDMA die<br />
Situation ein – optimistisch<br />
oder eher pessimistisch?<br />
Schuldenquoten von weit über<br />
100 % wie beispielsweise in Griechenland<br />
sind nicht tragbar und<br />
machen einen weiteren Schuldenschnitt<br />
eigentlich unumgänglich –<br />
wenn nicht heute, dann später.<br />
Das wird Geld kosten, und diesmal<br />
nicht nur die privaten Gläubiger,<br />
sondern auch die EZB und<br />
auch Deutschland direkt.<br />
Gerade aber die positiven Entwicklungen<br />
in den Krisenländern,<br />
die begonnen haben, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu steigern, machen<br />
Hoffnung, dass es durchaus<br />
‚glimpflich‘ ausgehen kann und<br />
wir unser Währungssystem stabilisieren<br />
und zukunftsfest machen<br />
können.<br />
Das Ziel muss sein, mit einem gestärkten<br />
Euro aus der Krise zu<br />
kommen. Das kann klappen, ich<br />
bin grundsätzlich optimistisch.<br />
Entscheidend dafür<br />
wird sein, dass der<br />
Reformdruck in den<br />
Krisenländern aufrechterhalten<br />
bleibt.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3<br />
INTERVIEW<br />
DR. ANDREAS GONTERMANN, ZVEI<br />
„Die Firmen werden agiler“<br />
FACHVERBAND AMA<br />
Sensorik exportieren<br />
SABINE SPINNARKE<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Der ZVEI beobachtet die Ausschläge<br />
des Elektronikmarktes genau.<br />
Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann<br />
zu den Konjunkturtrends:<br />
Mit welcher wirtschaftlichen<br />
Entwicklung rechnen Sie?<br />
Bedingt durch die Euro-Schuldenkrise<br />
und die globale Konjunkturabkühlung<br />
waren <strong>Produktion</strong> und<br />
Umsatz in der deutschen Elektroindustrie<br />
2<strong>01</strong>2 leicht rückläufig.<br />
Für das kommende Jahr erwarten<br />
wir wieder leichtes Wachstum.<br />
Können konjunkturelle Ausschläge<br />
abgefedert werden?<br />
Die Konjunkturausschläge sind in<br />
den vergangenen Jahren immer<br />
volatiler geworden. Die Firmen<br />
haben sich hierauf eingestellt und<br />
agieren entsprechend flexibler.<br />
Welche Weltmärkte stehen im<br />
Vordergrund Ihrer Aktivitäten?<br />
2<strong>01</strong>1 und 2<strong>01</strong>2 haben sich die Exporte<br />
in die USA, nach Osteuropa<br />
sowie Südostasien und Lateinamerika<br />
überdurchschnittlich gut<br />
entwickelt. Die Ausfuhren in die<br />
Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann<br />
erwartet ein leichtes Wachstum<br />
der Elektroindustrie. Bild: ZVEI<br />
Eurozone waren dagegen im vergangenen<br />
Jahr rückläufig. Das<br />
künftige Wachstum der Branchenausfuhren<br />
dürfte ebenfalls vor allem<br />
in den aufstrebenden Schwellenländern,<br />
aber auch in den USA<br />
generiert werden. Im Ranking der<br />
TOP-Abnehmerländer belegt China<br />
inzwischen Rang zwei – hinter<br />
den USA und vor Frankreich, die<br />
hier über Jahrzehnte regelmäßig<br />
die Spitzenstellung innehatten.<br />
Wie beurteilen Sie die Auswirkungen<br />
der Euro-Krise?<br />
Nachdem die Europäische Zentralbank<br />
angekündigt hat, im<br />
Zweifel – unter Auflagen – unbegrenzt<br />
Staatsanleihen zu kaufen,<br />
hat sich die Lage an den Kapitalmärkten<br />
zuletzt wieder beruhigt.<br />
Wichtig ist, den Reformkurs beizubehalten,<br />
um die Tragfähigkeit<br />
der privaten wie auch öffentlichen<br />
Schulden sowie die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
der schlingernden Volkswirtschaften<br />
nachhaltig wieder herzustellen.<br />
Große technologische Herausforderungen<br />
sind...<br />
Eine beim IW Köln erschienene<br />
Studie bezeichnete die globalen<br />
Megatrends mit den zehn Schlagworten<br />
Globalisierung, Wohlstand,<br />
technischer Fortschritt, demografischer<br />
Wandel, Urbanisierung,<br />
Ressourcenknappheit, Klimawandel,<br />
Wissen und Information,<br />
Investitionen und Infrastruktur<br />
sowie Sicherheit.<br />
Diese gehen mit<br />
enormen weltweiten<br />
Herausforderungen<br />
einher.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
AMA-Geschäftsführer Dr. C. Thomas<br />
Simmons sieht gute Chancen<br />
auch für kleinere Sensorik- und<br />
Messtechnik-Unternehmen überproportional<br />
zu wachsen.<br />
BERLIN (SP). Thomas Simmons:<br />
„Wir rechnen für die Sensorik und<br />
Messtechnik mit einer etwas besseren<br />
Entwicklung in diesem Jahr,<br />
verglichen mit der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Da der<br />
Bedarf an intelligenter Technik in<br />
allen Industriezweigen weiter zunimmt,<br />
wird der Bedarf an Sensorik<br />
und Messtechnik überproportional<br />
steigen.<br />
Aus unserer Sicht können sich<br />
Mitgliedsunternehmen Vorteile<br />
schaffen, indem sie in möglichst<br />
viele Industriezweige und Regionen<br />
liefern. Auch kleinere und<br />
mittlere Unternehmen können die<br />
Exportmärkte außerhalb Europas<br />
gezielt angehen und so die eigenen<br />
Absatzmärkte erweitern.<br />
Wir glauben, dass China ein<br />
wichtiger und ausbaufähiger Markt<br />
ist und auch bleibt. Die chinesische<br />
Regierung unterstützt den Einsatz<br />
Dr. C. Thomas Simmons: „Ich hoffe,<br />
dass die Eurozone intakt bleibt.“<br />
Bild: AMA/Bernd Oertwig<br />
modernster Technologien mit<br />
enormen Summen, dadurch ist<br />
dieser Markt eine interessante<br />
Chance auch für kleinere und mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
Ich hoffe, dass die Eurozone intakt<br />
bleibt. Sollte der Euro abgewertet<br />
werden, würde das unserem<br />
Export und dem Binnenmarkt<br />
durch indirekte Exporte helfen. Da<br />
Sensoren und Sensortechniken<br />
ja auch<br />
in Produkte integriert<br />
werden, die dann exportiert<br />
werden.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />
KLAUS WINKLER, GESCHÄFTSFÜHRER DER GEBR. HELLER MASCHINENFABRIK<br />
‚Der Euro hat Europa weitergebracht‘<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Die Märkte Nordamerika und Asien werden im neuen Jahr noch wichtiger,<br />
sagt Heller-Geschäftsführer Klaus Winkler. Er will die Marktpräsenz<br />
weltweit ausbauen und einzelne Zielgruppen definieren.<br />
LANDSBERG (GK). Klaus Winkler:<br />
„Der Auftragsbestand und zu erwartende<br />
Abschlüsse werden Heller<br />
auch weiterhin voll auslasten.<br />
Die Konjunktur wird sich beruhigen.<br />
Marktseitig sehen wir nachhaltige<br />
Chancen im angestammten<br />
Markt und zusätzlich mit neuen<br />
Produkten, in neuen Branchenumfeldern<br />
und auch in neuen Zielregionen.<br />
Die bereits 2<strong>01</strong>2 erkennbare<br />
geografische Verschiebung der<br />
Auftragseingänge nach Übersee,<br />
inbesondere Nordamerika und<br />
Asien, setzt sich 2<strong>01</strong>3 fort, auch<br />
wenn die Aufträge aus Europa wieder<br />
deutlich zugenommen haben.<br />
Heller hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />
Marktpräsenz weltweit auszubauen,<br />
dabei auf Zielgruppen zu setzen<br />
und die Präsenz vor Ort durch<br />
starke lokale Wertschöpfungsketten<br />
zu unterstützen. Die Euro-<br />
Dauer-Krise hat den Euro weicher<br />
gemacht. Das erleichtert Exporte.<br />
Andererseits befinden sich viele<br />
europäische Märkte noch immer in<br />
der Krise. Dortige Kunden investieren<br />
weniger und leiden unter fehlender<br />
Bereitschaft vieler lokaler<br />
Banken, Investitionen zu finanzieren.<br />
Wir hoffen auf ein gutes Ende<br />
der Krise. Der Euro hat Europa<br />
weitergebracht. Künftig sollen immer<br />
weniger Maschinen immer<br />
mehr Aufgaben erfüllen.<br />
Unsere Antwort<br />
ist die Baureihe C für<br />
kombinierte Fräs-<br />
Dreh-Bearbeitung.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3<br />
Klaus Winkler will die Präsenz vor<br />
Ort durch starke lokale Wertschöpfungsketten<br />
unterstützen. Bild: Heller<br />
INTERVIEW<br />
MARTIN KAPP, VORSITZENDER DES VDW<br />
‚Amerika erlebt eine Renaissance‘<br />
SEBASTIAN MOSER,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Nach der Aufholjagd, die auf die<br />
2009er-Krise folgte, kreuzt die<br />
Werktzeugmaschinenindustrie<br />
jetzt durch ruhigere Gewässer,<br />
sagt der VDW-Vorsitzende Martin<br />
Kapp.<br />
Mit welcher wirtschaftlichen<br />
Entwicklung rechnen Sie im<br />
kommenden Jahr?<br />
2<strong>01</strong>3 stehen die Zeichen für die<br />
deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />
auf Konsolidierung. Nach<br />
einem beispiellosen <strong>Produktion</strong>srückgang<br />
in den Jahren 2009/2<strong>01</strong>0<br />
und einer ebenso beispiellosen<br />
Aufholjagd danach hat sich die internationale<br />
Werkzeugmaschinennachfrage<br />
im laufenden Jahr<br />
beruhigt.<br />
Mit Beginn des vierten Quartals<br />
2<strong>01</strong>2 ist die durchschnittliche Kapazitätsauslastung<br />
leicht zurückgegangen.<br />
Entsprechend hat sich<br />
auch wenig am nach wie vor stattlichen<br />
Auftragsbestand geändert.<br />
Dies ist ein Aktivposten im Hinblick<br />
auf das kommende Jahr. Ob<br />
das Rekordergebnis 2<strong>01</strong>2 im kommenden<br />
Jahr gehalten werden<br />
kann, hängt in erster Linie davon<br />
ab, ob und wann sich die Nachfrage<br />
wieder belebt.<br />
Welche Instrumente hat die<br />
Branche etabliert, um konjunkturelle<br />
Ausschläge abzufedern?<br />
Konjunkturelle Ausschläge hat es<br />
immer schon gegeben. Damit ist<br />
die Branche über viele Jahre sehr<br />
gut zurechtgekommen. Der plötzliche<br />
scharfe Rückgang vor vier<br />
Jahren, ausgelöst durch externe<br />
Schocks, war bisher einzigartig<br />
und wird es hoffentlich auch bleiben.<br />
Danach war die wichtigste<br />
Aufgabe für die Unternehmen, ihre<br />
Bilanzen wieder in Ordnung zu<br />
bringen. Im Hinblick auf Eigenkapitalquote<br />
und Bruttoumsatzrendite<br />
sind sie nach allem, was wir<br />
wissen, auf gutem Wege.<br />
Darüber hinaus ist die Werkzeugmaschinenindustrie<br />
breit aufgestellt,<br />
sowohl was die Märkte betrifft<br />
als auch, was die Technologie<br />
betrifft. Das erlaubt es, Rückgänge<br />
in einem Segment durch andere<br />
Märkte teilweise zu kompensieren.<br />
Schließlich verstärken die Firmen<br />
ihr Auslandsengagement<br />
und bauen ihre <strong>Produktion</strong> in<br />
wichtigen Absatzmärkten aus. Das<br />
wird sich wahrscheinlich aber erst<br />
2<strong>01</strong>4 auswirken.<br />
Martin Kapp, VDW: „Wir sind überzeugt davon, dass der Euro nicht scheitern<br />
darf, denn die Folgen wären unabsehbar.“<br />
Bild: VDW<br />
Welche Märkte stehen für die<br />
Branche im nächsten Jahr im<br />
Vordergrund und warum?<br />
Bei einer Exportquote von über<br />
70 Prozent ist der Weltmarkt für<br />
unsere Branche das Handlungsfeld<br />
Nummer Eins. Aktuell erleben<br />
wir, dass die Investitionen in Asien<br />
zurückgefahren werden. Das setzt<br />
die Dynamik der Bestellungen von<br />
Werkzeugmaschinen aus Asien<br />
herab. In der Folge steigen auch<br />
unsere Exporte nach Fernost nicht<br />
mehr wie in der Vergangenheit.<br />
Dennoch bleibt Asien insgesamt<br />
eine Wachstumsregion mit hohem<br />
Potenzial. Wachstumstreiber ist<br />
derzeit Amerika, das seit zwei Jahren<br />
eine Renaissance erlebt.<br />
Spürt Ihre Branche Auswirkungen<br />
der Euro-Krise und glauben<br />
Sie noch an deren glimpflichen<br />
Ausgang?<br />
Die Auswirkungen der Euro-Krise<br />
gehen leider auch an uns nicht vorüber.<br />
Die Aufträge aus Europa,<br />
insbesondere aus den EU-Ländern,<br />
sind im ersten Halbjahr 2<strong>01</strong>2<br />
um über 10 Prozent gesunken. Europa<br />
ist für uns ein sehr wichtiger<br />
Absatzmarkt. Unsere Branche hat<br />
enorm von der Euro-Einführung<br />
profitiert allein dadurch, dass die<br />
Wechselkursnachteile gegenüber<br />
unserem wichtigsten Wettbewerber<br />
Italien entfallen sind. Wir sind<br />
überzeugt davon, dass der Euro<br />
nicht scheitern darf, denn die Folgen<br />
wären unabsehbar. Allerdings<br />
wird es wohl länger dauern als gedacht,<br />
Vertrauen zurückzugewinnen<br />
und wieder Stabilität herzustellen.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die<br />
großen technischen/technologischen<br />
Herausforderungen<br />
2<strong>01</strong>3?<br />
Effizienz, Qualität und Flexibilität<br />
sind die großen Herausforderungen<br />
in der Industrieproduktion<br />
weltweit. Dabei können unsere<br />
Firmen ihren Kunden mit intelligenten<br />
Produkten und Lösungen<br />
zur Seite stehen. Beispielsweise<br />
muss sich die Effizienz von Maschinen<br />
am notwendigen Ressourceneinsatz<br />
für die Herstellung<br />
eines Produkts messen lassen. Dabei<br />
liegt ein Augenmerk auf der<br />
Produktivität der Fertigungseinrichtung.<br />
Effizientere Komponenten<br />
wie Antriebe und Hydraulikaggregate,<br />
hochleistungsfähige<br />
Werkzeuge, optimierte Prozesse<br />
ergänzt mit intelligenter Steuerung<br />
ermöglichen die rationale<br />
Fertigung. Die Produktqualität<br />
kann die Diskrepanz zwischen<br />
steigenden individuellen Konsumbedürfnissen<br />
und verfügbaren<br />
Ressourcen überwinden. Nicht<br />
nur mehr Waren und Produkte<br />
werden nachgefragt, der Trend<br />
wendet sich auch ab von gleichartigen<br />
Massenprodukten hin zu individuellen<br />
Produktmerkmalen.<br />
Das heißt, große Stückzahlen mit<br />
immer weniger Material- und Ressourceneinsatz<br />
und zusätzlich individualisierte<br />
Produktvarianten.<br />
Hier ist die Fertigungstechnik mit<br />
ihrer Kreativität gefordert.<br />
Welche Rolle spielen die<br />
Rohstoffpreise für die Werkzeugmaschinenbranche?<br />
Einerseits fördern steigende Rohstoffpreise<br />
die Entwicklung von<br />
alternativen Verfahren und Systemen,<br />
Beispiel energieeffiziente<br />
<strong>Produktion</strong>. Von einer geänderten<br />
Nachfrage profitiert die Werkzeugmaschinenindustrie.<br />
Andererseits<br />
steigen die Herstellkosten<br />
und fraglich<br />
ist, inwieweit sie sich<br />
an die Endkunden<br />
weitergeben lassen.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3<br />
MÜNCHEN, MESSE MÜNCHEN, HALLE A6<br />
METALL2<strong>01</strong>3<br />
06. – 08. MÄRZ 2<strong>01</strong>3<br />
DIE REGIONALE FACHMESSE FÜR<br />
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6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
FRIEDHELM LOH, GESCHÄFTSFÜHRUNGSVORSITZENDER RITTAL<br />
Soziale Verantwortung im Blick<br />
SABINE SPINNARKE<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Rittal-Geschäftsführer Friedhelm<br />
Loh erwartet vor allem außerhalb<br />
Europas positive Impulse. Zahlreiche<br />
Märkte böten ein Potenzial,<br />
das es auszuschöpfen gilt.<br />
„Wir werden uns von der eher negativen<br />
Stimmung nicht anstecken<br />
lassen. Rittal rechnet im nächsten<br />
Jahr mit einem moderaten Wachstum.<br />
Als weltweiter Technologieführer<br />
haben wir zahlreiche Märkte<br />
im Blick, deren Potenzial wir noch<br />
längst nicht ausgeschöpft haben.<br />
Deshalb investieren wir auch weiter<br />
in unsere Zukunft: Der erste<br />
Spatenstich für das neue Hochregallager<br />
am Standort Haiger erfolgt<br />
Anfang 2<strong>01</strong>3. Rund 40 Mio Euro<br />
werden dort in ein hochmodernes<br />
Logistiksystem investiert.<br />
Spätestens die 2009er-Krise hat<br />
uns gezeigt, wie erbarmungslos<br />
schnell eine konjunkturelle<br />
Trendumkehr eintreten kann. Wir<br />
haben die Krise genutzt, um Rittal<br />
besser aufzustellen und den Kundennutzen<br />
über ‚Rittal - Das System‘<br />
weiter zu erhöhen. Wir sind<br />
internationaler geworden und haben<br />
unser Produktportfolio gestrafft.<br />
Und: Überall wurden die<br />
Prozesse weiter optimiert, um in<br />
Krisen schneller reagieren zu können.<br />
Dabei wollen wir als Familienunternehmen<br />
unsere soziale Verantwortung<br />
nicht aus dem Blick<br />
verlieren, die wir für unsere Mitarbeiter<br />
und ihre Familien weltweit<br />
übernommen haben.<br />
Jeder zweiter Rittal-Mitarbeiter<br />
arbeitet inzwischen im Ausland,<br />
allein in China und Indien sind es<br />
zusammen über 2 000. Neben diesen<br />
beiden wichtigen Märkten<br />
wollen wir unser Geschäft vor allem<br />
in Nordamerika und Russland<br />
weiter ausbauen. Deutschland und<br />
Europa ist unser traditioneller<br />
Friedhelm Loh: „Wir wollen<br />
als Familienunternehmen<br />
unsere soziale Verantwortung<br />
nicht aus dem Blick<br />
verlieren, die wir für unsere<br />
Mitarbeiter weltweit übernommen<br />
haben.“ Bild: Rittal<br />
Heimmarkt, allerdings erwarten<br />
wir 2<strong>01</strong>3 von dort wenig positive<br />
Impulse. Wir spüren Auswirkungen<br />
der Euro-Krise. Das zeigt vor<br />
allem der Blick auf die unerfreuliche<br />
Geschäftsentwicklung in einigen<br />
Ländern Südeuropas. Wir sind<br />
immer noch stark von einem Funktionieren<br />
des innereuropäischen<br />
Handels abhängig und deshalb<br />
glauben wir an einen glimpflichen<br />
Ausgang: Es muss<br />
den politischen Akteuren<br />
in Europa gelingen<br />
die Finanzkrise<br />
zu überwinden.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
2-3<br />
KARL TRAGL, VORSTAND BOSCH REXROTH<br />
Weiterhin hohe Volatilität<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Bei Bosch Rexroth erwartet Karl<br />
Tragl für das zweite Halbjahr 2<strong>01</strong>3<br />
mehr Dynamik beim Wachstum.<br />
Südamerika und Asien gelten<br />
dabei als interessante Märkte.<br />
LOHR (PD). „Nach den beiden sehr<br />
starken Vorjahren hat sich 2<strong>01</strong>2 das<br />
weltweite Wachstum des Maschinenbaumarkts<br />
abgeschwächt. Wir<br />
rechnen mit einer höheren Wachstumsdynamik<br />
frühestens im zweiten<br />
Halbjahr 2<strong>01</strong>3. Wir gehen davon<br />
aus, dass auch die kommenden<br />
Jahre von einer hohen Volatilität<br />
und Veränderungsgeschwindigkeit<br />
geprägt sein werden. Durch<br />
flexible Arbeitszeiten und den<br />
weltweiten <strong>Produktion</strong>sverbund<br />
kann sich Bosch Rexroth an die<br />
Ausschläge anpassen.<br />
Im Fokus stehen vor allem Asien<br />
und Südamerika, die auch zukünftig<br />
dynamischer als andere Regionen<br />
wachsen werden. Diese Märkte<br />
erwarten schnelle Reaktionen auf<br />
ihre regionalen Anforderungen, die<br />
Bosch Rexroth durch eine hohe lokale<br />
Wertschöpfung gewährleistet.<br />
Neben der hohen Dynamik in der<br />
Industrie bieten gerade Südamerika<br />
und Asien interessante Geschäftsmöglichkeiten<br />
durch Investitionen<br />
in die öffentliche Infra-<br />
Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bosch Rexroth AG, erachtet flexible<br />
Arbeitszeiten als notwendig. Bild: Rexroth<br />
struktur. Einige der großen Volkswirtschaften<br />
innerhalb der EU haben<br />
ihre öffentlichen Investitionen<br />
und <strong>Ausgabe</strong>n stark zurückgefahren<br />
und leiden gleichzeitig unter<br />
realen Minusraten beim Wirtschaftswachstum.<br />
Das wirkt über<br />
die nächsten Jahre wachstumshemmend<br />
und wirkt sich auch auf<br />
den Maschinenbau aus.<br />
Die Maschinenanwender erwarten<br />
eine höhere Energie-Effizienz<br />
bei mindestens<br />
gewohnter<br />
oder sogar gesteigerter<br />
Produktivität.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
?<br />
DR. JOHANNES-JÖRG RIEGLER, STELLVERTRETENDER VORSTANDSVORSITZENDER NORD/LB<br />
‚Ruhe könnte sich als trügerisch erweisen‘<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Nach Ansicht des neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der<br />
Nord/LB, Dr. Johannes-Jörg Riegler, wird die Staatsverschuldung in<br />
Europa ein zentrales Problem bleiben. Die Ruhe an den Kapitälmärkten<br />
könnte sich noch als trügerisch erweisen.<br />
HANNOVER (GK). „Die deutsche<br />
Volkswirtschaft hat sich bislang als<br />
Fels in der europäischen Brandung<br />
erwiesen. Allerdings deuten vor<br />
allem die Entwicklungen bei den<br />
Auftragseingängen und der Industrieproduktion<br />
darauf hin, dass die<br />
konjunkturelle Dynamik zum Jahresende<br />
an Momentum verloren<br />
hat. Entsprechend rechnen wir für<br />
das letzte Quartal 2<strong>01</strong>2 mit einem<br />
leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung.<br />
Gerade die deutsche Exportwirtschaft<br />
hat sich unter Berücksichtigung<br />
der nicht ganz einfachen<br />
globalen Rahmenbedingungen<br />
bislang erstaunlich gut geschlagen.<br />
Dabei müssen wir uns in erster Linie<br />
bei den Handelspartnern außerhalb<br />
der Eurozone bedanken,<br />
die mit ihrem offensiven Bestellverhalten<br />
maßgeblich zu der noch<br />
immer recht komfortablen Situation<br />
beigetragen haben.<br />
Hier liegt das Ordervolumen aktuell<br />
deutlich über dem Vorjahresniveau,<br />
während die Aufträge aus<br />
der Eurozone im Vergleich zum<br />
Vorjahr regelrecht eingebrochen<br />
sind.<br />
Wachstumsimpulse für die Exportindustrie<br />
werden sich daher<br />
wohl auch im neuen Jahr in erster<br />
Linie aus dem außereuropäischen<br />
Ausland ergeben. An erster Stelle<br />
sind hier natürlich China und die<br />
USA zu nennen. In China sprechen<br />
wir – trotz gewisser konjunktureller<br />
Eintrübung – noch immer von<br />
Wachstumsraten jenseits der Sieben-Prozent-Marke<br />
und auch in<br />
den USA deuten die vorliegenden<br />
Indikatoren auf ein solides und<br />
nachhaltiges Wirtschaftswachstum<br />
hin.<br />
Ein Prozent<br />
Wachstum in Deutschland<br />
Dennoch bleibt natürlich die<br />
Eurozone selbst auch 2<strong>01</strong>3 der<br />
wichtigste Absatzmarkt für die<br />
deutsche Exportwirtschaft. Etwa 40<br />
Prozent unserer Ausfuhren fließen<br />
unmittelbar in Länder der Währungsunion.<br />
Und gerade hier zeigen<br />
sich gewisse Bremsspuren infolge<br />
der angeschlagenen gesamtwirtschaftlichen<br />
Verfassung einiger<br />
europäischer Handelspartner.<br />
Dies wird in Teilen – aber nicht<br />
vollständig – von der Binnenkonjunktur<br />
kompensiert werden können.<br />
Vor allem das niedrige Zinsniveau<br />
und die immer noch erfreuliche<br />
Situation am deutschen Arbeitsmarkt<br />
sollten positiv auf die<br />
Investitionstätigkeit, die Bauwirtschaft<br />
und den privaten Konsum<br />
wirken können. Die jüngsten Äußerungen<br />
der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) deuten zudem darauf<br />
hin, dass die Niedrigzinsphase<br />
auf Sicht erhalten bleibt und damit<br />
ihre stützenden Impulse auch 2<strong>01</strong>3<br />
entfalten kann.<br />
Insofern sehen wir auch für das<br />
neue Jahr keine Rezession in<br />
Deutschland. Vielmehr sind wir<br />
vorsichtig optimistisch und rechnen<br />
mit einem Wirtschaftswachstum<br />
von knapp einem Prozent.<br />
Diese Prognose steht allerdings<br />
unter dem Vorbehalt, dass es zu<br />
keiner neuen massiven Verschärfung<br />
der europäischen Staatsschuldenkrise<br />
kommt, zumal die<br />
Krise noch immer nicht als gelöst<br />
betrachtet werden kann.<br />
Die kürzlich erfolgte<br />
Ratingherabstufung<br />
Frankreichs sollte als<br />
Warnschuss verstanden<br />
werden, schreibt<br />
der neue stellvertretende<br />
Vorstandsvorsitzende<br />
der Nord/LB, Dr.<br />
Johannes-Jörg Riegler,<br />
in einem exklusiven<br />
Gastbeitrag für <strong>Produktion</strong>.<br />
Bild: Nord/LB<br />
Etwas komplexer ist die Gemengelage<br />
mit Blick auf die Eurozone in<br />
ihrer Gesamtheit. Diese präsentiert<br />
sich derzeit so zweigeteilt wie<br />
selten zuvor.<br />
Während die volkswirtschaftlichen<br />
Schwergewichte Deutschland<br />
und Frankreich im 3. Quartal<br />
2<strong>01</strong>2 jeweils ein positives Wirtschaftswachstum<br />
erzielen konnten,<br />
verharrt der Süden des Währungsraumes<br />
in zum Teil tiefen<br />
Anpassungsrezessionen. Hier sehen<br />
wir bereits seit längerem die<br />
unmittelbaren realwirtschaftlichen<br />
Auswirkungen der notwendigen<br />
und leider aus meiner Sicht<br />
auch alternativlosen Sparmaßnahmen.<br />
Die Aussichten für die kommenden<br />
Monate sind angesichts der<br />
schwierigen konjunkturellen Verfassung<br />
Südeuropas eingetrübt.<br />
Nahezu sämtliche wesentlichen<br />
Stimmungsindikatoren signalisieren<br />
eine anhaltende Schwäche der<br />
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
des Währungsraumes.<br />
Wir gehen daher davon aus, dass<br />
die Währungszone auch zum Jahresende<br />
einen Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />
ausweisen und damit<br />
in der Rezession verbleiben<br />
wird. Und auch für das Jahr 2<strong>01</strong>3<br />
rechnen wir lediglich mit einem<br />
leicht positiven Wirtschaftswachstum<br />
knapp oberhalb der Nulllinie.<br />
Vor allem in Südeuropa werden<br />
die Anpassungsprozesse noch eine<br />
ganze Weile andauern. In der Zwischenzeit<br />
wird das Problem der<br />
europäischen Staatsverschuldung<br />
jedoch ein zentrales Thema bleiben,<br />
wie etwa die kürzlich erfolgte<br />
Rating-Herabstufung Frankreichs<br />
zeigt.<br />
Ratingherabstufung<br />
Frankreichs ist Warnschuss<br />
Diese Entscheidung sollten wir<br />
als Warnschuss verstehen. Die Ruhe,<br />
die seit der Ankündigung der<br />
Europäischen Zentralbank, unbegrenzt<br />
Staatsanleihen ankaufen zu<br />
wollen, an den Kapitalmärkten<br />
eingekehrt ist, könnte sich noch als<br />
trügerisch erweisen.“<br />
Der Autor Dr. Johannes-<br />
Jörg Riegler ist seit 10.<br />
Dezember 2<strong>01</strong>2 stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der NORD/LB.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3+
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />
Automatisierung<br />
Beckhoff überwindet China-Krise<br />
Sabine Spinnarke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Beckhoff muss in diesem Jahr auf die gewohnten Wachstumsraten<br />
verzichten, setzte aber den Ausbau des Unternehmens fort.<br />
nürnberg. Zum abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
2<strong>01</strong>2 gab Hans Beckhoff,<br />
Geschäftsführer der Beckhoff Automation<br />
einen Überblick über den<br />
Geschäftsverlauf. In 2<strong>01</strong>2 sei das<br />
Unternehmen nicht gewachsen.<br />
„Das liegt an den Rückgängen bei<br />
erneuerbaren Energien“, berichtet<br />
Beckhoff. Allerdings konnte der<br />
Automatisierer den negativen<br />
Trend durch Umsätze in anderen<br />
Branchen und Regionen zum Teil<br />
kompensieren. In Ungarn und Neuseeland<br />
gründete das Unterneh-<br />
men Niederlassungen. „Aufgrund<br />
des Umsatzwachstums der letzten<br />
Jahre haben wir uns entschieden, in<br />
Ungarn eine Niederlassung zu<br />
gründen, um den osteuropäischen<br />
Markt intensiver zu bearbeiten“,<br />
sagt Sales-Manager Jens-Olaf Brede.<br />
Beckhoff blickt trotz des diesjährigen<br />
Dämpfers optimistisch in<br />
die Zukunft: „Wir erwarten ein gutes<br />
Wachstum und gehen davon<br />
aus, dass die Weltkonjunktur wieder<br />
Tritt fassen wird.“ Er begründet<br />
dies mit der stabilen Entwicklung<br />
in den USA – Beckhoff verzeichnet<br />
dort ein niedriges Umsatzplus –<br />
und mit dem Regierungswechsel in<br />
China: „Der Einbruch in China<br />
fand vor der Ernennung des neuen<br />
Präsidenten statt. Die schlimmste<br />
Zeit ist jetzt vorbei.“ In der chinesischen<br />
Windenergiebranche hat<br />
Beckhoff viele Kunden. „Viele Indikatoren<br />
sprechen dafür, dass die<br />
Entwicklung nach oben geht“, fasst<br />
Beckhoff zusammen.<br />
„Viele Indikatoren sprechen für eine<br />
positive Entwicklung“, sagt Hans<br />
Beckhoff.<br />
Bild: Sabine Spinnarke<br />
Bosch plant neues<br />
Werk in Russland<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Stuttgart/Moskau (ao). Die<br />
Bosch-Gruppe plant, einen neuen<br />
Fertigungsstandort für Kraftfahrzeugtechnik<br />
in Samara/Russland<br />
aufzubauen. Bis 2<strong>01</strong>5 will das Technologie-<br />
und Dienstleistungsunternehmen<br />
rund 40 Mio Euro in<br />
den neuen Standort investieren.<br />
Dabei entstehen Gebäude mit einer<br />
Gesamtfläche von rund<br />
15 000 m 2 . Bosch plant, am neuen<br />
Standort die Geschäftsbereiche<br />
Chassis Systems, Starter Motors<br />
and Generators sowie Diesel Systems<br />
anzusiedeln. Sie sollen hauptsächlich<br />
für lokale Kunden Kraftfahrzeugtechnik<br />
fertigen.<br />
Gildemeister erhält<br />
Energie-Aufträge<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Bielefeld (ao). Der Geschäftsbereich<br />
Energy Solutions von Gildemeister<br />
hat Aufträge im Wert von<br />
29,2 Mio Euro erhalten, teilte das<br />
Unternehmen mit. Die Projekte zur<br />
Erzeugung und Speicherung erneuerbarer<br />
Energien in Rumänien,<br />
Italien und Deutschland sollen<br />
noch in diesem Jahr beginnen. In<br />
Rumänien errichtet Gildemeister<br />
unter anderem nördlich von Bukarest<br />
einen 8-Megawatt-Solarpark.<br />
Im Energiebereich will Gildemeister<br />
im Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>2 einen<br />
Auftragseingang, inklusive konzerninterner<br />
Projekte, von rund<br />
80 Mio Euro erzielen.<br />
E200<strong>01</strong>-F150-P200<br />
siemens.de/automation<br />
Die bessere Maschine hat System.<br />
SIMATIC – mit Sicherheit effizient automatisieren<br />
Schuler verbucht<br />
bestes Geschäftsjahr<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Göppingen (ao). Der Schuler-<br />
Konzern hat für das im Ende September<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
2<strong>01</strong>1/12 Umsatz und Gewinn<br />
stark steigern können. Der Pressenhersteller<br />
erzielte einen Umsatzzuwachs<br />
von 27,9 % auf<br />
1,23 Mrd Euro. Damit gelang es<br />
dem Maschinenbauer, seine Umsatzerlöse<br />
innerhalb von zwei Jahren<br />
fast zu verdoppeln. Das betriebliche<br />
Ergebnis vor Zinsen,<br />
Abschreibungen und Steuern<br />
(Ebitda) erhöhte sich um 39,5 % auf<br />
118,3 Mio Euro. Das Konzernergebnis<br />
fiel mit 51,8 Mio Euro im<br />
Jahresvergleich mehr als doppelt<br />
so hoch aus.<br />
Innovative und wirtschaftliche Lösungen<br />
sowohl für kleine als auch hochkomplexe<br />
Maschinen zu finden: Das sind die ständigen<br />
Herausforderungen im Maschinenbau.<br />
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8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
INTERVIEW<br />
HARRY THOMSEN, GESCHÄFTSFÜHRER SAP<br />
„Kosten sparen reicht nicht“<br />
HELMUT LIMBERG, JUNGHEINRICH<br />
Keine spürbare Besserung<br />
CLAUS WILK,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Deutschlands Softwareriese SAP<br />
verlässt sich im kommenden Jahr<br />
ganz auf seine Innovationsstärke,<br />
