Österreichs Insiderblatt Für Die Elektrobranche - E&W
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HINTERGRUND E&W 10/07<br />
DER WEG ZUM LEHRLING - TEIL 2<br />
BERUFSBILD UND AUSBILDUNGSPLAN<br />
Im Teil 1 haben wir die Voraussetzungen für eine gute<br />
Lehrlingsauswahl bearbeitet. Der Teil 2 behandelt ebenfalls<br />
einen Bereich, der noch vor der Aufnahme eines<br />
Lehrlings relevant ist, aber auch über die gesamte<br />
Lehrzeit ein wichtiges Instrument darstellt. Das Berufsbild<br />
und der Ausbildungsplan. Ehrlich – wie soll eine<br />
gute Ausbildung funktionieren, wenn ich nicht in regelmäßigen<br />
Abständen gemeinsam mit dem Lehrling eine<br />
Standortbestimmung vornehme? Wo stehen wir mit der<br />
Ausbildung im Moment? Wo wollen wir hin? Wie weit<br />
sind wir von den definierten Zielen entfernt? Erst wenn<br />
diese Fragen zufrieden stellend beantwortet sind, wird<br />
die Ausbildung auch von beiden Teilen als erfolgreich<br />
gesehen werden.<br />
Das Berufsbild Einzelhandelskaufmann – Schwerpunkt Elektro- und Elektronikberater<br />
können Sie im Internet unter http://wko.at/bshandel/Lehrlinge/<br />
Elektro-Elektronikberater.htm herunterladen.<br />
Das Berufsbild zeigt Ihnen das Berufsprofil und die Ausbildungsbereiche. Im<br />
Berufsprofil ist sehr gut erkennbar, was der Lehrling am Ende seiner Ausbildung<br />
können soll. <strong>Die</strong> Ausbildungsbereiche erklären, wann welche Inhalte am<br />
besten vermittelt werden, gegliedert nach Lehrjahren.<br />
Ausbildungsplan = Ausbildung nach Plan<br />
Mit dem Berufsbild haben Sie eine wunderbare Grundlage um den Ausbildungsplan<br />
in Ihrem Betrieb für die Lehrlinge zu erstellen. Der Ausbildungsplan<br />
soll Ihnen und Ihren Lehrlingen der so genannte „rote Faden“ über den<br />
ganzen Zeitraum der Ausbildung sein. Gegenüber der schulischen Ausbildung<br />
hat die Lehre den Vorteil, dass Schlüsselqualifikationen im Rahmen der<br />
praktischen Tätigkeit quasi nebenbei erworben werden. Dennoch empfiehlt<br />
sich, die Vermittlung von solchen Fähigkeiten und Kompetenzen in der Ausbildungsplanung<br />
eigens zu berücksichtigen.<br />
Legen Sie den Ausbildungsplan so an, dass daraus eine Checkliste entsteht<br />
die Sie und Ihre Lehrlinge gemeinsam abarbeiten. So stellen Sie sicher nichts<br />
zu übersehen und von der Abfolge der Lerninhalte auch mit den Inhalten der<br />
Berufsschule gemeinsam vorzugehen. Das unterstützt das Verständnis des<br />
Gelernten zusätzlich (ein Muster einer Checkliste für den Ausbildungsplan finden<br />
Sie auf der Homepage von E&W als pdf-Datei zum Herunterladen).<br />
Halten Sie sich bei der Erstellung des Ausbildungsplanes an das Motto: Schritt<br />
für Schritt zum Ziel.<br />
Schritt 1: Zielbestimmung<br />
<strong>Die</strong> zentrale Fragestellung in dieser Phase lautet: Welchem Lehrling sollen<br />
welche Schlüsselqualifikationen vermittelt werden? Dabei gilt das Motto: Weniger<br />
ist mehr! Lieber wenige Qualifikationen gut vermitteln, als viele<br />
schlecht.<br />
Besonderes Augenmerk soll auf jene Schlüsselqualifikationen<br />
gelegt werden,<br />
die beim Lehrling ...<br />
... nur schwach ausgeprägt sind,<br />
... zwar gut ausgeprägt, im spezifischen Beruf aber<br />
von herausragender Bedeutung sind.<br />
<strong>Die</strong> Ziele sind auf jeden Fall so zu formulieren, dass sie<br />
3 erreichbar,<br />
3 widerspruchsfrei und<br />
3 terminbezogen sind sowie<br />
den Lehrling weder über- noch unterfordern.<br />
3<br />
Schritt 2: Methodenauswahl<br />
<strong>Die</strong>ser Schritt ist ganz entscheidend für den Erfolg der Vermittlung. Verschiedene<br />
Methoden eignen sich für die Schulung unterschiedlicher Schlüsselqualifikationen.<br />
Während zB Rollenspiele eher für die Bewältigung von Krisensituationen<br />
und das Training sozialer Kompetenzen geeignet sind, werden Problemlösungskompetenzen<br />
eher im Rahmen von Planspiel erlernt.<br />
Schritt 3: Durchführung<br />
Während der Durchführung sollte der Ausbilder den Lehrling begleiten, die<br />
Ausführung des Auftrages, des Projektes etc. genau beobachten und gegebenenfalls<br />
korrigierend eingreifen.<br />
Schritt 4: Erfolgskontrolle<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse des Lernprozesses sollen in einem Bewertungsbogen schriftlich<br />
erfasst und mit dem Lehrling besprochen werden. Auch der Lehrling soll<br />
eine Selbstbeurteilung abgeben. (Ein Muster eines Bewertungsbogen finden<br />
Sie auf der Homepage von E&W als pdf-Datei zum Herunterladen).<br />
Schritt 5: Auswertung<br />
<strong>Die</strong> Überprüfung der Zielerreichung und eine entsprechende Nachbereitung<br />
tragen wesentlich zum Lernerfolg bei. Drei Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:<br />
3 Inwieweit wurde das vorgegebene Ziel erreicht?<br />
3 Wenn das Ziel nicht erreicht wurde: Was waren die Gründe dafür?<br />
Was kann man beim nächsten Mal besser machen?<br />
3<br />
<strong>Die</strong> Ausbildungsplanung ist ein ganz wichtiger Teil der Personalentwicklung<br />
und im Besonderen der Lehrlingsausbildung. Es ist nicht professionell, die<br />
Ausbildung nur aus seiner jahrelangen Erfahrung und aus dem Bauch heraus<br />
zu machen, sondern die große Erfahrung des Ausbildners muss nachvollziehbar<br />
für den Lehrling vermittelt werden.<br />
WER NICHT WEISS, WO ER HIN WILL, WIRD AUCH NIEMALS ANKOMMEN!<br />
Im nächsten Teil widmen wir uns dem Thema der Lehrlingsunterlagen und<br />
Zusatzausbildungen.<br />
Ihr Robert Dunkl<br />
diekooperationsberater.at<br />
Hamburgerstraße 5, 1050 Wien<br />
dunkl@diekooperationsberater.at<br />
www.diekooperationsberater.at<br />
Eine Liste mit allen Ansprechpartnern der Wirtschaftskammer können Sie<br />
ebenfalls aufwww.elektro.at herunterladen.