PSC 6-08 - FSP
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04<br />
Dossier<br />
Berufseinstieg und Psyche<br />
DOSSIER: Berufseinstieg und Psyche<br />
PSYCHOSCOPE 6/20<strong>08</strong><br />
Hinter der<br />
Staubwolke<br />
Theorie und Praxis in der<br />
zeitgemässen Berufsberatung<br />
Mit drei Beratungsterminen ist es längst<br />
nicht mehr getan. Daniel Jungo und<br />
René Zihlmann vom Zürcher Laufbahnzentrum<br />
erklären in ihrem Fachartikel,<br />
auf welche Theorien sich die aktuelle<br />
Schweizer Berufsberatung stützt, und<br />
worauf in der Praxis Wert gelegt wird.<br />
Die Arbeit der Berufsberatung für Jugendliche scheint<br />
recht einfach zu sein. Bei den Einzelberatungen fragt<br />
die Beratungsperson den Ratsuchenden nach den Berufswünschen,<br />
führt einen Interessen- und einen Intelligenztest<br />
durch und gibt Berufsinformationen ab. Am<br />
Schluss des dritten und letzten Beratungstermins erhält<br />
der Klient noch einen Ratschlag für einen passenden<br />
Beruf und schon kann er sich für einen Beruf entscheiden,<br />
der ihn das ganze Leben glücklich und zufrieden<br />
macht und in dem er erfolgreich ist.<br />
Diese plakativ geschilderte Sicht der Berufsberatung ist<br />
natürlich veraltet und einseitig. Noch in den 70er-Jahren<br />
wurde allerdings ein Buch veröffentlicht mit dem Titel<br />
«Berufswahl = Lebenswahl» und eine wichtige Kritik<br />
des amerikanischen Psychologen Crites betraf den<br />
Sachverhalt, dass Ratsuchende dreimal in die Beratung<br />
gehen und dann so verwirrt sind wie zuvor («Drei Termine<br />
und eine Staubwolke»).