wie Deutschland-Chef Harry<br />
Thomsen erläutert.<br />
Welche Instrumente haben Sie<br />
etabliert, um in Ihrem Unternehmen<br />
konjunkturelle Ausschläge<br />
abzufedern?<br />
Der Erfolg von SAP beruht wesentlich<br />
auf ihrer Innovationsstrategie.<br />
Nur wenn wir uns immer wieder<br />
neu erfinden und Innovationen<br />
liefern, die unseren Kunden helfen,<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
verbessern, können wir nachhaltig<br />
wachsen. Drei Mega-Trends bestimmen<br />
dabei die Entwicklung:<br />
Anwendungen werden vom unternehmensinternen<br />
Datencenter in<br />
die Cloud verlagert, Daten werden<br />
mehr und mehr im Hauptspeicher<br />
verarbeitet und Unternehmen setzen<br />
zunehmend mobile Geräte<br />
ein.<br />
Welche Weltmärkte stehen für<br />
Sie in diesem Jahr im Vordergrund<br />
Ihrer Aktivitäten?<br />
Die klassischen Industrieregionen<br />
Harry Thomsen: Anforderungen an<br />
junge Menschen steigen, beispielsweise<br />
durch Industrie 4.0. Bild: SAP<br />
Nordamerika, EMEA und APJ sind<br />
Motor für Innovationen und bleiben<br />
für SAP die wichtigsten Märkte.<br />
Mit zuletzt zweistelligen<br />
Wachstumsraten gewinnen aber<br />
die BRIC-Staaten an Bedeutung.<br />
Aufgrund der Größe des Marktes<br />
und der Wachstumsgeschwindigkeit<br />
ist vor allem China interessant.<br />
Hier investieren wir sehr<br />
stark – in einem Zeitraum von vier<br />
Jahren zwei Milliarden Euro.<br />
Spürt Ihr Unternehmen Auswirkungen<br />
der Euro-Krise und<br />
glauben Sie noch an deren<br />
glimpflichen Ausgang?<br />
Wir sind zuversichtlich, dass wir<br />
die Probleme Europas in den Griff<br />
bekommen, wenn wir alle an einem<br />
Strang ziehen. Die Krisenländer<br />
müssen ihre Hausaufgaben<br />
machen. Jedoch: Kosten sparen<br />
allein reicht da nicht aus. Europa<br />
muss in Innovationen investieren,<br />
um die Krise zu überwinden.<br />
Was muss darüber hinaus<br />
getan werden?<br />
Ein weiterer Punkt ist die Verbesserung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit,<br />
beispielsweise auch durch einen<br />
flexibleren Arbeitsmarkt. Experten<br />
gehen davon aus, dass in Europa<br />
bis zum Jahr 2<strong>01</strong>5 bis zu 700 000<br />
Fachkräfte fehlen. Um gegenzusteuern,<br />
müssen Politik und Unternehmen<br />
eng zusammenarbeiten.<br />
Gemeinsam mit Partnern hat<br />
SAP zum Beispiel das Programm<br />
‚Academy Cube‘ initiiert, um junge<br />
Menschen auszubilden, damit<br />
die gestiegenen Anforderungen<br />
der Industrie von<br />
morgen – als Stichwort<br />
nenne ich hier NOTE<br />
Konjunktur<br />
Industrie 4.0 – erfüllt<br />
3<br />
werden können.<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Helmut Limberg sieht eine konkunkturelle<br />
Seitwärtsbewegung.<br />
Wachstumsmärkte erkennt er im<br />
außereuropäischen Raum.<br />
HAMBURG (PD). „Für das Jahr 2<strong>01</strong>3<br />
rechnen wir nicht mit einer spürbaren<br />
Verbesserung der weltweiten<br />
konjunkturellen Rahmenbedingungen.<br />
Vor dem Hintergrund der<br />
weiterhin vorhandenen Risiken für<br />
die globale Konjunkturentwicklung<br />
dürfte sich die Seitwärtsbewegung<br />
des Weltmarktes für Flurförderzeuge<br />
im kommenden Jahr fortsetzen.<br />
Der Kernmarkt für Jungheinrich ist<br />
Europa. Wichtige Wachstumsmärkte<br />
sind neben Asien – und hier<br />
insbesondere China – natürlich<br />
auch Nordamerika und Brasilien.<br />
Die Staatsschuldenkrise wirkt<br />
sich, abhängig vom jeweiligen<br />
Land, unterschiedlich negativ aus.<br />
Die Entwicklungen in Europa zeigen,<br />
dass die Staatschuldenkrise,<br />
die auf einer Glaubwürdigkeitskrise<br />
basiert, noch nicht überwunden ist.<br />
Darin liegt ein Risikopotenzial. Entsprechend<br />
unsicher sind die Einschätzungen<br />
zur konjunkturellen<br />
Entwicklung. Derzeit ist von einer<br />
anhaltenden Wachstumsschwäche<br />
in Europa auszugehen, wobei<br />
Dr. Helmut Limberg, Mitglied des<br />
Vorstandes der Jungheinrich AG.<br />
Bild: Jungheinrich<br />
Deutschland besser dasteht als die<br />
übrige Eurozone. Die Wachstumsschwäche<br />
führt zu einer niedrigeren<br />
Investitionstätigkeit der Kunden.<br />
In der Intralogistik sind mehrere<br />
Trends erkennbar: der fortschreitende<br />
Einsatz von Assistenzsystemen<br />
zur Effizienzsteigerung, die<br />
Automatisierung von Flurförderzeugen,<br />
die optimale Steuerung<br />
ganzer Fahrzeugflotten sowie die<br />
Entwicklung von alternativen<br />
Antrieben<br />
und neuen Energiespeichern.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
?<br />
RALF DIEHL, HERAEUS NOBLELIGHT<br />
In Brasilien Fuß fassen<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Bei Heraeus Noblelight erwartet<br />
man einen leichten Aufwärtstrend<br />
und möchte zudem in den brasilianischen<br />
Markt einsteigen.<br />
KLEINOSTHEIM (PD). „Bei Heraeus<br />
Noblelight glauben wir, dass es auf<br />
dem jetzigen Niveau einen leichten<br />
Aufwärtstrend geben wird. Wir haben<br />
unsere Arbeitszeitmodelle so<br />
entwickelt, dass wir kurzfristig unsere<br />
Kapazitäten den konjunkturellen<br />
Bedürfnissen anpassen können.<br />
Neben den klassischen Märkten<br />
in USA oder Asien ist es kurzfristig<br />
das Ziel von uns, in Brasilien Fuß zu<br />
fassen.<br />
Wir spüren natürlich wie viele<br />
andere Unternehmen die Auswirkungen<br />
der Eurokrise und versuchen,<br />
diese in anderen Weltmärkten<br />
zu kompensieren. Für Heraeus<br />
Noblelight sehen wir in mehreren<br />
Moderne<br />
Vielzweckräume<br />
Mehr Raum mit mobilen<br />
Lösungen von ELA Container –<br />
mit Büro-, Wohn-, Mannschafts-<br />
oder Sanitärcontainern.<br />
40<br />
info@container.de<br />
Rolf Diehl, Leiter Division Industrielle<br />
Prozesstechnologie, Kleinostheim.<br />
Bild: Heraeus Noblelight 2<strong>01</strong>2<br />
Märkten große technische Herausforderungen.<br />
Beispielsweise in der<br />
Druckindustrie mit<br />
den großen Entwicklungen<br />
im Digitaldruck<br />
und in der gedruckten<br />
Elektronik.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
?<br />
ELA Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21<br />
49733 Haren (Ems)<br />
Tel: (05932) 5 06-0<br />
INTERVIEW<br />
USA und China tragen Wachstum<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
VDA-Präsident Wissmann äußert<br />
sich gegenüber <strong>Produktion</strong>-<br />
Redakteur Gunnar Knüpffer zu<br />
Absatzflaute, Wachstumschancen<br />
und Wettbewerbsfähigkeit der<br />
deutschen Automobilindustrie.<br />
Bitte bewerten Sie die konjunkturellen<br />
Aussichten mit Noten?<br />
In Deutschland sind die Aussichten<br />
für 2<strong>01</strong>3 eher ausreichend als<br />
befriedigend. Westeuropa insgesamt<br />
schwächelt weiter, daher:<br />
4 minus. In China und den USA<br />
bleibt die Perspektive hingegen<br />
positiv, daher 1 bis 2.<br />
Mit welcher wirtschaftlichen<br />
Entwicklung rechnen Sie für die<br />
deutsche Automobilindustrie?<br />
2<strong>01</strong>3 wird ein forderndes Arbeitsjahr.<br />
Natürlich spüren wir alle die<br />
Schwäche in Westeuropa. Außerhalb<br />
Westeuropas erleben wir<br />
aber eine sehr dynamische Automobilkonjunktur.<br />
Wir gehen derzeit<br />
davon aus, dass die Pkw-Inlandsproduktion<br />
um 1 Prozent auf<br />
gut 5,4 Millionen Einheiten leicht<br />
zulegen wird. Die Exporte werden<br />
mit 4,15 Millionen Einheiten leicht<br />
über dem diesjährigen Niveau liegen.<br />
MATTHIAS WISSMANN, VDA-PRÄSIDENT<br />
Wissman, VDA: Die Weichen müssen<br />
auf Wachstum, Investition und Beschäftigung<br />
gestellt werden. Bild: VDA<br />
Welche Instrumente haben die<br />
Automobilunternehmen etabliert,<br />
um konjunkturelle Ausschläge<br />
abzufedern?<br />
Hersteller und Zulieferer sind auf<br />
Nachfrageschwankungen in einzelnen<br />
Weltregionen vorbereitet.<br />
Wenn nötig werden zunächst Arbeitszeitkonten<br />
der Stammbelegschaften<br />
abgebaut, bevor ein<br />
Rückbau der Zeitarbeit folgt. Auch<br />
die Kurzarbeit ist in manchen Fällen<br />
ein kluges Instrument. Entscheidend<br />
ist es aber, zukunftsfähig<br />
zu bleiben: Deswegen halten<br />
unsere Unternehmen auch in Zeiten<br />
schwächerer Nachfrage die<br />
Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen<br />
auf hohem Niveau.<br />
Welche Weltmärkte stehen für<br />
die Automobilfirmen im nächsten<br />
Jahr im Vordergrund ihrer<br />
Aktivitäten und warum?<br />
Wir erwarten, dass der Pkw-Weltmarkt<br />
auch 2<strong>01</strong>3 wächst und die<br />
70-Millionen-Marke ansteuert.<br />
Dieses Wachstum tragen vor allem<br />
die USA und China. Der US-Markt<br />
wird 2<strong>01</strong>3 um 5 Prozent auf 15 Millionen<br />
Einheiten zulegen. Der chinesische<br />
Pkw-Markt wächst im<br />
kommenden Jahr um 6 Prozent<br />
auf rund 14 Millionen Neuwagen.<br />
Die deutschen Konzernmarken<br />
sind in diesen Märkten schneller<br />
unterwegs als ihre Wettbewerber.<br />
In China stieg unser Marktanteil<br />
im Oktober auf 22 Prozent. In den<br />
USA wachsen wir bereits im siebten<br />
Jahr in Folge schneller als der<br />
Markt. In Russland haben wir unseren<br />
Marktanteil auf über ein<br />
Fünftel gesteigert. Aber auch<br />
Westeuropa ist für uns weiterhin<br />
wichtig, jeder zweite Neuwagen<br />
der hier verkauft wird, trägt ein<br />
deutsches Markenzeichen.<br />
Spürt die Automobilindustrie<br />
Auswirkungen der Euro-Krise<br />
und glauben Sie noch an deren<br />
glimpflichen Ausgang?<br />
Natürlich spüren wir die Schwäche<br />
Westeuropas. Dieser Markt<br />
muss ein hartes Autojahr verkraften:<br />
2<strong>01</strong>2 gehen die Pkw-Neuzulassungen<br />
um rund 1 Million auf<br />
11,7 Millionen Einheiten zurück.<br />
Auch 2<strong>01</strong>3 ist noch keine Aufwärtsbewegung<br />
in Sicht, doch die<br />
Talfahrt verlangsamt sich: Wir<br />
rechnen mit einem Marktvolumen<br />
von 11,4 Millionen Neuwagen. Mit<br />
diesem Niveau kann niemand zufrieden<br />
sein, der westeuropäische<br />
Markt hatte viele Jahre lang über<br />
14 Millionen Fahrzeuge. Entscheidend<br />
ist, dass die Bürger wieder<br />
Vertrauen fassen. Brüssel und die<br />
jeweiligen Regierungen müssen<br />
die Weichen auf Wachstum, Investition<br />
und Beschäftigung stellen.<br />
Das geht nur mit einer<br />
Steigerung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
und strikter<br />
Haushaltsdisziplin.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
4+
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 9<br />
INTERVIEW<br />
‚Wir haben aktuell unseren<br />
Erfolgskurs fortgesetzt‘<br />
ANNIKA OSTERMEIER,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Fanuc Robotics Deutschland will<br />
sich von den Absatzprognosen in<br />
Europa nicht bremsen lassen. Geschäftsführer<br />
Olaf Kramm spricht<br />
über Geschäftsentwicklungen,<br />
Euro-Krise und Zielmärkte.<br />
Herr Kramm, mit welcher<br />
wirtschaftlichen Entwicklung<br />
rechnen Sie für Fanuc<br />
Robotics Deutschland in diesem<br />
Jahr?<br />
Unsere Lage ist gut. Mit rund<br />
zwanzig Prozent Wachstum im<br />
Bereich Base Business haben wir<br />
aktuell unseren Erfolgskurs fortgesetzt.<br />
Unsere Geschäftsentwicklung<br />
lässt auch 2<strong>01</strong>3 ein gutes Jahr<br />
erwarten. Schließlich wollen wir<br />
weiter wachsen. Wir wollen uns<br />
2<strong>01</strong>3 von den Absatzprognosen in<br />
Europa nicht bremsen lassen.<br />
VITA<br />
Olaf Kramm<br />
▶ Geboren 1969 in Olpe<br />
▶ Kaufmännische/technische Ausbildung,<br />
Bereich Elektromechanik,<br />
Vertriebsleiter im Bereich<br />
Schweißtechnik<br />
▶ Seit 2005 bei Fanuc Robotics<br />
Deutschland GmbH; zunächst<br />
als Key Account Manager, seit<br />
2008 als Vertriebsleiter, dann<br />
als Geschäftsführer Vertrieb und<br />
aktuell als alleiniger Geschäftsführer<br />
OLAF KRAMM, FANUC ROBOTICS DEUTSCHLAND<br />
Olaf Kramm, Geschäftsführer Fanuc<br />
Robotics Deutschland: „Unsere Geschäftsentwicklung<br />
lässt auch 2<strong>01</strong>3<br />
ein gutes Jahr erwarten.“ Bild: Fanuc<br />
Welche Instrumente hat Fanuc<br />
etabliert, um im Unternehmen<br />
konjunkturelle Ausschläge abzufedern?<br />
Starke, neue Produkte sind immer<br />
gefragt. Hinzu kommt ein personelles<br />
Wachstum in flexiblen<br />
Strukturen. Daraus nehmen wir<br />
viel Kraft und innovative Ideen mit<br />
ins neue Jahr. Fanuc Robotics<br />
Deutschland ist gut aufgestellt.<br />
Welche Weltmärkte stehen in<br />
diesem Jahr im Vordergrund<br />
der Fanuc-Aktivitäten und<br />
warum?<br />
Weiterhin bleibt der Automobilund<br />
Zulieferermarkt sehr interessant<br />
für uns. Selbstverständlich<br />
werden sich unsere Aktivitäten<br />
nicht ausschließlich auf diese zwei<br />
Märkte beziehen. Unsere führende<br />
Position in der allgemeinen Industrie<br />
werden wir ausbauen.<br />
Neue Robotermodelle, die Leistungsfähigkeit<br />
unserer neuen<br />
Steuerung und Software sind dafür<br />
eine ideale Basis. In welchen<br />
Märkten unsere neuen Roboter für<br />
besonders viel Schub sorgen, liegt<br />
auch an der Kreativität unserer<br />
Systempartner.<br />
Spürt Fanuc Robotics Deutschland<br />
Auswirkungen der Euro-<br />
Krise und glauben Sie noch an<br />
deren glimpflichen Ausgang?<br />
Die Euro-Krise spüren wir im<br />
Wechselkurs Euro-Yen. Ein starker<br />
Yen ist ein Problem für die europäischen<br />
Niederlassungen. Denn<br />
dies führt dazu, dass der Export<br />
japanischer Produkte auf dem europäischen<br />
Markt schwieriger<br />
wird. Wir haben uns inzwischen<br />
auf dieses Szenario eingestellt.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die<br />
großen technologischen<br />
Herausforderungen im Robotik-<br />
Bereich im Jahr 2<strong>01</strong>3?<br />
Mit fast 100 Robotermodellen sind<br />
wir auf allen traditionellen Märkten<br />
der allgemeinen Industrie sehr<br />
breit aufgestellt. Wechselzyklen<br />
von Konjunktur und Krise, denen<br />
jeder Industriezweig unterliegt,<br />
können wir relativ gut kompensieren.<br />
Ein Drittel der Mitarbeiter von<br />
Fanuc ist in der Forschung tätig<br />
und arbeitet tagtäglich an neuen<br />
Technologien, die neue Standards<br />
setzen, wie zum Beispiel unsere<br />
neue Steuerungsgeneration<br />
R-30iB, die<br />
vor kurzem in den<br />
Markt eingeführt<br />
worden ist.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
2<br />
RENATE PILZ<br />
Euro-Krise zugleich Chance<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Renate Pilz, Geschäftsführerin der<br />
Pilz GmbH, sieht in der Euro-Krise<br />
auch eine Chance für die Automatisierungsbranche.<br />
<strong>Produktion</strong><br />
erklärt sie, warum.<br />
OSTFILDERN (AO). „Die allgemeine<br />
wirtschaftliche Entwicklung von<br />
Automatisierungsherstellern lässt<br />
sich nur schwer vorhersagen oder<br />
gar beeinflussen. Wir hoffen, dass<br />
sich die Prognosen für ein moderates<br />
Wachstum bestätigen. Unser<br />
breitgefächertes Portfolio mit Produkten<br />
und Lösungen sowie insbesondere<br />
der Bereich Dienstleistungen<br />
gewährleisten, auch mögliche<br />
Nachfragerückgänge in einzelnen<br />
Segmenten auszugleichen.<br />
Um konjunkturelle Ausschläge<br />
abzufedern, gibt es eine Vielzahl<br />
von Instrumenten, die bis hin zu<br />
flexiblen Logistikprozessen für unsere<br />
Lieferanten reichen. Hervorheben<br />
möchte ich an dieser Stelle<br />
jedoch unsere langfristige Ausrichtung<br />
des Produktportfolios: Pilz<br />
legt traditionell Wert auf eine ausgewogene<br />
Mischung im Produktportfolio.<br />
Dazu gehören am Markt<br />
etablierte Produkte, die von Kunden<br />
stark nachgefragt werden, sowie<br />
neue, zukunftsträchtige Produkte,<br />
die einen Technologiefortschritt<br />
bedeuten, der nicht bei allen<br />
Kunden gleich zum Zuge kommen<br />
kann. Voraussetzung dafür ist<br />
die wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />
des Unternehmens. Sie sichert<br />
Pilz die Freiheit, zu jeder Zeit in<br />
Zukunftsthemen zu investieren.<br />
Welche Weltmärkte stehen für<br />
uns im Fokus? Wir fokussieren uns<br />
bei Pilz nicht auf einzelne Länder<br />
oder Regionen, sondern sind global<br />
aufgestellt. Im nächsten Jahr werden<br />
wir allerdings unser Engagement<br />
in Osteuropa und in Asien<br />
Geschäftsführerin Renate Pilz: „Wir<br />
werden unser Engagement in Osteuropa<br />
und Asien verstärken.“ Bild: Pilz<br />
nochmals verstärken. Wir konnten<br />
die Herausforderungen, mit denen<br />
auch wir durch die Turbulenzen an<br />
den Finanzmärkten zu kämpfen<br />
haben, sehr gut meistern. Grundsätzlich<br />
eröffnet die Euro-Krise<br />
auch Chancen für uns, wie das<br />
Beispiel Spanien zeigt. Dort hat die<br />
Nachfrage nach Automatisierungslösungen,<br />
mit denen sich Verfügbarkeit<br />
und Produktivität steigern<br />
lassen, deutlich zugenommen.<br />
Technologisch gesehen sind die<br />
Reduzierung der Komplexität sowie<br />
die sichere Interaktion zwischen<br />
Mensch und Maschine zwei<br />
der wichtigsten Aufgaben der Automatisierungsbranche.<br />
Die maßgeblichen<br />
Technologietrends für<br />
die Automatisierungs- und Antriebstechnik<br />
sind übrigens im<br />
Projekt Industrie 4.0 der Bundesregierung<br />
treffend zusammengefasst.<br />
Je mehr die Kollaboration von<br />
Mensch und Maschine in den Vordergrund<br />
tritt, umso wichtiger wird<br />
das Thema Sicherheit – für Pilz<br />
keine Herausforderung,<br />
da wir bei allem,<br />
was wir machen,<br />
der Sicherheit eine<br />
Leitfunktion geben.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3<br />
CHINA-CORNER<br />
Erstklassig im Zentrum Europas<br />
OAV/HAMBURG (KK). Im Rahmen<br />
des ‚Hamburg Summit – China meets<br />
Europe‘, welche die Handelskammer<br />
Hamburg in Kooperation mit dem<br />
OAV ausrichtet, erhielt Jürgen Fitschen,<br />
Vorsitzender des OAV und Co-<br />
Vorsitzender des Vorstands und des<br />
Group Executive Committee, Deutsche<br />
Bank AG, jüngst den ‚China-Europe<br />
Friendship Award‘.<br />
Die Handelskammer möchte mit der<br />
Verleihung die herausragenden Leistungen<br />
von Jürgen Fitschen im Sinne<br />
der europäisch-chinesischen Beziehungen<br />
würdigen. Die Laudatio hielt<br />
Capt. Xu Lirong, Präsident von China<br />
Shipping (Group) Company. Zuvor<br />
hat unter anderem Helmut Schmidt,<br />
Bundeskanzler a.D., den renommierten<br />
Preis erhalten.<br />
Bild: Deutsche Bank<br />
NORDEX/DONGYING (KK). Die<br />
Nordex-Gruppe hat zum Jahresende<br />
2<strong>01</strong>2 rund 130 Stellen im Rotorblattwerk<br />
in Dongying gestrichen. Damit<br />
zieht der Turbinenhersteller die Konsequenzen<br />
aus der rückläufigen Auslastung<br />
seiner chinesischen Rotorblattproduktion<br />
und dem in der Region<br />
China erwirtschafteten Verlust.<br />
„Mit dem Abbau von Strukturkosten<br />
wollen wir unsere Aktivitäten in China<br />
noch in diesem Jahr auf ein nachhaltig<br />
profitables Fundament stellen“,<br />
erklärte Nordex-CEO Jürgen Zeschky.<br />
Solange sich die Nachfrage<br />
aus China nicht wieder stärker entwickelt,<br />
wird Nordex den Bedarf an<br />
Rotorblättern über externe Lieferanten<br />
decken, die auch in der Vergangenheit<br />
schon für das Unternehmen<br />
gearbeitet haben.<br />
EADS/GUANGZHOU (DJ/KK). Die<br />
China Southern Airlines Co gibt bei<br />
Bild: Nordex<br />
der EADS-Tochter Airbus eine Großbestellung<br />
auf. Insgesamt ordern die<br />
Chinesen zehn Flugzeuge des Typs<br />
A330-300. Angaben zum Preis der<br />
Bestellung machten die Chinesen<br />
nicht, sie sagten aber, der Flugzeugbauer<br />
habe „gewisse Preiszugeständnisse“<br />
gemacht. Dies ist bei<br />
Großbestellungen in der Branche üblich.<br />
Gemessen am Listenpreis hat<br />
die Order einen Wert von 1,88 Mrd<br />
US-Dollar.<br />
GM/CHONGQING (DJ/KK). Der US-<br />
Autokonzern General Motors will in<br />
China expandieren und zusammen<br />
mit seinem Joint-Venture-Partner ein<br />
drittes Werk in China bauen. Insgesamt<br />
will der VW-Rivale zusammen<br />
mit seinem Partner SAIC Motor eine<br />
Mrd US-Dollar in das Werk in<br />
Chongqing investieren. Die Fabrik<br />
wird ab 2<strong>01</strong>5 eine jährliche Kapazität<br />
von 400 000 Fahrzeugen und Motoren<br />
haben.<br />
Bild: xy-Fotolia<br />
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10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 11<br />
Ein Ende der Vielfalt in<br />
der industriellen Kommunikation<br />
ist nicht in Sicht.<br />
Kommunikationskabel<br />
von Leoni mit 25 Adern.<br />
Bild: Leoni<br />
Industrielle Kommunikation<br />
Klassische Feldbusse nicht mehr gefragt<br />
Sabine Spinnarke, <strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Ohne Kommunikation läuft nichts. Das gilt auch für die Industrie. Auf<br />
der Suche nach zukunftsfähigen Kommunikationslösungen diskutieren<br />
Automatisierer Sinn und Unsinn eines gemeinsamen Standards.<br />
Landsberg. Der Maschinenbau<br />
will einen neuen Feldbus. 26 % aller<br />
Maschinenbauer wechseln derzeit<br />
ihren Feldbus, bevorzugt werden<br />
dabei Ethernet-basierte Busse. So<br />
lautet das Ergebnis einer Umfrage<br />
des Quest Technomarketing. Geschäftsführer<br />
Thomas Quest dazu:<br />
„Der Anteil von Ethernet an den<br />
Maschinen wächst rasant. 2<strong>01</strong>2<br />
sollen nach den Planungen der<br />
Maschinenbauer 72 % der Maschinen<br />
mit Ethernet ausgerüstet sein.<br />
Echtzeit-Ethernet wächst also mit<br />
den sich extrem. Entsprechend<br />
unübersichtlich und umfangreich<br />
ist das Angebot an immer neuen<br />
Lösungen. Doch immer wieder<br />
versuchen die Anbieter Lösungen<br />
zu etablieren, die speziell auf eine<br />
Anwendung zugeschnitten sind:<br />
„Im Automotive-Umfeld versucht<br />
man in der Planung seit einigen<br />
Jahren AutomationML zu positionieren,<br />
in der Prozessindustrie<br />
verständigen sich die einen neu auf<br />
FDI, während die anderen FDT 2.0<br />
präferieren“, erklärt Volker Bibeldiese<br />
heute gängigen Kommunikationsprotokolle<br />
und Datenformate<br />
sich weiter etablieren“, sagt Josef<br />
Schindler, Simatic-Marketing, Siemens.<br />
ProfiNet und EtherCAT stehen<br />
in der Beliebtheitsskala der<br />
Ethernet-basierten Feldbusse ganz<br />
oben. Siemens, Beckhoff, Bosch<br />
Rexroth und Co haben dies schon<br />
lange erkannt: „Rexroth hat frühzeitig<br />
Ethernet als den am besten<br />
geeigneten Standard identifiziert<br />
und mit der Nutzung dieser Technik<br />
auf allen Ebenen begonnen.<br />
Ethernet-Kommunikation über das<br />
genormte Echtzeitprotokoll sercos<br />
zwischen Steuerungen und Feldgeräten<br />
gewährleistet dem Anwender<br />
eine Performance mit Reaktionszeiten<br />
im Mikrosekunden-Bereich.<br />
Standardmäßig vorhandene Ether-<br />
Vorstellung, was Industrie 4.0 bedeuten<br />
oder welcher neue Kundennutzen<br />
entstehen könnte“, sagt Bibelhausen.<br />
Doch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit<br />
der angebotenen<br />
Systeme, die in einer Zeit vor Cloud<br />
lästig, aber kein Ausschlusskriterium<br />
war, entblößt sich jetzt als gewaltigen<br />
Hemmschuh. Kommunikation<br />
von Maschine zu Maschine,<br />
Kommunikation über Unternehmensgrenzen<br />
hinweg, wie sie in der<br />
Industrie 4.0 erwünscht ist, erfordert<br />
zwingend eine Interoperabilität<br />
der Syteme. Die allerdings ist<br />
momentan in keinster Weise vorhanden.<br />
Fey dazu: „Um die Interoperabilität<br />
zwischen Anlagenteilen,<br />
die von unterschiedlichen Maschinenbauern<br />
auf Basis unterschiedliideale<br />
Voraussetzungen, um hierachien-<br />
und gewerkeübergreifend<br />
zu kommunizieren. Stefan Hoppe,<br />
der neben seiner Tätigkeit bei<br />
Beckhoff OPC Europe President ist,<br />
dazu: „OPC UA ist der Kommunikationsstandard,<br />
auf den sich die<br />
führenden Hersteller geeinigt haben.<br />
Es ist das einzige Protokoll,<br />
welches vom Sensor über Feldgeräte,<br />
SPS-Controller, HMI bis zum<br />
‚SAP‘ skaliert, moderne Sicherheitsaspekte<br />
abdeckt und neben<br />
den reinen Daten auch Informationsmodelle<br />
transportiert.“ Dem<br />
stimmt ein Großteil der Automatisierer<br />
zu: „OPC UA kommt den<br />
Ideen einer universellen Middleware<br />
für SPS zu SPS oder auch DCS<br />
zu DCS Kommunikation schon<br />
sehr nahe. Controller, RTU, Geräte<br />
Josef Schindler, Siemens: „Es sind<br />
weitere Standardisierungsbemühungen<br />
bei den gewerkeübergreifenden<br />
Datenformaten notwendig.“Bild: Siemens<br />
Peter Post, Festo: „Voraussetzung für<br />
Interoperabilität ist die Bereitschaft,<br />
standardisierte Systeme zum gemeinsamen<br />
Ziel zu machen.“ Bild: Festo<br />
Volker Bibelhausen, Phoenix Contact:<br />
„Wir gehen nicht davon aus, dass sich<br />
im M2M-Umfeld Standards entwickeln<br />
werden.“ Bild: Phoenix Contact<br />
Thomas Fey, Bosch Rexroth: „Herstellerspezifische<br />
Protokolle werden den<br />
Endkunden nicht den erhofften Fortschritt<br />
bieten.“<br />
Bild: Bosch Rexroth<br />
Stefan Hoppe, Beckhoff: „OPC UA ist<br />
der Kommunikationsstandard, auf<br />
den sich die führenden Hersteller geeinigt<br />
haben.“<br />
Bild: Beckhoff<br />
einer Jahresrate von 42 %.“ Kommunikation<br />
ist eben enorm wichtig<br />
und die Möglichkeiten und Anforderungen<br />
an ein Bussystem wachsen<br />
gemeinsam mit der technischen<br />
Weiterentwicklung von IT-<br />
Technologien, Maschinen und<br />
Sensoren stetig. Dennoch ist kein<br />
Feldbus-Standard in Sicht, zu verschieden<br />
seine Aufgaben in der<br />
Fabrik: „Die Ansprüche an die<br />
Kommunikation in <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
sind vielfältig. Moderne<br />
Anlagen sind auf unterschiedlichsten<br />
Ebenen in den Fertigungsverbund<br />
einer Fabrik eingebunden.<br />
Beginnend bei der maschinennahen<br />
Kommunikation von E/A- und<br />
Steuerungsdaten in harter, hoch<br />
performanter Echtzeit bis hin zur<br />
Übertragung umfangreicher Datenmengen<br />
an Leitsysteme zur<br />
Qualitätssicherung oder für das<br />
Condition Monitoring ist heute<br />
beinahe jede Facette zu finden,“<br />
berichtet Thomas Fey, Produktmanagement<br />
Antriebssysteme, Bosch<br />
Rexroth. Die Anforderungen verschiedener<br />
Branchen unterschei-<br />
hausen, Leiter der Division Control<br />
and Industry Solutions bei Phoenix<br />
Contact. Da Rechenkapazität und<br />
Speichermöglichkeit schier unermesslich<br />
sind, bieten große Anbieter<br />
– nicht ohne Erfolg – hochpotente<br />
Systeme an, die die gesamte Automatisierungspyramide<br />
abdecken.<br />
„Mit Totally Integrated Automation<br />
hat Siemens bereits seit<br />
IT-Technologien in der<br />
industriellen Kommunikation<br />
vielen Jahren sichergestellt, dass<br />
Feldgeräte, Steuerungen sowie<br />
SCADA und die höheren Automatisierungssysteme<br />
bis ins MES-System<br />
hinein eine Sprache sprechen<br />
– vertikal und horizontal. Außerdem<br />
bietet die Offenheit des Systems<br />
basierend auf der heutigen<br />
Kommunikationsinfrastruktur und<br />
auch die zum Einsatz kommenden<br />
Standards – wie etwa Profinet und<br />
OPC – schon alle notwendigen<br />
Funktionen und Erweiterbarkeit<br />
für die Herausforderungen der Zukunft.<br />
Daher erwarten wir, dass<br />
net-Schnittstellen an Steuerungen<br />
und HMI-Geräten zur TCP/IP-<br />
Kommunikation mit Leitsystemen<br />
ermöglichen eine nahtlose Einbindung<br />
der Systeme in die IT-Netzwerke<br />
unserer Kunden“, so Fey.<br />
All diesen Austauschformaten<br />
und Middleware-Software wie AutomationML,<br />
FDI, FDT 2.0 oder<br />
Lösungen wie sercos ist gemeinsam,<br />
dass sie IT-Technologien wie<br />
XML, Ethernet und Web als Basis<br />
für physikalische und logische Verbindungen<br />
zwischen allen Ebenen<br />
einer Automatisierungshierarchie<br />
nutzen. Hat man schon einmal den<br />
Schritt in Richtung IT-Technologien<br />
gemacht, liegt es nahe, noch einen<br />
Schritt weiter zu gehen und die<br />
Vorteile einer Kommunikation ins<br />
Internet und über Hierarchieebenen<br />
hinweg auszubauen, und<br />
schon ist die Idee einer Industrie 4.0<br />
geboren: „In Kombination mit<br />
Cloud-Computing und der wachsenden<br />
Anwendung von Smartphones,<br />
ergänzt mit unseren persönlichen<br />
Erfahrungen bei modernen<br />
IT-Systemen, entsteht so die<br />
cher Automatisierungskomponenten<br />
erstellt wurden, zu verbessern,<br />
sind Standards zur Modellierung<br />
und Abstrahierung von Prozessund<br />
Produktdaten notwendig. Hier<br />
lässt sich ein echter Fortschritt aber<br />
auch nur dann erzeugen, wenn dabei<br />
industrie- und auch regionalübergreifende<br />
Standards entstehen.<br />
Bis dahin ist es noch ein weiter<br />
Weg.“ Siemens teilt diese Meinung:<br />
OPC UA als universeller<br />
Kommunikationsstandard<br />
„Es sind weitere Standardisierungsbemühungen<br />
bei den gewerkeübergreifenden<br />
Datenformaten<br />
notwendig. Hier sind zunächst<br />
branchenspezifische Lösungen zu<br />
erwarten, zum Beispiel für die <strong>Produktion</strong>ssteuerung,<br />
die Werkzeugmaschinensteuerung<br />
oder die Logistikanbindung.<br />
Wichtig ist, dass<br />
die Standardisierungsgremien mit<br />
dem hohen Innovationstempo<br />
Schritt halten.“ Technisch böten<br />
sich Lösungen wie AutomationML<br />
und OPC UA an, denn sie bieten<br />
und Enterprise-Systeme können<br />
unter Anwendung von modernen<br />
IT-Technologien vernetzt werden“,<br />
sagt Bibelhausen; auch Bosch<br />
Rexroth-Steuerungen unterstützen<br />
OPC als Schnittstelle zu Leitund<br />
Visualisierungssystemen seit<br />
langem. Mit OPC UA nutzt Bosch<br />
Rexroth die Möglichkeit, diese<br />
Funktion direkt auf die Steuerungsebene<br />
zu bringen.<br />
Doch auch wenn ‚das Gute so<br />
nahe liegt‘, ist die Realität eine andere<br />
– zum einen, weil beim Anwender<br />
nicht die Notwendigkeit<br />
eines kompletten Systemwechsels<br />
besteht, zum anderen, weil die<br />
Automatisierer selbst ihre proprietären<br />
Lösungen propagieren – solang<br />
sich diese gut verkaufen lassen.<br />
„Als Automatisierungs-Peripherie-Hersteller<br />
richten wir uns<br />
eher nach den Forderungen der<br />
Maschinen- und Anlagen-Hersteller<br />
und Betreiber. In diesem Kontext<br />
ist keine relevante Strömung<br />
erkennbar“, sieht es Dr. Peter Post,<br />
Leiter Forschung und Technologie,<br />
Festo ganz pragmatisch.
