FEP - Institut für Psychologie - Universität Osnabrück
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1.2 Psychotherapieforschung<br />
1.2.1 Einleitung<br />
Die Psychotherapieforschung befasst sich nach Kazdin (1995) mit den Untersuchungen<br />
verschiedener psychotherapeutischer Behandlungsformen,<br />
den Mechanismen und Prozessen, mittels derer diese Behandlungen wirken,<br />
sowie mit dem Einfluss von Behandlungsfaktoren und moderierenden Variablen<br />
auf adaptives bzw. maladaptives Verhalten.<br />
Betrachtet man das Standardwerk zur Psychotherapieforschung, das „Handbook<br />
of Psychotherapie and Behavior Change“ (Lambert, 2003), wird einem<br />
schell bewusst, dass Psychotherapieforschung, was Menge, Befunde und<br />
Ergebnisse betrifft, in den letzten zehn Jahren eine enorme Entwicklung angenommen<br />
hat.<br />
Allerdings gibt es nach wie vor eine große Kluft zwischen Psychotherapieforschung<br />
und die in die Praxis umgesetzten Therapie. Ein wichtiger Grund<br />
hierfür scheint die Relevanz für den Praktiker zu sein. Für ihn ist entscheidend,<br />
ob die Behandlung bei ihrem Patienten von Erfolg gekrönt sein wird.<br />
Die Theoretiker schauen eher auf die durchschnittlichen Effekte der verschiedenen<br />
Therapieverfahren, der Praktiker eher auf den individuumspezifischen<br />
Verlauf, der nicht unbedingt aus Vergleichsstudien ableitbar ist.<br />
Bei diesem relativ jungen Forschungsfeld ist es umso wichtiger, dass sowohl<br />
wissenschaftlich, als auch klinisch arbeitende Psychologinnen und Psychologen<br />
die Weiterentwicklung vorantreiben. Eine Überwindung der Wissenschaftler-Praktiker-Kluft<br />
durch Modelle und Konzepte, die eine direkte Rück-<br />
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