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Österreichs Insiderblatt Für Die Elektrobranche - E&W

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66-68:Seiten 25.10.2007 13:41 Uhr Seite 67<br />

E&W 10/07 E-TECHNIK 67<br />

sten möglich sein”, erklärte Müller<br />

und nannte ein schlagkräftiges<br />

Verkaufsargument: „Während<br />

man auf der Bank vielleicht 4%<br />

Zinsen bekommt, bieten ESL ein<br />

Sparpotenzial von 80%.” Nicht<br />

zu vergessen sei auch, dass ESL<br />

beratungsintensive Produkte sind<br />

– „Bessere Lampen für den Kunden<br />

bedeuten mehr Umsatz und<br />

somit höhere Margen.”<br />

<strong>Die</strong>ser Satz lässt sich auch auf<br />

den öffentlichen und professionellen<br />

Bereich übertragen, wo<br />

moderene Leuchten ebenfalls bis<br />

zu zwei Drittel Ersparnis bringen,<br />

zB durch den Einsatz von<br />

elektronischen Vorschaltgeräten<br />

oder Lichtmanagement-Systemen.<br />

„Dafür muss man allerdings<br />

Geld in die Hand nehmen”, argumentierte<br />

Müller, „die Amortisation<br />

erfolgt abhängig vom<br />

Leuchtmittel nach etwa drei bis<br />

fünf Jahren.”<br />

Zum Energiepass für Gebäude<br />

konnte sich der LTG-Vorsitzende<br />

schließlich einen Seitenhieb<br />

nicht verkneifen: „Es kann nicht<br />

sein, dass Rauchfangkehrer in die<br />

Häuser gehen und zum Energiesparen<br />

auffordern, während<br />

die Elektroinstallateure – derzeit<br />

noch – den Energiepass nicht<br />

ausstellen dürfen.”<br />

„Moderne Lichtlösungen”<br />

Zu diesem Thema referierte Dr.<br />

Roland Heinz, Leiter Philips<br />

Light Academy D/Ö/CH, und<br />

stellte zunächst Grundsätzliches<br />

zu den Hoffnungsträgern LED<br />

und OLED klar: Weder werde es<br />

in 20 Jahren nur noch LEDs geben,<br />

noch stelle sich die Frage,<br />

wo man etwa Leuchtstoff- oder<br />

Gasentladungslampen durch<br />

LEDs ersetzen könne.<br />

„Neue Technologien schaffen<br />

neue Einsatzfelder”, hielt<br />

Heinz fest und verwies auf<br />

die Charakteristika der<br />

LED: unterschiedliche<br />

Leuchtdichte je nach Farbe<br />

(zB bei Rot wesentlich besser<br />

als bei Blau), lange Lebensdauer<br />

von 50.000 bis<br />

70.000 Stunden, keine Wärme<br />

im Lichtkegel (dafür<br />

Wärmeableitung nach hinten<br />

notwendig), UV-frei<br />

und Dimmbarkeit (ohne<br />

Anlaufverhalten). Durch die<br />

Möglichkeit, sehr kleine Lösungen<br />

realisieren zu können, ergeben<br />

sich auch die Haupteinsatzbereiche:<br />

Shop-Gestaltung, Warenpräsentation,<br />

akzentuierte<br />

und dynamische Beleuchtung.<br />

Neben dem finanziellen brachte<br />

Heinz auch den gestalterischen<br />

Aspekt ein: „Vielleicht ist Energieeffizienz<br />

nicht immer sexy für<br />

den Kunden. Es muss auch die<br />

Architektur stimmen.“ Zudem<br />

sei durch die Hitzeempfindlichkeit<br />

der LEDs das Wärmemanagement<br />

„wichtiger als bei allen<br />

anderen Leuchten”. Der Erfolg<br />

für den Elektrotechniker stelle<br />

sich dann ein, wenn Technikwissen<br />

mit kompetenter Präsentation<br />

kombiniert werde: „<strong>Die</strong><br />

LED-Technologie eröffnet viele<br />

neue Wege, aber man muss sie<br />

beherrschen.”<br />

Vorschriftsgemäß<br />

Bezugnehmend auf die Änderung<br />

der Elektrotechnikverordnung<br />

2002 bot DI Michael<br />

Hirsch, selbstständiger Elektrotechniker<br />

und gerichtlich zertifizierter<br />

Sachverständiger, Einblicke<br />

in das aktuell gültige Regelwerk.<br />

Nicht zuletzt, weil er den<br />

Satz „Wenn ich das gewusst hätte<br />

...” schon zu oft gehört habe,<br />

sondern auch (und gerade) als<br />

Verkaufsargument sei das Wissen<br />

um die geltenden Vorschriften<br />

unentbehrlich. „Dann bleibt für<br />

den Elektrotechniker nur noch,<br />

die richtige Seite hervorzublättern<br />

und zu sagen ,Lieber Kunde,<br />

ich beschütze dich und bringe<br />

deine Anlage auf den aktuellen<br />

und gesetzeskonformen<br />

Stand’ – mit einem Bundesadler<br />

