Gratis - food and friends
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36 Wattw<strong>and</strong>ern<br />
Beine heruntersabbern wird. Und dass<br />
wir zusehen müssen, dass uns die Schuhe<br />
nicht „da unten“ stecken bleiben. Deshalb,<br />
und weil verborgene Muschelkanten<br />
brotmesserscharf sein können, tragen wir<br />
alle fest anliegende Turnschuhe. Und wir<br />
wissen, dass wir vier Stunden unterwegs<br />
sein werden. Das ist wahrlich nichts für<br />
Bewegungsmuffel. Auch herzkrank sollte<br />
man nicht sein. Und wer erkältet oder<br />
wasserscheu ist, sollte ebenfalls lieber zu<br />
Hause bleiben.<br />
Kompass und H<strong>and</strong>y nicht vergessen!<br />
Nachdem wir uns in Trab gesetzt haben, erklärt Gerke-Enno<br />
Ennen uns, warum das „Just-in-Time“ beim Durchqueren<br />
des Watts so wichtig ist und warum Anfänger auf keinen Fall<br />
alleine losgehen sollten: „Es passiert oft, dass Leute unbedarft<br />
ins Watt laufen, und wenn sie dann zurückwollen, stellen<br />
sie mit einem Mal fest, dass das Wasser<br />
hinter ihnen schon wieder aufgelaufen<br />
ist und sie eingeschlossen sind.“ Dann<br />
könne man nur noch hoffen, von einem<br />
Str<strong>and</strong>spaziergänger gesehen zu werden.<br />
„Wir hatten das neulich mit fünf<br />
jungen Mädchen, die erzählten sich<br />
angeregt ihre Geschichten und liefen<br />
gemütlich daher – und plötzlich waren<br />
sie vom Festl<strong>and</strong> abgeschnitten.<br />
Der Priel war voll, wir mussten sie mit<br />
einem Rettungsboot rausholen.“ Ennens<br />
Rat: Wer sich nicht auskennt, sich<br />
aber dennoch unbedingt allein im Watt<br />
aufhalten will, sollte stets einen Kompass<br />
und ein H<strong>and</strong>y bei sich haben.<br />
Beim Anblick<br />
von Kuttern und<br />
Leuchttürmen<br />
schlagen die Herzen<br />
von Nordsee-Fans<br />
sofort ein paar<br />
Takte höher<br />
Plötzlich hören wir das<br />
Prickeln des Watts<br />
Eine Weile gehen wir wortlos hinter<br />
Ennen her. Alle genießen die jodhaltige<br />
gute Seeluft, halten ihr Gesicht in<br />
den Wind oder blicken auf den Wattboden<br />
in der Hoffnung, etwas Spannendes<br />
zu entdecken. Wer das erste<br />
Mal ins Watt kommt, findet es vielleicht<br />
ausge sprochen eintönig. Ennens<br />
geschul tem Blick hingegen entgeht<br />
nichts. Hier und da macht er uns aufmerksam<br />
– auf die Kots<strong>and</strong>haufen<br />
eines Wattwurms im S<strong>and</strong>watt oder<br />
auf Krabben und Krebse.<br />
Bald kommen wir an einer Besonderheit<br />
des Weges von Harlesiel nach<br />
Spiekeroog an: bei Pazifikaustern –<br />
Barfuß ins<br />
Watt? Lieber<br />
nicht! Am<br />
besten sind<br />
eng sitzende<br />
Turnschuhe<br />
mit dicken<br />
Socken<br />
Hier geht’s lang:<br />
Webtipps fürs Watt<br />
Zu und auf den ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney,<br />
Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge sowie zur<br />
Vogelschutzinsel Minsener Oog werden regelmäßig geführte<br />
Wattw<strong>and</strong>erungen mit erfahrenen Wattführern angeboten.<br />
Infos über www.nationalpark-fuehrungen.de. Eine Tour<br />
mit Gerke-Enno Ennen ist unter www.wattlopen.de buchbar.<br />
Wissenswertes über den Nationalpark Wattenmeer, der im Juni<br />
2009 zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt wurde, erfahren Sie<br />
auch unter www.nordsee-naturerlebnis.de