Österreichs Insiderblatt Für Die Elektrobranche - E&W
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E&W 10/07 HINTERGRUND 11<br />
EP: Mayerhofer<br />
GF Reinhard Puschacher, Wien:<br />
„Wir machen da nicht mit – das<br />
kann sich ja ‚vorne und hinten’<br />
nicht ausgehen. Wenn ich einen<br />
Techniker einen ganzen Tag<br />
durch Wien schicke – mit Parkplatzsuche<br />
und so weiter – kann<br />
er nur ein paar Kunden besuchen<br />
und kommt am Abend vielleicht<br />
mit 150 Euro zurück.<br />
Ich weiß wirklich nicht, welchen<br />
Gehirnen das entsprungen ist.<br />
Wir wollen in unserer Branche<br />
doch <strong>Die</strong>nstleistung verkaufen<br />
und solche Aktionen laufen diesem<br />
Anspruch total entgegen.”<br />
Expert Scheuer<br />
GF Rudolf Scheuer, Ried im<br />
Innkreis: „Wir haben lange überlegt,<br />
ob wir mitmachen sollen<br />
und uns dann, mit viel Bauchweh,<br />
dafür entschieden – hauptsächlich<br />
deshalb, weil wir uns<br />
nicht ausschließen wollen und<br />
der Mitbewerb auch mitmacht.<br />
Aber: <strong>Die</strong>se Aktion kann sich<br />
nicht rechnen. Wenn wir ordentliche<br />
Arbeit leisten – und wir<br />
sollen und wollen uns ja auch<br />
profilieren – dann braucht das<br />
seine Zeit. Gerade wenn man es<br />
mit Anlagen zu tun hat, die man<br />
vielleicht nicht kennt, irgendwelche<br />
Exoten, die man selbst nicht<br />
verkauft und die in einem katastrophalen<br />
Zustand sind. Außerdem:<br />
Fünf Euro müssen wir<br />
noch an den ORF abführen, der<br />
ja eigentlich der Verursacher dieses<br />
Dilemmas ist. Da sollte ein-<br />
deutig Stellung bezogen werden<br />
– hier wird der Handel im Namen<br />
des Gruppenzwangs zu<br />
Dingen verdammt, die er einfach<br />
nicht tun sollte.”<br />
Etech Schmid und Pachler<br />
VL Gerhard Paulik, Urfahr: „Wir<br />
wurden über die Wirtschaftskammer<br />
informiert, haben uns<br />
aber nicht dafür angemeldet, weil<br />
man zu diesen Bedingungen auf<br />
keinen Fall kostendeckend arbeiten<br />
kann. Schade, dass das nicht<br />
besser für uns ausdiskutiert wurde,<br />
denn die Aktion böte für den<br />
Fachhändler die große und einmalige<br />
Chance, direkt zum Kunden<br />
zu kommen.”<br />
Expert Pinetz<br />
GF Erich Pinetz, Frauenkirchen:<br />
„Ich mache da nicht mit, weil<br />
wir um diesen Betrag nicht einmal<br />
in die Nachbarortschaft fahren<br />
können. Das funktioniert<br />
vielleicht in Wien, aber keinesfalls<br />
in einem so verstreuten Gebiet<br />
wie dem Burgenland. Es<br />
würde vollkommen ausreichen,<br />
wenn man die Nachricht ‚Wenden<br />
Sie sich an den nächsten<br />
Elektriker’ transportieren würde<br />
– dafür müsste der ORF nur einen<br />
Blick ins Brachenbuch werfen<br />
und in jedem Bezirk fünf<br />
Elektriker heraussuchen. Dazu<br />
kommt, dass wir im Moment<br />
ohnehin täglich unzählige Anrufe<br />
erhalten und die eigenen Kunden<br />
kaum befriedigen können.”<br />
ING. CHRISTIAN BLUMBERGER<br />
Aus dem Schriftverkehr zwischen dem<br />
HB-Chef und FEEI GF-Stv. Dr. Manfred<br />
Müllner sowie Ing. Wolfgang Krejcik:<br />
„Ich möchte anmerken, dass der ORF<br />
zur Zeit versucht, eine Kampagne zu vermarkten,<br />
bei der die Kommunikationselektromiker<br />
‚vor’s Pferd gespannt werden’.<br />
Angeblich haben sich 250 kleine österreichische Unternehmen<br />
bereit erklärt, zum Preis von 25 Euro zum Kunden zu fahren<br />
und dessen Problem zu evaluieren. Von den 25 Euro verbleiben<br />
fünf Euro beim ORF für die Vermittlung – das ist eine Gemeinheit.<br />
D.h. der Rest, 20 Euro inklusive MWSt oder 16,67<br />
Euro exklusive, ‚darf’ jeder Händler dafür kassieren, dass er egal<br />
wohin in Österreich fahren soll, um die Probleme des Kunden zu<br />
lösen. Herr Jursitzky hat seine Mitglieder dazu überredet, diesen<br />
Wahnsinn mitzumachen, da er meint, dass jeder sowieso mehr<br />
verlangen sollte, nachdem er vor Ort das Problem löst. Ein Vorstandsmitglied<br />
der Red Zac hat bereits seine Mitglieder zum<br />
Boykott gegen diese Aktion aufgerufen und auch der Rest des<br />
Handels ist mehr als aufgebracht, dass man den Fachhandel durch<br />
diese Aktion, die aktiv durch den ORF promotet wird, vergewaltigen<br />
will bzw diesem das Geschäft durch Digital-Sat ruiniert.<br />
Herr Ing. Krejcik, ich ersuche Sie dementsprechend Maßnahmen<br />
zu setzen, die dem Treiben ein Ende bereiten. Bremsen Sie Herrn<br />
Jursitzky ein, der meint, der Vertreter des Handels zu sein und<br />
nicht begreift, dass er Handel und Industrie durch sein Handeln<br />
erheblichen Schaden zufügt.”<br />
Elektro Hitziger<br />
GF Uta Palan,Gratwein (Eintrag<br />
im E&W-Online-Forum): „Der<br />
Meinung von Helmut Binder<br />
(siehe E&W 9a, Seite 12) kann<br />
ich mich nur voll inhaltlich anschließen.<br />
Auch wir haben schon<br />
Ende September für unser<br />
Unternehmen die Teilnahme an<br />
dieser Aktion abgelehnt. Wir<br />
empfinden es als äußerst provokant,<br />
dass diese Aktion, die völlig<br />
auf unsere Kosten geht, auch<br />
noch als Werbung für uns darzustellen<br />
versucht wird. Und das,<br />
nachdem man (der ORF) unterschwellig<br />
immer wieder vermittelt<br />
hat, Schuld an den Problemen<br />
hätte wie immer der<br />
böse Handel, der nur Geschäfte<br />
machen will und den Kunden<br />
dann im Regen stehen lässt.” ■<br />
INFO: www.kel.at, digital.orf.at