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Ausgabe - 01-02 - Produktion

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16 · Konstruktion Werkstoffe · <strong>Produktion</strong> · 10. Januar 2<strong>01</strong>3 · Nr. 1-2<br />

Technische Keramik<br />

Verzehnfachte Lebensdauer<br />

von Leistungsmodulen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />

Eine niedrige Biegebruchfestigkeit<br />

und eine daraus resultierende<br />

geringe Temperaturwechselbeständigkeit<br />

begrenzten bisher die<br />

Lebensdauer von keramischen<br />

Substraten. Die Curamik Electronics<br />

entwickelt eine Alternative.<br />

Eschenbach (ba). Das neue Keramiksubstrat<br />

der Curamik Electronics<br />

wird mit Siliziumnitrid<br />

(Si3N4) hergestellt. Die Anforderungen<br />

an die Automotive-Branche<br />

in Bezug auf die Entwicklung<br />

von Hybrid- und Elektroautos sowie<br />

den Bereich um die regenerativen<br />

Energien steigen stetig an.<br />

Um zukünftig neben herkömmlichen<br />

Lösungen bestehen zu können,<br />

ist eine hohe Zuverlässigkeit<br />

der neuen Anwendungen unabdingbar.<br />

Erreicht wird diese unter<br />

anderem durch Komponenten wie<br />

keramische Substrate auf Basis<br />

von Siliziumnitrid mit einer um<br />

das Zehnfache verlängerten Lebensdauer.<br />

Dies lässt sich anhand<br />

der Anzahl von Wiederholungen<br />

thermischer Zyklen, also dem<br />

Wechsel von kalter auf warme Umgebungstemperatur<br />

und umgekehrt,<br />

messen. Denn diese setzen<br />

das Substrat mechanischem Stress<br />

aus. „Bei unseren bisher durchgeführten<br />

passiven Sequenzen von<br />

-55 °C bis 150 °C zeigen sie eine<br />

verlängerte Lebensdauer von<br />

Die curamik electronics GmbH fertigt Keramiksubstrate nun auch mit Siliziumnitrid<br />

mittels DCB-und AMB-Verfahren nach individuellen Kundenwünschen.<br />

<br />

mehr als dem Faktor 10 gegenüber<br />

heute verwendeten Substraten im<br />

Automotivebereich wie zum Beispiel<br />

Al2O3 und AlN. Daraus lässt<br />

sich die höhere Lebensdauer auch<br />

für die späteren Module ableiten“,<br />

berichtet Manfred Götz, Product<br />

Marketing Manager bei curamik.<br />

Diese ist überall dort notwendig,<br />

wo mit Halbleitern gearbeitet wird,<br />

die hohe Sperrschichttemperaturen<br />

aufweisen. Die von curamik<br />

verwendete Si3N4 Keramik liegt<br />

mit einer Wärmeleitfähigkeit von<br />

90 W/mK über dem Marktdurchschnitt.<br />

Auch die Biegebruchfestigkeit<br />

der neuen Keramiksubstrate mit<br />

Siliziumnitrid ist im Vergleich zu<br />

Al2O3 und AlN höher. Der Risswachstumswert<br />

von Si3N4 schlägt<br />

sogar den zirkondotierter Kerami-<br />

Bild: curamic electronics GmbH<br />

ken: Er liegt bei 6,5 bis 7 MPa/√m<br />

bei einer thermischen Leitfähigkeit<br />

von 90 W/mK. Dank der sehr guten<br />

mechanischen Werte kann die Keramik<br />

auch dünner angewandt<br />

werden, was einen zusätzlichen<br />

Vorteil in Bezug auf den Wärmewiderstand<br />

hat. Außerdem wird dadurch<br />

die Leistungsdichte erhöht<br />

und die Systemkosten gesenkt.<br />

„Bei Si3N4 handelt es sich um eine<br />

für DCB- und AMB-Verfahren neue<br />

Keramik mit hervorragenden mechanischen<br />

Eigenschaften und hoher<br />

thermischer Leitfähigkeit, die<br />

die Zuverlässigkeit um ein Vielfaches<br />

erhöht“, so Götz.<br />

www.curamik.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Aluminium<br />

Leichte Lösung<br />

für schwere Aufgaben<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />

Die Trimet Aluminium AG<br />

entwickelt in Zusammenarbeit<br />

mit Kunden und internationalen<br />

Hochschulen innovative Werkstoffe<br />

aus Leichtmetall.<br />

Essen (ba). In ihrem Industrielabor<br />

hat Trimet zwei Legierungen<br />

entwickelt, die den steigenden<br />

Materialanforderungen der Automobilindustrie<br />

Rechnung tragen<br />

und gleichzeitig die Energieeffizienz<br />

verbessern.<br />

Mit der neu entwickelten, eisenarmen<br />

Legierung können Bauteile<br />

hohen thermischen und mechanischen<br />

Belastungen standhalten.<br />

Gemeinsam mit einem langjährigen<br />

Kunden hat Trimet die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Legierungstyps<br />