12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Produktpiraterie<br />
Maschine mit Kopierschutz<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Produktpiraterie kostet die deutsche Industrie Milliarden. Immer häufiger<br />
im Visier sind teure Investitionsgüter, zum Beispiel Maschinen und<br />
Anlagen. Wissenschaftler erforschen die Methoden der Fälscher und<br />
entwickeln Lösungen für den Produktschutz.<br />
München (ba). 650 Mrd US-Dollar<br />
pro Jahr – so hoch wird weltweit der<br />
Schaden durch die illegale Nachahmung<br />
von Produkten geschätzt.<br />
Immer häufiger ist der deutsche<br />
Maschinenbau von Produktpiraterie<br />
betroffen. Etwa zwei Drittel aller<br />
Unternehmen werden durch Produktpiraterie<br />
belastet, vor allem<br />
Hersteller von Textilmaschinen,<br />
Kompressoren und Anlagen für die<br />
Kunststoffverarbeitung. „Die meisten<br />
Unternehmen wissen gar nicht,<br />
wie leicht ihre Produkte kopiert<br />
werden können“, sagt Bartol Filipovic,<br />
Leiter der Abteilung für Produktschutz<br />
an der Fraunhofer-<br />
Einrichtung für Angewandte und<br />
Integrierte Sicherheit AISEC in<br />
Garching bei München. Das AISEC<br />
berät Unternehmen, wie sie ihre<br />
Produkte und IT-Dienstleistungen<br />
gegen Angriffe und Plagiatsversuche<br />
schützen können (Übersicht<br />
zum Produktschutz: http://ais.ec/<br />
psinfo).<br />
Gefälscht wird im Maschinenbau<br />
alles. Eingebettete Systeme,<br />
die zum Messen, Steuern, Regeln<br />
und zur Signalverarbeitung dienen,<br />
sind ein bevorzugtes Ziel von<br />
Fälschern. Meist machen sich die<br />
Produktpiraten die Hände gar<br />
nicht mehr selbst schmutzig. Es<br />
gibt Dienstleister, die ‚Reverse Engineering‘<br />
anbieten. Sie spielen<br />
den Entwicklungsprozess in umgekehrter<br />
Reihenfolge nach. Zunächst<br />
analysieren sie den Aufbau<br />
der Hardware und fertigen Schaltpläne<br />
des Originalprodukts an.<br />
Dann lesen sie die Software aus<br />
und rekonstruieren daraus die<br />
Steuerung und die Funktionen der<br />
Maschine.<br />
Die wichtigste Aufgabe des<br />
AISEC ist neben der Forschung die<br />
Aufklärung. Denn viele Firmen reagieren<br />
erst, wenn Fälschungen<br />
der eigenen Produkte aufgetaucht<br />
sind. Der Nachbau lässt sich dann<br />
nicht mehr verhindern, man kann<br />
aber das Original so markieren,<br />
dass es sich eindeutig von der Fälschung<br />
unterscheidet. Sicherheitskritische<br />
Ersatzteile etwa in der<br />
Schutzmechanismen in<br />
der Hardware verankern<br />
Luftfahrtindustrie werden mit<br />
nicht kopierbaren Hologrammen<br />
gekennzeichnet. Oder man baut<br />
eine Art elektronischen Fingerabdruck<br />
in die Schaltkreise ein, der<br />
sich nicht verändern lässt. Doch<br />
trotz aller Vorsichtsmaßnahmen:<br />
Einen Nachbau verhindert das<br />
nicht, und auch der Handel damit<br />
lässt sich nur stoppen, wenn Zoll,<br />
Händler und Kunden die technischen<br />
Möglichkeiten haben, die<br />
Markierung auszulesen. Weil das<br />
häufig nicht der Fall ist, sollten Unternehmen<br />
bereits bei der Entwicklung<br />
einer neuen Produktgeneration<br />
geeignete Schutzmechanismen<br />
tief in der Hardware verankern. Im<br />
günstigsten Fall nimmt der Kunde<br />
bereits in der Entwicklungsphase<br />
für eine neue Produktgeneration<br />
mit dem Produktschutz-Team am<br />
AISEC Kontakt auf. Die Entwickler<br />
des Klienten zeigen den geplanten<br />
Hardwareaufbau, Schaltpläne und<br />
Software – absolute Diskretion ist<br />
da natürlich Pflicht. Die AISEC-<br />
Forscher analysieren diese Informationen<br />
auf Schwachstellen hin<br />
und geben Empfehlungen dazu,<br />
wie man das Produkt sicherer machen<br />
kann.<br />
Forscher entwickeln technische Schutzmaßnahmen.<br />
Eine Möglichkeit ist es, Kryptochips<br />
einzubauen, welche die<br />
Daten in der Maschine verschlüsseln.<br />
Sie erzeugen den Schlüssel<br />
aus den Laufzeiten elektrischer<br />
Signale auf dem Mikrochip. Bei<br />
einem anderen Chip – sogar aus<br />
derselben <strong>Produktion</strong> – sind die<br />
Laufzeiten etwas anders, und der<br />
Schlüssel lässt sich nicht nutzen.<br />
Eine Analyse und die Entwicklung<br />
entsprechender technischer<br />
Schutzmaßnahmen lohne sich für<br />
das Unternehmen auf jeden Fall,<br />
sagt Bartol Filipovic. „Unsere<br />
Dienstleistung ist viel billiger als<br />
die durch Produktpiraterie entstehenden<br />
Kosten.“ Die Kosten variieren<br />
je nach Umfang der Analyse<br />
und je nach Ausmaß der Schutzverfahren.<br />
Ziel der Beratung durch<br />
das AISEC ist es, dem Unterneh-<br />
Bild: Volker Stegerl<br />
men einen möglichst großen Zeitvorteil<br />
zu verschaffen. Wenigstens<br />
fünf bis zehn Jahre Ruhe vor Produktfälschern<br />
haben Kunden,<br />
wenn sie die AISEC-Empfehlungen<br />
umsetzen. Diese Zeitspanne<br />
ist nötig, um die teuren Investitionen<br />
zu schützen. Anders als bei<br />
Konsumgütern veraltet das technologische<br />
Know-how bei Investitionsgütern<br />
wie Maschinen nicht<br />
so schnell. Für einen Fälscher kann<br />
es sich also durchaus auszahlen,<br />
eine Maschine zu kopieren, die seit<br />
fünf Jahren auf dem Markt ist. Sind<br />
die Waren mit den neuesten<br />
Schutzvorkehrungen ausgerüstet,<br />
beißen die Fälscher jedoch auf<br />
Granit. Filipovic: „Mir ist kein Fall<br />
bekannt, wo unsere Schutzmaßnahmen<br />
erfolgreich umgangen<br />
wurden“.<br />
fahrerassistenzsysteme<br />
Autos das richtige Bremsen beibringen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Eine gemeinsame Entwicklungskooperation<br />
zwischen Continental<br />
und Forschern der Universität<br />
Jena arbeitet an der Entwicklung<br />
und Verbesserung von Systemen<br />
zur Gefahrenbewertung im Straßenverkehr.<br />
Der Informatiker Johannes Rühle wird Methoden entwickeln, die Objekte im Straßenverkehr auf ihr Gefahrenpotenzial<br />
bewerten können. Damit will er Grundlagen für kommende Fahrerassistenzsysteme liefern. Bild: Jan-Peter Kasper/FSU<br />
Jena (ba). Schon kurze Unaufmerksamkeiten<br />
können im Straßenverkehr<br />
schwere Folgen nach<br />
sich ziehen. Einmal in die Situation<br />
gekommen wünscht man sich, das<br />
Fahrzeug hätte selbstständig gebremst.<br />
Darauf hat die Automobilindustrie<br />
längst reagiert und eine<br />
Vielzahl hilfreicher elektronischer<br />
Systeme in die Autos integriert. In<br />
den letzten Jahren setzen sich<br />
selbst in Mittelklasse-Fahrzeugen<br />
und Kleinwagen zunehmend sogenannte<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
durch. Fahrerassistenzsysteme,<br />
das sind elektronische Hilfen, die<br />
beim Spur halten assistieren, beim<br />
Spurwechsel vor Fahrzeugen im<br />
toten Winkel warnen und solche,<br />
die Abstand zum vorausfahrenden<br />
Fahrzeug einhalten und in Gefahrensituationen<br />
warnen und bei<br />
ausbleibender Fahrerreaktion eine<br />
Vollbremsung einleiten. Auch die<br />
Erkennung von Fußgängern und<br />
das Eingreifen in die Bremse ist ein<br />
wesentlicher Aspekt moderner<br />
Pkw, damit es in Zukunft weniger<br />
Unfälle mit Personenschäden gibt.<br />
In die Bewertung der Fahrzeugsicherheit<br />
beim zukünftigen ‚Euro<br />
NCAP-Crashest‘ werden deshalb<br />
auch solche Systeme – sind sie vorhanden<br />
und was leisten sie? – einfließen.<br />
An der Entwicklung neuer und<br />
der Verbesserung aktueller Systeme<br />
zur Fußgängererkennung und<br />
Gefahrenbewertung im Straßenverkehr<br />
arbeiten auch Mitarbeiter<br />
des Lehrstuhls Digitale Bildverarbeitung<br />
der Friedrich-Schiller-<br />
Universität Jena. Die Jenaer Ingenieure<br />
und Informatiker ergänzen<br />
auf dem wichtigen Gebiet der<br />
Bildverarbeitung das vorhandene<br />
Know-how des internationalen<br />
Automobilzulieferers Continental<br />
im Forschungsprojekt UR:BAN. In<br />
diesem Verbundprojekt haben sich<br />
30 Partner aus Automobil- und<br />
Zulieferindustrie, Elektronik-,<br />
Kommunikations- und Softwarefirmen,<br />
Universitäten, Forschungsinstitute<br />
und Städte zusammengeschlossen,<br />
um zukünftige<br />
Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme<br />
für die<br />
Stadt zu entwickeln. Im Zentrum<br />
des Projekts, das vom Bundesforschungsministerium<br />
(BMBF) gefördert<br />
wird, steht der Mensch in<br />
seinen vielfältigen Rollen im Verkehrssystem.<br />
„Dieses aktuelle auf dreieinhalb<br />
Jahre angelegte und mit insgesamt<br />
mehr als 280 000 Euro finanzierte<br />
Teilprojekt an der Universität Jena<br />
intensiviert die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
des Lehrstuhls Digitale<br />
Bildverarbeitung mit Continental<br />
aus den letzten vier Jahren“,<br />
freut sich Lehrstuhlinhaber Prof.<br />
Dr. Joachim Denzler.<br />
„Das wichtigste und heute noch<br />
ungelöste Problem ist es, schützenswerte<br />
Objekte sicher von denen<br />
zu unterscheiden, die weder<br />
für das Fahrzeug noch für andere<br />
Verkehrsteilnehmer eine Gefährdung<br />
darstellen“, beschreibt Johannes<br />
Rühle die Kernaufgabe<br />
seines Promotionsprojekts an der<br />
Uni Jena. „Zukünftige Pkw müssen<br />
in schwierigen – das heißt innerstädtischen<br />
Situationen – entscheiden<br />
können, ob und in welche<br />
Richtung ein Ausweichmanöver<br />
eingeleitet werden kann oder ob<br />
die Bremsen betätigt werden müssen“,<br />
konkretisiert Projektleiter<br />
Prof. Denzler das Problem. Der<br />
erste Schritt, Objekte zu erkennen,<br />
in ihrer Größe zu beschreiben und<br />
entsprechende Kollisionsrisiken<br />
abzuschätzen wurde bereits gegangen.<br />
Für die Zeiträume nach<br />
2<strong>01</strong>6 gilt es, gerade im hochdynamischen<br />
und komplexen Umfeld<br />
Stadt, feiner granulieren zu können.<br />
„Steht ein Bollerwagen in<br />
Einen der wichtigsten<br />
Wirtschaftszweige im Rücken<br />
Ausweichrichtung, macht es einen<br />
Unterschied, ob darin ein Kind sitzt<br />
oder nicht“, erläutert der Jenaer<br />
Bildverarbeitungsexperte. „Erst<br />
anhand der Positionen, an denen<br />
sich solche schützenswerte Verkehrsteilnehmer<br />
aufhalten, können<br />
entsprechende Handlungsstrategien<br />
abgeleitet werden.“<br />
Johannes Rühle, der aus Ilmenau<br />
nach Jena kam, wird in den kommenden<br />
drei Jahren Methoden<br />
entwickeln, die Objekte im Straßenverkehr<br />
auf ihr Gefahrenpotenzial<br />
bewerten können. Damit<br />
will der Jenaer Doktorand die<br />
Grundlage für die nächste Generation<br />
von Fahrassistenzsystemen<br />
liefern. „Das Spannende an diesem<br />
Projekt ist die hohe Praxisrelevanz<br />
und der Kontakt zu einem der<br />
wichtigsten Wirtschaftszweige in<br />
Deutschland“, freut sich Rühle.
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />
Organische Chemie<br />
Mikropumpen fürs Westentaschenlabor<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Wissenschaftler an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)<br />
haben winzige Mikropumpen aus elastischem Material entwickelt, die<br />
als Bauteile für Chiplabore Verwendung finden könnten.<br />
tallinen Elastomeren. Diese Materialien<br />
sind in der Lage, auf externe<br />
Reize zu reagieren. So verformen<br />
sich die runden Kern-Schale-<br />
Tropfen bei einer Temperaturerhöhung<br />
zu Stäbchen. Durch die<br />
Verformung der elastischen Au-<br />
Mainz (ba/ao). Die neu entwickelten<br />
Mikropumpen haben einen<br />
Durchmesser von etwa<br />
0,5 mm und sind damit nicht größer<br />
als Grieß. Sie sind als Kern-<br />
Schale-Teilchen aufgebaut mit einer<br />
äußeren Hülle aus flüssigkrisßenhülle<br />
wird der innere, flüssige<br />
Kern durch ein Ventil nach außen<br />
gepumpt. Der Prozess ist reversibel,<br />
sodass die Flüssigkeit auch<br />
wieder in das Innere der Hohlkugel<br />
zurückströmt.<br />
Die Wissenschaftler um Prof.<br />
Rudolf Zentel vom Institut für Organische<br />
Chemie haben bei ihrer<br />
Entwicklung mit einer besonderen<br />
Materialklasse gearbeitet: den<br />
Flüssigkristallinen Elastomere (liquid<br />
crystalline elastomers, LCE).<br />
Eva-Kristina Fleischmann und<br />
Hsin-Ling Liang ist es gelungen,<br />
eine mikrofluidische Apparatur zu<br />
entwickeln, mit deren Hilfe in einem<br />
kontinuierlichen Prozess Mikroaktoren<br />
aus LCEs hergestellt<br />
werden können. Das Besondere<br />
an der Methode ist, dass auch Partikel<br />
mit einer Kern-Schale-Geometrie<br />
machbar sind, wobei ein<br />
flüssigkristallines Elastomer die Entstehung der Kern-Schale-Partikel<br />
Schale bildet und der Kern im Innern<br />
mit Glycerol <strong>Produktion</strong>.1/2.13, gefüllt ist.<br />
<br />
im mikrofluidischen Reaktor.<br />
1/2-Seite, hoch<br />
(97 x 280 mm)<br />
Bild: Institut für Organische Chemie, JGU<br />
Computergestützte Forschung<br />
4,4 Mio Euro für<br />
Simulationskooperation<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Die Technische Universität Clausthal<br />
und die Universität Göttingen<br />
arbeiten in der computergestützten<br />
Forschung künftig enger<br />
zusammen. Ab 2<strong>01</strong>3 nimmt das<br />
gemeinsame Simulationswissenschaftliche<br />
Zentrum (SWZ) beider<br />
Hochschulen die Arbeit auf.<br />
Der Preisbrecher<br />
aus Edelstahl<br />
Bewährte<br />
Getränke-, Chemieund<br />
Parmakupplung<br />
Clausthal-Zellerfeld/Göttingen<br />
(ba/ao). Nicht zuletzt aufgrund<br />
der schnellen Entwicklung<br />
der Informations-, Kommunikations-<br />
und Rechentechnik stützt<br />
sich die Forschung in vielen wissenschaftlichen<br />
Disziplinen mittlerweile<br />
neben theoretischen Betrachtungen<br />
und Experimenten<br />
auf Computersimulationen. Mit<br />
dem interdisziplinären Simulationswissenschaftlichen<br />
Zentrum<br />
SWZ wollen die Universität Göttingen<br />
und die TU Clausthal ihre Aktivitäten<br />
auf diesem Gebiet bündeln<br />
sowie gemeinsame Forschungsprojekte<br />
und Kooperationen mit<br />
weiteren Partnern anstoßen.<br />
Vereinbarten eine strategische Partnerschaft auf dem Gebiet der Computersimulation:<br />
die Göttinger Universitätspräsidentin Prof. Ulrike Beisiegel und TU-<br />
Präsident Prof. Thomas Hanschke. <br />
Bild: Ernst/TU Clausthal<br />
Eine wichtige Rolle im SWZ spielen<br />
zunächst die numerische und<br />
stochastische Simulation sowie<br />
methodische und algorhythmische<br />
Entwicklungen. Die Arbeit<br />
des SWZ wird von einem externen<br />
wissenschaftlichen Beirat begleitet,<br />
dessen sechs Mitglieder aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik<br />
stammen.<br />
Das SWZ wird seinen Sitz in<br />
Clausthal-Zellerfeld und einen<br />
weiteren Standort in Göttingen<br />
haben. Das Land Niedersachsen<br />
fördert das interdisziplinäre Zentrum<br />
zunächst mit 1,4 Mio Euro<br />
aus dem Niedersächsischen vorab.<br />
Insgesamt ist eine Förderung<br />
in Höhe von rund 4,4 Mio Euro<br />
vorgesehen.<br />
Magnetgekuppelte Kreiselund<br />
Zahnradpumpe<br />
Audi Production Award<br />
Menschen in der <strong>Produktion</strong><br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Für ihr Thema ‚Mobilität, soziale<br />
Netzwerke und die digitale<br />
Fabrik leiten innovative Assistenz,<br />
Kooperation und Training ein‘<br />
haben Dipl.-Ing. Dominic Gorecky<br />
und Dipl.-Psych. Katharina Mura<br />
den Audi Production Award 2<strong>01</strong>2<br />
erhalten.<br />
Kaiserslautern (ba/ao). Erstellt<br />
haben die beiden Wissenschaftler<br />
ihre Arbeit in der SmartFactoryKL<br />
am Deutschen Forschungszentrum<br />
für Künstliche Intelligenz<br />
(DFKI) in Kaiserslautern, unter der<br />
Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Detlef<br />
Zühlke, Forschungsbereichsleiter<br />
für Innovative Fabriksysteme am<br />
DFKI und Inhaber des Lehrstuhls<br />
für <strong>Produktion</strong>sautomatisierung<br />
an der TU Kaiserslautern.<br />
Audi vergab den mit 5 000 Euro<br />
dotierten Preis in einem internationalen<br />
Innovationswettbewerb für<br />
die Automobilproduktion zum<br />
dritten Mal, dieses Jahr unter dem<br />
Motto ‚Menschen in der <strong>Produktion</strong>‘.<br />
Die Wissenschaftler aus der<br />
SmartFactoryKL im DFKI schlagen<br />
ein virtuelles Montagetraining vor,<br />
das darüber hinaus Interaktionsmöglichkeiten<br />
liefert, um mit Kol-<br />
legen Wissen zu teilen. Die Experten<br />
hat die Verbindung von Qualifizierung<br />
und Kollaboration unter<br />
Berücksichtigung einer zukünftig<br />
steigenden Mobilität der einzelnen<br />
Mitarbeiter überzeugt. Das Konzept<br />
berücksichtigt sowohl aktuelle<br />
Trends im IKT-Bereich als auch<br />
die nutzerzentrierte Entwicklung<br />
und (arbeits-)psychologische<br />
Grundlagen.<br />
Arne Lakeit, Leiter <strong>Produktion</strong>s-<br />
und Werksplanung Audi<br />
AG (links), und Alois<br />
Brandt (rechts), Sprecher des<br />
Vorentwicklungs- und Innovationsteams<br />
der Audi-<strong>Produktion</strong>,<br />
überreichten dem<br />
Gewinnerteam der TU Kaiserslautern,<br />
Katharina Mura<br />
(2. v. li.), Dominic Gorecky (2.<br />
v. re.) und Prof. Dr.-Ing. Detlef<br />
Zühlke (Mitte), die Auszeichnung.<br />
Bild: Audi<br />
Tribologische Keramik –<br />
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<strong>Produktion</strong>.indd 1
14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Getriebe-Familie<br />
Kronenrad- und Planetenstufe kombiniert<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Der Antriebsspezialist Zeitlauf bietet mit dem EtaCrownPlus ein neues<br />
Getriebekonzept an. Das jüngste Mitglied der Getriebe-Familie ist noch<br />
leistungsstärker, kompakter und effizienter.<br />
Lauf a.d. Pegnitz (pd). Der Engineering-Spezialist<br />
Zeitlauf bietet<br />
das Getriebekonzept EtaCrown-<br />
Plus. Die Kombination von Kronenrad-<br />
und Planetenstufe in einer<br />
Getriebeeinheit ermöglicht<br />
hohe Leistung bei kompakter Bauweise.<br />
Mit der Neuentwicklung<br />
führt das Unternehmen die Geschichte<br />
seiner Winkelgetriebe-<br />
Famile EtaCrown fort.<br />
Für die Entwicklung seiner Eta-<br />
Crown-Winkelgetriebe hat sich<br />
Zeitlauf den entscheidenden Vorteil<br />
der traditionellen Kronenradtechnologie<br />
zu eigen gemacht: Die<br />
Zahnräder eines Kronenradgetriebes<br />
wälzen aufeinander ab und<br />
gleiten nicht, wie das bei einem<br />
Schneckenrad der Fall ist. Aufgrund<br />
des deutlich geringeren<br />
Energieverlusts ist beim Kronenradgetriebe<br />
ein wesentlich größerer<br />
Anteil der Leistung als Abtriebsleistung<br />
verfügbar. Dabei weist es<br />
keine Selbsthemmung auf und ist<br />
somit auch unter dem Sicherheitsaspekt<br />
überlegen. Durch viel<br />
Forschungsarbeit hat Zeitlauf die<br />
Technik zur Marktreife entwickelt<br />
EtaCrownPlus ermöglicht kleinere<br />
Einbaumaße bei gleicher Abgabeleistung.<br />
Bild: Zeitlauf<br />
und den Herstellungsprozess optimiert.<br />
Heute verfügt das Unternehmen<br />
über die Fähigkeit, Kronenräder<br />
wirtschaftlich zu fertigen. Seit<br />
seiner Markteinführung hat sich<br />
laut Herstellerangaben Eta-Crown<br />
als führendes Kronenradgetriebe<br />
im modularen Baukastensystem<br />
etabliert. Mit EtaCrownPlus wollen<br />
die Engineering-Spezialisten jetzt<br />
weiter vorankommen. Denn der<br />
hohe Wirkungsgrad von mindestens<br />
76 % ermöglicht effiziente Antriebslösungen,<br />
da deutlich kleinere<br />
Motoren mit geringerem Energiebedarf<br />
benötigt werden.<br />
Durch Weiterentwicklung entlang<br />
der vielfältigen Kundenanforderungen<br />
entstand mit EtaCrown-<br />
Plus ein sehr kompaktes und leistungsfähiges<br />
Getriebe im Markt.<br />
Die Kombination aus Kronenradund<br />
Planetengetriebe ist in einer<br />
einzigen Getriebeeinheit zusammengefasst.<br />
Die hohe Leistungsdichte<br />
wird von der massiven Bauweise<br />
mit Stahlhohlrad und Stahlzahnrädern<br />
in der integrierten<br />
Planetenausgangsstufe unterstützt.<br />
Für eine weitere Optimierung<br />
kommt als Eingangsstufe eine<br />
vorgeschaltete Performax-Planetengetriebestufe<br />
zum Einsatz. So<br />
sind starke Untersetzungen von<br />
54:1 bis 289:1 in den zwei Baugrößen<br />
42 und 63 mm standardmäßig<br />
in dreistufiger Ausführung verfügbar.<br />
Nenndrehmomente von 10 Nm<br />
(Baugröße 42) und 40 Nm (Baugröße<br />
63) belegen bei einem durchschnittlichen<br />
Wirkungsgrad von<br />
76 % die Leistungsstärke; Spitzendrehmomente<br />
von 25 Nm beziehungsweise<br />
100 Nm sprechen für<br />
sich. Durch das Leistungsplus lassen<br />
sich effiziente Antriebslösungen<br />
realisieren, da deutlich kleine-<br />
re Motoren mit geringerem Energiebedarf<br />
benötigt werden. Die<br />
hohe Leistungsdichte auf geringem<br />
Bauraum eröffnet zahlreiche<br />
neue Anwendungsperspektiven.<br />
Die für Zeitlauf-Getriebe typische<br />
Laufruhe konnte bei Eta-<br />
CrownPlus noch weiter gesteigert<br />
werden. Schrägverzahnte Planetenräder<br />
und ein Hohlrad aus<br />
Hochleistungs-Kunststoff in der<br />
Planetenvorstufe, die intelligente<br />
Verzahnungstechnologie und die<br />
wälzoptimierte Auslegung in der<br />
Kronenradstufe sowie fünf ölgetränkte<br />
Planetenräder aus gehärtetem<br />
Sinterstahl in der Ausgangsplanetenstufe<br />
sorgen für eine optimale<br />
Geräuschreduktion. Ein<br />
durchschnittlicher Schallleistungssummenpegel<br />
von 39,4 dB(A)<br />
ist ein hervorragender Wert.<br />
Durch die verbesserten Leistungswerte<br />
in Bezug zur Abtriebsleistung,<br />
eine kompakte Geometrie<br />
und kleinere Motoren ermöglicht<br />
EtaCrownPlus kleinere Einbaumaße<br />
bei gleicher Abgabeleistung. Die<br />
Getriebeeinheit bildet mit dem<br />
Motor eine konstruktive und optische<br />
Einheit, da es weder Motornoch<br />
Getriebeüberstände gibt.<br />
Dies reduziert den Platzbedarf und<br />
erleichtert die Integration in ein<br />
Gesamtsystem. Die doppelseitige<br />
Lagerung der Abtriebswelle mit<br />
Rillenkugel- und hochwertigen<br />
Kunststoff-Gleitlagern ermöglicht<br />
höchste Radiallasten und eine hohe<br />
Getriebelebensdauer von bis zu<br />
20 000 Stunden. Der Einsatz der<br />
Kronenradstufe sorgt zudem für<br />
maximale Sicherheit, da der Getriebeaufbau<br />
keine Selbsthemmung<br />
entstehen lässt und somit<br />
ein zerstörungsfreies Rückdrehen<br />
ermöglicht, beispielsweise bei<br />
Stromausfall.<br />
www.zeitlauf.de<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
One Cable Technology<br />
Kompakte Servoklemme unterstützt Einkabeltechnologie<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Mit der Servoklemme baut<br />
Beckhoff seinen Baukasten der<br />
Kompakt-Antriebstechnik aus. Die<br />
Variante EL72<strong>01</strong>‐0<strong>01</strong>0 unterstützt<br />
die ‚One Cable Technology‘ der<br />
Servomotoren-Baureihe AM8000.<br />
Verl (pd). Die Servoklemmen der<br />
Serie EL72<strong>01</strong> für das Beckhoff<br />
EtherCAT-I/O-System integrieren<br />
im Standard-HD-Klemmengehäuse<br />
einen vollständigen Servoverstärker<br />
für Motoren bis 200 W. Die<br />
neue Variante EL72<strong>01</strong>‐0<strong>01</strong>0 unterstützt,<br />
anstatt des traditionellen<br />
Resolver-Interfaces, die ‚One Cable<br />
Technology‘ (OCT) der Servomotoren-Baureihe<br />
AM8000. OCT<br />
kombiniert Power- und Feedbacksignale<br />
in einem Standard-Motorkabel.<br />
Material- und Inbetriebnahmekosten<br />
werden damit reduziert.<br />
Mit der Servoklemme wird der<br />
Baukasten der Kompakt-Antriebstechnik<br />
weiter ausgebaut. Neben<br />
den Lösungen für Schritt- und DC-<br />
Motoren sind die Servoklemmen<br />
Die Servoklemme<br />
EL72<strong>01</strong>-0<strong>01</strong>0<br />
unterstützt die<br />
One Cable Technology<br />
der Beckhoff-Servomotorserie<br />
AM8000.<br />
<br />
Bild: Beckhoff<br />
durch die integrierte, schnelle Regelungstechnik<br />
für hochdynamische<br />
Positionieraufgaben ausgelegt.<br />
Durch die volle EtherCAT-Integration<br />
ist eine hohe Performance<br />
gewährleistet. Darüber hinaus<br />
kann der Anwender von weiteren<br />
Vorteilen, wie der kurzen Zykluszeit,<br />
dem niedrigen Jitter und<br />
der einfachen Diagnose, die Ether-<br />
CAT zu bieten hat, Profit schlagen.<br />
Zahlreiche Überwachungen, wie<br />
der Über- und Unterspannung, des<br />
Überstroms, der Klemmentemperatur<br />
oder der Motorauslastung,<br />
über die Berechnung eines I²T-<br />
Modells, bieten ein hohes Maß an<br />
Betriebssicherheit. Die OCT-Variante<br />
der Servoklemme unterstützt<br />
den direkten Anschluss der neuen<br />
Servomotoren AM8121 (0,5 Nm),<br />
AM8122 (0,8 Nm) und AM8131<br />
(1,13 Nm). Power- und Feedbacksignale<br />
sind bei diesen Motoren in<br />
einem Standard-Motorkabel kombiniert.<br />
Zusätzlich zu der vollständigen<br />
Integration der EL72<strong>01</strong>-0<strong>01</strong>0<br />
in das Steuerungssystem, reduziert<br />
die One Cable Technology der Motoren<br />
den Verdrahtungsaufwand<br />
und die Inbetriebnahmekosten.<br />
www.beckhoff.de<br />
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netzunterbrechung<br />
Dynamische Energieversorgung für Umrichter<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Koch bietet Geräte, die im Fall der<br />
ungeplanten Netzunterbrechung<br />
für den Gleichstromzwischenkreis<br />
von Antriebsumrichtern und Servoreglern<br />
mehr beziehungsweise<br />
länger Energie liefern.<br />
Ubstadt-Weiher (pd). Zusätzliche<br />
Energie direkt für den Gleichstromzwischenkreis<br />
von Antriebsumrichtern<br />
und Servoreglern<br />
bringen die Geräte DEV der<br />
Michael Koch GmbH. Mit der<br />
Leistungsgröße 2.0 können bei<br />
Netzunterbrechung von zwei bis 18<br />
Kilowattsekunden zur Verfügung<br />
gestellt werden. Damit können<br />
viele Applikationen in einen sicheren<br />
Stillstand gefahren werden, aus<br />
dem wieder problemlos gestartet<br />
werden kann, sobald das Stromnetz<br />
wieder liefert. Jetzt präsentiert<br />
Koch Geräte, die im Fall der ungeplanten<br />
Netzunterbrechung mehr<br />
beziehungsweise länger Energie<br />
liefern oder bei geplanter und damit<br />
häufiger Netzunterbrechung<br />
kühlen Kopf bewahren. Die DEV<br />
3.0 ist im Vergleich zur DEV 2.0 etwa<br />
50 % höher belastbar, die DEV<br />
4.0 etwa doppelt so stark.<br />
Erreicht werden die höheren<br />
Belastbarkeiten bei den maßgleichen<br />
Geräten durch eine veränderte<br />
Elektronik und eine deutlich<br />
verbesserte aktive Entwärmung.<br />
Somit ist die Dynamische Energieversorgung<br />
DEV 3.0 in der Lage, im<br />
ungeplanten Netzausfall von den<br />
im internen Speicher vorhandenen<br />
zwei bis rund 30 Kilowattsekunden<br />
Energie direkt ins Herz eines Umrichters<br />
zu schicken. Beim am<br />
stärksten belastbaren Typ DEV 4.0<br />
sind es rund 40, wobei das Gerät<br />
selbst keinen eingebauten Speicher<br />
bietet. Die Energiewerte von<br />
DEV 3.0 und DEV 4.0 können sich<br />
aber abhängig von den Rahmendaten<br />
der Applikation noch wesentlich<br />
erhöhen. Die Geräte, die mit<br />
jedem gängigen Umrichtertyp einsetzbar<br />
sind, beherrschen Spannungen<br />
im Gleichstromzwischen-<br />
Die dynamische<br />
Energieversorgung<br />
DEV: Jetzt mit den<br />
Geräten DEV 3.0<br />
und DEV 4.0 mit<br />
höherer Belastbarkeit.<br />
Bild: Koch<br />
kreis bis 850 Volt DC. Interessant<br />
sind sie nicht nur bei ungeplanten<br />
Ausfällen vom Stromnetz sondern<br />
auch in der Überbrückungsfunktion<br />
geplanter Unterbrechungen,<br />
etwa wenn führerlose Transportfahrzeuge<br />
Strecken ohne Kontakt<br />
zur Stromversorgung zurücklegen<br />
müssen. In solchen Fällen arbeiten<br />
die DEV genauso ‚unbemerkt‘ wie<br />
bei Unterbrechungen des Stromnetzes.<br />
‚Unbemerkt‘, weil sich die<br />
Geräte selbständig auf die gegeben<br />
Situationen einstellen und immer<br />
dann selbständig Energie liefern,<br />
wenn sie der Gleichstromzwischenkreis<br />
braucht.<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 15<br />
WERKZEUGANTRIEBE<br />
Elektromotor: Kompakter und<br />
leistungsstarker Wellenantrieb<br />
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alle möglichen<br />
Einsparpotentiale?<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Mit dem neuen Motor für die MB30 E von Biax steht ein kompakter,<br />
leistungsstarker und leiser Antrieb zur Verfügung, der sich für eine<br />
