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civitas 5-2012 - Schw. StV

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Nekrologe<br />

Rolf Helfenberger v/o Falstaff<br />

28.01.1940-15.11.<strong>2012</strong><br />

Suitia, Semper Fidelis, Bodania, Burgundia<br />

Der Freundschat die<br />

Tat! lautet die Devise<br />

der Bodania und<br />

Pro Deo et Patria!<br />

jene der Burgundia.<br />

Beide Devisen beinhalten<br />

tiefgreifende,<br />

schwergewichtige<br />

Versprechen. Unser<br />

verstorbener Verbindungsbruder und Farbenfreund<br />

Falstaff hat sie auf seinem Lebensweg<br />

stets in vorbildlicher Weise eingelöst. Dafür sind<br />

wir ihm von Herzen dankbar. Als sein Leibbursche<br />

in der Burgundia fällt mir die schmerzliche<br />

Freundespflicht zu, die farbenstudentische Abschiedszeremonie<br />

mit einigen Worten einzuleiten.<br />

Ich stelle mich dieser Pflicht gerne, obwohl<br />

es mir im Zustand meiner eigenen tiefen Trauer<br />

über den Verlust eines langjährigen Freundes<br />

schwer fallen wird, die richtigen Worte zu finden.<br />

Sein vorbildliches Engagement als Christ und<br />

Bürger für die «res publica» war Falstaff als<br />

Sohn eines Bezirksammannes von Gossau fraglos<br />

bereits in die Wiege gelegt. Wie ein roter<br />

Faden zieht sich denn auch seine Bereitschaft,<br />

sich zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen,<br />

durch sein berufliches und ausserberufliches<br />

Leben: So bereits während seiner Studienzeit<br />

als Mitglied des CC und Verantwortlicher für<br />

die Mittelschulverbindungen 1964/65 sowie als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Generalsekretariat<br />

der CVP <strong>Schw</strong>eiz; sodann als thurgauischer<br />

Steuerkommissär in Frauenfeld, als<br />

Sekretär der Finanzdirektion der Stadt Luzern<br />

sowie als Sekretär der luzernischen Kommission<br />

zur Wirtschaftsförderung bis hin zu seiner nahezu<br />

30-jährigen Tätigkeit als umsichtiger Personalchef<br />

der Centralschweizerischen Kraftwerke;<br />

aber gleichermassen auch als langjähriger und<br />

initiativer Präsident der renommierten Luzerner<br />

Feldmusik, als gewichtiger Leistungsträger in der<br />

«Rosalischen Gesellschaft» und in den letzten<br />

Jahren mit besonderem Herzblut als Präsident<br />

des Fördervereins der Luzerner Hochschulseelsorge.<br />

Einen sehr hohen Stellenwert im Leben unseres<br />

lieben verstorbenen Farbenbruders hatte<br />

zweifelsohne sein «couleurstudentisches savoir<br />

vivre». Falstaff war aus Überzeugung Korpsstudent<br />

und er war darin ein Vorbild für Viele. Für<br />

ihn war der Farbenkomment nicht primär ein<br />

Mittel zur Organisation und Steigerung studentischer<br />

Gemütlichkeit oder zur blossen Pflege<br />

althergebrachter Trinksitten sondern vielmehr<br />

Ausdruck einer bestimmten Lebenshaltung. Bei<br />

aller Ernsthaftigkeit, die sein Verhältnis zum<br />

Couleurstudententum auszeichnete, war Falstaff<br />

aber durchaus eine den Freuden des Lebens<br />

zugetane Frohnatur.<br />

Falstaffs korpsstudentische Laufbahn ist überaus<br />

beachtlich und vielfältig: Am Zentralfest 1961 in<br />

<strong>Schw</strong>yz wird er in den <strong>StV</strong> aufgenommen. Im WS<br />