entscheidend erhöht und die<br />

Bruchdehnungswerte erheblich<br />

verbessert. Die neue Aluminiumlegierung<br />

eignet sich für Zylinderköpfe,<br />

Kurbelgehäuse und andere<br />

Gussteile, die bei dünnen Wandstärken<br />

besonders starken Belastungen<br />

ausgesetzt sind. „Die hohen<br />

Leistungsdichten optimierter<br />

Verbrennungsmotoren belasten<br />

die verwendeten Materialien erheblich.<br />

Unsere neue Legierung<br />

ermöglicht nun weitere Verbesserungen<br />

in diesem Bereich“, sagt Dr.<br />

Hubert Koch, Leiter der Trimet<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

Eine weitere Werkstoffinnovation<br />

stellt das Unternehmen für einen<br />

breiten Anwendungsbereich<br />

vor. Trimet hat eine Gusslegierung<br />

Leichtmetallanwendungen – Mit der<br />

Forschung im eigenen Labor verkürzt<br />

Trimet Innovationswege. Bild: Trimet<br />

weiterentwickelt, die bei mehr als<br />

80 % der im Druckgussverfahren<br />

hergestellten Aluminiumbauteile<br />

zum Einsatz kommt. Die neue Legierung<br />

hat eine bessere Energieund<br />

Ressourceneffizienz und<br />

kommt mit weniger Varianten als<br />

bisher für das gleiche Leistungsspektrum<br />

aus. Trimet bietet Anwendern<br />

nun eine verlässliche Erfahrungsbasis,<br />

um die Legierungszusammensetzung<br />

entsprechend<br />

den bauteilspezifischen Anforderungen<br />

festlegen zu können. Den<br />

Praxistest hat die Legierung bereits<br />

bestanden. Das von Trimet produzierte<br />

Kurbelgehäuse-Unterteil für<br />

den Sechs-Zylinder-Motor eines<br />

BMW-Motorrads belegte den dritten<br />

Platz beim diesjährigen Aluminium-Druckguss-Wettbewerb.<br />

www.trimet.de<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material ✔ Energie ✔<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Composites<br />

