civitas 5-2012 - Schw. StV
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Foto: zVg<br />
befindet sich alles unter einem Dach – ermöglicht<br />
ein vereinfachtes Zusammenarbeiten<br />
unter den Assistenten, unter den<br />
Lehrstühlen, unter den verschiedenen Fakultäten<br />
sowie eine optimale Förderung.<br />
Der tägliche Betrieb wird vereinfacht. Die<br />
Wege sind kurz, ‚man kennt sich‘. Daraus<br />
resultiert ein besseres Betreuungsverhältnis<br />
sowohl für die Studenten wie auch Assistenten<br />
als an anderen Universitäten.<br />
«<br />
Es steht ausser Frage,<br />
dass die <strong>Schw</strong>eizer Universitäten<br />
bessere Löhne bezahlen als<br />
die deutschen»<br />
Luzern ist als junge Universität bereits international<br />
sehr gut vernetzt, wofür verschiedenste<br />
Veranstalter, die Luzern als ihren<br />
Tagungsort wählten, Zeugnis ablegen, wie<br />
beispielsweise unsere Tagung zur Bioethik<br />
oder der Deutsche Rechtshistorikertag.<br />
Welche Möglichkeiten bestehen für den<br />
universitären Mittelbau, Einfluss auf die<br />
Hochschulpolitik in Luzern zu nehmen?<br />
Wir sind in der Fakultätsversammlung vertreten.<br />
Dort können wir relativ schnell Einfluss<br />
unseren Bereich betreffend nehmen.<br />
Ebenso sind wir im Uni-Senat vertreten.<br />
Wir haben also innerhalb der Universität<br />
direkte Einflussmöglichkeiten. Da die<br />
Universität Luzern relativ klein und daher<br />
leicht überschaubar ist, sind die Wege zu<br />
jenen Personen, die unsere Universität im<br />
Universitätsrat vertreten, auch dementsprechend<br />
kurz.<br />
Im Kanton Luzern werden in regelmässigen<br />
Abständen Sparpakete geschnürt.<br />
Der Bildungsbereich wird dabei nicht<br />
ausgeklammert. Inwieweit ist der universitäre<br />
Mittelbau, bist Du von dieser<br />
Sparpolitik betroffen?<br />
Unsere Einflussnahme auf die kantonale Finanzpolitik<br />
ist ziemlich eingeschränkt.<br />
Ich erachte es als sehr sensibel, im Bildungsbereich<br />
zu sparen. Bildung ist unser<br />
wertvollster Rohstoff, politische Massnahmen<br />
in diesem Bereich ziehen deshalb oftmals<br />
langfristig nachhaltige Probleme nach<br />
sich, nicht nur an den Universitäten, auch an<br />
den Gymnasien oder der Volksschule.<br />
Bei der Finanzpolitik wird der Mittelbau<br />
meistens zuerst in die Betrachtung<br />
einbezogen. Dabei erscheint es irrelevant,<br />
welche wertvollen Leistungen der Mittelbau<br />
für den Universitätsbetrieb erbringt.<br />
Es entsteht den Eindruck, dass es bei uns<br />
einfacher sei zu sparen, denn wir sind nicht<br />
an der ‚Front‘, wir erbringen gemeinhin<br />
‚günstige Arbeit‘ und unsere öffentliche<br />
Wirkung ist beschränkt. Es gilt aber zu bedenken,<br />
dass Assistentenlöhne im Vergleich<br />
mit gleichaltrigen mit gleicher Ausbildung<br />
(abgeschlossenes Studium mit Master oder<br />
gar Promotion) nicht konkurrenzfähig sind.<br />
Rechtfertigen lässt sich dies allerdings damit,<br />
dass wir in Teilzeit angestellt sind und<br />
die eigene Forschung eher als Teil der Ausbildung<br />
denn als Beitrag zur eigentlichen<br />
Forschung interpretiert wird. Kurzfristige<br />
Auswirkungen gewärtigt der Sparkurs der<br />
Luzerner Regierung nicht, denn Löhne und<br />
Pensen bleiben unangetastet. Mittel- bis<br />
langfristig wird es aber durchaus Wirkung<br />
zeigen, indem der nötige Ausbau der Universität<br />
verzögert wird.<br />
Während für mich der Lohn in Ordnung<br />
ist, stehen für andere, namentlich ältere<br />
Assistierende, Fragen im Raum wie Familienplanung,<br />
Zukunftsgestaltung etc. Dass<br />
dabei Anstellungsverhältnisse, die stets nur<br />
teilzeitlich sind, finanzielle Auswirkungen<br />
haben, liegt auf der Hand. Je nach Bedürfnissen,<br />
wird es schnell einmal ,knapp‘. Bezüglich<br />
der Forderung vieler Assistenten,<br />
den weiteren Forschungsweg zu sichern und<br />
auch lohnmässig entsprechend zu dotieren,<br />
darf hingegen festgestellt werden, dass die<br />
Universität Luzern mit gutem Beispiel vorangeht.<br />
So wurde seitens des Rektorats die<br />
angemessene Entlöhnung von Oberassistenten<br />
zu einem prioritären Thema erklärt, und<br />
trotz des Sparprogramms können die Löhne<br />
in den meisten Fällen erhöht und auf ein<br />
Niveau gebracht werden, welches auch eine<br />
gewisse Familienplanung zulässt.<br />
Es fällt auf, dass die Universität Luzern<br />
sich sehr ruhig verhält angesichts drohender<br />
Budgetkürzungen.<br />
Es entspricht nun einmal nicht dem Wesen<br />
der Universität, sich lauthals bemerkbar zu<br />
machen. Es ist eher handeln statt jammern<br />
angesagt. Wir machen durchaus auf unsere<br />
Bedürfnisse aufmerksam. Wir versuchen<br />
<strong>civitas</strong> 5-<strong>2012</strong> 5