DI Michael Hirsch referierte über<br />

Normen und Verordnungen als Basis für<br />

die tägliche Arbeit des Elektrikers.<br />

drauf lässt es sich immer gut verkaufen”,<br />

erläuterte Hirsch. Besondere<br />

Berücksichtigung müsse<br />

zudem die Entwicklung finden,<br />

dass es in Zukunft voraussichtlich<br />

keine verbindlichen Bestimmungen<br />

mehr geben, sondern nur<br />

noch der „Stand der Technik” als<br />

Kriterium gelten werde. Damit<br />

geht auch eine Holschuld einher:<br />

„Jeder muss dann dafür sorgen,<br />

dass er up-to-date ist”, so Hirsch.<br />

Dazu merkte Hirsch an,<br />

dass die aktuellen Verbindlichkeiten<br />

im Gegensatz<br />

zu den relativ teuren<br />

ÖVE-Büchlein nun günstig<br />

per Bundesgestzblatt<br />

verfügbar seien. Wenn es<br />

zukünftig aber keine verbindlichen<br />

Bestimmungen<br />

mehr gibt, würde diese Art<br />

der Information wegfallen<br />

und die Branche in „Zustände<br />

wie vor 15 oder 20<br />

Jahren zurückkehren”. Als<br />

stets aktuelle und verfügbare<br />

Bezugsquelle für relevante<br />

Informationen verwies<br />

Hirsch auf seine Homepagewww.hirsch-elektrotechnik.at.<br />

Eine Frage des Managements<br />

Management Coach Michaela<br />

Grüsser rückte allerdings nicht<br />

das Betriebs-, sondern das Selbstmanagement<br />

in den Mittelpunkt<br />

ihrer Ausführungen. Als zentrales<br />

Element hob Grüsser die Balance<br />

zwischen Leben und Arbeit<br />

hervor, denn Phänomene wie<br />

Extrem-Jobbing, ständige Getriebenheit<br />

und immer mehr ausufernder<br />

Arbeitseinsatz seien<br />

heutzutage bedenklich im Wachsen<br />

begriffen. Der arbeitende<br />

Mensch müsse wieder zu sich<br />

selbst finden, sich mehr Zeit für<br />

die eigenen Bedürfnisse nehmen<br />

und auf die innere Stimme hören:<br />

„Sonst entspricht die Vergütung<br />

für 60 Stunden Arbeitseinsatz<br />

pro Woche nicht einem<br />

Lohn, sondern vielmehr einem<br />

Schmerzensgeld”, warnte die Expertin<br />

vor den drastischen Folgen<br />

von Stress und Überarbeitung.<br />

Während alle Lebensbereiche die<br />

gleiche Aufmerksamkeit verdienen<br />

würden und sich ein ausgewogenes<br />

Bild ergeben sollte, sei<br />

in der Welt von heute alles viel<br />

zu sehr auf den – dadurch stark<br />

überwiegenden – Bereich „Arbeit”<br />

gerichtet.<br />

Praxisnahe<br />

Nach der Mittagspause vertieften<br />

die Workshops, auf die Hagemeyer<br />

heuer deutlich mehr Gewicht<br />

legte, die am Vormittag angerissenen<br />

Themenbereiche.<br />

Im Workshop „Innenbeleuchtung”<br />

beispielsweise präsentierte<br />

Michaela Grüsser vermittelte die Bedeutung<br />

von Selbst- und Zeitmanagement –<br />

mit zum Teil schockierenden Fakten.<br />

Roland Heinz die Software<br />

Lightbooster (Download unter<br />

www.philips.at/sparrechner). <strong>Die</strong>ses<br />

äußerst probate Tool hilft beim<br />

Vergleich der einsetzbaren<br />

Leuchtmittel sowie bei der Frage,<br />

ob Einzel- oder Gruppentausch.<br />

Zudem stellt es als Visualisierungsinstrument<br />

eine gute<br />

Hilfe im Kundengespräch dar.<br />

<strong>Die</strong> Software brachte dabei zwei<br />

Erkenntnisse zu Tage: Gruppenwechsel<br />

ist in den meisten Fällen<br />

günstiger als Einzeltausch und<br />

langlebige Leuchten sind kurzlebigen<br />

vorzuziehen. Um eines<br />

kommt man laut Heinz aber<br />

nicht herum: „Der Elektrotechniker<br />

muss in jedem Raum sofort<br />

erkennen, was da oben<br />

brennt und anschließend wissen,<br />

was man daran verbessern kann.”<br />

Michaela Grüsser erläuterte im<br />

Workshop „Ratlos-Rastlos-Ruhelos”<br />

den schleichenden Weg<br />

zum Burnout-Syndrom und gab<br />

Tipps, wie auch Vielbeschäftigte<br />

dieser Falle entkommen können.<br />

„1,5 Mio Österreicher sind Burnout-gefährdet,<br />

800.000 befinden<br />

sich in einem fortgeschrittenen<br />

Stadium – und das quer durch<br />

alle Bevölkerungs- und Arbeits-

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