SJ-Ausgabe vom: 14. 04. 2013 [24.76 MB] - Sonntagsjournal
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<strong>14.</strong> April <strong>2013</strong> STADT BREMERHAVEN<br />
7<br />
In Grünhöfe<br />
eine große<br />
Nummer<br />
„Fass mich nicht an!“ begeistert die Kinder<br />
von Matthias Berlinke<br />
BREMERHAVEN. Das Projekt<br />
„Fass mich nicht an!“ ist in<br />
Grünhöfe ein Dauerbrenner.<br />
Polizei, Dienstleistungszentrum<br />
und die Fritz-Reuter-Schule<br />
arbeiten in Sachen<br />
Gewaltprävention immer<br />
schon eng zusammen.<br />
Das Projekt wird jetzt zum<br />
elften Mal aufgelegt. 75<br />
Schulkinder aus der vierten<br />
Klasse sind in diesem Jahr<br />
mit dabei.<br />
BREMERHAVEN (fm). 614<br />
Quadratmeter sollen Lehe<br />
ein wenig verändern: Das<br />
plant Claus Uhde mit seiner<br />
Familie. Gemeinsam mit seiner<br />
Schwester, deren Lebensgefährten<br />
sowie seiner<br />
Schwägerin hat der Versicherungsfachmann<br />
deshalb<br />
ein Haus gekauft und will es<br />
jetzt modernisieren. Allerdings<br />
nicht irgendein Mehrfamilienhaus<br />
im Quartier,<br />
sondern eines aus einer<br />
Die Mädchen und Jungen<br />
haben in der kommenden<br />
Woche eine Menge vor.<br />
„Fass mich nicht an!“ läuft<br />
von Mittwoch bis Freitag.<br />
Die Kinder besuchen zum<br />
Beispiel eine Polizei-Dienststelle<br />
und schauen sich an,<br />
wie es in einer<br />
Zelle aussieht,<br />
in die<br />
ein Straftäter<br />
kommt,<br />
wenn er in<br />
Gewahrsam<br />
genommen<br />
wird. Sie lernen<br />
auch, wie man im Falle<br />
des Falls einen Notruf über<br />
die Nummer 110 richtig absetzt.<br />
Aber das ist längst<br />
noch nicht alles. Die Kinder<br />
spielen Theater. Unter Anleitung<br />
einer Schauspielerin<br />
stellen sie Szenen nach. Es<br />
werden zudem Videos gedreht<br />
und Tanzspiele gemacht.<br />
Das Projekt ist vollgepfropft<br />
mit vielen Aktionen.<br />
„Wir wollen die Kinder<br />
auch in der Selbstbehauptung<br />
stärken, zum Beispiel<br />
beim Thema Selbstverteidigung“,<br />
sagt DLZ-Koordinator<br />
Bernd Janenz.<br />
Präventionsangebote gibt<br />
es viele, aber in Grünhöfe<br />
hat „Fass mich nicht an!“ einen<br />
Status erreicht, der sich<br />
von anderen abhebt. Es gibt<br />
eine Nachhaltigkeit. „Dieses<br />
Projekt ist ein großes Thema<br />
im Stadtteil. Hier identifizieren<br />
sich alle damit“, sagt<br />
Janenz und macht das an einem<br />
Beispiel deutlich. „Jedes<br />
Kind bekommt ein knalliges,<br />
oranges T-Shirt geschenkt.<br />
Sie tragen damit das Projekt<br />
in die Familien hinein. Und<br />
gerade in<br />
„Man darf sich nichts<br />
vormachen. Schule kann<br />
Krieg sein – Bedrohung,<br />
Beleidigung, Erpressung.“<br />
Ronald Desch, Polizist<br />
Grünhöfe<br />
gibt es etliche<br />
Familien, in<br />
denen es viele<br />
Geschwisterkinder<br />
gibt. Da heißt<br />
es dann bei<br />
den Kleinen, wenn sie ihren<br />
großen Bruder sehen: ,Hey,<br />
in zwei Jahren bin ich auch<br />
mit dabei‘.“ Die Unfallkasse<br />
Bremen schätzt die Bedeutung<br />
des Projekts hoch ein.<br />
Sie unterstützt die Arbeit in<br />
Grünhöfe mit jährlich 1000<br />
Euro.<br />
Einer Schrottimmobilie neues Leben einhauchen<br />
Nachahmer gesucht: Versicherungsfachmann Claus Uhde kauft ein Mehrfamilienhaus und setzt ein Zeichen gegen Spekulanten<br />
