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Das doppelte Lottchen Brandschutz - Die neue Quadriga

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6/2013<br />

– 39 –<br />

®<br />

Konstruktion und Montage<br />

Gebäudeabschlusswände als Gebäudetrennwände hatten wir bereits in früheren<br />

Ausgaben betrachtet. Mit dem Fokus auf das Bauteil Außenwand in Ausgabe<br />

3/2000, in den Ausgaben 1/2002 und 2/2002 wenn diese horizontal zueinander<br />

versetzt sind. In Heft 5/2003 waren es die höhenversetzten Dachflächen<br />

einer vertikal verspringenden Gebäudetrennwand, die in aktualisierter Form in<br />

dem gerade erschienenen Kompendium Condetti & Co. 3. abgedruckt sind.<br />

Mit dem diesmaligen condetti-Detail wenden wir uns dem Standardfall einer<br />

Gebäudetrennwand zu, die aus deckungsgleichen Gebäudeabschlusswänden<br />

bestehen. Gegenüber den vorherigen Ausgaben zu diesem Thema sind diesmal<br />

vor allem Erkenntnisse aus den Untersuchungen zum Schallschutz eingeflossen.<br />

Wer die Wahl hat …<br />

Für Gebäudeabschlusswände,<br />

häufig im Holzbau auch als<br />

F 30-B/F 90-B Wände bezeichnet,<br />

sind neben der<br />

Lösung nach DIN 4102-4<br />

auch Systeme mit allgemeiner<br />

bauaufsichtlicher Zulassung<br />

auf dem Markt verfügbar. <strong>Die</strong>se<br />

lassen sich in zwei Arten<br />

von Gebäudeabschlusswänden<br />

unterscheiden:<br />

• solche, die ähnlich der<br />

DIN-Konstruktion mit<br />

zwei Lagen nicht brennbaren<br />

Gipskarton- oder<br />

Gipsfaserplatten (mindestens<br />

Baustoffklasse A2) auf<br />

der Wandaußenseite funktionieren<br />

und<br />

• solche, die mit speziellen<br />

Bauplatten und einem<br />

hohen Zementanteil mit<br />

nur einer Plattenlage hergestellt<br />

werden dürfen.<br />

Besonders bei den einlagigen<br />

Systemen kommt der<br />

Fugenausbildung der Beplankung<br />

aus <strong>Brandschutz</strong>gründen<br />

eine entsprechend große<br />

Bedeutung zu. Da eine überlappende<br />

oder gegenseitig<br />

verfalzte Fugenausbildung<br />

nicht möglich ist, ist eine<br />

maßlich äußerst präzise Herstellung<br />

der Elemente besonders<br />

wichtig, um die Elementfugen<br />

brandschutztechnisch<br />

sicher ausbilden zu<br />

können. <strong>Die</strong> Konstruktionsund<br />

Detailhinweise der Hersteller<br />

sind zwingend zu<br />

beachten. Aus Platzgründen<br />

müssen wir an dieser Stelle<br />

darauf verzichten.<br />

Während bei der normgerechten<br />

Herstellung von<br />

Gebäudeabschlusswänden<br />

als Dämmstoff nur die Baustoffklasse<br />

A verwendet werden<br />

darf, gibt es bei den<br />

zugelassenen Systemen mittlerweile<br />

auch die Möglichkeit<br />

andere Dämmstoffe zu<br />

verwenden (z.B. isofloc,<br />

Homatherm) oder solche<br />

der Baustoffklasse „mindestens<br />

B2“. Für die hier<br />

beschriebenen Montagefolgen<br />

haben wir uns auf die<br />

Darstellung einer Ausführungsart<br />

beschränkt: Gipsbasierte<br />

Bauplatten mit einem<br />

nichtbrennbaren Mineralfaserdämmstoff.<br />

Haus links …<br />

… ist weitgehend montiert;<br />

die Gebäudetrennwand des<br />

obersten Geschosses ist im<br />

Lot, mit Schiebestützen gesichert<br />

und die Befestigungen<br />

am Wandfuß und an den<br />

beiden Außenwänden hergestellt.<br />

Auch die Dachelemente<br />

des linken Gebäudes<br />

sind verlegt, so dass die<br />

vorgesehene Montagefuge<br />

von 60 mm Breite mit Dämmstoffstreifen<br />

gleicher Dicke<br />

über die gesamte Gebäudebreite<br />

lückenlos ausgefüllt<br />

werden kann (MF 1-1).<br />

Anschließend kann die Dachscheibe<br />

an das Rähm der<br />

aussteifenden Gebäudetrennwand<br />

kraftschlüssig angeschlossen<br />

werden. Da MDF-<br />

Platten in Dicken von 15<br />

oder 16 mm am Markt sind,<br />

empfiehlt sich die Verwendung<br />

von 15 mm dicken<br />

Streifen aus Gipskartonfeuerschutzplatten<br />

oder Gipsfaserplatten<br />

– sinnvollerweise aus<br />

dem gleichen Material, das<br />

für die Außenseite (Fugenseite)<br />

der Trennwand verwendet<br />

wurde (MF 1-2).<br />

… und Haus rechts<br />

Zwischenzeitlich werden die<br />

Bauteile des rechts anschließenden<br />

Gebäudes montiert:<br />

die Gebäudeabschlusswand<br />

(MF1-4) und die Dachelemente<br />

(MF 1-5). Dann folgen<br />

die gleichen Montageschritte<br />

wie 1 und 2 bei dem linken<br />

Gebäude. Zwischen den nun<br />

spiegelbildlich vorhandenen<br />

Wänden haben wir eine<br />

150 mm breite Lücke gelassen,<br />

die vor allem dem Schallschutz<br />

im tieffrequenten Bereich<br />

zugute kommt.<br />

Bei der hier gewählten Variante<br />

mit zwei Lagen Gipsplatten<br />

ist eine flächige Belegung<br />

der Trennwandfläche<br />

1.<br />

1.<br />

3.<br />

2.<br />

mit Dämmung nicht erforderlich;<br />

in jedem Fall und<br />

unbedingt jedoch für den<br />

gesamten Randbereich. <strong>Die</strong><br />

exemplarisch dargestellte<br />

Fugendämmung aus 160 mm<br />

dicken Dammstreifen (inkl.<br />

10 mm Übermaß) entlang<br />

des Ortgangs (MF 2-1) muss<br />

sinngemäß über die komplette<br />

Außenwandhöhe<br />

von der Traufe bis zum<br />

Sockel fortgeführt werden.<br />

Während diese Maßnahmen<br />

auf der Außenseite erfolgen,<br />

kann auf der Raumseite<br />

mit den weiteren Arbeiten<br />

begonnen werden. Dazu<br />

sind zunächst die seitlichen<br />

Ränder der luftdichtenden<br />

Dampfbremsbahn mit geeigneten<br />

Klebematerialien (aus<br />

der Kartusche) gemäß DIN<br />

4108-7 auf den staubfreien<br />

Beplankungslagen zu befestigen<br />

(MF 1-3).<br />

4.<br />

Montage<br />

5.

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