16.06.2014 Aufrufe

'Loccumer Pelikan' 04/2003 als pdf-Datei - Religionspädagogisches ...

'Loccumer Pelikan' 04/2003 als pdf-Datei - Religionspädagogisches ...

'Loccumer Pelikan' 04/2003 als pdf-Datei - Religionspädagogisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

informatives<br />

Das Leben begreifen – Bildung braucht Religion<br />

Bildungskongress in Hannover am 2.Oktober <strong>2003</strong><br />

Mehr <strong>als</strong> 600 Besucherinnen und Besucher aus den Bereichen<br />

Schule (Schülerinnen, Schüler und Unterrichtende),<br />

Schulaufsicht, Kirche und Öffentlichkeit nahmen am<br />

Bildungskongress, zu dem die Evangelisch-lutherische<br />

Landeskirche Hannovers ins Kongresszentrum geladen<br />

hatte, teil.<br />

Auch wenn das Motto des Bildungsforums von keinem<br />

der Referierenden und Diskussionsteilnehmer und -teilnehmerinnen<br />

ernsthaft in Frage gestellt wurde, erwarteten<br />

die Gäste vielfältige und durchaus unterschiedliche<br />

Blickrichtungen auf das Verhältnis von Bildung und Religion.<br />

Johann Baptist Metz nach der christlichen Verantwortung<br />

innerhalb einer universalen Moral und fand sie in der<br />

Aufgabe, „Leidensgedächtnis“ zu sein für das Leid in<br />

Gottes Schöpfung. Darin sei sie dem Theater verwandt.<br />

Die ganze Theaterliteratur bestehe aus (manchmal umgebogenen)<br />

Unglücksgeschichten.<br />

Im Foyer Gelegenheit zur Begegnung<br />

Auch das RPI war mit einem Stand vertreten<br />

In ihrer Eröffnungsansprache wandte sich Landesbischöfin<br />

Margot Käßmann gegen einen Bildungsbegriff, der<br />

nur reines „Anwendungswissen“ im Blick habe. Ziel der<br />

Bildung sei der „Zugang zum Ganzen des Daseins“. Darum<br />

müsse Bildung auch die Frage nach Gott zum Thema<br />

machen.<br />

Fulbert Steffensky nannte die Religion eine „Hüterin der<br />

Visionen“; Eike Christian Hirsch erinnerte an die „geliehenen<br />

Worte“, ohne die unsere Gesellschaft arm werde.<br />

Hannovers Schauspielintendant Wilfried Schulz beklagte<br />

eine zunehmende Ökonomisierung. Die Menschen<br />

brauchten Räume und Zeiten, um sich zu begegnen und<br />

Anstöße zum Nachdenken zu erhalten. Heinz-Jürgen<br />

Schmieding, stellvertretender Vorsitzender des Landeselternrates,<br />

wünschte sich von der Kirche viel mehr Engagement<br />

in der Schule (gerade auch in der Diskussion<br />

um die Ganztagsschule und die Nachmittagsbetreuung)<br />

und Unterstützung der Eltern. Unter großem Applaus forderte<br />

er, „dass der Religionsunterricht auch wirklich stattfindet“.<br />

Drei Vorträge beleuchteten den Bildungsauftrag von Religion<br />

in Schule und Gesellschaft aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln und Bereichen: Der Theaterwissenschaftler<br />

und Intendant Ulrich Khuon fragte in Anlehnung an<br />

Der Naturphilosoph Klaus M. Meyer-Abich forderte von<br />

der christlichen Theologie Kritik an wissenschaftsgläubigen<br />

Tendenzen. Kaum ein Theologe wage es, die Naturwissenschaften<br />

theologisch in Frage zu stellen.<br />

Der Ökonom Norbert Walter setzte sich in seinem Beitrag<br />

kritisch mit dem Begriff der Gerechtigkeit<br />

auseinander, für den auch die Wirtschaftsexperten keine<br />

objektive Messeinheiten hätten.<br />

v.l.: Landesbischöfin Dr. M. Käßmann, K.M. Meyer-Abich, Prof. J. Haberer,<br />

Prof. Dr. N. Walter, Prof. U. Khuon, Ministerpräsident Ch. Wulff<br />

In der abschließenden Podiumsdiskussion erinnerte Ministerpräsident<br />

Christian Wulff daran, dass unser Wissen<br />

in Deutschland durch christliches Gedankengut geprägt<br />

sei. Er wünsche sich für den Religionsunterricht<br />

Menschen, „die ein Stück von sich selber preisgeben“.<br />

Susanne Link-Köhler<br />

Loccumer Pelikan 4/03 211

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!