1961/62 beginnt er seine staatswirtschaftlichen<br />

Studien an der HSG und tritt zeitgleich der Bodania<br />

bei. In der Bodania bekleidet Falstaff die<br />

Chargen des Conseniors, des FK und des Ballx<br />

und gehört während seiner Bodaner-Aktivzeit<br />

auch dem CC an. 1965 schliesst er seine St.<br />

Galler Studienzeit als lic.rer.publ. HSG ab, wird<br />

im WS 1965/66 Mitglied der Burgundia und daselbst<br />

Biersohn des Sprechenden. Im SS 1967<br />

krönt er seine Aktivzeit mit dem wohl würdigsten<br />

couleurstudentischen Amt der Alpen-Nordseite,<br />

demjenigen des Burgunderseniors nämlich! 1968<br />

tritt er dann sowohl bei der Bodania als auch bei<br />

der Burgundia in die jeweilige Altherrenschaft<br />

über. 2009 ernennt ihn die Semper Fidelis zu ihrem<br />

Ehrenphilister und an der GV 2011 in Sursee<br />

empfängt er das Veteranenband des <strong>StV</strong>. Soweit<br />

zur couleurstudentischen Karriere von Falstaff.<br />

Jede gute und echte Freundschaft zeichnet sich<br />

bekanntlich aus durch Treue und Zuverlässigkeit.<br />

Und über diese beiden Tugenden verfügte<br />

unser Farbenbruder Falstaff in reichem Masse.<br />

Auf ihn war stets und in jeder Situation Verlass.<br />

Sein offener Charakter, seine feinfühlige und<br />

umgängliche Art, sein ausgesprochen diplomatisches<br />

Flair, seine Kontaktfreudigkeit und Hilfsbereitschaft<br />

verschafften ihm schon als Student<br />

viel Sympathie und erleichterten ihm auch später<br />

den Zugang zu zahlreichen Freundeskreisen<br />

unterschiedlichster Provenienz. Mit grosser Regelmässigkeit<br />

besuchte er die Anlässe des <strong>StV</strong><br />

und seiner Verbindungen sowie deren Luzerner<br />

Regionalstämme.<br />

Persönlich denke ich in tiefer Dankbarkeit zurück<br />

an die vielen gemeinsamen Stunden, die ich mit<br />

Falstaff verbringen durfte: anlässlich der Zentralfeste<br />

und der Altherren-Generalversammlungen<br />

sowie der jährlichen Bodanerwallfahrten nach<br />

Wonnenstein oder der Burgunder Weihnachtskommerse,<br />

an die bereichernden Erlebnisse auf<br />

den Verbindungsreisen der Burgundia und der<br />

Bodania, letztmals im Oktober 2011 nach Indien,<br />

sowie an die beglückenden Zusammentreffen mit<br />

gemeinsamen Bodaner Consemester.<br />

Treuer Farbenbruder Falstaff, gross ist die Zahl<br />

der Freunde, die sich versammelt haben, um von<br />

dir Abschied zu nehmen. Viele von uns haben<br />

die letzten Wochen deiner schweren Leidenszeit<br />

wie eine eigene Läuterung miterlitten. Mit tiefer<br />

Bewunderung und grossem Respekt haben wir<br />

miterlebt, wie würdevoll du die Unerbittlichkeit<br />

des dir beschiedenen Schicksals getragen hast.<br />

Wir alle danken dir heute für das eindrückliche<br />

Vorbild, das du uns damit geschenkt hast. Und<br />

ganz persönlich bin ich auch überaus dankbar<br />

dafür, dass es mir vergönnt war, dich noch, kurz<br />

bevor dein Herz zu schlagen aufhörte, zu besuchen.<br />

Mit mir zu sprechen warst du zwar nicht<br />

mehr in der Lage. Doch der freundschaftliche<br />

Blick aus deinen schönen klaren Augen, deine<br />

wache Gesichtsmimik und dein sanfter Händedruck<br />

waren mir ausreichend Beweis dafür, dass<br />

du mit dir und deinem Schöpfer im Reinen und<br />

zu sterben bereit warst. Ruhe im Frieden des<br />

Allmächtigen!<br />

Dr. Peter Schönenberger v/o Hengst<br />

<strong>civitas</strong> 5-<strong>2012</strong> 33

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