Zwangsversteigerung. Eine<br />
Immobilie, die die Stadt aus<br />
der Verwaltung eines Kölner<br />
Spekulanten gezogen hatte<br />
und nun verkaufte.<br />
„Für uns ist das ein Ansatz,<br />
den viel mehr Leute verfolgen<br />
sollten“, sagt Uhde. Ihm<br />
liegt Lehe seit langen am<br />
Herzen – und gerade der Bereich<br />
rund um die Körnerstraße,<br />
in der das Acht-Parteien-Haus<br />
steht, leide unter<br />
der Verwahrlosung, die<br />
durch Spekulanten ausgelöst<br />
wurde. „Daran waren auch<br />
die ursprünglichen Bremerhavener<br />
Besitzer Schuld“,<br />
sagt Uhde. Sie hätten die<br />
Häuser zu schnell verkauft<br />
und seien an Heuschrecken<br />
geraten.<br />
Die Familie will<br />
den Stadtteil aufwerten<br />
Uhde, seine Schwester Andrea<br />
Christianson und deren<br />
Partner Hans-Jürgen Houy<br />
wollen investieren. „Meine<br />
Schwägerin Marina ist Innenarchitektin<br />
und hat sich<br />
das Gebäude genau angesehen“,<br />
sagt Uhde. Sein Bruder<br />
Michael, der bei der Versteigerung<br />
für seine Ehefrau<br />
Am Mittwoch geht es mit der Projektarbeit los. Mit einem Auftritt der Polizei-Puppenbühne werden die Kinder auf die spannenden<br />
Inhalte vorbereitet.<br />
Foto: rm<br />
Das Konzept für das Präventionsprojekt<br />
stammt aus<br />
der Feder von Ronald<br />
Desch. Der Kontaktpolizist<br />
hat mit seinen Ideen einen<br />
Boom ausgelöst. „Die Kinder<br />
sind dankbar für dieses<br />
Projekt. Und das Thema Gewalt<br />
ist immer aktuell“, sagt<br />
Desch. „Man darf sich nichts<br />
vormachen. Schule kann<br />
dabei war, sieht gute Voraussetzungen<br />
dafür: „Die Substanz<br />
ist gut, aber innen waren<br />
die Vandalen.“ Deshalb<br />
kommen zu den rund 61 000<br />
Euro Kaufpreis bis zu<br />
240 000 Euro an Sanierungskosten<br />
hinzu. „Dann bieten<br />
wir höherwertiges Wohnen,<br />
was den Stadtteil aufwerten<br />
Im Gespräch mit einem Anwohner: Claus Uhde (links) vor seiner<br />
frisch erworbenen Immobilie in Lehe.<br />
Foto: pr<br />
Krieg sein –Bedrohung, Beleidigung,<br />
Erpressung. Es<br />
gibt Opfer, auch wenn kein<br />
Blut fließt. Wobei dieses<br />
Thema die Schulen in der<br />
ganzen Stadt betrifft. Das ist<br />
kein spezielles Grünhöfer<br />
Problem.“ Kinder lernen in<br />
der Projektarbeit, wie sie<br />
sich verhalten können, wenn<br />
sie in eine Zwickmühle geraten.<br />
Auf der anderen Seite<br />
erfahren auch die bösen Buben,<br />
was sie durch ihr Verhalten<br />
anrichten können.<br />
Desch appelliert an die Eltern,<br />
dass sie ein wachsames<br />
Auge auf ihre Sprösslinge<br />
haben sollten. „Das fängt mit<br />
dem Fernsehverhalten der<br />
Kinder an. Eltern müssen<br />
sich dafür interessieren, was<br />
wird“, sagt Claus Uhde. Zumal<br />
fast direkt nebenan von<br />
der Gewoba der erste Neubau<br />
seit Jahrzehnten errichtet<br />
wird.<br />
Geht es nach Uhde, soll<br />
sein Engagement kein Einzelfall<br />
bleiben. „Es gibt viele<br />
Leerstände und Schrottimmobilien<br />
in Lehe und auch<br />
in Geestemünde“, sagt der<br />
Investor. Freilich wolle er<br />
nicht alle Gebäude selbst<br />
aufkaufen, sondern kann<br />
sich verschiedene Modelle<br />
vorstellen. „Wenn sich Bürger<br />
zusammentun oder<br />
Handwerker, dann sind die<br />
Kosten in der Regel zu bewältigen“,<br />
sagt er. Welche<br />
Rechtsform man dafür wähle,<br />
