26 Sail Bremerhaven 2010 unter Segeln Träume Vollschiffe, Barken und Briggs, Barkentinen, Schoner und Kutter, Tjalken, Ewer und Jachten. Vom 25. bis 29. August verw<strong>and</strong>elt sich Bremerhaven wieder einmal in das Mekka der Segelschiff-Fans: Zum internationalen Windjammer-Festival, der „Sail Bremerhaven 2010“, treffen sich hier über 200 Segelschiffe aus 16 Nationen – darunter sogar Schiffe aus Indonesien und dem Sultanat Oman
27 Fotos: Andreas Burmann, DANNY GOHLKE/DDP, PR (3), LAIF Es ist Windjammer-Romantik pur, die zum achten Mal seit 1986 Gäste aus der ganzen Welt nach Bremerhaven zieht – die Sehnsucht nach der Weite der Meere, nach der Schönheit stolzer Segelschiffe. Bremerhaven ist zum Mekka dieser Träume geworden und begeistert immer wieder bei der „Sail Bremerhaven“. Einer der unbestrittenen Stars in der weltweiten Windjammer-Flotte ist die Bark „Gorch Fock“ – das Segelschiff der Deutschen Marine ist traditionell das Flaggschiff der „Sail“. Das Spektrum der großen Tiefwasser-Segler reicht vom schnellsten Segelschulschiff der Welt, dem russischen Vollschiff „Mir“ (109,30 Meter lang, 2.936 Quadratmeter Segelfläche) bis hin zum schwedischen Original-Nachbau eines Ostindien-Seglers aus dem Jahre 1745, dem Vollschiff „Götheborg“. Bremerhaven macht damit deutlich, dass die „Sail 2010“ nicht nur ein maritimes Tourismus-Event ist, sondern viel mit der Geschichte der Seestadt am Eingang zur Nordsee zu tun hat: Über 250 große Windjammer wurden zwischen 1840 und 1927 hier gebaut. Einige von ihnen, wie die russische Viermast-Bark „Krusenstern“, die 1926 als „Padua“ in Bremerhaven vom Stapel lief, segeln immer noch und sind bei der „Sail 2010“ dabei. Schirmherrin der diesjährigen „Sail“ ist Bundeskanzlerin Angela Merkel Über 200 Segelschiffe aus 16 Nationen Die längste Reise bis nach Bremerhaven muss die indonesische Marine-Barkentine „Dewaruci“ aus Djakarta zurücklegen. Aber auch die Ketsch „Urania“ der königlichen niederländischen Marine oder der Schoner „Shabab Oman“ der Marine des Sultanats Oman haben einen langen Weg vor sich. Sie alle sind als Schulschiffe unter Segeln Botschafter ihres L<strong>and</strong>es und ihrer Kulturen, die ein Teil des riesigen Begleitprogramms auf den Kajen und Plätzen der „Sail“ sind. Das Vollschiff „Dar Mlodziezy“ aus Polen, die prächtige Fregatte „Amerigo Vespucci“ aus Italien, die Barkentine „Kaliakra“ aus Bulgarien, der prachtvolle Schoner „Gulden Leeuw“ aus den Niederl<strong>and</strong>en, die Bark „Tenacious“ aus Engl<strong>and</strong>, der Schoner „La Recouvrance“ aus Frankreich, das Vollschiff „Sorl<strong>and</strong>et“ aus Norwegen, die Bremerhavener Bark „Alex<strong>and</strong>er von Humboldt“ oder die Bark „Sea Cloud II“ aus Malta und der Nachbau der russischen Zaren-Fregatte „Sht<strong>and</strong>art“ – das segelnde Flottenaufgebot zur „Sail 2010“ ist wahrlich gigantisch. Es sind aber nicht nur die großen, stolzen Tiefwassersegler, die die Herzen der weit über eine Million Besucher, die von den „Sail“-Planern erwartet werden, höher schlagen lassen. Auch die „Segler der Zeitenwende“, wie man die kleinen Hochseekutter, Logger, Tjalken, Ewer, Skütjes, Colin Archer oder Baltic Trader nennt, werden gebührend bestaunt. Denn auch sie haben den Seeh<strong>and</strong>el des beginnenden Industriezeitalters unter Segeln wesentlich mitgeprägt und gehören zum Herzen der „Sail“, das sehr lebendig und aktiv im Hafen und auf der Weser schlägt. Die Bühne für das große Schauspiel der kleinen und großen Windjammer von der Bremer Hansekogge aus dem Jahre 1380 bis zur modernen Rennjacht aus dem Jahre 2009 ist Bremerhavens neues Tourismusresort „Havenwelten Bremerhaven“, das in den historischen Häfen der Seestadt in den vergangenen Jahren entst<strong>and</strong>en ist. Über 500 Millionen Euro hat die Stadt Bremerhaven mit dem L<strong>and</strong> Bremen und privaten Investoren hier investiert in ein authentisches maritimes Stadtquartier direkt an der Weser. Erstmals sind damit der Alte Hafen von 1827, der Neue Hafen, der Kaiserhafen und die Weserkajen der gemeinsame Schauplatz eines Windjammer-Spektakels, das umgeben ist vom Deutschen Ausw<strong>and</strong>ererhaus, dem Zoo am Meer, dem Klimahaus ® Bremerhaven 8° Ost, dem Nationalmuseum Deutsches Schiffahrtsmuseum und einer vielgliedrigen maritimen Hafenl<strong>and</strong>schaft, die ihren Ursprung in der Geschichte der Seestadt Bremerhaven hat. Die „Sail“ findet aber natürlich nicht nur auf dem Wasser statt, nicht nur unter Segeln bei Törns für jedermann auf der Weser oder beim Seglerumzug der Nationen durch die Innenstadt: Bremerhaven zieht all seine maritimen Register, um seine Gäste zu begeistern. Am Deich treffen sich die Ballonfahrer. Im Europa-Dorf präsentieren sich die Partnerstädte der Seestadt und touristische Anbieter der Region. Altes Schiffsh<strong>and</strong>werk lässt die Schiffergilde wiederaufleben, indem sie ihre Werkstätten ins Freie verlegt. Kleine Prachtbauten in Miniaturform lassen sich bei den Modellbauern am Miniport bewundern. Drei große Bühnen locken mit Live- Musik. An jedem Tag erwartet die Besucher ein prall gefülltes Programm von zwölf Uhr bis Mitternacht. Bei all dem macht die „Sail Bremerhaven 2010“ aber auch deutlich, dass für sie die maritime Geschichte und Tradition Pate gest<strong>and</strong>en haben. Die Häfen, der Schiffbau und die Fischwirtschaft spielen darum auch im bunten Rahmenprogramm eine besondere Rolle. Nicht nur deshalb ist die NORDSEE Partner von „Sail Bremerhaven 2010“ an ihrem Stammsitz und Geburtsort. Weitere Informationen zur „Sail Bremerhaven 2010“ finden Sie im Internet unter www.sail-bremerhaven-2010.de Sehenswürdigkeiten gibt es in Bremerhaven wie S<strong>and</strong> am Meer. Besonders spektakulär: der Zoo am Meer, das Deutsche Ausw<strong>and</strong>ererhaus und das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost. Mehr unter: www.bremerhaven.de