Vielzahl von Anwendungen in der industriellen Fertigung eignet.<br />
MAULBRONN (PD). Biax sieht sich<br />
als Pionier im Bereich der Werkzeugantriebe<br />
mit flexibler Welle<br />
und stellt eine Weiterentwicklung<br />
ihrer Maschinen vor.<br />
Das generelle Problem von Elektromotoren,<br />
das bei geringerer<br />
Drehzahl auch nur eine reduzierte<br />
Antriebsleitung zur Verfügung<br />
steht konnte durch eine neue entwickelte<br />
Regelelektronik weitestgehend<br />
eliminiert werden. Dies<br />
bedeutet für den Anwender, dass<br />
über den gesamten Drehzahlverlauf<br />
(5 000 bis 15 000 min -1 stufenlos<br />
regelbar) ein hohes Drehmoment<br />
zur Verfügung steht. Dies ist<br />
besonders bei Oberflächenbear-<br />
beitung notwendig um eine gleichmäßige<br />
Abtrags- und Bearbeitungsleistung<br />
zu garantieren. Außerdem<br />
wird für die unterschiedlichen<br />
Drehzahlen kein Getriebe<br />
benötigt, das die Maschine in Gewicht<br />
und Baugröße wieder negativ<br />
verändern würde. Eine Abschaltautomatik<br />
bei zu hoher Belastung<br />
und ein Wiedereinschaltschutz<br />
nach Spannungsausfall<br />
rundet die Eigenschaften der MB<br />
30E entsprechend ab.<br />
Der integrierte Universalmotor<br />
verfügt nicht, wie bei konventionellen<br />
Drehzahlregelsystemen über<br />
einen Drehzahlsensor. Das wäre bei<br />
in der Industrie möglichen elek-<br />
trisch leitenden Schleifstäuben undenkbar.<br />
Es ist ein Mikroprozessor<br />
integriert, der die aktuellen Betriebszustände<br />
durch die<br />
Messung von Spannung,<br />
Strom und<br />
Phasenanschnittwinkel<br />
erfasst<br />
und mit einem im<br />
Speicher hinter-<br />
legten<br />
Kennfeld<br />
vergleicht. Durch<br />
die vergossene Elektro-<br />
nik ist damit eine völlig verschleiß-<br />
und wartungsfreie Drehzahlregelung<br />
entwickelt, die höchste<br />
Zuverlässigkeit bietet. Der Bediener<br />
fühlt bei Belastung, dass die<br />
Maschine die Leistung erhöht. Die<br />
Drehzahl wird konstant gehalten.<br />
Die Anbindung der sehr flexiblen<br />
Wellen erfolgt maschinenseitig<br />
mittels Gewindeanschluss (M10)<br />
und auf der Handstückseite mit<br />
MB30 E mit verschleiß-<br />
und wartungsfreier<br />
Drehzahlregelung.<br />
Bild: Biax<br />
Schnellverschluss. Wellendurchmesser<br />
von 7 und 10 mm können<br />
eingesetzt werden.<br />
Mittels des Tragegestells kann<br />
die Maschine transportiert und<br />
auch aufgehängt werden.<br />
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MOTORENBAUREIHE DSP<br />
6 000 Umdrehungen für verbesserte Produktivität<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Die Motorenbaureihe DSP von<br />
Baumüller ist für hohe Drehzahlen<br />
vorgesehen. Das Drehmomentspektrum<br />
der Servomotoren<br />
wurde zudem erweitert.<br />
NÜRNBERG (PD). Für hohe Drehzahlen<br />
hat die Baumüller-Gruppe die<br />
neue Motorenbaureihe DSP entwickelt.<br />
Die DSP-Motoren ergänzen<br />
die bestehende DSC-Baureihe um<br />
Nenndrehzahlen bis zu 6 000 min -1 .<br />
Durch zusätzliche Baulängen wurde<br />
zudem das Drehmomentspektrum<br />
der Servomotoren erweitert.<br />
Das Outfit der neuen DSP-Motoren<br />
ist identisch mit dem der bestehenden<br />
kompakten DSC-Synchronmotoren<br />
und der Baureihe<br />
dynamischer Servomotoren DSD.<br />
Damit stimmen die mechanischen<br />
und elektrischen Schnittstellen bei<br />
allen drei Baureihen überein. Auch<br />
in Sachen Kühloptionen bieten die<br />
drei Reihen mit ihrer Auswahl zwischen<br />
ungekühlt, luftgekühlt und<br />
wassergekühlt die gleiche Vielfalt.<br />
So kann der Maschinenbauer flexibel<br />
die Motoreigenschaften wählen,<br />
die er für die jeweilige Maschine<br />
benötigt, ohne dabei Unterschiede<br />
bei der Integration berücksichtigen<br />
zu müssen. Besonders für<br />
die Anwendung in Handlingachsen<br />
oder Bearbeitungsmaschinen eig-<br />
Die DSP-Motoren ergänzen<br />
die bestehende<br />
DSC-Baureihe.<br />
Bild: Baumüller<br />
nen sich die DSP-Motoren – nicht<br />
nur aufgrund der Nenndrehzahl<br />
von 6 000 min -1 , sondern ebenso<br />
wegen ihrer guten Beschleunigungs-<br />
und Überlastfähigkeiten.<br />
Werden kurze Zykluszeiten gefahren,<br />
profitiert der Kunde mit den<br />
DSP von hoher Dynamik und damit<br />
maximaler Produktivität.<br />
Auch in der Baumüller-Servopumpe<br />
machen sich die neuen<br />
DSP-Motoren gut. Hier punkten sie<br />
vor allem mit der Auswahl verschiedener<br />
Kühloptionen und dem gesteigerten<br />
Leistungsbereich.<br />
Durch ihre robuste, glatte und<br />
nicht schmutzanfällige Gehäuseoberfläche<br />
eignen sich die DSP-<br />
Motoren für den Einsatz in rauen<br />
Industrieumgebungen. Unabhängig<br />
von der Kühlart sind die Motoren<br />
in einer Schutzart bis IP65 verfügbar.<br />
Analog zu den DSC- und<br />
DSD2-Motoren sind sie nahezu<br />
rastmomentfrei, haben sehr gute<br />
Rundlaufeigenschaften und ermöglichen<br />
eine individuelle Geberkonfiguration<br />
in Abhängigkeit von<br />
kundenspezifischen Applikationsanforderungen.<br />
Damit wird eine<br />
optimale Integration der DSP-Motorenbaureihe<br />
in das Produktportfolio<br />
der Servomotoren erreicht.<br />
www.baumueller.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
FOOD- BIS FÖRDERTECHNIK<br />
Leichte und leicht zu reinigende Kegelstirnradgetriebe<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>3<br />
Für hygienisch anspruchsvolle<br />
Anwendungen bietet Nord Drivesystems<br />
zweistufige Kegelstirnradgetriebe<br />
aus Aluminium in<br />
fünf Baugrößen mit Drehmomenten<br />
bis 660 Nm an, die besonders<br />
einfach gereinigt werden können.<br />
Die hygienischen Kegelstirnradgetriebe von Nord sind in offener Bauform<br />
oder als geschlossene Konstruktionen erhältlich – rechts im Bild mit angebautem<br />
Glattmotor.<br />
Bild: Nord<br />
BARGTEHEIDE (PD). Die Washdown-<br />
Bauart der zweistufigen Kegelstirnradgetriebe<br />
von Nord basiert auf<br />
glatten geneigten Flächen und<br />
Übergängen mit großen Radien,<br />
vermeidet Kammern und kommt<br />
ohne Montagedeckel aus. Reinigungsflüssigkeiten<br />
laufen leicht<br />
und vollständig von den Oberflächen<br />
ab, die dank der Konstruktion<br />
auch kühler als die vergleichbarer<br />
Antriebe bleiben. Das Design zielt<br />
auf den Einsatz in der Lebensmittelbranche<br />
ab und berücksichtigt hierzu<br />
internationale Richtlinien und<br />
Normenwerke wie EHEDG, ANSI/<br />
BISSC und ANSI/NSF. Bei Bedarf<br />
können die Getriebe für besondere<br />
Anforderungen mit Wellendichtringen<br />
in doppelter Ausführung<br />
ausgestattet werden. Die mit Hohloder<br />
Vollwelle erhältlichen Getriebe<br />
gibt es sowohl in offener als auch<br />
in geschlossener Ausführung. Die<br />
Blockbauweise der Gehäuse macht<br />
diese höchst verwindungssteif und<br />
widerstandsfähig gegen mechanische<br />
Beanspruchung.<br />
www.nord.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION
16 · Konstruktion Werkstoffe · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Technische Keramik<br />
Verzehnfachte Lebensdauer<br />
von Leistungsmodulen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Eine niedrige Biegebruchfestigkeit<br />
und eine daraus resultierende<br />
geringe Temperaturwechselbeständigkeit<br />
begrenzten bisher die<br />
Lebensdauer von keramischen<br />
Substraten. Die Curamik Electronics<br />
entwickelt eine Alternative.<br />
Eschenbach (ba). Das neue Keramiksubstrat<br />
der Curamik Electronics<br />
wird mit Siliziumnitrid<br />
(Si3N4) hergestellt. Die Anforderungen<br />
an die Automotive-Branche<br />
in Bezug auf die Entwicklung<br />
von Hybrid- und Elektroautos sowie<br />
den Bereich um die regenerativen<br />
Energien steigen stetig an.<br />
Um zukünftig neben herkömmlichen<br />
Lösungen bestehen zu können,<br />
ist eine hohe Zuverlässigkeit<br />
der neuen Anwendungen unabdingbar.<br />
Erreicht wird diese unter<br />
anderem durch Komponenten wie<br />
keramische Substrate auf Basis<br />
von Siliziumnitrid mit einer um<br />
das Zehnfache verlängerten Lebensdauer.<br />
Dies lässt sich anhand<br />
der Anzahl von Wiederholungen<br />
thermischer Zyklen, also dem<br />
Wechsel von kalter auf warme Umgebungstemperatur<br />
und umgekehrt,<br />
messen. Denn diese setzen<br />
das Substrat mechanischem Stress<br />
aus. „Bei unseren bisher durchgeführten<br />
passiven Sequenzen von<br />
-55 °C bis 150 °C zeigen sie eine<br />
verlängerte Lebensdauer von<br />
Die curamik electronics GmbH fertigt Keramiksubstrate nun auch mit Siliziumnitrid<br />
mittels DCB-und AMB-Verfahren nach individuellen Kundenwünschen.<br />
<br />
mehr als dem Faktor 10 gegenüber<br />
heute verwendeten Substraten im<br />
Automotivebereich wie zum Beispiel<br />
Al2O3 und AlN. Daraus lässt<br />
sich die höhere Lebensdauer auch<br />
für die späteren Module ableiten“,<br />
berichtet Manfred Götz, Product<br />
Marketing Manager bei curamik.<br />
Diese ist überall dort notwendig,<br />
wo mit Halbleitern gearbeitet wird,<br />
die hohe Sperrschichttemperaturen<br />
aufweisen. Die von curamik<br />
verwendete Si3N4 Keramik liegt<br />
mit einer Wärmeleitfähigkeit von<br />
90 W/mK über dem Marktdurchschnitt.<br />
Auch die Biegebruchfestigkeit<br />
der neuen Keramiksubstrate mit<br />
Siliziumnitrid ist im Vergleich zu<br />
Al2O3 und AlN höher. Der Risswachstumswert<br />
von Si3N4 schlägt<br />
sogar den zirkondotierter Kerami-<br />
Bild: curamic electronics GmbH<br />
ken: Er liegt bei 6,5 bis 7 MPa/√m<br />
bei einer thermischen Leitfähigkeit<br />
von 90 W/mK. Dank der sehr guten<br />
mechanischen Werte kann die Keramik<br />
auch dünner angewandt<br />
werden, was einen zusätzlichen<br />
Vorteil in Bezug auf den Wärmewiderstand<br />
hat. Außerdem wird dadurch<br />
die Leistungsdichte erhöht<br />
und die Systemkosten gesenkt.<br />
„Bei Si3N4 handelt es sich um eine<br />
für DCB- und AMB-Verfahren neue<br />
Keramik mit hervorragenden mechanischen<br />
Eigenschaften und hoher<br />
thermischer Leitfähigkeit, die<br />
die Zuverlässigkeit um ein Vielfaches<br />
erhöht“, so Götz.<br />
www.curamik.com<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Aluminium<br />
Leichte Lösung<br />
für schwere Aufgaben<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Die Trimet Aluminium AG<br />
entwickelt in Zusammenarbeit<br />
mit Kunden und internationalen<br />
Hochschulen innovative Werkstoffe<br />
aus Leichtmetall.<br />
Essen (ba). In ihrem Industrielabor<br />
hat Trimet zwei Legierungen<br />
entwickelt, die den steigenden<br />
Materialanforderungen der Automobilindustrie<br />
Rechnung tragen<br />
und gleichzeitig die Energieeffizienz<br />
verbessern.<br />
Mit der neu entwickelten, eisenarmen<br />
Legierung können Bauteile<br />
hohen thermischen und mechanischen<br />
Belastungen standhalten.<br />
Gemeinsam mit einem langjährigen<br />
Kunden hat Trimet die Wärmeleitfähigkeit<br />
des Legierungstyps<br />
entscheidend erhöht und die<br />
Bruchdehnungswerte erheblich<br />
verbessert. Die neue Aluminiumlegierung<br />
eignet sich für Zylinderköpfe,<br />
Kurbelgehäuse und andere<br />
Gussteile, die bei dünnen Wandstärken<br />
besonders starken Belastungen<br />
ausgesetzt sind. „Die hohen<br />
Leistungsdichten optimierter<br />
Verbrennungsmotoren belasten<br />
die verwendeten Materialien erheblich.<br />
Unsere neue Legierung<br />
ermöglicht nun weitere Verbesserungen<br />
in diesem Bereich“, sagt Dr.<br />
Hubert Koch, Leiter der Trimet<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Eine weitere Werkstoffinnovation<br />
stellt das Unternehmen für einen<br />
breiten Anwendungsbereich<br />
vor. Trimet hat eine Gusslegierung<br />
Leichtmetallanwendungen – Mit der<br />
Forschung im eigenen Labor verkürzt<br />
Trimet Innovationswege. Bild: Trimet<br />
weiterentwickelt, die bei mehr als<br />
80 % der im Druckgussverfahren<br />
hergestellten Aluminiumbauteile<br />
zum Einsatz kommt. Die neue Legierung<br />
hat eine bessere Energieund<br />
Ressourceneffizienz und<br />
kommt mit weniger Varianten als<br />
bisher für das gleiche Leistungsspektrum<br />
aus. Trimet bietet Anwendern<br />
nun eine verlässliche Erfahrungsbasis,<br />
um die Legierungszusammensetzung<br />
entsprechend<br />
den bauteilspezifischen Anforderungen<br />
festlegen zu können. Den<br />
Praxistest hat die Legierung bereits<br />
bestanden. Das von Trimet produzierte<br />
Kurbelgehäuse-Unterteil für<br />
den Sechs-Zylinder-Motor eines<br />
BMW-Motorrads belegte den dritten<br />
Platz beim diesjährigen Aluminium-Druckguss-Wettbewerb.<br />
www.trimet.de<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material ✔ Energie ✔<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Composites<br />
Formteile aus<br />
Faserverbundkunststoff<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Der Werkzeug-, Maschinen- und<br />
Anlagenbauer BBG GmbH & Co.<br />
KG besitzt umfassendes Knowhow<br />
für die Serienfertigung von<br />
Bauteilen aus Faserkunststoff.<br />
Mindelheim (ba). Zu den Neuheiten,<br />
die der Anbieter von Werkzeugen<br />
und Formenträgersystemen<br />
für das Veredeln von Glas mit Polyurethan,<br />
anbietet, zählt das Modell<br />
BFT-P V6 zur Verarbeitung von<br />
CFK-Bauteilen im Automobilbau.<br />
Groß ist das Interesse der Branche<br />
auch an Formenträgersystemen<br />
des Typs BFT-R für die Fertigung<br />
von Composite-Bauteilen im CSM<br />
(Compound Spray Moulding)-Verfahren<br />
und LFI (Long Fibre<br />
Injection)-Verfahren. Mit ihnen<br />
lassen sich leichte und stabile Bauteile<br />
fertigen, die problemlos kaschiert<br />
oder lackiert werden können<br />
und die sowohl im Fahrzeuginneren<br />
als auch bei der Karosserie<br />
eingesetzt werden.<br />
Nachgefragt werden die Anlagen<br />
auch von der Luftfahrtindustrie.<br />
Der letzte Auftrag betrifft die Fertigung<br />
von Toilettenwänden in Flugzeugen.<br />
Er umfasst eine Vier-Säu-<br />
Die Vier-Säulen-Presse BFT-U hat BBG speziell<br />
für das Fertigen großflächiger Formteile<br />
aus Faserkunststoffverbund entwickelt.<br />
<br />
Bild: BBG GmbH & Co. KG<br />
len-Presse BFT-U, die BBG speziell<br />
für das Herstellen großflächiger<br />
Formteile aus Faserkunststoffverbund<br />
entwickelt hat, die dazu gehörenden<br />
Presswerkzeuge und ein<br />
Werkzeugwechselsystem. Gefertigt<br />
werden auf ihnen Lavatorysheets<br />
als Sandwich-Bauteile mit<br />
zwei Prepreg-Deckschichten und<br />
einer zwischenliegenden Papierwabe<br />
(paper honey comb, PHC).<br />
www.lanxess.de<br />
Composites<br />
Beständig gegen Meersalz<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Forscher des Fraunhofer-Institut<br />
für Fertigungstechnik und Angewandte<br />
Materialforschung IFAM<br />
haben eine Alternative zu den<br />
Titanrohren in Meerwasserentsalzungsanlagen<br />
entwickelt.<br />
Bremen (ba). In Meerwasserentsalzungsanlagen<br />
wird Meerwasser<br />
auf Rohre gesprüht, durch die heißes<br />
Gas oder Wasser strömt. Reines<br />
Wasser verdampft, zurück bleibt<br />
die salzige Ablauge. Der Dampf<br />
wiederum lässt sich auffangen und<br />
abkühlen. Dieses Verfahren stellt<br />
vielfältige Ansprüche an das Rohrmaterial:<br />
Es muss Wärme übertragen<br />
und robust sein gegen Korrosion<br />
und Belagsbildung. Damit das<br />
Wasser gut verdampfen kann, muss<br />
sich das Rohrmaterial zudem gut<br />
durch das Meerwasser benetzen<br />
lassen. Die Hersteller verwenden<br />
daher nur Titan und hochlegierte<br />
Stähle. Diese Materialien sind jedoch<br />
sehr teuer. Forscher des<br />
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />
und Angewandte Materialforschung<br />
IFAM entwickeln nun<br />
eine Alternative zu den Titanrohren:<br />
Rohre aus Polymerkompositen.<br />
Das Besondere: Die Polymerkomposite<br />
sind zwar ein Kunststoff,<br />
Entsalzungsanlagen sind im Kommen, denn Trinkwasser wird knapp. Das<br />
Fraunhofer IFAM entwickelt eine Alternative zu teuren Titanrohren. Bild: IFAM<br />
aber sie übertragen dennoch Wärme.<br />
Ein weiterer Vorteil: Sie lassen<br />
sich als Endlosware herstellen und<br />
sind entsprechend kostengünstig.<br />
Doch wie haben es die Forscher<br />
geschafft, das Polymer wärmeleitfähig<br />
zu machen? „Wir haben Metallpartikel<br />
in das Material eingefügt,<br />
genauer gesagt geben wir bis<br />
zu 50 Volumenprozent Kupfermikrofasern<br />
hinzu. Die Verarbeitungseigenschaften<br />
des Komposits ändern<br />
sich dadurch nicht, es lässt<br />
sich weiterhin wie ein Polymer<br />
verarbeiten“, sagt Arne Haberkorn<br />
vom IFAM.<br />
Die Wissenschaftler wollen nun<br />
die Wärmeleitfähigkeit des Materials<br />
optimieren. Dazu bauen sie die<br />
Rohre in eine Pilot-Meerwasserent-<br />
salzungsanlage ein: Hier testen sie<br />
ihre Wärmeleitfähigkeit, überprüfen,<br />
wie viel Belag sich durch Mikroorganismen<br />
auf den Rohren bildet<br />
und wie stark der Werkstoff in<br />
der salzigen Umgebung korrodiert.<br />
Anhand dieser Ergebnisse optimieren<br />
sie die Kompositeigenschaften.<br />
Den Verdampfungsprozess haben<br />
die Forscher so eingestellt, dass er<br />
bei einer Temperatur von 70 Grad<br />
Celsius abläuft – durch die Rohre<br />
strömt also 70 Grad heißes Gas. Das<br />
bietet einige Vorteile: Es bildet sich<br />
weniger Belag auf den Rohren, das<br />
Material korrodiert nicht so schnell<br />
und der Druckunterschied zwischen<br />
Innen- und Außenseite des<br />
Rohres wird nicht so groß.<br />
www.fraunhofer.de
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Werkstoffe Konstruktion · 17<br />
Internet<br />
Online-Datenbank durchleuchtet Kunststoff-<strong>Produktion</strong> weltweit<br />
Summen der auf Anlagen-Ebene in Polyglobe<br />
enthaltenen Daten<br />
<br />
Bild: Polyglobe<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Zur Verbesserung von Transparenz<br />
und Planungssicherheit im Kunststoffeinkauf<br />
hat der Branchendienst<br />
Kunststoff Information (KI)<br />
jetzt eine neue Online-Datenbank<br />
vorgestellt.<br />
Bad Homburg (ba). Der Branchendienst<br />
Kunststoff Information<br />
stellt mit ‚Polyglobe‘ eine Online-<br />
Datenbank zur Verfügung, die weltweite<br />
Angaben zu Kunststoffproduzenten,<br />
deren Anlagen und Kapazitäten,<br />
Force Majeures, Wartungen,<br />
Drosselungen und Ausbau- oder<br />
Stilllegungs-Plänen enthält.<br />
Für nahezu alle Kunststoffsorten<br />
sowie deren wichtigste Vorprodukte<br />
werden rund 3 800 Anlagen an<br />
fast 1 000 Standorten in 75 Ländern<br />
präsentiert. Auswertungen sind<br />
auf einfache Weise nach Produkten,<br />
Regionen oder Unternehmen<br />
möglich. Auf Produzentenebene<br />
werden Joint-Ventures und Konzernverbunde<br />
sowie der Integrationsgrad<br />
jedes Herstellers dargestellt.<br />
Fünf-Jahres-Forecasts geben<br />
einen Ausblick auf zukünftige Angebotsstrukturen.<br />
Die Datenbank<br />
wird tagesaktuell gepflegt und stellt<br />
so dem Nutzer zu jedem gewünschten<br />
Zeitpunkt zuverlässige<br />
Informationen bereit.<br />
Polyglobe richtet sich vor allem<br />
an Kunststoffverarbeiter mit strate-<br />
gisch ausgerichtetem Rohstoffeinkauf,<br />
denen die bislang erhältlichen<br />
Produkte anderer Anbieter zu<br />
kostspielig oder zu wenig an ihren<br />
Bedürfnissen orientiert sind. Polyglobe<br />
ist in Deutsch und Englisch<br />
nutzbar und wird für nur 1 480 Euro<br />
jährlich angeboten.<br />
www.Polyglobe.net<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service ✔ Handhabung<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Thermoplastische Kunststoffe<br />
Kunststoff macht mobiler<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Die Grafe Advanced Polymers<br />
GmbH ist Spezialist in der<br />
Modifizierung thermoplastischer<br />
Kunststoffe. Sie entwickelt<br />
Masterbatches, Compounds und<br />
Pigment-Pulvermischungen.<br />
Das Low-Emission-PP-Compound von Grafe<br />
Advanced Polymers sorgt für ein verbessertes<br />
Klima im Fahrzeuginnenraum.<br />
Bild: Grafe Advanced Polymers<br />
Blankenhain (ba). Bei einem<br />
Kunden von Grafe kollidierten die<br />
Eigenschaftsprofile herkömmlicher<br />
Luftkanalmaterialien mit den<br />
gestiegenen Anforderungen eines<br />
Neuproduktlaunches. Im Fahrzeuginnenraum<br />
müssen Emittenden<br />
mit jedem Produktlaunch deutlich<br />
reduziert werden. Das betrifft natürlich<br />
auch alle Kunststoffaggregate.<br />
Der bei dem Kunden bis dato<br />
eingesetzte PP-Werkstoff in luftführenden<br />
Komponenten überschritt<br />
deutlich die neu definierten<br />
Grenzwerte für Emissionen im<br />
Fahrzeuginnenraum. Um den Anforderungen<br />
an ein verbessertes<br />
Klima im Fahrzeuginnenraum gerecht<br />
zu werden, entwickelte Grafe<br />
in mehreren Entwicklungsstufen<br />
in Zusammenarbeit mit einem<br />
großen deutschen OEM ein Low-<br />
Emission-PP-Compound. Mit diesem<br />
schuf Grafe eine geruchsarme<br />
PP-Innenraumtype.<br />
In mehreren Tests konnte die<br />
Wärmealterungsstabilität gemäß<br />
VW 44045 nachgewiesen werden.<br />
Die prozessoptimierte Rezeptur<br />
generiert zusätzlich Optimierungspotenziale<br />
für Verarbeitbarkeit,<br />
Zykluszeit und Ausstoß. Unter<br />
Zuhilfenahme geeigneter selbst<br />
entwickelter Additivpakete und<br />
dem Einsatz speziell ausgewählter<br />
Rußtypen entspricht das Grafe-<br />
Compound den spezifischen Anforderungen:<br />
wärmealterungsstabil,<br />
emissionsarm, geruchsneutral<br />
und prozesssicher.<br />
Die bisher eingesetzten PP-<br />
Werkstoffe für luftführende Komponenten<br />
konnten die neu definierten<br />
Grenzwerte für Emissionen<br />
im Fahrzeuginnenraum nicht<br />
mehr erreichen. In dem neu entwickelten<br />
Low-Emission-PP-Compound<br />
wurde den umfangreichen<br />
OEM-Anforderungen sowie den<br />
höchsten Ansprüchen eines modernen<br />
Serienprozesses hinsichtlich<br />
Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
entsprochen. Mehrere Tests<br />
mit dem Extrusionsblasform-PP<br />
von Grafe haben gezeigt, dass sich<br />
der Werkstoff nach Verarbeitung<br />
geruchsneutral verhält. Die prozessoptimierte<br />
Rezeptur des PP-<br />
Compound ermöglicht eine besse-<br />
re und schonendere Verarbeitbarkeit.<br />
Darüber hinaus können Ausstöße<br />
und die Zykluszeiten verbessert<br />
werden. Daher stellt sich der<br />
auch der Verarbeitungsprozess<br />
kosteneffizienter dar.<br />
Neben dem Low-Emission-PP-<br />
Compound entwickelt Grafe weitere<br />
innovative Produkte für den Automobilbau.<br />
Exemplarisch dafür<br />
steht das HP-Masterbatch-Composite:<br />
Dieses bietet signifikanten<br />
faserverstärkten Strukturbauteilen<br />
im Inter-, Exterieur und Powertrain<br />
höchste Performance für Langzeitwärmestabilität,<br />
Designfreiheit<br />
und Faserpolymeranbindung.<br />
Hierbei waren Forderungen hinsichtlich<br />
effizienter Zugabedosierung<br />
von unter 3 % zu realisieren.<br />
Selbst Höchsttemperaturlasten im<br />
Motorraum können den mit dem<br />
Grafe-HPMC stabilisierten Strukturbauteilen<br />
keine relevanten<br />
Schäden zufügen.<br />
www.grafe.com<br />
ultraharter<br />
Schneidstoffe<br />
■ Präzisions-Zerspanwerkzeuge höch ster Qualität<br />
aus Diamant und CBN.<br />
■ Einzigartiges Sortiment an Standard werkzeugen<br />
sofort lieferbar.<br />
■ Riesige Auswahl an Diamant-, CVD- und CBN-<br />
Sorten sowie neuer Schneiden-, „Chip-Breaker“-<br />
und Spangeometrien.<br />
■ Sandwich - Konstruktionen sparen enor me Kosten.<br />
Becker Diamantwerkzeuge GmbH<br />
Benzstraße 13<br />
D-82178 Puchheim/München<br />
Tel. 0 89 / 89 <strong>02</strong> 28-0<br />
www.beckerdiamant.de<br />
Dank des neuen PP-Werkstoff sinken die Emissionswerte im Fahrzeug.<br />
Bild: Grafe Advanced Polymers
18 · Konstruktion Werkstoffe · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Roboter<br />
Komplettlösung für die CFK-Bearbeitung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Mit dem Bearbeitungsroboter RX170 hsm bietet Stäubli in Verbindung<br />
mit branchenspezifischen Softwarepaketen eine leistungsfähige Komplettlösung<br />
für die Faserverbundstoff-(CFK)-Bearbeitung.<br />
Bayreuth (ba). „Anwender, die<br />
CFK bearbeiten wollen, brauchen<br />
dazu schnelle, präzise, aber auch<br />
leicht bedienbare und flexible Maschinen<br />
mit großem Arbeitsbereich“,<br />
sagt Manfred Hübschmann,<br />
Geschäftsführer Stäubli Robotics<br />
Deutschland. „Mit dem RX170<br />
schlagen wir ein neues Kapitel in<br />
der präzisen Bearbeitung von Faserverbundstoffen<br />
auf“.<br />
Jede Menge Know-how steckt in<br />
dieser Maschine, deren Entwicklung<br />
auf dem Präzisionsroboter<br />
RX170 basiert. Für die spezielle<br />
Anwendung konstruierten die<br />
Stäubli-Ingenieure einen neuen<br />
Oberarm sowie ein Spezialhandgelenk,<br />
bei dem die sechste Achse<br />
durch eine Frässpindel ersetzt ist.<br />
Die komplette Energiezufuhr sowie<br />
die Spindelkühlung und –<br />
schmierung laufen innerhalb des<br />
Armes. Diese Lösung spart Platz<br />
und ist laut dem Unternehmen<br />
absolut störunanfällig.<br />
In der Praxis bringt der Roboter<br />
neue Freiheiten und Flexibilität ins<br />
Spiel. Dank seiner respektablen<br />
Reichweite von 1 835 mm sind auch<br />
große Werkstücke einfach zu bearbeiten.<br />
Reicht selbst das nicht, lässt<br />
sich der Arbeitsbereich in Verbindung<br />
mit einer Verfahrachse nahezu<br />
beliebig erweitern, so dass meterlange<br />
Teile problemlos gefräst<br />
werden können. Die Wiederholgenauigkeit<br />
des RX170 hsm beträgt<br />
+/- 0,04 mm und liegt damit über<br />
den Anforderungen, die bei der<br />
CFK-Bearbeitung gelten.<br />
Teuere Nebenzeiten für die Beund<br />
Entladung kennt der Roboter<br />
nicht. Für gewöhnlich werden<br />
mehrere Arbeitsstationen um den<br />
Roboter gruppiert. So wird an den<br />
Basis für die Bearbeitung von Faserverbundstoffen<br />
bildet der Bearbeitungsroboter<br />
RX170 hsm von Stäubli.<br />
<br />
Bild: Stäubli<br />
Programmieraufwand<br />
radikal reduziert<br />
Stationen im Wechsel gearbeitet<br />
und bestückt, während im Hintergrund<br />
über die CAD/CAM–Software<br />
Robotmaster offline programmiert<br />
werden kann. Dabei erweist<br />
sich das Programm der Unicam<br />
Software GmbH als ausgesprochen<br />
durchdacht und anwenderfreundlich.<br />
Robotmaster generiert direkt<br />
aus den CAD-Daten des Bauteils<br />
die Roboterbahnen im Stäublispezifischen<br />
Code. Zusammen mit<br />
der Möglichkeit der Offline-Programmierung<br />
lässt sich der Programmieraufwand<br />
signifikant reduzieren.<br />
Weitere Vorteile: Robotmaster<br />
optimiert gleichzeitig die<br />
Bearbeitungsstrategien, simuliert<br />
die erzeugten Roboterbahnen,<br />
stellt Kollisionsschutzbetrachtungen<br />
an und generiert hocheffiziente<br />
Verfahrwege, wie sie mit manuellem<br />
Teachen nicht erreichbar sind.<br />
Entscheidendes Komfortplus<br />
dieser Lösung: Robotmaster ist<br />
hundertprozentig kompatibel zur<br />
Stäubli Robotics Suite, zur Steuerungstechnologie<br />
CS8 und der<br />
Stäubli Programmiersprache<br />
VAL3. Für den Bediener am Roboter<br />
heißt das: Er kann über die Bedienoberfläche<br />
VALhsm alle Roboterfunktionen<br />
so einfach wie noch<br />
nie ausführen. Die Bedienung läuft<br />
direkt über die Menüs auf dem<br />
Bildschirm des Handbediengeräts.<br />
Für einfachere Fräsbahnen oder<br />
das Bohren von Löchern kann auf<br />
CAD/CAM-Software verzichtet<br />
werden. VALhsm erlaubt das<br />
Teachen der Bahn- oder Bohrpositionen<br />
direkt auf dem Handbediengerät.<br />
Mit Robotmaster erstellte<br />
Programme lassen sich nach der<br />
Übertragung am Handbediengerät<br />
schnell aufrufen und verwalten.<br />
Die zahlreichen vordefinierten<br />
Funktionen erleichtern das Arbeiten<br />
mit dem Roboter erheblich.<br />
www.staubli.com/robotics<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Verbundwerkstoffe<br />
Reaktive und<br />
thermoplastische Composites<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
KraussMaffei bietet verfahrensübergreifendes<br />
Know-how an Maschinen-<br />
und Prozesstechnik. Das<br />
Unternehmen bietet Betreuung<br />
aus einer Hand über die gesamte<br />
Projektphase bis hin zur Serienfertigung<br />
und Nachbearbeitung.<br />
München (ba). Erich Fries leitet die<br />