ob Genossenschaft oder<br />
Verein, Gesellschaft des bürgerlichen<br />
Rechts oder eine<br />
andere Organisation, sei<br />
ihre Kleinen so alles an Sendungen<br />
anschauen“, meint<br />
der Kontaktpolizist. Die Eltern<br />
spielen bei „Fass mich<br />
nicht an!“ sowieso eine zentrale<br />
Rolle. Sie nehmen an<br />
der Abschlusspräsentation<br />
des Projekts teil und bekommen<br />
gezeigt, mit welchen<br />
Themen sich die Kinder zuvor<br />
beschäftigt haben.<br />
zweitrangig. „Vor allem<br />
lohnt sich das für die Investoren“,<br />
glaubt er. Denn wenn<br />
die Gebäude in Schuss seien,<br />
dann würden sich auch<br />
Einnahmen ergeben.<br />
Doch auch andere Modelle<br />
könnte sich Claus Uhde vorstellen:<br />
zum Beispiel eine<br />
Handwerkergenossenschaft,<br />
die einzelne Wohnungen saniert.<br />
Die Eigentümer treten<br />
die Kaltmiete solange ab, bis<br />
die Kosten eingefahren sind.<br />
Wichtig ist dem Versicherungsexperten,<br />
dass die Objekte<br />
in Bremerhavener<br />
Hand bleiben oder wieder in<br />
solche gelangen. 5000 Leerstände<br />
gibt es , die Stadt hat<br />
bereits zwei Dutzend<br />
Schrottimmobilien erworben.<br />
„Das ist kein erträglicher<br />
Zustand“, sagt der Lehe-Aktivist.<br />
Freizeit<br />
in Spanien<br />
BREMERHAVEN. Auch in<br />
diesem Jahr bietet die<br />
Evangelische Jugend <strong>vom</strong><br />
20. bis 31. Juli eine Tour<br />
in die spanischen Pyrenäen<br />
mit vielen Outdoor-Angeboten<br />
für 14- bis 17-Jährige<br />
an. Infos sowie Anmeldungsformulare<br />
gibt es<br />
im Stadtjugenddienstbüro<br />
oder beim Stadtjugend-<br />
Pastor Johann de Buhr.<br />
johanndebuhr@t-online.de.<br />
Antworten<br />
zu Brustkrebs<br />
BREMERHAVEN. Eine Fragestunde<br />
zur Brustkrebserkrankung<br />
veranstaltet<br />
am Sonntag, 21. April, der<br />
Verein Lichtblicke, Schifferstraße<br />
17. Professor<br />
Wolfgang Friedmann <strong>vom</strong><br />
Brustzentrum im Klinikum<br />
Bremerhaven beantwortet<br />
Fragen zu Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Anmeldung<br />
unter<br />
04 71/3 91 38 69.<br />
Die Pflege<br />
von Fenstern<br />
BREMERHAVEN. Zum<br />
Thema „Das Fenster –<br />
Qualitätsmerkmale beim<br />
Einbau, Wartung und<br />
Pflege und mehr“ findet<br />
am Mittwoch um 19 Uhr<br />
eine Informationsveranstaltung<br />
im Timeport II<br />
statt. Eine Anmeldung ist<br />
unter 04 71/4 66 96 erforderlich.<br />
Auch per<br />
E-Mail funktioniert’s.<br />
info@haus-und-grund-bremerhaven.de<br />
Zeltlager am<br />
Erikasee<br />
BREMERHAVEN. Der<br />
Bund der Deutschen Katholischen<br />
Jugend veranstaltet<br />
<strong>vom</strong> 18. Juli bis 1.<br />
August ein Ferien-Zeltlager<br />
in Esterwegen („Am<br />
Erikasee“). Dazu findet<br />
heute, <strong>14.</strong> April, um 17<br />
Uhr, ein Info-Abend im<br />
Pfarrheim, Mecklenburger<br />
Weg 34, statt. Informationen:<br />
04 71/3 08 59 82.<br />
Poolparty<br />
im Bad 1<br />
BREMERHAVEN. Am Freitag,<br />
19. April, verwandelt<br />
sich das Bad 1 in Leherheide<br />
von 18 bis 22 Uhr in<br />
eine Diskothek mit Spaß<br />
im und rund um die Becken.<br />
Eintritt: 3 Euro. Gegen<br />
Vorlage der Eintrittskarte<br />
kann der Heimweg<br />
mit den Stadtbussen kostenlos<br />
angetreten werden.<br />
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