Überwachung am Arbeitsplatz - Profiler24

Unternehmensführung
Haftungsentlastend ist es, wenn mehrere Geschäftsführer ein Unternehmen leiten,
weil diese bei einem Schaden gemeinsam verantwortlich gemacht werden
können. Die Gesellschaft kann zwar trotzdem den Anspruch in vollem Umfang
bei einem einzelnen Geschäftsführer geltend machen, dieser kann dann mit den
anderen Co-Geschäftsführern einen Ausgleich vornehmen. Vorsicht: Haben die
Geschäftsführer laut Vertrag bestimmte Zuständigkeiten im Unternehmen, haften
immer alle Geschäftsführer für den Schaden, auch wenn sie sich in Unwissenheit
wiegen. Deshalb ist es ratsam, dafür zu sorgen, dass die Informationsfluss
untereinander perfekt ist.
Wer selbst eine GmbH gründet, muss oftmals Kredite in Anspruch nehmen.
Das gilt auch für die Stammeinlage der GmbH. Laut Gesetz muss das Stammkapital
einer GmbH mindestens 12.500 Euro betragen. Bei der Gründung müssen
die Gesellschafter mit Eintragung ins Handelsregister ein Viertel der Einlagen
einzahlen, mindestens aber 6.250 Euro. Für den restlichen Differenzbetrag
der Einlage haften die Gesellschafter. Bei der Ein-Mann-GmbH gibt es hier noch
eine Sonderregelung: Der Firmengründer muss für den noch nicht eingezahlten
Teil der Geldeinlage Sicherheiten vorweisen können, welche frei zur Verfügung
stehen. Die meisten Ein-Mann-GmbH-Gründer greifen hier auf eine Bankbürgschaft
zurück. Meldet die Firma dann jedoch Insolvenz an, ist das Privatvermögen
fällig. Es ist deshalb wichtig, sofort mit der Bank zu verhandeln, wenn
sich das Unternehmen etabliert hat.
Die Gesetzgebung rund um die GmbH-Haftung ist kompliziert und umfangreich.
Nur wenige Geschäftsführer haben hier den Überblick, für was sie wie haften
müssen. Deshalb ist es hier sehr wichtig, sich 100-prozentig abzusichern. Wer
sich auf einen Job als Geschäftsführer einlässt, sollte das keinesfalls blauäugig
tun. Bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, sollte man sich genau informieren
und beraten lassen. Wichtig ist, genau zu wissen, welche Pflichten man
hat und wie man das persönliche Haftungsrisiko mindern kann.
Rechten und Pflichten eines GmbH-Geschäftsführers
- Vergütung und Aufwendungsersatz: Der Geschäftsführer hat Anspruch auf Vergütung
- Anspruch auf Entlastung: Der Geschäftsführer hat Anspruch darauf, dass ihn die Gesellschafter
entlasten, also seine Tätigkeiten billigen. Damit ist er aus der Haftung.
- Informationsrechte: Er kann sich über alle Angelegenheiten der Gesellschaft informieren. Auch
wenn mehrere Geschäftsführer ein Unternehmen leiten und deren Kompetenzen aufgeteilt sind,
kann jeder Geschäftsführer von dem anderen verlangen, über wesentliche Vorgänge informiert
zu werden. Das Informationsrecht kann jedoch durch die Satzung oder einen Gesellschafterbeschluss
eingeschränkt werden.
- Vertretungsmacht: Gegenüber Dritten ist die Vertretungsmacht inhaltlich unbeschränkt. Der
Geschäftsführer übernimmt die gerichtliche und außergerichtliche Vertretung des Unternehmens.
- Geschäftsführung: Der Geschäftsführer kann bestimmen, wie Unternehmensressourcen eingesetzt
werden und Mitarbeitern sachliche und zeitliche Teilziele zur Vorgabe machen. Er darf,
wenn die Satzung oder die Gesellschafter dies nicht eingeschränkt haben, gewöhnliche Rechtsgeschäfte
machen.
- Pflichten gegenüber den Gesellschaftern: Der Geschäftsführer muss den Gesellschaftern Auskünfte
erteilen, diesen Einsicht in die Bücher gewähren und sie ausreichend informieren. Außerdem
muss er eine Gesellschafterversammlung einberufen, wenn es im Interesse des Unternehmens
notwendig ist.
- Buchführung und Bilanzierung: Die Rechnungslegungspflicht umfasst nicht nur die Pflicht
zu einer ordnungsgemäßen Buchführung und Bilanzierung, sondern auch die Erstellung des
Jahresabschluss und des Lageberichts innerhalb der ersten drei Monate im Geschäftsjahr.
- Steuer: Der Geschäftsführer muss dafür sorgen, dass an das Finanzamt die monatlichen
Lohnsteuer- und Umsatzsteuervoranmeldungen abgegeben werden sowie die Lohnsteuer der
Arbeitnehmer und die Umsatzsteuer an das Finanzamt rechtzeitig überweisen wird. Er ist dafür
verantwortlich, dass die Jahressteuererklärung termingerecht abgegeben wird.
- Sozialversicherung: Der Geschäftsführer hat dafür zu sorgen, dass die GmbH Arbeitnehmer
bei der Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie gegebenenfalls bei den Berufsgenossenschaften
und der Unfallversicherung anmeldet und die Beiträge überwiesen werden.
- Treuepflicht: Der Geschäftsführer muss wirtschaftliche und ideele Unternehmenswerte schützen
und fördern. Dazu zählt auch die Verschwiegenheitspflicht. Der Geschäftsführer darf der
GmbH keine Konkurrenz machen.
- Handelsregister: Der Geschäftsführer ist verpflichtet, bestimmte Vorgänge beim Handelsregister
anzumelden. Diese Pflicht besteht teilweise nur gegenüber der Gesellschaft.
- Insolvenz: Bei Zahlungsunfähigkeit muss der Geschäftsführer spätestens innerhalb von drei
Wochen einen Insolvenzantrag stellen.
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