Business-Unit Composites / Surfaces.<br />
Hier hat KraussMaffei seine<br />
Kompetenz über alle Leichtbautechnologien<br />
über die gesamte<br />
Prozesskette und Materialsysteme<br />
gebündelt. „Unsere Anlagen stehen<br />
mittlerweile bei zahlreichen namhaften<br />
Produzenten der Automobilund<br />
Nutzfahrzeugindustrie und wir<br />
werden sehr früh in die neuen Entwicklungen<br />
eingebunden, da wir in<br />
jedem Schritt der Prozesskette zur<br />
Lösung beitragen können“, erläutert<br />
Fries. Der Einsatz des Harzinjektionsverfahrens<br />
‚HD-RTM‘ etwa gewinnt<br />
bei der Großserienfertigung<br />
in Hochtechnologiebranchen weiter<br />
an Bedeutung. Dabei ist die<br />
Entwicklung der Verfahren noch<br />
lange nicht abgeschlossen. Die sehr<br />
komplexen Anforderungen aus geforderten<br />
Stückzahlen, automatisierten<br />
Prozessen, günstigen Materialkosten<br />
und möglichst großer<br />
Gewichtseinsparung am Bauteil<br />
führen zu vielen Varianten.<br />
Für ‚HD-RTM‘ stehen seit kurzem<br />
die Verfahrensvarianten<br />
‚Compression-RTM‘ und ‚Wetmolding‘<br />
zur Verfügung, die jeweils<br />
spezifische Vorteile bieten. So können<br />
beim ‚Wetmolding‘ etwa auch<br />
Karbonfasern als Schnittware (Verschnitt<br />
bei der Preformherstellung)<br />
recycelt werden. Wesentliche<br />
Grundlage für eine effiziente Um-<br />
Labor-<strong>Produktion</strong>sanlage für das HD-RTM Verfahren mit RimStar Thermo Dosiereinheit,<br />
HD-RTM-Mischkopf und SFT-MX600-Formenträger<br />
Bild: Krauss-Maffei<br />
setzung sind hierbei zuverlässige<br />
Partnerschaften. So bietet<br />
KraussMaffei im Rahmen seiner<br />
Kooperation mit der Dieffenbacher<br />
GmbH Komplettanlagen, die<br />
von der Abwicklung der Kohlefaser<br />
bis zum einbaubereit nachbearbeiteten<br />
Teil den gesamten Herstellungsprozess<br />
bedienen.<br />
Resin Transfer Moulding<br />
wird zum globalen Trend<br />
Einen besonders interessanten<br />
Auftrag erhielt KraussMaffei kürzlich<br />
von einem asiatischen OEM<br />
über eine komplette HD-RTM-<br />
Fertigungszelle zur Herstellung<br />
kohlefaserverstärkter Composites.<br />
KraussMaffei liefert die Dosiertechnik<br />
inklusive Mischkopf, die<br />
Werkzeugtechnik und die Beschnittlösungen<br />
für das Fertigteil.<br />
Komponenten für das Faser-Preforming<br />
und die Presstechnik kommen<br />
vom Kooperationspartner<br />
Dieffenbacher. Dies zeigt, dass<br />
RTM ein globaler Trend wird und<br />
sich nicht nur auf den europäischen<br />
Markt beschränkt.<br />
Bei Composites denken viele<br />
auch heute noch an karbonfaserverstärkte<br />
Bauteile in einer Epoxidharzmatrix,<br />
die klassischen CFK-<br />
Bauteile. Für KraussMaffei ist dieses<br />
Feld jedoch sehr viel breiter.<br />
„Bei reaktiven Werkstoffen sehen<br />
wir auch Polyurethan und Guss-<br />
Polyamide als alternative Matrixwerkstoffe,<br />
bei thermoplastischen<br />
Werkstoffen haben sich Polyamid<br />
und Polypropylen bewährt“, so<br />
Fries, „In diesem dynamischen<br />
Entwicklungsumfeld lässt sich<br />
noch kein eindeutiger Trend erkennen,<br />
sicher aber ist: Die Entwicklungen<br />
sind noch nicht abgeschlossen“.<br />
Als Verstärkung kommen,<br />
je nach Anforderung, alle<br />
mehr oder weniger gängigen Fasertypen<br />
in Frage.<br />
www.kraussmaffei.com<br />
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Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Stahl<br />
Blanke Oberfläche und<br />
opimale Zerspanung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Mit AA 6<strong>02</strong>6 hat Schmolz + Bickenbach<br />
eine neue Legierung im<br />
Sortiment, die korrosionsbeständig<br />
ist, an der Farbe gut haftet<br />
und die sich gut zerspanen lässt.<br />
Montabaur (ba). Farbige Felgen,<br />
Thermoskannen oder Spielzeugautos<br />
haben eine Gemeinsamkeit:<br />
Wurde bei ihrer Herstellung eine<br />
Aluminiumlegierung verwendet,<br />
die gut zu bearbeiten ist, haftet<br />
Farbe nur schwer und bildet unschöne<br />
‚Nasen‘ oder ‚Wölkchen‘,<br />
Werkstoffe mit günstigeren Oberflächenstrukturen<br />
lassen sich wiederum<br />
nur schwer zerspanen. Mit<br />
AA 6<strong>02</strong>6 hat Schmolz + Bickenbach<br />
nun eine Legierung im Sortiment,<br />
die hier einen optimalen Kompromiss<br />
bietet.<br />
„In den USA ist die Legierung<br />
schon seit einigen Jahren erhältlich,<br />
in Europa wird sie seit einiger<br />
Zeit verstärkt nachgefragt“, erläutert<br />
Ivo Gicklhorn, Leiter des Ge-<br />
schäftsbereichs Aluminium der<br />
Schmolz + Bickenbach Distributions<br />
GmbH. „Daher haben wir als<br />
einer der ersten Anbieter am deutschen<br />
Markt unser Angebot um die<br />
Aluminiumlegierung AA 6<strong>02</strong>6 als<br />
Rundstangen im Abmessungsbereich<br />
von 10 – 250 mm erweitert.“<br />
Durch die kurze Spanbildung ist<br />
AA 6<strong>02</strong>6 ausgezeichnet zu bearbeiten<br />
und erzeugt einen geringen<br />
Werkzeugverschleiß. Zentrale Eigenschaft<br />
des Werkstoffs ist jedoch<br />
die blanke und glänzende Oberfläche<br />
nach der Bearbeitung, die sich<br />
optimal für eine Einfärbung eignet.<br />
Darüber hinaus ist die Legierung<br />
äußerst korrosionsbeständig und<br />
durch den niedrigen Bleianteil<br />
deutlich umweltschonender als<br />
vergleichbare Werkstoffe. Zudem<br />
entspricht AA 6<strong>02</strong>6 der EU-Norm<br />
(2000/53/EG) für die Automobilindustrie.<br />
www.schmolz-bickenbach.de<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Die neue Aluminiumlegierung AA 6<strong>02</strong>6 von Schmolz + Bickenbach ist korrosionsbeständig<br />
und lässt sich gut zerspanen.<br />
Bild: Schmolz + Bickenbach
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Werkstoffe Konstruktion · 19<br />
Kunststoffe<br />
Kunststoffe mit<br />
Metall-Eigenschaften<br />
Rampf Giessharze<br />
präsentiert einen antibakterielle<br />
Dichtungsschaum,<br />
der<br />
unauffällig und effizient<br />
schützt.<br />
Bild: Rampf Giessharze<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Die Weiss Kunststoffverarbeitung verfügt über umfassendes Know-how<br />
bei der Verarbeitung von Hochleistungs-Kunststoffen mit sehr hohen<br />
Glasfaseranteilen. Diese Werkstoffe bieten exzellente Eigenschaften,<br />
aber sie sind schwer zu verarbeiten.<br />
Illertissen (ba). Kunststoffe mit<br />
sehr hohen Glasfaseranteilen sind<br />
Hochleistungs-Polyamide. Sie<br />
werden auf ihrer Werkstoffeigenschaften<br />
häufig für die <strong>Produktion</strong><br />
von Komponenten verwendet, die<br />
zuvor mit deutlich höherem Zeitund<br />
Kostenaufwand aus Metall<br />
hergestellt wurden. Die extrem<br />
kosten- und qualitätsbewusste Automobilindustrie,<br />
aber auch die<br />
Elektroindustrie nutzt diese Vorteile<br />
bereits und setzt in hohem Maße<br />
GFK-verstärkte Polyamide ein.<br />
Die <strong>Produktion</strong> derartiger Bauteile<br />
verlangt jedoch umfassendes<br />
Know-how, das schon in der Planungs-<br />
und Projektierungsphase<br />
Experten von Weiss unterstützen bei der werkstoffgerechten Konstruktion<br />
der Bauteile.<br />
Bild: Weiss<br />
Faserverbunde<br />
zerspanen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Hanau (ba). Der Diamant-Werkzeug-Hersteller<br />
Lach Diamant<br />
präsentiert Diamant-Werkzeuge<br />
zum Zerspanen und Entgraten<br />
von Faser-Verbundwerkstoffen,<br />
vorzugsweise GFK und CFK – vom<br />
PKD-Präzisions-Diamantbohrer,<br />
Stufenbohrer, Fräser bis zum Diamant-Sägeblatt<br />
– auch galvanisch<br />
mit Diamant belegt.<br />
Für Anwendungsfälle mit schädigender<br />
Wärmeentwicklung<br />
zeigt Lach Diamant ‚Cool Injection‘<br />
- Kühlung direkt.<br />
Der in die Diamant-Schneide<br />
gelegte Austritt des<br />
Kühlmediums – bis<br />
zum Eiskristall bei<br />
CO 2<br />
– stabilisiert den<br />
Kunststoff und erhöht<br />
zudem die<br />
Standzeit und Widerstandsfähigkeit<br />
der Diamant-<br />
Schneiden.<br />
www.lach-diamant.de<br />
PKD-Bohrer zerspant CFK.<br />
Bild: Lach Diamant<br />
benötigt wird. Die Weiss Kunststoffverarbeitung<br />
kann hier umfangreiche<br />
Erfahrung vorweisen.<br />
Sie stellt vor allem für Automobilhersteller<br />
und –zulieferer Bauteile<br />
aus den GFK-verstärkten Polyamiden<br />
der Grivory-Reihe her. Diese<br />
Komponenten werden unter anderem<br />
in Kfz-Bremskraftverstärkern<br />
eingesetzt.<br />
Bereits bei der werkstoffgerechten<br />
Konstruktion derartiger Bauteile<br />
ist die Unterstützung der Polyamid-Experten<br />
von Weiss sinnvoll.<br />
Vertriebsleiter Rüdiger Walter:<br />
„Aufgrund der hohen GFK-Anteile<br />
weist der Werkstoff ein besonderes<br />
Fließverhalten auf, das man bei der<br />
Detailkonstruktion und auch bei<br />
der Füllgradsimulation berücksichtigen<br />
muss.“<br />
Mindestens ebensoviel Aufmerksamkeit<br />
ist beim Werkzeugbau<br />
nötig, der bei Weiss im eigenen<br />
Haus erfolgt: „Das Rohmaterial ist<br />
wegen der Glasanteile sehr abrasiv,<br />
so dass alle produktberührten Teile<br />
des Werkzeugs beschichtet werden<br />
müssen, wenn man zufriedenstellende<br />
Werkzeugstandzeiten erreichen<br />
will.“<br />
Auch die Materialzuführung<br />
stellt hohe Anforderungen an das<br />
Engineering. Hier greifen die Ingenieure<br />
von Weiss auf besondere<br />
Schnecken-/Zylinder-Paarungen<br />
zurück und arbeiten eng mit Spezialisten<br />
der Heißkanaltechnik zusammen.<br />
Beim Spritzgussvorgang<br />
selbst werden die relevanten Prozessparameter<br />
inline erfasst; dazu<br />
gehört auch die Temperaturüberwachung<br />
der Kavität mittels Sensor<br />
im Werkzeug.<br />
Bauteile konkurrieren<br />
mit Metallkomponenten<br />
Das Ergebnis dieses anspruchsvollen,<br />
exakt kontrollierten Prozesses<br />
sind Bauteile, die in Bezug auf<br />
Festigkeit und Langlebigkeit auch<br />
unter ungünstigen Bedingungen<br />
mit Metallkomponenten konkurrieren<br />
können, sich aber deutlich<br />
günstiger fertigen lassen. Auch das<br />
Gewicht der Komponenten ist<br />
deutlich geringer – ein gutes Argument<br />
beim Einsatz in Fahrzeugen.<br />
www.weiss-kunststoff.de<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
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Drehrohröfen<br />
Wärmebehandlung, Kalzinieren von Pulvern, Granulaten und<br />
Fasern. Pyrolyse. Recycling. <strong>Produktion</strong><br />
von Seltenen Erden.<br />
Induktionsbeheizte Zentrifugalgießmaschinen<br />
für Präzisionsfeinguss<br />
von Turbinenschaufeln,<br />
Turboladerrädern.<br />
γ-TiAl, Ti, Ni-Basis,<br />
Al, Mg.<br />
Bis 2 kg Ti /TiAl,<br />
3 kg Stahl,<br />
1 kg Al/Mg, u. a.<br />
Titan-Gießlinie o. A.<br />
bestehend aus<br />
Formglüh-Drehherdöfen,<br />
Nachwärme-<br />
Schutzgas-<br />
Banddurchlaufofen und<br />
Zentrifugalfeingießmaschinen.<br />
Giessharze<br />
Dichtungsschaum<br />
gegen Bakterien<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Damit sich Mikroben zumindest in<br />
Gebäuden, Reinräumen oder im<br />
Automobil nicht mehr wohlfühlen<br />
hat Rampf Giessharze den<br />
antibakteriellen Dichtungsschaum<br />
Raku-Pur 32-3276 entwickelt, der<br />
nach VDI 6<strong>02</strong>2 zertifiziert wurde.<br />
Grafenberg (ba). Das neue, reißfeste<br />
Zweikomponenten-Polyurethan-System<br />
Raku-Pur von Rampf<br />
dichtet Klimaanlagen, Ventilatoren,<br />
Filter, Lampen und raumlufttechnische<br />
Anlagen sicher ab. Der<br />
neue, antibakterielle Dichtungsschaum<br />
schützt laut Hersteller vor<br />
Schimmelpilzen, Hefepilzen, Bakterien<br />
und Legionellen. Das thixotrope<br />
Material aus Polyurethan<br />
(PUR) mit dem Namen RAKU-PUR<br />
32-3276 weist eine kompakte, hydrophobe<br />
Integralhaut auf. Damit<br />
eignet es sich für die Abdichtung<br />
von komplexen, dreidimensionalen<br />
Bauteilen mit konvexer oder<br />
konkaver Kontur.<br />
Die Schaumraupe bleibt durch<br />
die Thixotropie auch bei Steigungen<br />
oder Neigungen konstant.<br />
Weiterhin überzeugt das 2K-System<br />
durch hohe Reißfestigkeit, geringe<br />
Wasseraufnahme, schnelle<br />
Verbaubarkeit und optimale Haf-<br />
1/13<br />
97 x 137 mm<br />
Heftthema Rohstoffe,<br />
Metalle, Gusstechnik<br />
tung auf den unterschiedlichsten<br />
Oberflächen – ob lackiert oder<br />
pulverbeschichtet. Zudem erfüllt<br />
die Neuentwicklung aus dem Hause<br />
Rampf Giessharze die Hygiene-<br />
Anforderungen an raumlufttechnische<br />
Anlagen (RLT-Anlagen) sowie<br />
Geräte VDI 6<strong>02</strong>2 und wurde<br />
vom Institut für Lufthygiene (ILH)<br />
als mikrobiell inert anerkannt. Der<br />
Werkstoff ist damit für den Einsatz<br />
in öffentlichen Gebäuden wie<br />
Krankenhäusern oder in Rein- sowie<br />
Nassräumen prädestiniert.<br />
Jüngste Anwendung fand Raku-<br />
Dichtet Lampen für den<br />
Reinraum antibakteriell ab<br />
Pur 32-3276 als Dichtungsschaum<br />
bei Reinraum-Leuchten der Firma<br />
Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik.<br />
Die Serienleuchten<br />
mit dem antibakteriellen Schaum<br />
von Rampf Giessharze wurden<br />
vom Fraunhofer Institut IPA auf<br />
ihre Reinraumtauglichkeit geprüft<br />
und nach den Reinraumklassen 1<br />
und 2 zertifiziert. Zudem wurde die<br />
chemische Beständigkeit der Prüfkörper<br />
nach ISO 2812-1 getestet.<br />
www.rampf-giessharze.de<br />
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<strong>Produktion</strong>_97x137_4c.indd 1 22.11.2<strong>01</strong>2 08:53:32
20 · Konstruktion Werkstoffe · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Kunststoffe<br />
Erschwingliche Biopolymere<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Goodfellow, Spezialist für Biopolymere,<br />
bietet erschwingliche<br />
Hochleistungskunststoffe für die<br />
verschiedensten Anwendungsbereiche<br />
an.<br />
Bad Nauheim (ba). Nach Jahren<br />
am Rande der kommerziell realisierbaren<br />
Polymer-Entwicklung<br />
kommen Biopolymere – Polymere,<br />
die aus lebenden Organismen hergestellt<br />
werden – nun zu ihrem<br />
Recht. Sie haben gegenüber ölbasierten<br />
Polymeren offensichtliche<br />
ökologische Vorteile: Sie werden<br />
aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt,<br />
die bedarfsgerecht angebaut<br />
werden können und somit nachhaltig<br />
und erneuerbar sind. Darüber<br />
hinaus sind biologisch abbaubare<br />
Biopolymere annähernd kohlenstoffneutral,<br />
da das durch ihren<br />
Zerfall freigesetzte CO 2<br />
durch die<br />
für ihren Ersatz nachwachsenden<br />
Pflanzen resorbiert werden kann.<br />
Biopolymere werden<br />
wettbewerbsfähig<br />
Goodfellow bietet unter anderem biologisch abbaubare Polymere an.<br />
<br />
Historisch gesehen waren Biopolymere<br />
jedoch wegen ihres hohen<br />
Preises, ihrer unbeständigen<br />
Qualität und den im Vergleich mit<br />
ihren Gegenstücken auf Ölbasis<br />
oftmals niedrigeren Leistungsmerkmalen<br />
ein Nischenprodukt<br />
mit begrenzten Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Die Zeiten ändern sich.<br />
Angetrieben von den ständig steigenden<br />
Kosten für Öl sowie Verbesserungen<br />
in der Verfahrenstechnik<br />
und Konsistenz des Produktes<br />
ist die heutige erweiterte<br />
Palette an Biopolymeren im Preis<br />
wettbewerbsfähig, es sind kommerziell<br />
realisierbare Materialien<br />
mit einer Gesamtleistung, die ihren<br />
ölbasierten Äquivalenten entspricht.<br />
Zu den aktuellen Anwendungsbereichen<br />
von Biopolymeren<br />
gehören viele Arten von Verpackungen<br />
(Menüschalen, dünne<br />
Verpackungsfolien, Luft-Pellets<br />
zur Polsterung empfindlicher Waren<br />
im Transit) sowie Gegenstände<br />
wie Zahnbürsten, Rasierer, Kugelschreiber,<br />
Bestecke und Deckel für<br />
Kaffeebecher. Da die Liste der begehrtesten<br />
Leistungsmerkmale<br />
mit dem wachsenden Angebot an<br />
verfügbaren Biopolymeren wächst,<br />
werden unweigerlich weitere innovative<br />
Anwendungsbereiche<br />
folgen.<br />
Goodfellow ist ein globaler Anbieter<br />
von Polymeren, Metallen,<br />
Keramik und anderen Materialien<br />
für Wissenschaft und Industrie, hat<br />
Bild: Vitaly Krivosheev - Fotolia.com<br />
eine Bandbreite an Biopolymeren<br />
zusammengestellt, um die steigende<br />
Nachfrage von Produkt-Entwicklern<br />
zu decken. Goodfellows<br />
aktuelles Angebot konzentriert<br />
sich hauptsächlich auf biologisch<br />
abbaubare Polymere. Im Angebot<br />
des Unternehmens sind auch<br />
Natur(Flachs)-Fasern und Gewebe,<br />
Mischfasern (Flachs/PLA und<br />
Flachs/PP), Mischstoffe (Flachs/<br />
PLA und Flachs/PP) sowie vorgefestigte<br />
Verbundfolie (Flachs/PLA<br />
und Flachs/PP). Weitere Polymere,<br />
Fasern und Verbundstoffe aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen werden<br />
hinzugefügt, sobald sie verfügbar<br />
sind.<br />
www.goodfellow.com<br />
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Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Hochleistungscompounds<br />
Pulverwerkstoffe<br />
für Metallbauteile<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Lehmann & Voss & Co. erweitert sein Produktportfolio um pulverförmige<br />
thermoplastische Werkstoffe, die als Beschichtungsmaterialien und<br />
Lasersinterwerkstoffe Anwendung finden.<br />
Hamburg (ba). Lehmann & Voss &<br />
Co. liefert pulverförmige thermoplastische<br />
Werkstoffe. Diese Pulvermaterialien<br />
werden mit konventionellen<br />
elektrostatischen Beschichtungsanlagen<br />
als dünne<br />
Schicht auf Metallbauteile appliziert.<br />
Die Festigkeit des Metallbauteils,<br />
kombiniert mit den hervorragenden<br />
tribologischen Eigenschaften<br />
des Pulver-Compounds, eröffnet<br />
ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Gegenüber konventionellen<br />
duroplastischen Gleitlacken<br />
konnte die Abriebbeständigkeit<br />
um den Faktor zehn erhöht werden.<br />
Die tiefschwarze Oberfläche<br />
erzeugt eine spezielle Optik und ist<br />
dadurch auch für Sichtbauteile geeignet.<br />
Als erstes Produkt ist Luvocom<br />
P 80-7858-B bereits im Serieneinsatz.<br />
Lehmann & Voss & Co. führt ab<br />
sofort Lasersinterwerkstoffe in seinem<br />
Programm. Selektives Lasersintern<br />
ist ein generatives Fertigungsverfahren,<br />
mit dem Kunststoffbauteile<br />
werkzeuglos Schicht<br />
für Schicht aus einem Pulverbett<br />
aufgebaut werden. Ein Laser<br />
schmilzt dabei das Polymer selektiv<br />
auf. Die Daten hierfür bezieht<br />
der Prozess direkt aus der Datei der<br />
Bauteilzeichnung. So entstehen<br />
Bauteile mit komplexer Geometrie<br />
buchstäblich über Nacht. Lehmann<br />
& Voss & Co. produziert und<br />
vertreibt in Lizenz einen Lasersinterwerkstoff<br />
auf Basis von thermoplastischem<br />
Polyurethan (TPU)<br />
mit Namen Desmosint X92A-1. Die<br />
daraus gesinterten Bauteile zeichnen<br />
sich durch eine bisher bei Lasersinterwerkstoffen<br />
unerreichte<br />
Kombination aus Festigkeit, Elastizität<br />
und Abriebbeständigkeit aus.<br />
Künftig werden auch maßgeschneiderte<br />
Lasersinterwerkstoffe<br />
für den Consumer-Bereich, Elektronik<br />
oder Automobil im Kundenauftrag<br />
vor allem auf Basis von<br />
entwi-<br />
Hochleistungspolymeren<br />
ckelt und vertrieben.<br />
www.lehvoss.de<br />
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Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Desmosint X92A – ein<br />
Lasergesintertes TPU-<br />
Bauteil. Bild: Lehmann & Voss<br />
Keramik<br />
Schneeweiße Leichtigkeit<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Das auf Hochtemperatur-Produkte<br />
spezialisierte Handelshaus Kager<br />
bietet hauchdünne Keramik-<br />
Papiere an, die sich bestens für<br />
Dichtungen, Isolationen und<br />
Auskleidungen einsetzen lassen.<br />
Sie widerstehen Temperaturen<br />
von 1 bis 260 °C.<br />
Dietzenbach (ba). Keramik-Papiere<br />
wie der Typ 3 000 aus dem<br />
Portfolio von Kager sind prädestiniert<br />
für die Herstellung von Dichtungen<br />
und Isolationen im Hochtemperaturbereich.<br />
Das Material<br />
ist hitzebeständig, flexibel, resistent<br />
gegen Fäule sowie beständig<br />
gegen Säuren und Laugen. Da es<br />
bereits ab einer Dicke von gerade<br />
mal 0,5 mm angeboten wird, eignet<br />
es sich auch für Anwendungen, bei<br />
denen nur ein geringer Einbauraum<br />
vorhanden ist oder die Gewichtsreduktion<br />
im Mittelpunkt<br />
steht. Typische Einsatzgebiete sind<br />
beispielsweise die Herstellung von<br />
Hochtemperatur-Gasfiltern, Ofenisolierungen,<br />
Induktionsverkleidungen<br />
oder die Auskleidung von<br />
Lieferbar ist das hochwertige Keramik-Papier standardmäßig in Dicken von<br />
0,5 mm bis 3,2 mm sowie in den Breiten 300, 600 und 1000 mm. Bild: Kager<br />
Gehäusen. Auch zur Isolierung von<br />
Hochtemperatur-Drähten und<br />
Rohrleitungen wird das Keramik-<br />
Papier Typ 3 000 verwendet.<br />
Das hauchdünne Hightech-Material<br />
von Kager ist schneeweiß,<br />
sehr leicht und verfügt über eine<br />
hohe Flexibilität. Die hohe thermische<br />
Isolierkraft versteht sich von<br />
selbst – die idealen Einsatztemperaturen<br />
liegen zwischen 200 °C und<br />
1 260 °C. Chemisch resistent ist das<br />
Keramik-Papier Typ 3 000 unter<br />
anderen gegen Benzol, Azeton und<br />
Ammoniakkonzentrate. Ein weiterer<br />
großer Pluspunkt: Das Material<br />
kann sehr einfach bearbeitet beziehungsweise<br />
in Form gebracht werden.<br />
Es lässt sich mit Schere oder<br />
Messer schneiden sowie falten,<br />
wickeln und rollen. Außerdem<br />
kann es auch sehr gut um Kanten<br />
gebogen, um Rohre gewickelt oder<br />
in kuppelartige Innenräume gelegt<br />
werden. Lieferbar ist das Keramik-<br />
Papier standardmäßig in Dicken<br />
von 0,5 mm bis 3,2 mm sowie in den<br />
Breiten 300, 600 und 1000 mm. Die<br />
kleinste Rollenlänge beträgt 10 m,<br />
die größte 108 m. Zu Testzwecken<br />
stellt Kager auch Kleinstmengen in<br />
verschiedenen Dicken zur Verfügung.<br />
Diese vorkonfektionierten<br />
Zuschnitte haben eine Breite von<br />
300 mm und eine Rollenlänge von<br />
etwa 1,8 m.<br />
In der Standardausführung beinhaltet<br />
das Keramik-Papier Typ<br />
3 000 einen geringen Anteil eines<br />
organischen Binders. Als Alternative<br />
dazu sind hochfeuerfeste Varianten<br />
mit einem anorganischen<br />
Binder (Sonderausführung) erhältlich.<br />
Die homogene Faserstruktur<br />
des Werkstoffs zeichnet<br />
sich durch ihre Zugfestigkeit von<br />
1,0 kg/mm² aus. Die dielektrische<br />
Festigkeit liegt bei 2,8 KV/mm und<br />
der elektrische Volumenwiderstand<br />
beträgt bei 200 °C 5 x 1<strong>01</strong>2<br />
Ohmzentimeter und bei 800 °C 1 x<br />
108 Ohmzentimeter.<br />
www.kager.de<br />
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Service<br />
Handhabung<br />
Zeit Lebensdauer ✔<br />
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Keramik und<br />
Kunststoff-Hybride<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Lauf an der Pegnitz (sp). Keramischer<br />
Spritzguss (CIM / Ceramic<br />
Injection Moulding) ist das Formgebungsverfahren<br />
für die Herstellung<br />
komplexer und filigraner Bauteile:<br />
Es verschafft dem Konstrukteur<br />
größtmögliche geometrische<br />
Freiheit wie es sonst nur bei Kunststoff<br />
möglich wäre, kombiniert mit<br />
den technischen Vorteilen keramischer<br />
Werkstoffe wie Temperaturbeständigkeit,<br />
Härte und Korrosionsarmut.<br />
Sembach gehört zu den Herstellern<br />
Technischer Keramik, die das<br />
endkonturnahe Formgebungsverfahren<br />
bis auf ein hohes Niveau<br />
weiterentwickelt hat. Zum einen ist<br />
das Unternehmen in der Lage,<br />
2-Komponenten-Hybrid-Spritzgießteile<br />
aus Kunststoff und Keramik<br />
zu produzieren. „Ein Bauteil<br />
aus zwei Werkstoffen mit leistungsstarken<br />
Eigenschaften wie Härte<br />
und Verschleißfestigkeit wird so zu<br />
einer noch stärkeren Verbindung“,<br />
bestätigt Christian Montel aus dem<br />
technischen Vertrieb bei Sembach.<br />
Zum anderen nutzt Sembach speziell<br />
den Keramikspritzguss für<br />
besonders anspruchsvolle Einsatzgebiete.<br />
www.sembach.de
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 21<br />
Planfräser<br />
Aluminium mit dem EcoFeed-Rapid fix zerspanen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Hohe Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeiten, eine stabile Spannung<br />
der Schneiden und ein einfaches Handling verspricht Mapal für den<br />
neu entwickelten Planfräser EcoFeed-Rapid.<br />
Aalen (sm). Entscheidend für die<br />
Produktivität beim Fräsen ist die<br />
Vorschubgeschwindigkeit, die wesentlich<br />
beeinflusst wird durch die<br />
Anzahl der Zähne. Dank optimaler<br />
Auslegung ist es Hersteller Mapal<br />
bei dem neuen Planfräser Eco-<br />
Feed-rapid gelungen, die Zähnezahl<br />
wesentlich zu erhöhen. So hat<br />
zum Beispiel der Fräskopf mit<br />
Durchmesser 125 mm bereits 28<br />
Zähne. Dank der Leichtbauweise<br />
des Grundkörpers aus hochfestem<br />
Aluminium können zudem hohe<br />
Drehzahlen realisiert werden.<br />
Wenn zum Beispiel der 125er Fräser<br />
mit einer Drehzahl von<br />
15 000 min -1 eingesetzt wird und<br />
der Zahnvorschub mit 0,15 mm<br />
gewählt wird, ergibt sich die enorme<br />
Vorschubgeschwindigkeit von<br />
63 000 mm/min.<br />
Voraussetzung für das Erreichen<br />
solch hoher Geschwindigkeiten ist<br />
eine stabile und sichere Befestigung<br />
der Schneiden. Der Aufbau<br />
der neuen Rapid-Baureihe ent-<br />
spricht dem bewährten EcoFeed<br />
Prinzip. Dabei sind die Schneiden<br />
als Fräseinsätze ausgebildet und<br />
werden durch eine hochpräzise<br />
Schwalbenschwanzführung sicher<br />
fixiert. Damit sind keine zusätzlichen<br />
Elemente für die Klemmung<br />
erforderlich.<br />
www.mapal.com<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Der neue Mapal EcoFeed-Rapid hat<br />
beim Durchmesser 125 bereits 28<br />
Zähne.<br />
Bild: Mapal<br />
Messmaschine<br />
belädt sich selbst<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Mit der Koordinatenmessmaschine<br />
Erowa CMM Qi wird der<br />
Prozessschritt ‚Qualitäts-Messen‘<br />
vollautomatisch möglich.<br />
Ch-Büron (sm). Immer häufiger<br />
muss zu jedem Werkstück ein Qualitätszertifikat<br />
bereitgestellt werden.<br />
Dabei lässt sich die Produktivität<br />
durch automatische Beladung<br />
der Messmaschinen steigern. Die<br />
CMM Qi ist laut Hersteller Erowa die<br />
geeignete Anlage um den Prozessschritt<br />
‚Qualitäts-Messen‘ vollautomatisch<br />
zu integrieren. Weiter sei<br />
diese Koordinatenmessmaschine<br />
die einzige Messmaschine ihrer<br />
Preisklasse, die mechanisch präzis<br />
gefertigt wird.<br />
Die CMM Qi Messmaschine ist<br />
kompatibel zu allen Erowa-Spannsystemen<br />
und den Erowa JMS Software<br />
Leitsystem-Applikationen. So<br />
ist die Schnittstelle zur automatischen<br />
Beladung bereits inbegriffen.<br />
Mit der überschaubaren Messsoftware<br />
und den notwendigen<br />
Importmodulen für CAD und CAM<br />
Daten sind die Messprogramme<br />
laut Erowa schnell erstellt.<br />
Die bedienerfreundliche Software<br />
unterstützt den Operateur bei<br />
präzisen Messungen. Makros werden<br />
visuell ausgewählt. Die grafische<br />
Bedienerführung hilft dem<br />
Bediener, die Messzyklen richtig<br />
durchzuführen. Die Messmaschine<br />
ermöglicht Qualitätsmessen<br />
auch ohne Spezialisten-Ausbildung.<br />
www.erowa.com<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
VOLLAUTOMATISCH<br />
UND EFFIZIENT<br />
LACKIEREN<br />
Qualität generieren, Ressourcen<br />
schonen, Stückkosten senken: Dürr<br />
bietet mit dem<br />
System innovative Produkte und<br />
Lösungen für die flexible und zukunftssichere<br />
Lackapplikation.<br />
Die Erowa CMM Qi sorgt mit für eine<br />
Steigerung der Produktivität in der<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Bild: Erowa<br />
www.durr.com
22 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Roboterschweissen<br />
Schweißspritzer um bis zu 81 % reduzieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Mit dem TAWERS Zi-Tech Prozess stellt Panasonic Roboter- und<br />
Schweißsysteme Europa die neueste Funktion seiner TAWERS Technologie<br />
- Schweißrobotersysteme mit integrierter Schweißstromquelle - vor.<br />
Neuss (ao). Der neue Zi-Tech Prozess<br />
von Panasonic ermöglicht laut<br />
Unternehmensangaben das spritzerarme<br />
