'Loccumer Pelikan' 04/2003 als pdf-Datei - Religionspädagogisches ...
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praktisches<br />
Heiligenverehrung: Quellentexte<br />
Katechismus der Katholischen Kirche, München<br />
1993:<br />
828 Wenn die Kirche gewisse Gläubige heiligspricht,<br />
das heißt feierlich erklärt, dass diese die Tugenden<br />
heldenhaft geübt und in Treue zur Gnade Gottes<br />
gelebt haben, anerkennt die Kirche die Macht des<br />
Geistes der Heiligkeit, der in ihr ist. Sie stärkt die<br />
Hoffnung der Gläubigen, indem sie ihnen die Heiligen<br />
<strong>als</strong> Vorbilder und Fürsprecher gibt. „In den<br />
schwierigsten Situationen der Geschichte der Kirche<br />
standen am Ursprung der Erneuerung immer Heilige“<br />
(CL 16,3), „Die geheime Quelle und das unfehlbare<br />
Maß der missionarischen Kraft der Kirche ist<br />
ihr Heiligkeit“ (CL 17,3).<br />
2683 Die Zeugen, die uns in das Reich Gottes vorausgegangen<br />
sind, besonders die von der Kirche<br />
anerkannten „Heiligen“, wirken an der lebendigen<br />
Überlieferung des Gebetes durch das Vorbild ihres<br />
Lebens, die Weitergabe ihrer Schriften und durch ihr<br />
gegenwärtiges Beten mit. Sie betrachten Gott, loben<br />
ihn und sorgen unablässig für jene, die sie auf Erden<br />
zurückließen. Beim Eintritt in „die Freude ihres Herrn“<br />
wurden sie „über vieles gesetzt“. Ihre Fürbitte ist ihr<br />
höchster Dienst an Gottes Ratschluss. Wir können<br />
und sollen sie bitten, für uns und für die ganze Welt<br />
einzutreten.<br />
956 Die Fürbitte der Heiligen. „Denn dadurch, dass<br />
die, die im Himmel sind, inniger mit Christus vereint<br />
werden, festigen sie die ganze Kirche stärker in der<br />
Heiligkeit ... hören sie nicht auf, ... beim Vater für uns<br />
einzutreten, indem sie die Verdienste darbringen, die<br />
sie durch den einen Mittler zwischen Gott und den<br />
Menschen, Christus Jesus, auf Erden erworben haben<br />
... Daher findet durch ihre brüderliche Sorge<br />
unsere Schwachheit reichste Hilfe“ (LG 49).<br />
M 4<br />
Das Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana)<br />
1530:<br />
Artikel. 21<br />
Vom Dienst der Heiligen<br />
Vom heiligen Dienst wird von dem Unseren so gelehrt,<br />
dass man der Heiligen gedenken soll, damit wir<br />
unseren Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen<br />
Gnade widerfahren und auch wie ihnen durch<br />
den Glauben geholfen worden ist; außerdem soll man<br />
sich an ihren guten Werken ein Beispiel nehmen, ein<br />
jeder in seinem Beruf... . Aus der Hl. Schrift kann man<br />
aber nicht beweisen, dass man die Heiligen anrufen<br />
oder Hilfe bei ihnen suchen soll. „Denn es ist nur ein<br />
einziger Versöhner und Mittler gesetzt zwischen Gott<br />
und den Menschen, Jesus Christus“ (1. Tim 2,5). Er<br />
ist der einzige Heiland, der einzige Hohepriester,<br />
Gnadenstuhl und Fürsprecher vor Gott (Röm 8, 34).<br />
Und er allein hat zugesagt, dass er unser Gebet erhören<br />
will. Nach der Hl. Schrift ist das auch der höchste<br />
Gottesdienst, dass man diesen Jesus Christus in allen<br />
Nöten und Anliegen von Herzen sucht und anruft:<br />
„Wenn jemand sündigt, haben wir einen Fürsprecher<br />
bei Gott, der gerecht ist, Jesus“ (1. Joh 2, 1) usw.<br />
Evangelischer Erwachsenenkatechismus, 6 2000:<br />
Weil diese Gemeinschaft [der Heiligen] in der Verbindung<br />
mit dem auferstandenen Christus ihren Grund<br />
hat, wird sie auch durch den Tod nicht aufgehoben.<br />
So umgreift die Kirche <strong>als</strong> „Gemeinschaft der Heiligen“<br />
alle, die zu Christus gehören, zu allen Zeiten<br />
und an allen Orten: die jetzt Lebenden und Entschlafenen,<br />
die schon in die ewige Gemeinschaft mit Christus<br />
gelangt sind. Unter ihnen gibt es Menschen, die<br />
in besonderer Weise etwas von der Art Christi ausstrahlen,<br />
deshalb Vorbilder im Glauben sind und <strong>als</strong><br />
Beispiel der Gnade Gottes – <strong>als</strong> „Heilige“ – geehrt<br />
werden (vgl. CA 21).<br />
1. Schreibe für jeden der drei Texte auf, was jeweils unter „Heiligen“ verstanden wird, und verständige dich<br />
darüber mit deinem Nachbarn.<br />
2. Ist es richtig, dass in den evangelischen Kirchen keine Heiligenbilder sind und keine Heiligenaltäre stehen?<br />
Diskutiert diese Frage in eurer Lerngruppe und versucht, auch die Argumente aus den drei Quellentexten<br />
in eure Diskussion mit einzubeziehen.<br />
3. Schreibe dann deine eigene Meinung auf und begründe sie kurz.<br />
Loccumer Pelikan 4/03 181