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PSC 6-08 - FSP

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26<br />

actu - <strong>FSP</strong> - aktuell<br />

psychoscope 6/20<strong>08</strong><br />

Roberto Sansossio<br />

Für den Vorstand<br />

Pour le comité<br />

ACTU <strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 6/20<strong>08</strong><br />

Inhalt/sommaire<br />

Psychoanalyse:<br />

Neuer Landesverband 27<br />

Interview mit Josiane Charmillot<br />

Spargefahr bei der<br />

Frühförderung 28<br />

Interview mit Roland Buchli<br />

Schottland bekämpft<br />

Stigmatisierung 29<br />

Von John Kummer und<br />

Daniel Habegger<br />

In Kürze 30<br />

APPOPS 31<br />

Interview de Josiane Charmillot<br />

Péréquation financière 32<br />

Interview de Roland Buchli<br />

Troubles psychiques 33<br />

Par John Kummer et<br />

Daniel Habegger<br />

En bref 34<br />

Die Medien und die Monster<br />

Ylenia, Kampusch, FC Thun, Seebach,<br />

das Monster von Amstetten …:<br />

kaum zu glauben, was für einen medialen<br />

Sturm diese Fälle auslösen. Jedes<br />

Mal aber ist die zentrale Frage, welche<br />

die Presse beschäftigt: «Kann uns das<br />

auch passieren?»<br />

In der Vergangenheit wurde den PsychologInnen<br />

der Vorwurf gemacht, diese<br />

verwerflichen Ereignisse psychologisieren<br />

zu wollen, um für die Täter<br />

Rechtfertigungsgründe zu finden und<br />

gleichzeitig die Situation der Opfer zu<br />

kontextualisieren. Dadurch vergass<br />

man, dass es Pflicht der PsychologInnen<br />

ist, alle menschlichen Verhaltensweisen<br />

zu verstehen, vorauszusehen<br />

und je nachdem zu verhindern.<br />

Das gewaltige Medieninteresse an<br />

den beschriebenen Fällen ist die logische<br />

Konsequenz aus der ethischen<br />

Niederlage und Hilflosigkeit der Menschen:<br />

nämlich Panik. Durch die hysterische<br />

Form der öffentlichen Debatte<br />

versucht man – zumeist erfolglos<br />

– ein illusorisches Gefühl der Kontrolle<br />

zu erhalten.<br />

Im Unterschied dazu seien an dieser<br />

Stelle jene unserer KollegInnen gelobt,<br />

welche sich dafür einsetzen, die<br />

psychologischen Aspekte dieser Fälle<br />

zu hinterfragen. Und jene JournalistInnen,<br />

welche die Ergebnisse aus<br />

deren Analysen registrieren und mit<br />

Engagement verbreiten. – Zu hoffen<br />

bleibt, dass das Medienecho nun bald<br />

zurückgeht, damit die wahren Opfer<br />

etwas an Anonymität zurückbekommen:<br />

als Grundlage für ein Minimum<br />

an Normalität.<br />

Médias et monstres<br />

Ylenia, Kampusch, le FC Thoune,<br />

Seebach, le monstre d’Amstetten…<br />

on a peine à croire la tempête médiatique<br />

que ces affaires ont déclenchée.<br />

Et chaque fois LA question qui turlupine<br />

la presse: «Cela peut-il nous arriver<br />

à nous aussi ?»<br />

Jadis on faisait aux psychologues le<br />

reproche de vouloir «psychologiser»<br />

ces tragiques événements pour trouver<br />

des explications aux actes des criminels<br />

et pour contextualiser la situation<br />

des victimes. Ce faisant, on<br />

oubliait que la tâche même des psychologues<br />

est d’analyser, prévoir et<br />

prévenir tous les comportements humains.<br />

Le vif intérêt porté par les médias<br />

aux cas évoqués est la conséquence<br />

logique d’un échec sur le plan<br />

éthique et de la détresse des gens,<br />

pour tout dire de la panique. L’hystérie<br />

des discussions publiques n’a<br />

d’autre but, d’ailleurs rarement atteint,<br />

que de conserver une illusion<br />

de contrôle.<br />

Au contraire, on devrait ici louer ceux<br />

de nos collègues qui s’efforcent de<br />

sonder les aspects psychologiques de<br />

ces affaires, ainsi que les journalistes<br />

qui répercutent les résultats de leurs<br />

analyses et ont le courage de les diffuser.<br />

Il reste à espérer que l’écho des<br />

médias nous en revienne, afin que<br />

les vraies victimes retrouvent un peu<br />

d’anonymat, base d’un retour à un<br />

minimum de normalité.

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