Verschweißen von verzinkten<br />
Bauteilen mit den TAWERS<br />
WG3 Schweißrobotern. Dabei stehen<br />
zwei Varianten von Zi-Tech zur<br />
Verfügung: Zi-Tech HD-Puls und<br />
Zi-Tech Active Wire.<br />
Mit Zi-Tech HD-Puls kann verzinkter<br />
Stahl spritzerarm mit<br />
Mischgas geschweißt werden, so<br />
Panasonic. Im Vergleich zum Standard<br />
CO 2<br />
-Schweißen sei eine Sprit-<br />
zerreduzierung um bis zu 63 %<br />
möglich. Mit der Zi-Tech Active<br />
Wire Technologie ist nach Herstelleraussage<br />
eine weitere Reduzierung<br />
der Spritzer um bis zu 81 % im<br />
Vergleich zum Standard CO 2<br />
-<br />
Schweißen machbar – und das bei<br />
Einsatz von CO 2<br />
als Schutzgas.<br />
Der Zi-Tech Prozess ist für die<br />
aktuellen WG3-Schweißroboter<br />
von Panasonic verfügbar und lässt<br />
sich auch bei bereits installierten<br />
Anlagen nachrüsten.<br />
Mit den TAWERS-WG3-<br />
Schweißrobotern von Panasonic<br />
soll die Schweißsprizterbildung<br />
beim Verschweißen<br />
von verzinkten Bauteilen<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Bild: Panasonic<br />
www.panasonicrobotics.de<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Sandvik setzt auf<br />
Kooperation<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Die Berechnung von Taktzeiten<br />
und Kosten pro Bauteil sind wichtige<br />
Größen bei der effizienten<br />
Umsetzung von Maschinenkonzepten<br />
und Werkzeuglösungen,<br />
so Sandvik Coromant.<br />
Düsseldorf (hi). Das Angebot des<br />
Werkzeugspezialisten Sandvik Coromant<br />
für Kunden umfasst Dienstleistungen,<br />
Bauteil-Know-how und<br />
produktive Werkzeuglösungen sowie<br />
Projektmanagement und Support<br />
bei der Inbetriebnahme. In<br />
enger Zusammenarbeit mit Maschinenlieferanten<br />
vergleichen die<br />
Spezialisten Werkzeuglösungen<br />
und Know-how in der metallverarbeitenden<br />
Industrie und analysieren<br />
<strong>Produktion</strong>skosten. Um eine<br />
schnelle Inbetriebnahme, hohe<br />
Qualität, Performance und Betriebssicherheit<br />
zu gewährleisten<br />
Gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet<br />
Sandvik Coromant die optimale<br />
Lösung.<br />
Bild: Sandvik<br />
und das Potenzial einer Maschine<br />
von Anfang an voll auszunutzen,<br />
wird jeder Aspekt des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
auf den Prüfstand gestellt.<br />
Dies umfasst die Berechnung<br />
von Taktzeiten ebenso wie die der<br />
Kosten pro Bauteil. Know-how im<br />
Bereich der Maschineninvestition<br />
sowie eine spezielle Software zur<br />
Taktzeitberechnung, Werkzeugauswahl<br />
und 3D-Simulation bilden<br />
die Grundlagen dafür.<br />
Für die effiziente <strong>Produktion</strong>splanung<br />
stellt die Werkzeugbibliothek<br />
Tool Library Services (TLS)<br />
sämtliche erforderlichen Daten,<br />
zur Verfügung, etwa Werkzeuggeometrien,<br />
Schnittwerte und weitere<br />
Informationen zu Werkzeugen von<br />
Sandvik Coromant und weiteren<br />
Herstellern. Projekte aus der Praxis<br />
haben gezeigt, dass die effiziente<br />
<strong>Produktion</strong>splanung die Amortisation<br />
einer Maschineninvestition<br />
um bis zu zwölf Monate verkürzen<br />
kann. Überdies lassen sich eine<br />
höhere Produktivität, ein rationelleres<br />
Werkzeugmanagement und<br />
reduzierte Nebenzeiten erzielen.<br />
www.sandvik.coromant.com
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 23<br />
Portalfräsmaschinen - Praxis<br />
An der Größe soll´s nicht scheitern<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Modell- und Formenbauer müssen<br />
besonders im Automotive-Bereich<br />
immer flexibler auf die Aufträge<br />
ihrer Kunden reagieren Die Firma<br />
Schröter Modell- und Formenbau<br />
setzt dabei auf Fräsmaschinen von<br />
F. Zimmermann.<br />
Oberpframmern (sm). In der Automotive-Branche<br />
hat sich der<br />
Wind für die Formen- und Modellbauer<br />
in den vergangenen Jahren<br />
verschärft. Immer größer werden<br />
die zu fräsenden Modelle. Denn<br />
immer öfter werden nicht mehr<br />
nur Pkw einem Designprozess unterzogen,<br />
sondern auch Nutzfahrzeuge.<br />
Außerdem liegen Geländelimousinen<br />
(SUV) voll im Trend.<br />
Dazu kommen stetig kürzer werdende<br />
Entwicklungszyklen:<br />
„Konnten wir früher auf lange Sicht<br />
planen, müssen wir heute wesentlich<br />
schneller auf Anfragen reagieren.<br />
Wir wissen manchmal am<br />
Mittwoch noch nicht, was Freitag<br />
ansteht“, berichtet Maximilian Lör-<br />
Über Schröter Modell- und Formenbau<br />
„Etwa 70 Prozent unserer Kunden<br />
sind Automobilhersteller. Darunter<br />
finden sich Namen wie BMW, Audi,<br />
Volkswagen, Mercedes und eben<br />
auch Porsche. Rund ein Viertel der<br />
Aufträge generieren wir aus dem<br />
Motorsport“, sagt Maximilian Lörzel,<br />
Geschäftsführer von Schröter Modell-<br />
und Formenbau. Das Unternehmen<br />
existiert bereits seit 1963. Bruno<br />
Schröter, ein Onkel von Maximilian<br />
Lörzel, hat die Firma damals in<br />
München aufgebaut. „Anfang der<br />
neunziger Jahre habe ich den Betrieb<br />
übernommen und seitdem<br />
c:\aaa\anzeigen\Moderne Industrie\<strong>Produktion</strong> 13.qxp<br />
www.linn.de<br />
Die Portalfräsmaschine FZ 37 bearbeitet<br />
Bauteile aus weichen<br />
und zähen Werkstoffen schnell<br />
und komplett von fünf Seiten.<br />
Mit dem großen Arbeitsraum ist<br />
das Unternehmen flexibel bei<br />
auftragsspezifischen Anforderungen.<br />
Bild: Schröter Modell- und Formenbau GmbH<br />
Die komplexe Form ist für die<br />
Portalfräsmaschine kein Problem.<br />
Gleichzeitig wird eine hohe<br />
Oberflächengüte erreicht – ohne<br />
Nacharbeit.<br />
<br />
Bild: Rampf-Group<br />
zel, Geschäftsführer des Modell- mermann im Einsatz. Die eine – male Vorschub beträgt hier noch<br />
und Formenbauunternehmens<br />
Drehrohröfen<br />
Baujahr 2009 – hat Verfahrwege 35 m/min. Aktuell fräsen wir darauf Maschinen von F.<br />
Schröter. Damit steigen Wärmebehandlung, die Anforderungen<br />
an die Fasern. Fräszentren. Pyrolyse. Die Recycling. zweite ist drei <strong>Produktion</strong> Jahre jünger und ses soll später rollfertig zum<br />
von 3 Kalzinieren 000 mal 2 360 von mal Pulvern, 1 000 mm. Granulaten einen Showcar und aus Gießharz. Die-<br />
Zimmermann GmbH<br />
Denn diese müssen von nicht Seltenen nur leistungsfähiger<br />
Erden. bietet Verfahrwege von 6 000 mal Kunden geliefert werden“, 1/13erklärt<br />
Die F. Zimmermann GmbH aus<br />
sein und einen immer<br />
größeren Arbeitsraum bieten, sondern<br />
3 360 mal 1 500 mm.<br />
Ergänzt werden die Anlagen<br />
Geschäftsführer Lörzel.<br />
Doch die eine große FZ 37 genügt<br />
dem schwäbischen Denkendorf ist<br />
ein führender Hightech-Anbieter<br />
sich auch durch eine hohe durch eine Fünf-Achsen-Hochge-<br />
dem Unternehmen Heftthema nicht mehr. Rohstoffe, für Portalfräsmaschinen. Diese<br />
Verfügbarkeit auszeichnen.<br />
schwindigkeits-Portalfräsmaschi-<br />
ne vom Typ FZ 37 aus dem Jahr immer häufiger standen wir kurz<br />
„Wir sind oft voll ausgelastet, Metalle, Gusstechnik<br />
und zeichnen sich durch große Arbeits-<br />
Das Unternehmen hat zwei<br />
Fünf-Achsen-Hochgeschwindigkeits-Portalfräsmaschinen<br />
2006. „Bei dieser Maschine haben davor, Aufträge ablehnen zu müs-<br />
vom wir einen Arbeitsraum von 7 000 sen, was fatale Folgen gehabt hätte.<br />
Typ FZ 30 des Herstellers F. Zim-<br />
mal 3 500 mal 2 500 mm. Der maxi- Deshalb haben wir uns für eine<br />
neue zweite Portalfräsmaschine<br />
vom Typ FZ 37 mit einem Arbeitsraum<br />
von diesmal 8 000 mm in der<br />
sind wir stetig gewachsen. Heute<br />
fertigen wir Prototypen oder Formen<br />
für Prototypen, aber keine Serien“,<br />
beschreibt Lörzel sein Unternehmen.<br />
Gefertigt werden außerdem<br />
Gießereimodelle, Innenverkleidungen<br />
aus Composite-Laminat,<br />
Blechumformwerkzeuge aus Aluminium,<br />
Kunststoff oder Zamak. Ein<br />
Teil seiner Kunden sind Hersteller<br />
von Haushaltsgeräten wie Bosch<br />
und Siemens oder Firmen aus der<br />
Flugzeugindustrie. Verarbeitet werden<br />
vorwiegend weichere Werkstoffe<br />
wie Schaum, Clay, Ureol oder Alu-<br />
Induktionsbeheizte Zentrifugalgießmaschinen X-, 3 500 mm in der Y- und 2 500 mm<br />
minium. Diese werden komplett für Präzisionsfeinguss<br />
geschruppt<br />
und geschlichtet. Verarbei-<br />
von Turbinenschaufeln,<br />
weiterer Grund für diese Entschei-<br />
in der Z-Achse entschieden.“ Ein<br />
tet werden zudem Kohlefaser Turboladerrädern.<br />
oder dung ist die weiterentwickelte<br />
Stahl. „Wir bauen zwar alles, γ-TiAl, womit Ti, Ni-Basis, Technologie von Zimmermann:<br />
der Kunde uns beauftragt – Al, vom Mg. Fingerhut<br />
bis zum Flugzeugträger Bis –, 2 kg Ti /TiAl, die Beschleunigung mit bis zu<br />
Die Vorschübe sind mit 60 m/min,<br />
haben allerdings nicht alle Herstellungsprozesse<br />
im Haus verfügbar. 1 kg Al/Mg, als u. a. bei der bereits vorhandenen FZ<br />
3 kg Stahl, 5 m/ s² fast um das Doppelte höher<br />
Arbeiten wie Aluminiumgießen oder 37. Um diese Anlage unterzubringen,<br />
wird<br />
Lackieren vergeben wir an Unternehmen<br />
in unserer Nachbarschaft.“ bestehend aus bauer eine neue Halle errichten.<br />
Titan-Gießlinie o. A.<br />
der Modell- und Formen-<br />
Zu seinem Team gehören mittlerweile<br />
35 Mitarbeiter, die im eigenen öfen, Un-<br />
Nachwärme-<br />
Formglüh-Drehherd-<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
ternehmen ausgebildet wurden. Schutzgas-<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
www.modellbau-schroeter.de Banddurchlaufofen Kosten senken und mit <strong>Produktion</strong><br />
Zentrifugalfeingießmaschinen.<br />
97 x 137 mm<br />
räume, hohe Dynamik und Zerspanleistung<br />
aus. Das Unternehmen,<br />
gegründet 1933 von Friedrich<br />
Zimmermann, hat mittlerweile<br />
140 Mitarbeiter und erwirtschaftet<br />
einem Umsatz von etwa 30 Mio<br />
Euro im Jahr. Mit seinem Produktprogramm<br />
hat das innovative Unternehmen<br />
vor allem ein Ziel: Die<br />
passende Lösung für seine Kunden<br />
anzubieten und damit eine hohe<br />
Wirtschaftlichkeit gewährleisten<br />
zu können. Die Spezialmaschinen<br />
für den Modell- und Formenbau<br />
sind weltweit im Einsatz. Das inhabergeführte<br />
Unternehmen wird im<br />
nächsten Sommer pünktlich zu seinem<br />
80-jährigen Bestehen umziehen<br />
und seine Firmenzentrale von<br />
Denkendorf in das wenige Kilometer<br />
entfernte Neuhausen bei Stuttgart<br />
verlegen.<br />
www.f-zimmermann.com<br />
Portable 3D-Messtechnik<br />
Virtuelle Messräume<br />
für den Werkzeug- und Formenbau<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Creaform, Anbieter portabler<br />
optischer 3D-Messtechnik und 3D<br />
Engineering Services, hat jetzt die<br />
neuen optischen 3D-Scanner MetraSCAN<br />
70 und MetraSCAN 210<br />
sowie die C-Link-Funktionalität im<br />
Programm.<br />
Leinfelden-Echterdingen (sm).<br />
Der MetraSCAN 70 eignet sich besonders<br />
für die Digitalisierung von<br />
Objekten, bei denen ein hoher<br />
Detailgrad erforderlich ist. Typische<br />
Einsatzfelder sind Blech- und<br />
Werkzeugprüfungen. Der MetraSCAN<br />
210 punktet dagegen mit<br />
einer schnelleren Scangeschwindigkeit.<br />
Sein größerer Scanbereich<br />
und seine Tiefenschärfe sorgen für<br />
eine verbesserte Flexibilität beim<br />
Scannen. Er ist ideal für große<br />
Oberflächenmessungen und groß<br />
angelegte Reverse-Engineering-<br />
Aufgaben. Die C-Link-Funktionalität<br />
ermöglicht bis zu vier C-Track<br />
Dual-Kamera-Sensoren miteinander<br />
zu vernetzen und diese gleichzeitig<br />
mit dem portablen taktilen<br />
Koordinatenmessgerät Handy-<br />
PROBE oder dem 3D-Scanner MetraSCAN<br />
zu nutzen. C-Link stellt<br />
eine mobile Messlösung dar, mit<br />
der ein virtueller Messraum an einem<br />
beliebigen Ort erstellt werden,<br />
um komplexe Setups, Vorrichtungen,<br />
Werkzeuge oder Prototypen<br />
schnell und einfach taktil oder<br />
berührungslos zu überprüfen.<br />
11/13<br />
Die schnelle und<br />
komfortable Digitalisierung<br />
der Messobjekte<br />
versprechen die<br />
neuen 3D-Scanner<br />
MetraSCAN 70 und<br />
MetraSCAN 210 von<br />
Creaform. Bild: Creaform<br />
Heftthema<br />
Oberflächentechnik,<br />
Trocknen, Beschichten<br />
Die integrierte TRUaccuracy-<br />
Technologie garantiert dabei eine<br />
hohe Genauigkeit unabhängig von<br />
der Messumgebung (Instabilitäten,<br />
Vibrationen, thermische Unterschiede)<br />
oder den Fähigkeiten<br />
des Anwenders. Wird C-Link mit<br />
dem dynamischen Trackingmodul<br />
VXtrack verwendet, kann es für<br />
Deformations- und Bewegungsanalysen<br />
großer oder komplexer<br />
Objekte verwendet werden.<br />
www.creaform3d.com<br />
www.linn.de<br />
Rohröfen<br />
für CVD-Prozesse<br />
z. B. Abscheidung von<br />
Hartstoffschichten,<br />
pyrolytischen Kohlenstoff.<br />
1100°C,<br />
10 -5 - 1000 mbar<br />
Partialdruck.<br />
Mikrowellenerwärmung<br />
Trocknungs,- Erwärmungs- Sterilisierungsprozesse,<br />
Entbindern, Dekontaminieren, Aushärten u.v.a. Trocknen von<br />
Dieselpartikelfiltern, Schleifscheiben, Vorkochen von Reis,<br />
Sterilisation von Weinkorken, Vorbacken von Brot,<br />
Trocknen von Früchten / Kräutern.<br />
Mikrowellen-<br />
Kammer-Trockner<br />
bis 50 m 3 / 200 kW.<br />
Auch als Hybrid<br />
(mit Heißluft).<br />
Mikrowellen-Banddurchlauf-Trockner<br />
bis 30 m / 150 kW.
Treffen Sie<br />
die Besten!<br />
auf dem Kongress zum Wettbewerb 2<strong>01</strong>2<br />
am 18. und 19. Februar 2<strong>01</strong>3 in Leipzig<br />
Die Sieger 2<strong>01</strong>2<br />
Die Fabrik des Jahres<br />
Daimler-Motorenwerk MDC Power – Werk Kölleda<br />
Deutscher GEO-Award<br />
ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG – Werk München<br />
Hervorragende Standortentwicklung<br />
Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG – Werk Meerane<br />
Hervorragende Großserienfertigung<br />
B. Braun Melsungen AG – Werk Medical WAP in Melsungen<br />
Hervorragende Kleinserienfertigung<br />
Agfa-Gevaert HealthCare GmbH – Werk Peißenberg<br />
Hervorragendes Qualitätsmanagement<br />
Volkswagen Motor Polska Sp.z.o.o., Geschäftsbereich Motorenmontage<br />
– Werk Polkowice, Polen<br />
Hervorragendes Wertstrommanagement<br />
Knorr-Bremse Vasúti Jármü Rendszerek Hungária Kft. –<br />
Werk Budapest, Ungarn<br />
Günter-Spur-<br />
Preis<br />
Erfolgreiche Lean-Einführung in einem KMU der Medizintechnik<br />
Dipl.-Wirtschaftsingenieur Karsten Seeger<br />
Aussteller:<br />
www.fabrik-des-jahres.de<br />
Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
Bundesministerium<br />
für Wirtschaft<br />
und Technologie
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 25<br />
Robotik<br />
Roboter schlägt konventionelles Handling<br />
Stefanie Senft, <strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Bei Kraft in Rietberg Mastholte kommen im Bereich der Roboterautomatisierung<br />
in den Anlagen flexible Roboter der Kuka Roboter GmbH<br />
zum Einsatz.<br />
Augsburg (ao). Kraft entwickelt<br />
und produziert Sonderlösungen<br />
für unterschiedlichste <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />
im Bereich Fördern,<br />
Lagern, Handling, Bearbeiten,<br />
Montieren, Automatisieren oder<br />
Verpacken. Die Kompetenzen von<br />
Kraft umfassen dabei die Planung,<br />
das Bauen, die Programmierung<br />
und die Inbetriebnahme von Komplettlösungen,<br />
Automatisierungssystemen<br />
und Fertigungslinien für<br />
viele Branchen und Märkte. Bei<br />
Anwendungen mit integrierter Robotik<br />
kommen diese aus dem Hause<br />
Kuka. Bevor eine Maschine oder<br />
Anlage das Kraft-Werk verlässt,<br />
wird sie komplett aufgebaut und in<br />
Betrieb genommen. Ein wichtiger<br />
Schwerpunkt der Arbeit von Kraft<br />
liegt auf der automatisierten und<br />
verketteten Anlagentechnik für die<br />
Herstellung von Türen.<br />
„Gerade in der Verknüpfung von<br />
einzelnen Anlagenteilen sehen wir<br />
unsere besonderen Stärken. Wir<br />
verfügen über ein hochmotiviertes<br />
Team, das sich mit der Softwareentwicklung<br />
befasst“, sagt Ferdinand<br />
Kraft, Geschäftsführer der<br />
Kraft Maschinenbau GmbH. „Die<br />
Automation der von unseren Ingenieuren<br />
entwickelten Maschinen<br />
und <strong>Produktion</strong>sanlagen übernimmt<br />
der hauseigene Bereich<br />
Kraft-Automatisierungstechnik.<br />
Uns ist es wichtig, dass wir diese<br />
Dinge im eigenen Hause haben.“<br />
Berthold Sudahl, Leiter Robotik bei<br />
Kraft Maschinenbau, ergänzt: „Die<br />
Leistungsfähigkeit einer Anlage<br />
oder Maschine basiert heute zu 30,<br />
40 oder mehr Prozent auf der verbauten<br />
Elektronik, der Steuerungstechnik<br />
und Automation.“<br />
Für einen schwedischen Türenhersteller<br />
hat Kraft im Jahr 2004<br />
bereits eine Türenfertigung geliefert.<br />
Aufgrund der hohen Qualität<br />
und positiven Erfahrung im gesamten<br />
Servicebereich wurde nun<br />
eine zweite individuelle und sehr<br />
komplexe Anlage konzipiert: Hier<br />
werden Türen von A bis Z gefertigt.<br />
In der 100 x 30 m großen Anlage<br />
gibt es viele unterschiedliche Fertigungsbereiche<br />
und Sicherheitszonen.<br />
Sie besteht aus einem Türenlegebereich,<br />
der eigentlichen Bearbeitung,<br />
der Herstellung des Türblattes,<br />
der Bearbeitung des Türblattes,<br />
der Inlay-Zuführung, verschiedenen<br />
Lagerplätzen, dem<br />
Abnehmen, Zuführen, der Oberflächenbearbeitung<br />
des Türblattes,<br />
der Winkelübergaben und vielen<br />
weiteren Komponenten. Es wird<br />
beleimt, die Türleisten werden geklammert,<br />
das beleimte Deckboard<br />
wird zurückgedreht und<br />
aufgelegt und das fertige Türblatt<br />
wird in die Presse transportiert.<br />
„Ein logistisch anspruchsvoller<br />
Ablauf“, betont Frank Zimmermann,<br />
Key Technology Manager<br />
bei Kuka. „In der Anlage bilden die<br />
Roboter von Kuka flexible Arbeitsstationen,<br />
die entsprechend der<br />
Roboter vermisst die<br />
Stapel vollautomatisch<br />
Komplexität des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
überhaupt eine Fertigung in<br />
Losgröße ‚1‘ ermöglichen.“<br />
In der Anlage werden drei Kuka<br />
Roboter der Typen KR 100 PA und<br />
KR 180 PA eingesetzt, jeder mit<br />
unterschiedlichem Greifer und<br />
Werkzeug ausgestattet. Jeder der<br />
drei erledigt eine andere, für einen<br />
Werker schwierig umzusetzende<br />
oder sehr monotone Arbeit:<br />
Ein Palettierroboter nimmt<br />
die Rahmenleisten vom Stapel<br />
und legt sie leicht schräg in den<br />
Einzug einer Messstation. Die<br />
Krümmung der Leiste wird vermessen.<br />
„Wir können die Leistenpakete<br />
individuell hinstellen – ein<br />
vollautomatisches Stapelvermessen<br />
wird mit dem Roboter hier<br />
eingesetzt“, erklärt Sudahl. Der<br />
Roboter ist in der Anlage nicht<br />
verbaut, es besteht eine gute Zugänglichkeit<br />
für Reinigung und<br />
Reparatur. Beim Leimroboter<br />
wurde auf eine hohe Reichweite<br />
Wert gelegt und auf die Flexibilität<br />
beim Leimauftrag. „Wir verschwenden<br />
keinen Leim und sind<br />
dabei völlig variabel – jedes Türblatt<br />
kann anders aussehen“, erklärt<br />
Sudahl. Sämtliche Informationen<br />
wie Positionen, Stückzahlen,<br />
Abmessungen, Typenvarianten<br />
oder Beleimmuster werden<br />
vom Leitrechner vorgegeben. Der<br />
Kuka Palettierer, der für das Auflegen<br />
der Inlays auf die untere<br />
Decklage zuständig ist und danach<br />
die Leisten um diese herumlegt,<br />
verrichtet monotone, schwe-<br />
Bei einer von Kraft<br />
entwickelten Anlage<br />
zur automatischen<br />
Türenherstellung<br />
kommen drei<br />
Kuka Roboter der<br />
Typen KR 100 PA<br />
und KR 180 PA zum<br />
Einsatz. Sie übernehmen<br />
schwere<br />
und monotone Arbeiten<br />
und entlasten<br />
damit den Werker.<br />
re Arbeit. Die Produkte werden<br />
mithilfe des Roboters exakt positioniert.<br />
Pro Minute wird eine Tür<br />
produziert.<br />
Wenn der Rohblattkorpus aus<br />
der Presse kommt, wird die Platte<br />
dem vierten Roboter zugeführt;<br />
dieser Kuka 6-Achsroboter des<br />
Typs KR 240 L180 greift das Türblatt<br />
horizontal und stellt es aufrecht in<br />
die Aufnahmerechen. Dort muss<br />
das Türblatt auskühlen, da heiß<br />
gepresst wird. Nach dem Abkühlen<br />
legt der gleiche Roboter die Türblätter<br />
wieder horizontal auf den<br />
Einzugsförderer für den Kantenauftrag.<br />
Das Blatt läuft danach<br />
durch eine IMA-Kantenanleimmaschine,<br />
wo die Kante einseitig im<br />
Umlauf angebracht wird. Der<br />
Durchgang wird so oft wiederholt,<br />
bis alle Kanten angebracht sind.<br />
Schließlich müssen noch Bohrungen<br />
und Ausfräsungen angebracht<br />
werden. Die Tür fährt in die<br />
Kraft CNC-Bearbeitung, in der unter<br />
anderem der Schlosskasten,<br />
Drücker und Schlüsselloch Bohrungen<br />
sowie weitere Beschlagbohrungen<br />
gefräst werden. Ein<br />
weiteres Highlight der Kraft-Anlage<br />
ist, dass zu jeder Zeit eine Fernwartung<br />
stattfinden kann. Im Falle<br />
einer Störung kann der zuständige<br />
Techniker auf die Steuerung zugreifen,<br />
die in Schweden die Türenherstellung<br />
verwaltet. Eine sofortige<br />
Hilfestellung ist möglich.<br />
„Wir versuchen stets, die Anlagen<br />
kompakt zu bauen“, erläutert<br />
Sudahl. Das Türblatt durchläuft<br />
viele Einzelstationen. Das Rohmaterial<br />
wird in der Anlage im Fluss<br />
Die Türmodule werden<br />
mithilfe des Roboters<br />
exakt positioniert.<br />
<br />
Bilder: Kuka<br />
Konventionelles Handling<br />
wäre teurer und aufwändiger<br />
zusammengeführt. Die Türe wird<br />
zum Schluss als fertiges Produkt<br />
abgepackt und kommissioniert.<br />
Die Anlage wird in Schweden im<br />
Zweischichtbetrieb arbeiten. Das<br />
Besondere an der Türenfertigungsanlage<br />
beschreibt Berthold Sudahl<br />
so: „Die Einbindung der Robotersysteme<br />
haben wir ausgewählt, um<br />
sehr flexibel agieren zu können.<br />
Wenn wir die geforderten Aufgabenstellungen<br />
mit konventionellen<br />
Handlingsystemen hätten lösen<br />
wollen, wäre dieses wesentlich<br />
aufwändiger und teurer gewesen.<br />
Weiterhin ist die Variabilität auf<br />
zukünftige Aufgaben oder Änderungen<br />
mit Robotern hier zu 100<br />
Prozent gegeben.“ Der Vorteil der<br />
Planung bei Kraft ist, die Anlage<br />
vollständig automatisch abbilden<br />
zu können. Die Roboter in der Anlage<br />
übernehmen zahlreiche monotone<br />
Arbeiten, die die Werker<br />
entlasten. Nicht die Schnelligkeit<br />
der Anlage ist hier entscheidend.<br />
Die hohe Komplexität der Anlage,<br />
die Bearbeitung der Stückzahl 1<br />
und die Möglichkeit, jedes einzelne<br />
Türblatt unterschiedlich zu bearbeiten<br />
und aussehen zu lassen,<br />
macht die Besonderheit der Anlage<br />
aus. „Diese Anlage wird sich schnell<br />
amortisiert haben“, so Sudahl.<br />
„Und mit den Kuka Robotern haben<br />
wir flexible und innovative<br />
Robotertechnik an Bord, die sich<br />
für den Kunden auszahlen wird.“<br />
www.kuka-robotics.com<br />
Automatisierung<br />
Langlebiger Bürstenmotor ermöglicht hohe Leistungsdichte<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Trotz seiner geringen Baugröße verfügt der Robotergreifer WSG 32<br />
von Weiss Robotics über eine integrierte Greifsteuerung mit Ethernet-<br />
Anschluss und je einem Sensorport in den Grundbacken.<br />
Villingen-Schwenningen (ao).<br />
Herzstück des Greifers WSG 32 von<br />
Weiss Robotics ist ein langlebiger<br />
bürstenloser Präzisionsantrieb<br />
mit enormer Leistungsdichte, so<br />
der Hersteller. Die präzise Riemenkinematik<br />
mit gut dimensionierten<br />
Führungen sorge für eine<br />
hohe Greifgenauigkeit und Wiederholbarkeit.<br />
Durch die vollständig<br />
abgedeckten Führungsbahnen<br />
sei der WSG 32 leicht zu reinigen<br />
(Cleanline). Die Konfiguration des<br />
WSG 32 erfolgt über das integrierte<br />
Web-Interface, welches dank benutzerführender<br />
Hilfetexte und<br />
des übersichtlichen Layouts eine<br />
intuitive Bedienung ermöglicht,<br />
heißt es.<br />
Der WSG 32 eignet sich nach<br />
Unternehmensangaben für anspruchsvolle<br />
Automationslösun-<br />
Der Robotergreifer WSG 32 eignet sich für Automationslösungen, bei denen<br />
es auf Flexibilität und Sauberkeit ankommt.<br />
Bild: Weiss Robotics<br />
gen, bei denen auf Flexibilität und<br />
Sauberkeit Wert gelegt wird. Insbesondere<br />
das präzise Greifen, mit<br />
integrierter Greifteildetektion und<br />
-überwachung, und Manipulieren<br />
kleiner bis mittlerer Werkstücke in<br />
verschmutzungsarmer Umgebung,<br />
wie in Bereichen der flexiblen,<br />
sensitiven Montage, Prüf- und<br />
Testfeldern, Labor, Medizintechnik,<br />
Pharma- und Kosmetikindustrie,<br />
spielt der WSG 32 seine Stärken<br />
voll aus, so der Hersteller.<br />
www.weiss-robotics.de<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
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Service Handhabung ✔<br />
Zeit Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
26 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Toranlage<br />
Schnelle und sichere Zufahrt<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Eine gegenläufige Sicherheits-Doppel-Schiebetoranlage von Betafence<br />
sichert die Zufahrt zum Gas- und Dampfkraftwerk Trianel in<br />
Hamm bei Dortmund.<br />
Werl (rm). Zusammen mit<br />
Schrankenanlagen, Videoüberwachung<br />
und biometrischer Authentifizierung<br />
sichert die Anlage laut<br />
Trianel einen lückenlosen Anwesenheitsnachweis<br />
im Rahmen der<br />
strengen Sicherheitsrichtlinien auf<br />
dem Gelände ab. Das Kraftwerk<br />
erzeugt umweltfreundlichen Strom<br />
für 1,8 Millionen Haushalte. Angesichts<br />
verschärfter Sicherheitsrichtlinien<br />
und praktischer Anforderungen<br />
musste die Zufahrtskontrolle<br />
zum Gelände erneuert werden.<br />
Kernstück sind nun zwei motorisierte,<br />
freitragende Schiebetore<br />
Bekamatic Industrie von Betafence<br />
mit 4 beziehungsweise 8 m Flügelbreite<br />
und 2,4 m Höhe. Bei den Toren<br />
dieser Baureihe ist das Antriebs-<br />
system funktionssicher geschützt in<br />
Unterholm und Führungssäule integriert.<br />
Die Beschichtung ist langlebig,<br />
die Steuerung lässt sich flexibel<br />
an unterschiedliche Anforderungen<br />
anpassen, heißt es.<br />
Die beiden Tore am Trianel-<br />
Kraftwerk sind gegenläufig montiert<br />
und sichern jeweils eine Fahrbahnseite,<br />
um eine getrennte Kontrolle<br />
von Ein- und Ausfahrt sowie<br />
schnelle Schließzyklen zu ermöglichen.<br />
Die Rückfahrräume der Tore<br />
sind auf Außen- und Innenseite<br />
mit Doppelstab-Gittermattenzäunen<br />
von Betafence in der durchgriffsicheren<br />
Maschenweite von<br />
25 x 200 mm geschützt.<br />
Als zusätzliche Kontrolle sind an<br />
Ein- und Ausfahrten automatische<br />
Schrankenanlagen installiert, deren<br />
Schließung über Induktionsschleifen,<br />
Lichtschranken und aktive<br />
Druckleisten dreifach gesichert<br />
ist. Tore und Schranken werden<br />
gesteuert über zwei kombinierte<br />
Pkw-/Lkw-Bediensäulen<br />
mit Video-Gegensprechanlage<br />
und Fingerabdruck-Scanner zur<br />
biometrischen Authentifizierung.<br />
Gut abgesichert<br />
Sicherheit und Komfort stehen bei<br />
einer Toranlage von Betafence für<br />
ein Gas- und Dampfkraftwerk in<br />
Hamm im Vordergrund:<br />
▶▶<br />
Gegenläufige Doppel-Schiebetoranlage<br />
▶▶<br />
Flügelbreite: 4 und 8 m<br />
▶▶<br />
Höhe: 2,4 m<br />
▶▶<br />
Freitragende Bauweise<br />
▶▶<br />
Geschütztes Antriebssystem<br />
▶▶<br />
Langlebige Beschichtung<br />
Die Zutrittskontrolle mit einer gegenläufig montierten Doppel-Schiebetoranlage<br />
ist wesentlicher Bestandteil des Sicherheitskonzepts eines Gas- und<br />
Dampfkraftwerks.<br />
Bild: Betafence GmbH<br />
Zusätzlich wird die Zufahrt per Videotechnik<br />
überwacht.<br />
Die Zutrittskontrolle mit den<br />
Toren ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
des Sicherheitskonzepts bei<br />
Trianel. Getrennte Vereinzelung<br />
bei Ein- und Ausfahrt, eindeutige<br />
Authentifizierung mit Anmeldung<br />
in der Sicherheitswarte sowie zusätzliche<br />
Videoüberwachung unterstützen<br />
jederzeit einen lückenlosen<br />
Anwesenheitsnachweis auf<br />
dem Kraftwerksgelände. So lässt<br />