Formteile aus<br />

Faserverbundkunststoff<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />

Der Werkzeug-, Maschinen- und<br />

Anlagenbauer BBG GmbH & Co.<br />

KG besitzt umfassendes Knowhow<br />

für die Serienfertigung von<br />

Bauteilen aus Faserkunststoff.<br />

Mindelheim (ba). Zu den Neuheiten,<br />

die der Anbieter von Werkzeugen<br />

und Formenträgersystemen<br />

für das Veredeln von Glas mit Polyurethan,<br />

anbietet, zählt das Modell<br />

BFT-P V6 zur Verarbeitung von<br />

CFK-Bauteilen im Automobilbau.<br />

Groß ist das Interesse der Branche<br />

auch an Formenträgersystemen<br />

des Typs BFT-R für die Fertigung<br />

von Composite-Bauteilen im CSM<br />

(Compound Spray Moulding)-Verfahren<br />

und LFI (Long Fibre<br />

Injection)-Verfahren. Mit ihnen<br />

lassen sich leichte und stabile Bauteile<br />

fertigen, die problemlos kaschiert<br />

oder lackiert werden können<br />

und die sowohl im Fahrzeuginneren<br />

als auch bei der Karosserie<br />

eingesetzt werden.<br />

Nachgefragt werden die Anlagen<br />

auch von der Luftfahrtindustrie.<br />

Der letzte Auftrag betrifft die Fertigung<br />

von Toilettenwänden in Flugzeugen.<br />

Er umfasst eine Vier-Säu-<br />

Die Vier-Säulen-Presse BFT-U hat BBG speziell<br />

für das Fertigen großflächiger Formteile<br />

aus Faserkunststoffverbund entwickelt.<br />

<br />

Bild: BBG GmbH & Co. KG<br />

len-Presse BFT-U, die BBG speziell<br />

für das Herstellen großflächiger<br />

Formteile aus Faserkunststoffverbund<br />

entwickelt hat, die dazu gehörenden<br />

Presswerkzeuge und ein<br />

Werkzeugwechselsystem. Gefertigt<br />

werden auf ihnen Lavatorysheets<br />

als Sandwich-Bauteile mit<br />

zwei Prepreg-Deckschichten und<br />

einer zwischenliegenden Papierwabe<br />

(paper honey comb, PHC).<br />

www.lanxess.de<br />

Composites<br />

Beständig gegen Meersalz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 1-2, 2<strong>01</strong>3<br />

Forscher des Fraunhofer-Institut<br />

für Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung IFAM<br />

haben eine Alternative zu den<br />

Titanrohren in Meerwasserentsalzungsanlagen<br />

entwickelt.<br />

Bremen (ba). In Meerwasserentsalzungsanlagen<br />

wird Meerwasser<br />

auf Rohre gesprüht, durch die heißes<br />

Gas oder Wasser strömt. Reines<br />

Wasser verdampft, zurück bleibt<br />

die salzige Ablauge. Der Dampf<br />

wiederum lässt sich auffangen und<br />

abkühlen. Dieses Verfahren stellt<br />

vielfältige Ansprüche an das Rohrmaterial:<br />

Es muss Wärme übertragen<br />

und robust sein gegen Korrosion<br />

und Belagsbildung. Damit das<br />

Wasser gut verdampfen kann, muss<br />

sich das Rohrmaterial zudem gut<br />

durch das Meerwasser benetzen<br />

lassen. Die Hersteller verwenden<br />

daher nur Titan und hochlegierte<br />

Stähle. Diese Materialien sind jedoch<br />

sehr teuer. Forscher des<br />

Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung<br />

IFAM entwickeln nun<br />

eine Alternative zu den Titanrohren:<br />

Rohre aus Polymerkompositen.<br />

Das Besondere: Die Polymerkomposite<br />

sind zwar ein Kunststoff,<br />

Entsalzungsanlagen sind im Kommen, denn Trinkwasser wird knapp. Das<br />

Fraunhofer IFAM entwickelt eine Alternative zu teuren Titanrohren. Bild: IFAM<br />

aber sie übertragen dennoch Wärme.<br />

Ein weiterer Vorteil: Sie lassen<br />

sich als Endlosware herstellen und<br />

sind entsprechend kostengünstig.<br />

Doch wie haben es die Forscher<br />

geschafft, das Polymer wärmeleitfähig<br />

zu machen? „Wir haben Metallpartikel<br />

in das Material eingefügt,<br />

genauer gesagt geben wir bis<br />

zu 50 Volumenprozent Kupfermikrofasern<br />

hinzu. Die Verarbeitungseigenschaften<br />

des Komposits ändern<br />

sich dadurch nicht, es lässt<br />

sich weiterhin wie ein Polymer<br />

verarbeiten“, sagt Arne Haberkorn<br />

vom IFAM.<br />

Die Wissenschaftler wollen nun<br />

die Wärmeleitfähigkeit des Materials<br />

optimieren. Dazu bauen sie die<br />

Rohre in eine Pilot-Meerwasserent-<br />

salzungsanlage ein: Hier testen sie<br />

ihre Wärmeleitfähigkeit, überprüfen,<br />

wie viel Belag sich durch Mikroorganismen<br />

auf den Rohren bildet<br />

und wie stark der Werkstoff in<br />

der salzigen Umgebung korrodiert.<br />

Anhand dieser Ergebnisse optimieren<br />

sie die Kompositeigenschaften.<br />

Den Verdampfungsprozess haben<br />

die Forscher so eingestellt, dass er<br />

bei einer Temperatur von 70 Grad<br />

Celsius abläuft – durch die Rohre<br />

strömt also 70 Grad heißes Gas. Das<br />

bietet einige Vorteile: Es bildet sich<br />

weniger Belag auf den Rohren, das<br />

Material korrodiert nicht so schnell<br />

und der Druckunterschied zwischen<br />

Innen- und Außenseite des<br />

Rohres wird nicht so groß.<br />

www.fraunhofer.de

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