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Arbeitsmarkt: Institutionelle Rahmenbedingungen für mehr Flexibilität

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260 <strong>Arbeitsmarkt</strong>: <strong>Institutionelle</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong> <strong>für</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Flexibilität</strong><br />

453. Eine isolierte Betrachtung der <strong>Arbeitsmarkt</strong>institutionen kann allerdings zu kurz greifen.<br />

Der Vergleich von verschiedenen arbeitsmarktspezifischen Aspekten mit der gesamtwirtschaftlichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit liefert als Ergebnis wiederum eine große Heterogenität<br />

über die Länder hinweg. Die Schweiz, die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich<br />

gelten insgesamt sowie hinsichtlich der <strong>Arbeitsmarkt</strong>flexibilität und -effizienz als international<br />

führend. Deutschland, Finnland und Österreich haben zwar gemessen an diesen Umfrageindikatoren<br />

„wettbewerbsfähige“ Volkswirtschaften, aber relativ ineffiziente und vor allem<br />

wenig (extern) flexible Arbeitsmärkte. In den meisten der betrachteten entwickelten Volkswirtschaften<br />

fällt die gesamtwirtschaftliche Bewertung besser aus als die Bewertung der <strong>Arbeitsmarkt</strong>institutionen<br />

(Schaubild 66).<br />

Schaubild 66<br />

Wahrnehmung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und der Funktionsweise des<br />

<strong>Arbeitsmarkt</strong>s im internationalen Vergleich<br />

Rangplatz im Jahr 2013 1)<br />

<strong>Arbeitsmarkt</strong>effizienz 2) <strong>Arbeitsmarkt</strong>flexibilität 3) Global Competitiveness Index (insgesamt)<br />

160<br />

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20<br />

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0<br />

CH US UK EE DK NO IE SE FI NL LU LV CY DE AT MT BE LT FR SK PL CZ SI ES PT GR IT<br />

Länder 4)<br />

1) Im Vergleich von 148 Ländern.– 2) Säule 7 des Global Competitiveness Index (GCI) „<strong>Arbeitsmarkt</strong>effizienz”, bestehend aus<br />

zwei Bereichen: 7. A „<strong>Flexibilität</strong>” und 7. B „Effizienter Einsatz von Talenten”. Der Bereich 7. A umfasst umfragebasierte<br />

und<br />

statistische Indikatoren zur Kooperation zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, zum Zentralisierungsgrad von Lohn-<br />

findungsprozessen, zur Regulierung von Einstellungen und Entlassungen, zu den Entlassungskosten und den durch das<br />

Steuersystem gesetzten Arbeitsanreizen. Der Bereich 7.<br />

B umfasst Indikatoren zur Orientierung der Entlohnung an der<br />

Produktivität, zur Eignung von Führungskräften, zur Fähigkeit,<br />

Talente im Inland zu halten und aus dem Ausland anzuziehen,<br />

und zur Erwerbsquote von Frauen.– 3) Säule 7.A des GCI.– 4) CH-Schweiz, US-Vereinigte Staaten, UK-Vereinigtes<br />

Königreich, EE-Estland, DK-Dänemark, NO-Norwegen, IE-Irland, SE-Schweden, FI-Finnland, NL-Niederlande, LU-Luxemburg,<br />

LV-Lettland, CY-Zypern, DE-Deutschland, AT-Österreich, MT-Malta, BE-Belgien, LT-Litauen, FR-Frankreich, SK-Slowakei,<br />

PL-Polen, CZ-Tschechische Republik, SI-Slowenien, ES-Spanien, PT-Portugal, GR-Griechenland, IT-Italien.<br />

0<br />

© Sachverständigenrat<br />

Quelle: World Economic Forum<br />

454. Es liegt somit nahe, längerfristige <strong>Arbeitsmarkt</strong>entwicklungen und krisenbedingte <strong>Arbeitsmarkt</strong>reaktionen<br />

zumindest teilweise auf die <strong>Arbeitsmarkt</strong>institutionen zurückzuführen<br />

(Boysen-Hogrefe et al., 2010; OECD, 2010, 2012; Orlandi, 2012). Dabei können institutionelle<br />

Regelungen in der kurzen Frist durchaus anders wirken als mittel- bis langfristig (Bernal-<br />

Sachverständigenrat - Jahresgutachten 2013/14

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