sich bei einem möglichen Störfall<br />
eindeutig überprüfen, ob sich alle<br />
auf dem Gelände befindlichen<br />
Personen an dem dafür vorgesehenen<br />
Platz versammelt haben.<br />
Im normalen Alltagsbetrieb ermöglicht<br />
die Anlage auch bei häufigen<br />
Schließzyklen eine schnelle,<br />
reibungslose Ein- und Ausfahrt,<br />
heißt es.<br />
www.betafence.de<br />
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Material<br />
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Service Handhabung ✔<br />
Zeit ✔ Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Roboterschnittstelle<br />
Pick&Place-Roboter<br />
taktgenau synchronisiert<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Die Schnittstelle der Scara- und<br />
Sechsarmroboter von Stäubli gibt<br />
es nun auch mit Powerlink-Anschaltung<br />
gemäß EPSG-Standard,<br />
was die Nutzung bei Maschinenbauanwendungen<br />
vereinfacht.<br />
Bearbeitungszentrum<br />
Lieber fräsen statt erodieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Mit dem 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />
Versa von Fehlmann und<br />
dem Modell Picomax 90 des gleichen<br />
Herstellers in Verbindung<br />
mit einer Erowa-Automatisierung<br />
will 3D High Tec seine Mitarbeiter<br />
entlasten und später weitere Aufgabenbereiche<br />
erschließen.<br />
Mit dem 5-Achsen-Allround-Bearbeitungszentrum<br />
Versa werden<br />
Elektroden, Formeinsätze<br />
und andere<br />
Werkstücke aus fast allen<br />
Materialien gefertigt.<br />
Dabei sind die<br />
Fräser in der Regel auf<br />
16 mm Durchmesser<br />
begrenzt.Bild: Fehlmann AG<br />
Berlin (rm). Industrieroboter von<br />
Stäubli sind kompakt, haben einen<br />
großen Arbeitsbereich bei hoher<br />
Geschwindigkeit und sind in allen<br />
Umgebungen sowie flexibel einsetzbar.<br />
Dies gilt auch für die Vierachskinematik<br />
TP80 für Standard-<br />
Pick&Place-Anwendungen mit<br />
Geschwindigkeiten bis 200 Picks/<br />
min. Wie alle Scara- und Sechsachs-Roboter<br />
des Herstellers ist TP<br />
80 mit der Echtzeitschnittstelle<br />
uniVAL drive zur Ansteuerung mit<br />
einem generischen Motion Controller<br />
einfach in Fremdsteuerungen<br />
integrierbar. Die Schnittstelle<br />
gibt es nun auch mit Powerlink-<br />
Anschaltung, was die Nutzung im<br />
Maschinenbau vereinfacht. Zugleich<br />
unterstützt die Kommunikationscharakteristik<br />
von Powerlink<br />
ELA Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21<br />
49733 Haren (Ems)<br />
Tel: (05932) 5 06-0<br />
Fax: (05932) 5 06-10<br />
Der Pick&Place-Roboter TP80 kann<br />
mittels der Schnittstelle uniVAL drive<br />
im Echtzeit-Kommunikationssystem<br />
Powerlink kommunizieren. Bild: Stäubli<br />
die taktgenaue Synchronisierung<br />
der Roboterachsen mit anderen<br />
Bewegungsachsen, eingehend mit<br />
hoher Dynamik und Präzision.<br />
Durch die Powerlink-Integration<br />
wird eine große Bandbreite von<br />
Stäubli-Roboter-Kinematiken für<br />
Echtzeit-Ethernet aufgerüstet.<br />
www.ethernet-powerlink.org<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
40<br />
info@container.de<br />
Mobilität<br />
macht glücklich<br />
Sofort mehr Raum: ELA-<br />
Büro-, Wohn-, Lager-, Sanitär-Container,<br />
Kindergärten,<br />
Schulen und Bankgebäude.<br />
ELA-Premium-Mietcontainer<br />
sind 1/2 Meter breiter.<br />
CH-Seon (rm). Die Investition im<br />
Jahr 2008 in das Bearbeitungszentrum<br />
Picomax 90 basierte noch auf<br />
Empfehlungen von 3D High Tec-<br />
Geschäftspartnern. Seitdem hat<br />
die Maschine mit Präzision und<br />
Zuverlässigkeit ebenso überzeugt<br />
wie die Zusammenarbeit mit Fehlmann,<br />
so dass in das 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
Versa investiert<br />
wurde. Damit wollte 3D High Tec<br />
vor allem das Fräsen automatisieren,<br />
weil die Nebenzeiten beim<br />
Bestücken der Picomax 90 mittlerweile<br />
grenzwertig waren. Die Mitarbeiter<br />
kamen deshalb nachts<br />
und am Wochenende ins Unternehmen,<br />
um die Fertigung kontinuierlich<br />
am Laufen zu halten.<br />
Das übernimmt nun das Automatisierungskonzept<br />
von Erowa<br />
sowohl für die Picomax 90 wie für<br />
die Versa. Mit den beiden Bearbeitungszentren<br />
vom gleichen Hersteller<br />
hat 3D High Tec zudem die<br />
Schnittstellenproblematik vermieden.<br />
Eine Schwierigkeit allerdings<br />
war, dass die Werkshalle in Schalksmühle<br />
3,05 m hoch ist, die Versa<br />
aber 3,3 m. Um also die Verfahrwege<br />
in Y zu ermöglichen, musste eine<br />
Aussparung in die Decke eingebracht<br />
werden. Damit waren die<br />
Verantwortlichen einverstanden.<br />
Abgesehen davon baut die Fertigungszelle<br />
besonders kompakt.<br />
Beim angestellten Fräsen nutzt<br />
man die fünf Achsen bereits. Demnächst<br />
soll aber noch das Simultanfräsen<br />
hinzukommen. Überhaupt<br />
sind die Schalksmühler auf<br />
das Fräsen fixiert und umgehen<br />
das Erodieren, wo es nur geht. 90 %<br />
aller Zerspanungstätigkeiten entfallen<br />
auf das Fräsen. Grund dafür<br />
ist, dass es vor allem um den Bau<br />
von Vorserienwerkzeugen geht.<br />
Scharfe Kanten sind in diesem Stadium<br />
selten gefordert und auch das<br />
Mikrometer in der Ecke wird kaum<br />
gesucht. Vielmehr gilt es, die Werkzeuge<br />
für Prototypen und die Vorserie<br />
innerhalb von drei bis vier<br />
Wochen herzustellen.<br />
Aktuell werden auf der Allround-<br />
Maschine Elektroden, Formeinsät-<br />
Aus der Idee wird Serie<br />
3D High Tec aus Schalksmühle beliefert<br />
Markenartikler und Zulieferer<br />
aus allen Branchen, die Kunststoff<br />
als Werkstoff verwenden. Dabei<br />
geht es um Produkte oder Teile<br />
von Produkten, die zunächst virtuell<br />
am Bildschirm als Handmuster<br />
entstehen, zur Reife weiterentwickelt<br />
und schließlich zur Serie gebracht<br />
werden. Die technische<br />
Ausstattung unterstützt dabei den<br />
individuell optimalen Lösungsweg.<br />
Schwerpunkte sind dabei das Rapid<br />
Prototyping, Rapid Tooling und<br />
die Bereiche Konstruktion und Entwicklung<br />
sowie der Formen- und<br />
Lehrenbau.<br />
ze und andere Werkstücke aus fast<br />
allen Materialien gefertigt. Dabei<br />
sind die Fräser in der Regel auf<br />
16 mm Durchmesser begrenzt.<br />
Häufiger setzt man kleine Kugelfräser<br />
ein. Beispielsweise wurde für<br />
einen Kunden ein Einsatz mit HRC<br />
52 für einen Lichtwellenleiter gefertigt.<br />
Getestet hat man dafür das<br />
Fräsen und Polieren, anschließend<br />
das Poliererodieren - und ist zum<br />
Schluss beim reinen Fräsen geblieben.<br />
Messungen hatten nämlich<br />
ergeben, dass damit das beste Ergebnis<br />
erzielt wurde. Zum Einsatz<br />
kam ein 0,3 mm-Kugelfräser. Entsprechend<br />
wurde später auch das<br />
Serienwerkzeug gefertigt.<br />
Die Affinität zu den Miniaturwerkzeugen<br />
setzt das passende<br />
Maschinenkonzept, die entsprechende<br />
Werkzeugaufnahme (HSK<br />
50) und Feingefühl voraus. Alles<br />
ist in Schalksmühle vorhanden.<br />
Fräsarbeiten werden somit nicht<br />
mehr vergeben. Was auch nicht<br />
mehr notwendig ist, denn beide<br />
Bearbeitungszentren inklusive<br />
der Automatisierung schaffen zusätzliche<br />
Kapazitäten. Daher will<br />
man das 5-Achs-Simultanfräsen<br />
angehen.<br />
www.fehlmann.com<br />
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Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Energie-Effizienz · 27<br />
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2<strong>01</strong>2<br />
Erfolgreiche Produkte für den Weltmarkt<br />
Michaela Neuner<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete<br />
Geschäftsstrategie ist längst<br />
keine Frage mehr der Branche<br />
oder der Größe. Sie zahlt sich für<br />
alle aus. Das belegen die Preisträger<br />
des 5. Deutschen Nachhaltigkeitspreises,<br />
der im Dezember in<br />
Düsseldorf verliehen wurde.<br />
Landsberg/Düsseldorf. „Die Nominierten<br />
zeigen unter anderem,<br />
dass traditionelle Nachhaltigkeitsprodukte<br />
weiter ihren Weg aus der<br />
Nische auf den Weltmarkt finden“,<br />
stellte der Vorsitzende der Jury des<br />
5. Deutschen Nachhaltigkeitspreises,<br />
Dr. Günther Bachmann, fest.<br />
Den traditionellen Vorreitern folge<br />
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis<br />
(DNP) wird seit<br />
2008 jährlich vergeben.<br />
In 2<strong>01</strong>2 bewarben<br />
sich 680 Unternehmen<br />
um Auszeichnungen<br />
in einer<br />
der acht Kategorien.<br />
<br />
Bild: DNP<br />
eine immer größer werdende Zahl<br />
vor allem kleiner und mittelständischer<br />
Unternehmen, die eine breite<br />
Vermarktung von ökologischsozialen<br />
Produkten aus Deutschland<br />
anstrebe.<br />
Mit 680 teilnehmenden Unternehmen<br />
verzeichnete der Deutsche<br />
Nachhaltigkeitspreis 2<strong>01</strong>2 einen<br />
neuen Rekord. Bewerben<br />
konnten sich deutsche Unternehmen,<br />
die wirtschaftlichen Erfolg<br />
mit sozialer Verantwortung und<br />
Schonung der Umwelt verbinden.<br />
Als ‚Deutschlands nachhaltigste<br />
Unternehmen‘ überzeugten 2<strong>01</strong>2<br />
die ökologisch-sozial orientierte<br />
GLS Bank, Hipp und SCA Hygiene<br />
Products SE. In der Kategorie<br />
‚Deutschlands nachhaltigste Marke‘<br />
wurden Frosta, Ökostrom-Anbieter<br />
Entega und Naturkosmetik-<br />
Pionier Speick nominiert. Die<br />
‚nachhaltigsten Zukunftsstrategien‘<br />
verfolgen aus Sicht der Jury<br />
Ventilatoren-Hersteller ebmpapst,<br />
Rohstoff-Lieferant Remondis<br />
und der Unilever-Konzern.<br />
„Das Thema Nachhaltigkeit hat<br />
bei ebm-papst seit vielen Jahren<br />
eine zentrale Bedeutung. Hierfür<br />
steht beispielhaft unsere Unternehmensleitlinie<br />
‚GreenTech‘, die<br />
wir aktuell weltweit forcieren“, sagt<br />
Rainer Hundsdörfer, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der ebmpapst<br />
Gruppe. Die Jury würdigte<br />
das Engagement des Unternehmens<br />
für Energie-Effizienz und<br />
Klimaschutz: „Das ‚grüne Ventialtorenunternehmen’<br />
ist ein wesentliches<br />
Differenzierungsmerkmal<br />
im globalen Wettbewerb.“<br />
Der erste Preis für ‚Deutschlands<br />
nachhaltigstes Produkt‘ ging an die<br />
Hallenbeheizung H.Y.B.R.I.D. der<br />
Ludwigshafener Kübler GmbH.<br />
Das Heizsystem verknüpft eine digital<br />
gesteuerte Infrarothallenheizung<br />
mit Restwärmenutzung. So<br />
lässt sich die Abwärme der Heizungen<br />
beispielsweise zur Warmwasserbereitung<br />
oder zur Beheizung<br />
angrenzender Büroräume nutzen.<br />
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis<br />
ist eine Initiative der gleichnamigen<br />
Stiftung in Zusammenarbeit<br />
mit der Bundesregierung, dem<br />
Rat für Nachhaltige Entwicklung,<br />
Verbänden, Organisationen und<br />
Forschungseinrichtungen.<br />
www.nachhaltigkeitspreis.de<br />
Energie-Spar-Tipp<br />
Drucklufterzeugung wärmt Frischluft vor<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Alleine durch die Wärmerückgewinnung an Drucklufterzeugern spart<br />
das Volkswagen Werk in Salzgitter jährlich rund 7 300 Megawattstunden<br />
Energie.<br />
Produkt der Woche<br />
Heller und sparsamer als Metalldampf-Lampen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Salzgitter (mn). Druckluft wird<br />
für den Betrieb nahezu aller Maschinen<br />
in der Fahrzeugfertigung<br />
benötigt. Mit einem Anteil von<br />
rund 20 % am Gesamtstromverbrauch<br />
einer Fabrik birgt die<br />
Drucklufterzeugung ein enormes<br />
Potenzial Energie einzusparen.<br />
Prozessbedingt wird bei der Drucklufterzeugung<br />
ein Großteil der<br />
Druckluftkompressoren im Heizhaus von Volkswagen Salzgitter: Genug Abwärme<br />
für 400 Einfamilienhäuser.<br />
Bild: Volkswagen<br />
Kirchheimbolanden (mn). Auf<br />
vielen Firmengeländen sind Straßenleuchten<br />
und Wandaußenleuchten<br />
mit Halogenmetalldampf-Lampen<br />
(HQI) zu 125 Watt bestückt. Als Alternative<br />
dazu empfiehlt Amsetec<br />
seine neue Metolight SL004 LED-<br />
Straßenlampe. Im Vergleich zu einer<br />
HQI-Lampe leuchte sie deutlich heller<br />
und spare gleichzeitig über 80 %<br />
Energie, so Asmetec. Messungen an<br />
Gebäude-Wandlampen bei einer<br />
Helleres Licht<br />
bei geringerer<br />
Leistungsaufnahme:<br />
Metolight-<br />
LED-Straßenlampen<br />
sparen 80%<br />
Energie.<br />
Bild: Asmetec<br />
elektrischen Energie in Wärme<br />
umgewandelt. In Salzgitter wurde<br />
diese Wärme bisher ausschließlich<br />
an das Kühlwassernetz und dann<br />
an die Umwelt abgegeben. Nun<br />
wird die im Rahmen des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
entstandene Wärme<br />
in das Frischluftsystem einer Fertigungshalle<br />
übertragen und wärmt<br />
während der Heizperiode die kalte<br />
Frischluft vor, bevor sie in die Halle<br />
Anzeige “<strong>Produktion</strong>”<br />
Format: 97 mm x 183 mm, 4c<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1-2/2<strong>01</strong>3, 3-4/2<strong>01</strong>3<br />
gelangt. Das spart Heizenergie und<br />
reduziert den Erdgasverbrauch bei<br />
der Wärmeerzeugung im werkseigenen<br />
Heizhaus.<br />
Platzierung:<br />
Intelligent genutzte Abwärme<br />
Thema: Energie-Effizienz<br />
verringert Erdgasverbrauch<br />
Die eingesparte Wärmeenergie<br />
von 7 300 MWh pro Jahr entspricht<br />
einem jährlichen Heizwärmebedarf<br />
von rund 400 Einfamilienhäusern.<br />
Das Motorenleitwerk von<br />
Volkswagen in Salzgitter steigert im<br />
Zuge der Initiative ‚Think Blue.<br />
Factory‘ die Ressourceneffizienz<br />
und Umweltverträglichkeit seiner<br />
Fertigung. Die Verbesserung der<br />
Energie-Effizienz bildet dabei einen<br />
wichtigen Baustein.<br />
www.volkswagen.de<br />
Montagehöhe von circa fünf Metern<br />
ergaben: Die LED-SL004 mit 20 Watt<br />
Leistungsaufnahme erreicht 23 Lux,<br />
die HQI mit 125 Watt (plus Vorschaltgerät)<br />
lediglich drei Lux.<br />
Punkten könne die LED-SL004 auch<br />
mit einem besseren Farbwiedergabewert<br />
von CRI 69, während die getestete<br />
HQI-Lampe laut Asmetec nur<br />
CRI 51 erreiche. Gleichzeitig strahlen<br />
die Metolight LED-Lampen Licht erst<br />
ab circa 405 nm ab, was kaum Insekten<br />
anlockt. Entsprechend verschmutzen<br />
die mit LEDs bestückten<br />
Straßenleuchten weniger und die<br />
Wartungskosten verringern sich.<br />
www.asmetec.de<br />
Hocheffiziente Energieeinspartechnik<br />
zuverlässig und hochrentabel seit 30 Jahren<br />
zum Erwärmen,<br />
Kühlen und<br />
Rückkühlen<br />
Jetzt mit hocheffizienter Technik die Energieleistung und den Energieverbrauch<br />
drastisch reduzieren. Mit Einsatz multifunktionaler Wärme- und Kälterückgewinnungstechnik<br />
aus der verbrauchten Abluft Wärme und durch adiabatische Verdunstung<br />
erzeugte Kälte auf die frische Außenluft übertragen und damit 80% des sonst<br />
üblichen Wärme- und Kältebedarfs einsparen. Dies alles ohne Umluftanteile!<br />
Damit ist die Rückgewinnungstechnik keim- und schadstoffübertragungsfrei und<br />
auch im Störfall ohne Rauch- und Brandübertragung. Dies ist Basis für höchste<br />
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1 Wärmetauscher- Fortluft<br />
Rückgewinnung<br />
2<br />
1<br />
2 indirekt adiabatische<br />
GSWT ®<br />
Verdunstungskühlung<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
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zur<br />
Nachkühlung und<br />
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integr. Freie Kühlung<br />
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für Spitzenstrombetrieb<br />
Die hohe Redundanz und Betriebssicherheit der Rückgewinnungssysteme<br />
spart nicht nur drastisch Energie, sondern ermöglicht auch eine Reduzierung<br />
der sonst erforderlichen Heiz-, Kälte- und Rückkühlanlagen.<br />
Damit macht sich diese Technik sofort und von selbst bezahlt!<br />
Eine Auswahl an Vorbildprojekten aus ganz Deutschland<br />
Fraport AG<br />
Frankfurt a.M.<br />
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Kälte *: 1.680 kW<br />
HEW / MVB Hamburg<br />
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Kühlluft: 1,2 Mio. m 3 /h<br />
Leistung: 6.600 KW<br />
R<br />
Wärme-Kälte-Rückgewinnungstechnik<br />
für Ihre luft- und klimatechnischen Anlagen<br />
zum Einsatz in:<br />
Ihren Werkhallen und <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
Ihren Büro- und Verwaltungsgebäuden<br />
Ihren Aufenthalts- u. Veranstaltungsräumen<br />
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Abluft<br />
Be- und Entlüftung<br />
für Werkhallen etc.<br />
- 80% einsparen -<br />
Zuluft<br />
Glaxo Smith Kline<br />
Dresden<br />
Wärme *: 2.<strong>01</strong>5 kW<br />
Kälte *: 1.<strong>01</strong>4 kW<br />
* eingesparte Wärme- bzw. Kälteleistungen<br />
Mit den seit 1983 in Betrieb befindlichen Anlagen werden jährlich etwa 660 Mio. kWh<br />
Wärme und Kälte eingespart, womit etwa 150.000 t CO2/a substituiert werden.<br />
SEW ® - Systemtechnik für Energierecycling<br />
und Wärmeflussbegrenzung GmbH<br />
47906 Kempen • Tel: 0 21 52 / 91 56-0 • www.sew-kempen.de<br />
NE<br />
4
28 · Management · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
TNS Infratest<br />
Herausforderung Individualisierung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Eine neue TNS-Infratest-Studie zeigt Handlungsfelder des Marketings<br />
in diesem Jahr auf: Business-to-Business-Unternehmen haben jeden<br />
einzelnen Kunden im Visier und wollen individuelle Produkte und<br />
Lösungen für diesen entwickeln. Gleichzeitig soll auch das Kundenbeziehungsmanagement<br />
verbessert werden.<br />
Bielefeld (gk). Stärkere Kundenorientierung<br />
und daraus resultierender<br />
Innovationsdruck bei der<br />
Entwicklung kundenspezifischer<br />
Lösungen, Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements<br />
und<br />
die Optimierung des Vertriebes<br />
sind die drei wichtigsten Herausforderungen<br />
für Marketingentscheider<br />
in B2B-orientierten Unternehmen<br />
im kommenden Jahr.<br />
Das ergab eine aktuelle Studie unter<br />
109 Marketingentscheidern aus<br />
deutschen Business-to-Business-<br />
Unternehmen mit mehr als 2 000<br />
Beschäftigten, die die TNS Infratest<br />
Industriemarktforschung im Oktober<br />
und November dieses Jahres<br />
durchgeführt hat.<br />
Befragt nach den persönlichen<br />
Herausforderungen für 2<strong>01</strong>3 stellen<br />
die Marketingentscheider die<br />
Kunden sehr deutlich in das Zentrum<br />
ihrer Maßnahmen. Daneben<br />
ergeben sich um die Kunden zwei<br />
inhaltliche Sphären: Zum einen die<br />
unvermeidbaren und sich verändernden<br />
Rahmenbedingungen,<br />
auf die es möglichst schnell und<br />
flexibel zu reagieren gilt. Zum anderen<br />
der aktive Gestaltungsbereich<br />
im eigenen Unternehmen,<br />
der möglichst strategisch und<br />
nachhaltig angelegt sein sollte,<br />
primär orientiert an den Kundenbedürfnissen<br />
und strategisch ausgerichtet<br />
auf neue Produkte, Märkte<br />
und Geschäftsfelder. „Alleine<br />
die Häufigkeit der Nennungen zu<br />
den persönlichen Herausforderungen<br />
zeigt uns, Marketingentscheider<br />
in deutschen B2B-Unternehmen<br />
setzen im nächsten Jahr<br />
lieber auf Angriff als auf Verteidigung<br />
und haben dabei jeden einzelnen<br />
Kunden im Visier – mit<br />
stärker auf den individuellen Kunden<br />
ausgerichteten Produkten und<br />
Lösungen“, sagt Oliver Janßen,<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
und verantwortlich für den Forschungsbereich<br />
Industriemarktforschung<br />
B2B bei TNS Infratest in<br />
Bielefeld. „Das klingt vielleicht<br />
simpel, ist aber nicht einfach in der<br />
letzten Konsequenz umzusetzen.<br />
Firmen wollen<br />
Preispolitik verbessern<br />
Unabhängig von der Herausforderung<br />
einer technischen oder<br />
prozessualen Lösung dieser strategischen<br />
Ausrichtung fehlen häufig<br />
ausreichende und präzise Informationen<br />
über die Kunden und das<br />
bessere Verständnis der Kundenbedürfnisse,<br />
um diese auch für die<br />
eigene Entscheidungsfindung und<br />
Strategie berücksichtigen zu können“,<br />
so Janßen weiter.<br />
Dieses Ergebnis wird auch quantitativ<br />
bestätigt. Für zwei Drittel der<br />
befragten Marketingentscheider<br />
sind die kundenspezifische Gestaltung<br />
von Produkten und Leistungen<br />
sowie die Verbesserung des<br />
Kundenbeziehungsmanagements<br />
B-to-B-Unternehmen wollen in diesem Jahr die Beziehung zu ihren Kunden verbessern.<br />
äußerst geschäftskritisch beziehungsweise<br />
äußerst wichtig. Mehr<br />
als die Hälfte sieht dies ebenso für<br />
die Vertiefung der Wertschöpfung<br />
vom Produkt- zum Lösungsanbieter,<br />
die oft mit einer Neuausrichtung<br />
des Unternehmens einhergehen<br />
muss.<br />
Bezogen auf die vier P (Product,<br />
Price, Place, Promotion) im Marketingmix<br />
stehen Produktinnovation<br />
und Verbesserung des Vertriebs<br />
vor der Stärkung der Marke und der<br />
Optimierung der Preispolitik im<br />
Ranking der geschäftskritischen<br />
Herausforderungen für 2<strong>01</strong>3.<br />
„Kein völlig überraschendes Ergebnis“,<br />
kommentiert Janßen,<br />
„denn in den Gesprächen mit unseren<br />
Kunden stehen Innovation,<br />
Kundenorientierung und Vertrieb<br />
ebenfalls häufiger auf der Agenda.<br />
Allerdings findet mittlerweile<br />
auch eine deutlich intensivere Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen<br />
Marke und damit auch einer stringenteren<br />
Preispolitik in den Unternehmen<br />
statt. Für immerhin die<br />
Hälfte der Marketingentscheider<br />
ein geschäftskritisches Thema.<br />
Dennoch ist dies noch nicht an allen<br />
entscheidungsrelevanten<br />
Nachhaltigkeit ist oft für<br />
Auftragsvergabe notwendig<br />
Schnittstellen in den Unternehmen<br />
in seiner Bedeutung erkannt<br />
worden“.<br />
Bemerkenswert ist, dass mehr<br />
als 40 % der Marketingentscheider<br />
angeben, eine strategische Neuausrichtung<br />
des Unternehmens ist<br />
äußerst geschäftskritisch beziehungsweise<br />
äußerst wichtig. „Eigentlich<br />
die größte Herausforderung<br />
für ein Unternehmen überhaupt,<br />
aber aus Sicht der Marketingentscheider<br />
wohl notwendig, um<br />
der Dynamik der Märkte gerecht zu<br />
werden und um weiterhin im Wettbewerb<br />
bestehen zu können“, so<br />
Janßen. Gleichbedeutend mit der<br />
strategischen Neuausrichtung ist<br />
die Positionierung als nachhaltig<br />
wirtschaftendes Unternehmen.<br />
Nachhaltigkeit kommt eine immer<br />
höhere Bedeutung zu und gilt inzwischen<br />
als real zu lösender Auftrag.<br />
Für die Auftragsvergabe ist<br />
nachhaltiges Wirtschaften bereits<br />
heute schon oft eine notwendige<br />
Voraussetzung. Angeführt wird<br />
dieses Ranking allerdings durch<br />
Bild: Fotolia, Kurharn<br />
die Erhöhung der allgemeinen Produkt-<br />
und Servicequalität. Dies ist<br />
weniger ein reines Marketing- als<br />
ein grundsätzliches Unternehmensthema.<br />
Doch welches sind<br />
die tatsächlich kritischen Aspekte<br />
der Qualitätswahrnehmung der<br />
Kunden? Hier gilt es die richtigen<br />
Informationen und Entscheidungshilfen<br />
zur Verfügung zu haben,<br />
um Wettbewerbsvorteile erzielen<br />
zu können.<br />
TNS Infratest ist das deutsche<br />
Mitglied der TNS-Gruppe (Taylor<br />
Nelson Sofres, London) und gehört<br />
zu einem der größten Marktforschungs-<br />
und Beratungsunternehmen.<br />
TNS, das mit Research International<br />
im Februar 2009 fusionierte,<br />
ist seit Oktober 2008 Teil der<br />
Kantar-Group, dem weltweiten<br />
Netzwerk in den Bereichen Research,<br />
Insight und Consultancy.<br />
Für Auftraggeber aus Automobil<br />
und Verkehr, Pharmamarkt, IT-/<br />
Tele-Kommunikation und Neue<br />
Medien, Finanzforschung, Konsumgüter,<br />
sowie der Medien-, Politik-<br />
und Sozialforschung liefert<br />
TNS Infratest „fact based consulting“<br />
und damit Management-<br />
Support.<br />
Leasing<br />
Mobilitätspakete machen Einsparungen möglich<br />
Manfred Godek<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Vor einer Leasing-Entscheidung<br />
sollten Fuhrparkmanager die<br />
Gesamtkosten eines Fahrzeuges<br />
während seiner Laufzeit berechnen,<br />
rät Arnd Halbach, Geschäftsführer<br />
von Expense Reduction<br />
Analysts.<br />
‚Mobilitätspakete‘ von Leasinganbietern, die an den individuellen Kundenbedürfnissen<br />
ausgerichtet sind, eröffnen Chancen.<br />
Bild: industrieblick, Fotolia<br />
Landsberg (gk). Die Automobilbranche<br />
begegnet dem aktuellen<br />
Absatzrückgang mit massiven<br />
Verkaufsförderungsmaßnahmen.<br />
Günstige Zentralbankgelder aus<br />
dem Drei-Jahres-Tender ermöglichen<br />
dies. Fuhrparkmanager werden<br />
mit ‚Top-Leasingangeboten‘<br />
geradezu überschüttet. Angesichts<br />
verlockender Dumpingraten gilt<br />
es, einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />
Gerade in der jetzigen Situation<br />
macht sich eine systematische<br />
Marktbeobachtung bezahlt. Selten<br />
gab es so große Angebotsspannen.<br />
Um knapp 46 Euro lag Anfang Oktober<br />
bei einem VW Passat 2,0 Liter<br />
TDI über drei Jahre bei 90 Tausend<br />
Kilometer Laufleistung der günstigste<br />
unter dem teuersten Anbieter.<br />
Bei einem Audi A 4 multitronic<br />
waren es bei 120 Tausend Tacho-<br />
Endstrand rund 73 Euro, bei einem<br />
Ford Mondeo 2,0 Liter TDCi, 40 000<br />
Kilometer per anno, rund 70 Euro.<br />
Die Unterschiede betrugen mithin<br />
bis zu 20 %.<br />
„Gewerbliche Leasingnehmer<br />
können mit einer klugen Beschaffungsstrategie<br />
enorm Kosten sparen“,<br />
kommentiert Arnd Halbach,<br />
Geschäftsführer der Expense Reduction<br />
Analysts GmbH, einer auf<br />
Kostenmanagement spezialisierten<br />
Beratungsgesellschaft, diese<br />
Zahlen.<br />
Allerdings seien die knapp kalkulierten<br />
Finanzierungsraten nur<br />
eine Seite der Medaille. Auch bei<br />
den zusätzlichen Wartungs- und<br />
Serviceverträgen sowie den Versicherungen<br />
hätten die Anbieter mit<br />
dem Herbstbeginn noch einmal<br />
deutlich nachgelegt. Diese Benefits<br />
werden vor allem von den Herstellern<br />
zur Absatzsteuerung gezielt<br />
subventioniert. Pro Finanzierungsoder<br />
Leasingvertrag gibt es laut<br />
dem Arbeitskreis der Banken und<br />
Leasinggesellschaften der Automobilwirtschaft<br />
(AKA) zurzeit 1,6<br />
zusätzliche Dienstleistungsverträge.<br />
Das sind 12 % mehr Verträge als<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>0 – und die Tendenz ist<br />
steigend.<br />
Der jeweiligen Marktstrategie<br />
entsprechend ergeben Vergleiche<br />
von Paketangeboten oftmals ein<br />
anderes Bild als die Gegenüberstellung<br />
der reinen Finanzierungsraten.<br />
Arnd Halbach von Expense<br />
Reduction Analysts sagt: „Die Leasing-Entscheidung<br />
sollte nach<br />
dem Prinzip ‚Total Cost of Ownership‘<br />
auf der Basis der Gesamtkosten<br />
eines Fahrzeugs während der<br />
Laufzeit getroffen werden.“<br />
Auffallend deutlich betonen<br />
Leasinganbieter die Bedeutung<br />
von „Mobilitätspaketen, die an den<br />
individuellen Kundenbedürfnissen<br />
ausgerichtet werden. Damit<br />
eröffnen sich weitere Chancen für<br />
kühle Rechner. Denn im Geschäftsleasing<br />
gibt es aufgrund der Vertragsfreiheit<br />
viele mögliche Varianten,<br />
die schon rein aus Wettbewerbsgründen<br />
nicht offen propagiert<br />
werden dürfen.<br />
Solche Leistungen zu entwickeln<br />
und im Markt zu etablieren, kostet<br />
natürlich Geld. Die Automobilbanken<br />
und die größeren unabhängigen<br />
Gesellschaften dürften deshalb<br />
im Vorteil sein. IFA-Direktor<br />
Professor Willi Dietz hatte den<br />
Wandel vom reinen Leasing- zum<br />
modernen Mobilitätsanbieter<br />
Auch nach der Zinswende kann<br />
Leasing Vorteile ausspielen<br />
schon im Jahr 20<strong>01</strong> populär gemacht.<br />
Damals brach der Markt in<br />
einer Rezession zweistellig ein. Im<br />
anschließenden Aufschwung gerieten<br />
die Pläne bei den meisten<br />
Leasing-Firmen allerdings wieder<br />
in Vergessenheit. Man hatte mit<br />
Neuverträgen alle Hände voll zu<br />
tun. Der Leitzins stand bei 2 % –<br />
doppelt so hoch wie heute. Auch<br />
nach der kommenden Zinswende<br />
wird das Leasing seine Vorteile als<br />
liquiditätsschonende Finanzierungsform<br />
ausspielen können.
