Blickpunkt 41 - 2. Halbjahr 2010 - DAV-Hanau
Blickpunkt 41 - 2. Halbjahr 2010 - DAV-Hanau
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lick. bericht<br />
Nach vielen begeisterten Erzählungen<br />
wollen auch wir dem Ruf zur Blumeninsel<br />
Madeira folgen. Nach einigem Studieren<br />
der Reisekataloge erweist sich<br />
der Summit Club für unsere Ansprüche<br />
am geeignetsten und wir wählen eine<br />
Reise nach dem TWIN-Konzept. Laut<br />
Katalog werden täglich zwei verschiedene<br />
Touren mit unterschiedlichen Anforderungen<br />
(Auf- bzw. Abstieg und<br />
Strecke) angeboten. Das klingt verlockend.<br />
Der 2-Wochen-Urlaub ist schnell<br />
via Internet gebucht.<br />
Die Zeit bis zum Urlaubsbeginn nutzen<br />
wir mit Kartenstudium und eifrigem Lesen<br />
der verschiedenen Wanderführer.<br />
Die Temperaturen vor Ort lassen auch<br />
hoffen. Laut Statistik, so lesen wir in<br />
einem der Bücher, gibt es im Oktober<br />
nur 6 Regentage. Nun ja, wir sind ja<br />
zwei Wochen dort und es regnet mit Sicherheit<br />
nicht dauernd. Und ob das mit<br />
der Statistik immer noch so stimmt wagen<br />
wir zu bezweifeln.<br />
Endlich ist es soweit. Unser Flieger<br />
nach Funchal startet am 01. Oktober<br />
um 5.20Uhr. Der Flug verläuft sehr ruhig<br />
und wir landen „Endlich Urlaub“ um<br />
8.35Uhr Ortszeit. Nanu, die Landebahn<br />
feucht, der Himmel bewölkt? Am Flughafen<br />
stoßt noch Hermann aus Heidelberg<br />
zu uns, der auch die gleiche Rei-<br />
Madeira - Insel des ewigen Frühlings<br />
von Erika Labes<br />
se gebucht hat. Wir werden gemeinsam<br />
zu unserem Hotel Roca Mar in Canico<br />
de Baixo gebracht. Da Madeira<br />
fast ausschließlich Steilküste hat,<br />
liegt auch unser Hotel hoch oben über<br />
dem Meer. Auf verschiedenen Terrassen<br />
gruppieren sich Liegestühle und<br />
Sonnenschirme. Später zählten wir die<br />
Treppenstufen vom Hoteleingang bis<br />
zum Meer. Es sind 120 Stufen, das entspricht<br />
etwa einem 8-stöckigen Hochhaus.<br />
Zum Wanderurlaub auch das geeignete<br />
(Wander-)Hotel. Da unser Zimmer<br />
noch nicht fertig ist, schauen wir<br />
uns gleich mal die nähere Umgebung<br />
an. Doch dieser erste Spaziergang gefällt<br />
uns nicht besonders: es ist schwül,<br />
95% Luftfeuchtigkeit und teilweise kräftige<br />
Schauer. Es kann nur noch besser<br />
werden. Beim Abendessen lernen<br />
wir dann den Rest der Gruppe kennen.<br />
Außer uns dreien ist heute noch Katrin<br />
angekommen. Von der letzten Gruppe<br />
haben noch 5 Frauen und 1 Mann eine<br />
Urlaubswoche vor sich.<br />
Da wir alle das TWIN-Konzept gebucht<br />
haben, hat sich unser Guide André für<br />
diese Woche Verstärkung geholt. Zu<br />
uns kommt Josefina, gebürtige Madeirenserin.<br />
Sie ist sehr quirlig, stets gut<br />
gelaunt und kennt sich sogar bestens<br />
mit deutschen Wanderliedern aus. Stets<br />
findet sie, uns unbekannte, Früchte, die<br />
wir unbedingt probieren müssen. Wir<br />
kosten u.a. Maracuja, Ananasbanane,<br />
Bioäpfel und schnuppern an verschiedenen<br />
Kräutern.<br />
Am nächsten Tag starten wir unsere<br />
erste Tour bei Nebel und leichtem Regen.<br />
In Anbetracht des Wetters besuchen<br />
wir gemeinsam den botanischen<br />
Garten „Blandy‘s Garden“, mit seinen<br />
29<br />
äußerst seltenen Pflanzen und Lorbeerbäumen.<br />
Der Nebel gibt der Landschaft<br />
ein faszinierendes Gesicht, teilweise ist<br />
es sogar gespenstig. Nach einer kurzen<br />
Fahrt wandern wir der Levada dos Tornos<br />
entlang bis Camacha, wo uns ein<br />
herrliches Fischgericht erwartet.<br />
Um es vorweg zu nehmen, die Statistik<br />
stimmte! Während der kompletten ersten<br />
Woche unseres Aufenthaltes regnet<br />
es, zum Glück sind die stärksten<br />
Regenfälle und Stürme nachts. Doch<br />
dank André können wir an jedem Tag<br />
eine mehr oder weniger lange Wanderung<br />
entlang der vielen Levadas von<br />
Madeira unternehmen. Wetterbedingt<br />
muss die Tour, die während des Abendessens<br />
besprochen wird, am nächsten<br />
Morgen wieder geändert werden: „Wir<br />
fahren heute nach Norden, da ist das<br />
Wetter besser“, so oder ähnlich werden<br />
wir morgens am Bus von André und<br />
Francesco, dem Busfahrer, begrüßt.<br />
Obwohl fast an jedem Tag eine Wanderung<br />
entlang einer Levada auf dem<br />
Programm steht, wird es niemals langweilig.<br />
Man läuft zwar fast immer entlang<br />
der Höhenlinien, denn eine Levada<br />
hat normalerweise nur ein Gefälle<br />
von 1‰ (1m pro Kilometer) - also<br />
fast nichts. Dennoch reicht es aus, das