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RegJo Niedersachsen Ausgabe 1/13

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Nachsitzen<br />

Ab dem kommenden Schuljahr wird die inklusive<br />

Schule verpflichtend in <strong>Niedersachsen</strong> eingeführt.<br />

Fortbildungen sollen die Lehrkräfte darauf vorbereiten.<br />

Hier, wie auch bei der Ausbildung der Lehramtsstudenten,<br />

besteht aber noch Nachholbedarf.<br />

Text: Laura Vele Fotografie: Marco Bühl<br />

Der Unterricht im siebten Jahrgang der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule<br />

(IGS) in Göttingen läuft herrlich normal<br />

ab. Etwa 15 Schüler sind in dem Wahlpflichtkurs „Kunst und<br />

Kochen“. Zu zweit oder zu dritt stehen sie an den Tischgruppen.<br />

Manche versuchen sich an der Nähmaschine, andere suchen<br />

verschiedene Stoffe und Muster für einen Schal aus. Kinder<br />

wuseln herum, der Geräuschpegel ist etwas höher, die Lehrerinnen<br />

geben Hilfestellung bei den Nähmaschinen. Ein Schüler<br />

hat sich an einen Tisch außerhalb des Klassenzimmers gesetzt<br />

und malt in Ruhe mit Kreide an seinem Bild weiter. Er ist aufgrund<br />

seiner geistigen Beeinträchtigung einer der Schüler mit<br />

besonderem Förderbedarf, und die IGS eine Integrationsschule.<br />

Doch die landläufige Vorstellung und die Realität eines gemeinsamen<br />

Unterrichts von förderbedürftigen und „normalen“ Kindern<br />

liegt zumindest hier weit auseinander.<br />

In wenigen Wochen werden förderbedürftige Kinder an allgemeinbildenden<br />

Schulen eingeschult. Eine Herausforderung.<br />

Im pädagogischen Ansatz bedeutet Inklusion, die individuellen<br />

Bedürfnisse und Besonderheiten jedes Kindes anzunehmen und<br />

Schülern mit und ohne Behinderung an jedem Lernort gerecht<br />

zu werden. Ab dem kommenden Schuljahr 20<strong>13</strong>/14 soll der<br />

gemeinsame inklusive Unterricht die Regel sein. Eltern haben<br />

jetzt die Wahlfreiheit, ob ihr förderbedürftiges Kind eine allgemeine<br />

Schule oder eine Förderschule besuchen soll. An Grundschulen<br />

beginnend mit dem 1. Schuljahrgang, an weiterführenden<br />

Schulen ab dem 5. Schuljahrgang. Bis es losgeht, dauert es<br />

also nicht mehr lange, Lehrer und Schulen sollten darauf vorbereitet<br />

sein. Aus dem Kultusministerium hört man jedoch eher<br />

leise Töne. „Die schwarz-gelbe Vorgängerregierung hat viel zu<br />

spät mit den Vorbereitungen für die inklusive Schule angefangen,<br />

insofern ist es schwierig, in wenigen Wochen zu schaffen,<br />

was über Jahre nicht vorbereitet wurde“, sagt Susanne Schrammar,<br />

Sprecherin des Kultusministeriums. „Aber: Der Inklusionsprozess<br />

beginnt in <strong>Niedersachsen</strong> ja zunächst mit den ersten

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