10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Management · 29<br />
Employer Branding<br />
Probleme bei der Kommunikation nach innen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Unternehmen vernachlässigen es,<br />
Mitarbeiter als Botschafter für die<br />
eigene Marke zu gewinnen. Wird<br />
dieses Employer Branding nicht<br />
mit Leben erfüllt, sind crossmediale<br />
Kommunikationsmaßnahmen<br />
nach außen nicht glaubwürdig.<br />
Gummersbach (gk). Viele Unternehmen<br />
haben noch nicht erkannt,<br />
welches Potenzial ihre Mitarbeiter<br />
als Markenbotschafter für<br />
das eigene Unternehmen haben:<br />
Zwar haben bereits 69 % der Firmen<br />
eine Strategie für ihre Arbeitgebermarkenführung<br />
entwickelt<br />
oder setzen diese bereits um, doch<br />
ebenso viele Unternehmen vernachlässigen<br />
noch die Möglichkeiten,<br />
die ihnen die eigenen Mitarbeiter<br />
als Markenbotschafter in der<br />
Arbeitgeberkommunikation eröffnen,<br />
ergab eine aktuelle Studie von<br />
Kienbaum Communications. Danach<br />
bildet bislang nur jedes vierte<br />
Unternehmen eigene Mitarbeiter<br />
zu Markenbotschaftern aus und<br />
nur jede fünfte Firma organisiert<br />
Markenschulungen für die Belegschaft<br />
oder setzt interne Brand-<br />
Scouts ein.<br />
„Wird eine Marke von den eigenen<br />
Mitarbeitern im Unternehmen<br />
nicht gelebt, sind die durch crossmediale<br />
Kommunikationsmaßnahmen<br />
nach außen vermittelten<br />
Versprechen nicht authentisch.<br />
Identifizieren sich die Mitarbeiter<br />
Viel Unternehmen haben noch Probleme dabei, ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern zu machen.<br />
<br />
Bild: n media images, Fotolia,<br />
aber mit der Marke, dann machen<br />
sie die unternehmerischen Interessen<br />
zu ihren eigenen und zeigen<br />
bei der Arbeit für ihr Unternehmen<br />
Begeisterung und hohes Engagement“,<br />
sagt Erik Bethkenhagen,<br />
Geschäftsführer von Kienbaum<br />
Communications.<br />
Mehr als 70 % sehen die Employer<br />
Brand vor allem als wichtigen<br />
Faktor, um sich als Unternehmen<br />
nach außen attraktiv zu präsentieren.<br />
Mit dieser Marke wollen sie<br />
ihre Arbeitgeberattraktivität und<br />
Bekanntheit bei den relevanten<br />
Zielgruppen steigern und die besten<br />
Talente rekrutieren und Stellen<br />
mit weniger Aufwand adäquat besetzen.<br />
Darüber wollen zwei Drittel<br />
der Unternehmen mit ihren Employer-Branding-Aktivitäten<br />
die<br />
Mitarbeiter besser an sich binden<br />
und deren Identifikation mit dem<br />
Arbeitgeber erhöhen.<br />
Einigen Firmen fällt es schwer,<br />
ihre Arbeitgebermarke nach innen<br />
zu kommunizieren: Rund ein Viertel<br />
der Befragten ist noch auf der<br />
Suche nach geeigneten Maßnahmen,<br />
um ihre Employer Brand<br />
nach innen zu stärken. Zwar haben<br />
viele Firmen bereits geeignete Instrumente<br />
für die externen Zielgruppen<br />
entwickelt, jedoch haben<br />
sie offenbar Schwierigkeiten diese<br />
externen Botschaften in geeignete<br />
Kommunikationsformen für die<br />
eigenen Mitarbeiter zu übersetzen.<br />
56 % setzen auf Work-Life-Balance,<br />
54 % auf ein geeignetes Kompetenzmodell<br />
und 58 % nutzen den<br />
Onboarding-Prozess, um sich als<br />
attraktiver Arbeitgeber nach innen<br />
zu positionieren.<br />
Viele Unternehmen legen den<br />
Schwerpunkt ihrer internen Employer-Branding<br />
–Maßnahmen auf<br />
das Einarbeiten von neuen Mitarbeitern:<br />
Rund 60 % der Firmen<br />
messen dem Onboarding-Prozess<br />
eine besonders große Bedeutung<br />
bei, um die eigene Arbeitgebermarke<br />
zu transportieren. Neue<br />
Mitarbeiter sollen die Werte und<br />
Kultur des Unternehmens von Anfang<br />
an leben, um so ein Höchstmaß<br />
an Motivation, Engagement<br />
und Eigeninitiative zu erreichen.<br />
Jedoch hat nur gut ein Drittel<br />
Instrumente entwickelt, um ihre<br />
Mitarbeiter dauerhaft für die Arbeitgebermarke<br />
zu sensibilisieren.<br />
Außerdem gibt es lediglich in 13 %<br />
der Firmen sogenannte Exitgespräche,<br />
in denen der Personalverantwortliche<br />
das Gespräch mit<br />
dem ausscheidenden Mitarbeiter<br />
sucht. Auch das Potenzial von<br />
Alumninetzwerken für Employer<br />
Branding nutzen nur 22 % der Unternehmen.<br />
Erfolg wird über den<br />
Krankenstand gemessen<br />
Viele Unternehmen nutzen mittlerweile<br />
in erster Linie Rankings<br />
und Onlinemedien, um zu kontrollieren,<br />
ob ihre Employer-Branding-<br />
Aktivitäten erfolgreich sind: 70 %<br />
der Firmen ziehen ihre Positionierung<br />
in Arbeitgeberrankings als<br />
Kriterium heran, um den Erfolg<br />
ihrer Employer-Branding-Strategie<br />
zu messen. 63 % überprüfen<br />
regelmäßig ihr Standing in Online-<br />
Arbeitgeberbewertungsplattformen.<br />
Darüber hinaus ziehen gut die<br />
Hälfte der Unternehmen verschiedene<br />
Branchenbenchmarks, etwa<br />
zum Krankenstand oder der Mitarbeiterfluktuation,<br />
heran, um Erfolg<br />
oder Misserfolg ihrer Arbeitgebermarken-Strategie<br />
zu messen.<br />
Executive MBA der RWTH Aachen<br />
Frühbucherrabatt bis zum 31. Januar 2<strong>01</strong>3<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Das Forschungsinstitut für Rationalisierung der RWTH informiert am<br />
28. Januar über den Studiengang Executive MBA, der mit der Universität<br />
St. Gallen konzipiert wurde. Zielgruppe sind Technologiemanager.<br />
München (gk). Der internationale<br />
Wettbewerb stellt hohe Anforderungen<br />
an Fach- und Führungskräfte<br />
aus dem Technologiesektor.<br />
Führungskräfte in technologiegetriebenen<br />
Unternehmen müssen<br />
sowohl im technischen Bereich<br />
immer auf dem neuesten Stand der<br />
Forschung sein als auch alle Prozesse<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
im eigenen Unternehmen<br />
beherrschen. Um sie dabei zu unterstützen,<br />
bieten die Fraunhofer<br />
Academy und die RWTH Aachen<br />
University den berufsbegleitenden<br />
Studiengang ‚Executive MBA der<br />
RWTH Aachen University‘ an. Am<br />
28. Januar 2<strong>01</strong>3 findet am Forschungsinstitut<br />
für Rationalisierung<br />
(FIR) e.V. der RWTH Aachen<br />
ab 17 Uhr ein Informationsabend<br />
zum Studiengang statt. Nächster<br />
Studienbeginn ist der 16. September<br />
2<strong>01</strong>3. Früh-Entschlossene können<br />
bei Anmeldung bis zum 31.<br />
Januar 2<strong>01</strong>3 10 % der Studiengebühren<br />
sparen. „Um angehende<br />
Führungskräfte mit technischem,<br />
naturwissenschaftlichem und betriebswirtschaftlichem<br />
Hintergrund<br />
gezielt und anwendungsbezogen<br />
zu befähigen, Innovationen<br />
auf internationalen Märkten zu<br />
positionieren, haben die RWTH<br />
Aachen und die Universität St. Gallen<br />
2004 gemeinsam diesen Studiengang<br />
konzipiert«, erläutert Dr.<br />
Roman Götter, Geschäftsführer der<br />
Fraunhofer Academy.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
unter www.emba.rwth-aachen.<br />
de.<br />
Prof. Günther Schuh ist einer der Dozenten<br />
beim Executive MBA der<br />
RWTH Aachen University. Bild: RWTH<br />
www.produktion.de<br />
Technik und Wirtschaft<br />
für die<br />
deutsche Industrie<br />
MVV Energiedienstleistungen<br />
heißt jetzt MVV Enamic<br />
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10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />
Technische Details<br />
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HD Display<br />
Auflösung: 1 920 x 1 080 Pixel<br />
Betriebssystem: Windows 8, 64-Bit<br />
Prozessor: Intel Coe i5, 1,70 Ghz,<br />
Dual Core, 3 MB<br />
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Teamfähig durch Vielseitigkeit<br />
Das Aspire S7-191-53314G12ass ist das 11,6 Zoll Modell der Aspire S7 Serie.<br />
Das Ultrabook ist 12,2 mm flach und mit einem glatten Unibody-Gehäuse<br />
aus Aluminium ausgestattet. Das Full HD-Display sorge für satte Details<br />
und die 10-Punkt-Touch-Steuerung für einfache Bedienung, so Acer. Das Ultrabook<br />
lässt sich bis zu 180 Grad öffnen, sodass es flach hingelegt und von<br />
beiden Seiten genutzt werden kann. Die mit Leuchtdioden hintergrundbeleuchtete<br />
Tastatur des Ultrabooks leuchtet automatisch und optimiert ihr<br />
Licht, damit es stets der Umgebung angepasst wird und die Augen schont.<br />
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23,6 Zoll (60 cm) LED-Backlit, TN<br />
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Durch die LED Dioden, die im ProLite B2481HS-1 zum Einsatz kommen, verspricht<br />
Hersteller Iiyama, ist der Monitor schonend zur Umwelt. Weitere<br />
Funktionen, die den Arbeitsalltag erleichtern sollen, sind beispielsweise das<br />
Overdrive Feature, dass das Verschwimmen schneller bewegter Grafiken<br />
oder Bildern minimieren soll oder die Pivotfunktion, bei sich der der Monitor<br />
auch im Hochformat nutzen lässt. Laut Iiyama soll das vor allem bei der<br />
Bearbeitung langer Texte und Tabellen von Vorteil sein.<br />
Technische Details<br />
Display: 25,7 cm (10,1“) LCD, kapazitives<br />
Touchdisplay<br />
Auflösung: 1280 x 800 Pixel<br />
Betriebssystem: Android 4.1, Jelly<br />
Bean<br />
Prozessor: NVIDIA Tegra 3 Prozessor<br />
mit integriertem Grafikadapter<br />
Stromversorgung: Akku: Li-Ion<br />
Polymer<br />
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Kamera im Smartphone-Design<br />
Die GALAXY Camera von Samsung ist mit<br />
Android 4.1 und kompletter Online-Anbindung<br />
ausgestattet. Damit soll der Nutzer seine<br />
Fotos direkt mit bis zu fünf anderen Wi-Fi<br />
Direct kompatiblen Geräte teilen können, ohne<br />
die Kamera an einen Laptop anschließen<br />
zu müssen. Auch die Bearbeitung der Fotos,<br />
soll laut Samsung mit Hilfe der neuesten<br />
Apps oder der vorinstallierten Paper Artist<br />
Funktion jederzeit und noch vor Ort möglich<br />
sein. Mit einem Smartphone sei die Galaxy<br />
Camera dennoch nicht zur vergleichen, so<br />
der Hersteller, denn der 16 Megapixel 1/2.3“<br />
BSI CMOS Sensor sorgt für brillante Farben<br />
und eine hohe Auflösung, wodurch die Qualität<br />
der Fotos höher sei.<br />
3D hält Einzug die Konferenzräume<br />
Technische Details<br />
Display: 12,1 cm (4,77 Zoll) HD Super<br />
Clear Touchscreen, 1 280 x 720 Pixel, 16<br />
Mio Farben<br />
Bildsensor: 16,3 Megapixel, 7,81 mm<br />
(1/2,3 Zoll) BSI CMOS<br />
Speicher: 8 GB intern, erweiterbar auf 64<br />
GB (microSD)<br />
Datenübertragung: WLAN, USB, WiFi,<br />
Bluetooth und viele weitere<br />
Besondere Funktionen: unter anderem<br />
Google Play, Instagram, Sprachsteuerung<br />
Preis: 599,00 Euro<br />
Kontakt: www.samsung.de<br />
Der Phillips Fernseher LED-TV 47PFL6907 mit einer<br />
Bildschirmdiagonale von 47 Zoll verfügt<br />
über eine Vielzahl von Funktionen, die laut<br />
Hersteller über die eines herkömlichen Fernsehers<br />
hinausgehen sollen. Durch die Möglichkeit,<br />
den Fernseher auch über das Tablet,<br />
das Smartphone oder eine Tastatur zur steuern,<br />
lassen sich Inhalte einfach auf das Gerät<br />
übertragen. Per Tastendruck soll es möglich<br />
sein, eben diese 2D-Inhalte in 3D-Qualität umzuwandeln und wieder geben zu<br />
können. Mit der Möglichkeit Skype auf dem Fernseher zu installieren, sind auch<br />
Videokonferenzen und Sprachanrufe kein Problem mehr.<br />
Mit HighSpeed<br />
Daten sichern<br />
Die neue tragbare Festplatte ESD200<br />
von Transcend hat eine Verbindungsbandbreite<br />
von bis zu 5 Gbits<br />
pro Sekunde, und bietet USB 3.0<br />
wie auch USB 2.0.<br />
Die Festplatte zeichnet sich nicht<br />
nur durch ihr schlankes Design<br />
aus, sondern laut Transcend auch<br />
durch ein einfaches Anschließen<br />
via Plug-and-Play Funktion. Erleichterung<br />
der Datensicherung<br />
soll die One Touch Auto-Datensicherungstaste<br />
liefern, auch ein<br />
Netzteil ist durch den USB-Anschluss<br />
nicht mehr nötig.<br />
Technische Details<br />
Kapazität: 256 GB<br />
Größe: 92 mm (L) x 62 mm (W) x<br />
10.5mm (H)<br />
Gewicht: 56 g<br />
Speicher: MLC NAND Flashspeicher<br />
Betriebsspannung: DV 5V<br />
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AT300SE von Toshiba. Es ist ausgestattet mit der für Tablets optimierten<br />
Plattform Android 4.1, Jelly Bean, welche für eine schnelle und flüssige<br />
Touch-Bedienung garantieren soll. Für den schnellen Offline-Zugriff auf private<br />
Multimedia-Bibliotheken bietet das Tablet zusätzlich die Möglichkeit,<br />
über den den microSD-Kartensteckplatz mit SDHC/SDXC-Unterstützung auf<br />
bis zu 64 GB zusätzlichen externen Speicher zuzugreifen. Außerdem stellt<br />
das Tablet Verbindungen über WLAN oder Bluetooth 3.0 bereit.<br />
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ISSN: 0344-6166<br />
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7,<strong>02</strong>%
30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
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32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Super-Start ins Neue Jahr<br />
Stefan Maichl,<br />
Senior Analyst<br />
der LBBW<br />
Dow Jones<br />
Stuttgart (ilk). Gut gelaunt beendeten die Aktienmärkte<br />
die erste Handelswoche 2<strong>01</strong>3. Der in den<br />
USA in der Haushaltspolitik erzielte Minimalkonsens<br />
sorgte für weiteren Auftrieb, denn dadurch<br />
konnte zumindest der gefürchtete Sturz von der<br />
Fiskalklippe erstmals vermieden werden. Gestützt<br />
wurden die Börsen auch durch etwas besser als<br />
erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten. Der<br />
DAX blieb mit einem Wochenplus von 2,2 % auf<br />
Wachstumskurs. Der konjunktursensiblere Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
von <strong>Produktion</strong> und<br />
LBBW legte um fulminante 4,4 % zu, wobei alle<br />
Einzelwerte trotz dünner Nachrichtenlage Kurszuwächse<br />
verzeichnen konnten. Besonders gesucht<br />
waren Aktien, die 2<strong>01</strong>2 vom allgemeinen Marktaufschwung<br />
nicht profitieren konnten. So stiegen die<br />
Anteilsscheine von Aixtron und SMT Scharf um<br />
über 10 %. Die schwankungsanfällige Aktie des<br />
Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer überraschte<br />
mit einem Kurssprung von fast 10 %.<br />
Euro Stoxx<br />
2<strong>01</strong>3: Es geht aufwärts - aber mühsam<br />
München (ilk). Das Münchener<br />
Ifo-Institut zeigt sich vorsichtig optimistisch<br />
und stellt für dieses Jahr ein<br />
Wachstum in Höhe von 0,7 % in Aussicht.<br />
Zunächst geht es allerdings<br />
bergab: Für das Schlussquartal des<br />
letzten Jahres erwarten die Forscher<br />
einen BIP-Rückgang um 0,3 %. Nach<br />
gutem Start habe die deutsche Wirtschaft<br />
im Jahresverlauf mehr und<br />
mehr an Fahrt verloren, heißt es dazu<br />
aus München. Grund sei vor allem<br />
die Unsicherheit wegen der<br />
Schuldenkrise im Euroraum. Das Institut<br />
prognostiziert zudem, dass die<br />
<strong>Produktion</strong> in den Krisenländern<br />
(mit Ausnahme von Irland) weiter<br />
schrumpft. „Stabiler aufgestellte<br />
Volkswirtschaften wie Deutschland,<br />
Finnland und Österreich werden<br />
hingegen im weiteren Verlauf des<br />
Jahres 2<strong>01</strong>3 den Abschwung hinter<br />
sich lassen“, heißt es.<br />
13600<br />
13280<br />
12960<br />
12640<br />
12320<br />
12000<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
26.11.<br />
03.12.<br />
Hang Seng<br />
24000<br />
23200<br />
22400<br />
21600<br />
20800<br />
20000<br />
26.11.<br />
03.12.<br />
10.12.<br />
10.12.<br />
14.12.<br />
14.12.<br />
07.<strong>01</strong>.<br />
07.<strong>01</strong>.<br />
Maschinenbau-<br />
Aktien-indeX<br />
DAX 30<br />
2850<br />
2720<br />
2590<br />
2460<br />
2330<br />
2200<br />
TecDax<br />
860<br />
842<br />
824<br />
806<br />
788<br />
770<br />
J F M A M J J A S O N D<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Name<br />
Indexmitglied<br />
Kurs<br />
(eur)<br />
28.12.<br />
26.11.<br />
26.11.<br />
Kurs<br />
(eur)<br />
04.<strong>01</strong>.<br />
03.12.<br />
03.12.<br />
10.12.<br />
10.12.<br />
Wochen<br />
performance<br />
(in %)<br />
14.12.<br />
14.12.<br />
07.<strong>01</strong>.<br />
07.<strong>01</strong>.<br />
1 Jahr<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
Marktkapitalisierung<br />
(in Mio.)<br />
AIXTRON (XET) TecDAX 8,88 9,85 10,9% 1004<br />
BAUER (XET) SDAX 19,32 20,60 6,6% 353<br />
DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 19,50 19,80 1,5% 271<br />
DEUTZ (XET) SDAX 3,54 3,74 5,7% 452<br />
DUERR (XET) MDAX 67,50 69,51 3,0% 1203<br />
GEA GROUP (XET) MDAX 24,47 25,89 5,8% 4983<br />
GESCO (XET) SDAX 68,05 70,69 3,9% 235<br />
GILDEMEISTER (XET) MDAX 15,25 16,65 9,2% 10<strong>02</strong><br />
HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 1,23 1,30 5,7% 305<br />
JENOPTIK (XET) TecDAX 7,38 7,85 6,4% 450<br />
JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 29,46 30,14 2,3% 482<br />
KOENIG & BAUER (XET) SDAX 12,76 13,97 9,5% 230<br />
KRONES (XET) MDAX 47,00 47,11 0,2% 1487<br />
KUKA (XET) MDAX 27,67 28,58 3,3% 969<br />
LPKF LASER & ELTN. (XET) TecDAX 15,75 16,30 3,5% 181<br />
MAN (XET) MDAX 80,75 83,31 3,2% 11745<br />
MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 68,80 71,40 3,8% 3713<br />
NORDEX (XET) TecDAX 2,99 3,15 5,3% 232<br />
NORMA GROUP (XET) SDAX 21,00 21,53 2,5% 686<br />
PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 91,57 93,26 1,8% 920<br />
RATIONAL (XET) MDAX 218,00 221,75 1,7% 2521<br />
SALZGITTER (XET) MDAX 39,43 40,78 3,4% 2451<br />
SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 31,05 31,76 2,3% 195<br />
SIEMENS (XET) DAX 82,20 83,93 2,1% 73942<br />
SMT SCHARF (XET) SDAX 21,10 23,30 10,4% 98<br />
SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 8,44 8,96 6,1% 171<br />
THYSSENKRUPP (XET) DAX 17,76 18,24 2,7% 9384<br />
VOSSLOH (XET) MDAX 74,47 76,90 3,3% 1<strong>02</strong>5<br />
WACKER NEUSON (XET) SDAX 10,35 10,49 1,3% 735<br />
WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 35,45 36,93 4,2% 1222<br />
Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />
Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />
Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />
Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />
Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf, Deutsche Beteiligungen,<br />
MTU Aero Engines, Schaltbau Holding, LPKF Laser & Electronics sowie SMT Scharf.<br />
Energie & Rohstoffe<br />
Entwicklung Ölpreis /<br />
Barrel (159 l)<br />
112<br />
111<br />
110<br />
109<br />
108<br />
107<br />
106<br />
109,80<br />
19.11.<br />
03.12.<br />
10.12.<br />
111,20<br />
14.12.<br />
GDF Suez: Erneuerbare<br />
Energien gehen an Japan<br />
Frankfurt (DJ/ilk). Der französische<br />
Energieversorger GDF Suez<br />
kommt mit dem Verkauf von Unternehmensteilen<br />
voran. Der Konzern<br />
veräußert 60 % seiner kanadischen<br />
erneuerbaren Engergieproduktion<br />
an die japanische Mitsui<br />
und ein Konsortium unter Führung<br />
des Portfoliomanagers Fiera Axium<br />
Infrastructure. Dafür erhalten<br />
die Franzosen rund 1,5 Mrd Euro,<br />
was den Schuldenberg von GDF<br />
um 1 Mrd Euro verringert.<br />
Rohstoffpreise<br />
Aluminium je Tonne: 2<strong>01</strong>6,15 $<br />
Kupfer je Tonne: 8140,50 $<br />
Gold je Feinunze: 1656,75 $<br />
Silber je Feinunze: 30,22 $<br />
Nickel je Tonne: 13247,92 €<br />
Zinn je Tonne: 18218,58 €<br />
€ 1,30 $ € 71,69 Rupie<br />
€ 114,26 Yen € 39,56 Rubel<br />
€ 8,11 Yuan € 4,12 Zloty<br />
€ 0,81 £ € 290,96 Forint<br />
Konjunktur und Märkte<br />
BDI: Exportwachstum<br />
wird langsamer<br />
07.<strong>01</strong>.<br />
Umrechnungskurse<br />
Berlin (ilk). Deutschland wird<br />
auch im kommenden Jahr mehr<br />
exportieren. Allerdings dürfte sich<br />
das Wachstum verlangsamen. Der<br />
BDI rechnet mit einer Zunahme<br />
um mindestens 3 %. In diesem Jahr<br />
würden die deutschen Exporte allerdings<br />
langsamer wachsen als<br />
der globale Handel insgesamt,<br />
heißt es beim Industrieverband.<br />
Konjunktur<br />
Hundt: Keine Rezession<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />
Frankfurt (DJ/ilk). Der Präsident<br />
des BDA, Dieter Hundt, rechnet<br />
mit einer weiter wachsenden Wirtschaft<br />
und steigenden Löhnen.<br />
„Ich bin überzeugt, dass wir in<br />
Deutschland keine Rezession erleben<br />
werden“, sagte Hundt gegenüber<br />
der Presse. Die gute Lohnentwicklung<br />
der Jahre 2<strong>01</strong>1 und 2<strong>01</strong>2<br />
werde sich im kommenden Jahr<br />
fortsetzen, sagte Hundt. „Wenn es<br />
Branchenbarometer Europa<br />
China in der stärksten<br />
Phase seit 14 Monaten<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
BIP 2<strong>01</strong>1 BIP 2<strong>01</strong>2<br />
Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />
Belgien 1,9 0,0<br />
Dänemark 1,1 1,1<br />
Finnland 2,9 0,8<br />
Frankreich 1,7 0,5<br />
Griechenland -6,9 -4,7<br />
Irland 0,7 0,5<br />
Italien 0,4 -1,4<br />
Luxemburg 1,6 1,1<br />
Niederlande 1,2 -0,75<br />
Norwegen 1,6 2,3<br />
Österreich 3,0 0,9<br />
Portugal -1,9 -3,0<br />
Schweden 3,8 0,3<br />
Schweiz 2,1 0,8<br />
Spanien 0,7 -0,5<br />
Türkei 8,5 3,0<br />
Ver. Königreich 0,8 0,5<br />
Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />
Peking (DJ/ilk). Die chinesische<br />
Wirtschaft zeigt frische Zeichen der<br />
Stärke. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex<br />
für das verarbeitende<br />
Gewerbe kletterte im Dezember<br />
auf 50,9 Punkte und damit den<br />
höchsten Stand seit 14 Monaten.<br />
Werte über 50 Punkte zeigen ein<br />
Wachstum an, Zahlen darunter<br />
deuten auf eine Schrumpfung.<br />
den Unternehmen gut geht, sollen<br />
auch die Mitarbeiter profitieren.“<br />
Er sei zuversichtlich, dass die Tarifparteien<br />
den Weg „einer flexiblen,<br />
differenzierten und produktivitätsorientierten<br />
Tarifpolitik fortsetzen“.<br />
Der Anstieg der Produktivitätsrate<br />
hatte 2<strong>01</strong>1 zu einer Lohnsteigerung<br />
von 3 % geführt. Hundt<br />
regte an, im Fall einer sich abschwächenden<br />
Wirtschaftkurzfristig<br />
die Kurzarbeiter-Regelung wieder<br />
in Kraft zu setzen.<br />
Marktpotenzial<br />
Gemischte Aussichten bestehen in Europa für die Bau-Zulieferindustrie: In einigen<br />
Ländern zieht die Baukonjunktur weiter an; einige europäische Regionen<br />
fahren ihre Investitionen laut Germany Trade and Invest zurück.<br />
Bau<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
US-Lagerbestände ziehen<br />
im Oktober an<br />
Frankfurt (DJ/ilk). Die Lagerbestände<br />
in der US-Wirtschaft sind<br />
im Oktober im Vergleich zum Vormonat<br />
saisonbereinigt um 0,4 %<br />
gestiegen. Das Verhältnis von Lagerbeständen<br />
zu Umsätzen stieg<br />
auf 1,29. Die Zahl gibt an, wie viele<br />
Monate die Betriebe benötigen<br />
würden, um ihre Lagerbestände<br />
komplett zu verkaufen.